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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4141255 mal)
Moderator: cydorian
- michaelbasso
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
"Ice Crystal" steht bei mir im Kleingarten und friert jedes Jahr zurück ebenso die Fehmarnfeige daneben, die hier am Haus ungeschützt nicht zurückfriert. Ich habe sie nur im Garten, weil es immer heißt Ice Crystal ist zu empfindlich, da wollte ich keine Platz verschwenden, aber Überlebenswillen hat sie...
Lüneburg, Niedersachsen
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Experiment mit Steckhölzern
Ich habe vor drei Wochen mal von verschiedenen Feigensorten Steckhölzer geschnitten, sie in Küchenrollenpapier eingewickelt, nass gemacht und in Plastiktüten gesteckt, die ich oben ein bisschen offengelassen habe. Einige habe unten ich mit Indolyl-Buttersäure bestrichen.
Das Ergebnis nach drei Wochen sieht so aus: Kein auffälliger Unterschied zwischen Indolyl-Buttersäure oder nicht. Die dickeren Steckhölzer haben teilweise begonnen oben auszutreiben und haben außerdem diese weißen Punkte entwickelt, aus denen bei einigen gerade die ersten Wurzeln sprießen. Dummerweise sind diese weißen Punkte und die Wurzeln alle in der oberen Hälfte oder im oberen Drittel der Steckhölzer und nicht unten, wie sie es sein sollten.
Hat da unten vielleicht die Luft gefehlt? Soll ich vielleicht das gleiche nochmal versuchen, nur dass ich die Steckhölzer verkehrt herum aufstelle?
Ist es sinnvoll sie einzutopfen, sobald sie ganz kurze Wurzeln (2-3 mm) zeigen, oder sollte man die Wurzeln erst etwas länger werden lassen?
Nach dem Eintopfen dann locker eine Plastiktüte darüber, damit die Steckhölzer erstmal eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit haben oder besser nicht?
Hat jemand ein einfaches, aber gut funktionierendes Steckholz-System?
Ich habe vor drei Wochen mal von verschiedenen Feigensorten Steckhölzer geschnitten, sie in Küchenrollenpapier eingewickelt, nass gemacht und in Plastiktüten gesteckt, die ich oben ein bisschen offengelassen habe. Einige habe unten ich mit Indolyl-Buttersäure bestrichen.
Das Ergebnis nach drei Wochen sieht so aus: Kein auffälliger Unterschied zwischen Indolyl-Buttersäure oder nicht. Die dickeren Steckhölzer haben teilweise begonnen oben auszutreiben und haben außerdem diese weißen Punkte entwickelt, aus denen bei einigen gerade die ersten Wurzeln sprießen. Dummerweise sind diese weißen Punkte und die Wurzeln alle in der oberen Hälfte oder im oberen Drittel der Steckhölzer und nicht unten, wie sie es sein sollten.
Hat da unten vielleicht die Luft gefehlt? Soll ich vielleicht das gleiche nochmal versuchen, nur dass ich die Steckhölzer verkehrt herum aufstelle?
Ist es sinnvoll sie einzutopfen, sobald sie ganz kurze Wurzeln (2-3 mm) zeigen, oder sollte man die Wurzeln erst etwas länger werden lassen?
Nach dem Eintopfen dann locker eine Plastiktüte darüber, damit die Steckhölzer erstmal eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit haben oder besser nicht?
Hat jemand ein einfaches, aber gut funktionierendes Steckholz-System?
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
- Rib-2BW
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Luft könnte eine Rolle gespielt haben aber auch die Lage der Hölzer im Kühlschrank (vielleicht hast du auch die Reiser verdreht?). Ich würde versuchen nur das untere Drittel der Reiser mit Küchenpapier einzuwickeln, diese in jenen Gefrierbeutel legen und diesen hochkant im Kühlschrank stellen, so das das untere Trittel der Reiser nach unten zeigt.
So haben die Reiser zwei Reize an der richtigen Stelle zu wurzeln
Einfacher ist es, wenn du die Reiser einfach in einen Topf mit Anzuchtserde steckst, und eine Tüte darüber stülpst. Bei dieser Tüte schneidest du den Boden ab und klappst die Öffnung um, so dass man sie mit einer Klammer verschließen kann. Jeden Tag öffnest du dann ganz kurz die Tüte.
Erde darf nicht zu nass sein, nur feucht. Dann sollte alles von alleine gehen.
So haben die Reiser zwei Reize an der richtigen Stelle zu wurzeln
Einfacher ist es, wenn du die Reiser einfach in einen Topf mit Anzuchtserde steckst, und eine Tüte darüber stülpst. Bei dieser Tüte schneidest du den Boden ab und klappst die Öffnung um, so dass man sie mit einer Klammer verschließen kann. Jeden Tag öffnest du dann ganz kurz die Tüte.
Erde darf nicht zu nass sein, nur feucht. Dann sollte alles von alleine gehen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich habe Feigensteckhölzer entweder einfach in Töpfen auf dem Fensterbrett, oder im Frühjahr auch einmal draußen auf dem Balkon, oder in "Flaschengewächshäusern" aus PET Flaschen bewurzelt. Ohne viel Mühe einfach Flasche köpfen, mit Perlit-Kokos oder Sand-Blumenerde Mischung befüllt, 1-3 Steckhölzer reingedrückt, angegossen, den oberen Flaschenteil wieder drauf und festgeklebt, und dann als letztes einfach immer wieder mal beobachtet und wenn die Blätter größer werden den oberen Teil der Flasche nach und nach aufgemacht, also Deckel ab und danach immer mehr aufgeschnitten. Damit haben bis jetzt fast alle Feigen gut bewurzelt.
- Rib-2BW
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ja, geht auch. :)
Ich wollte nur anmerken, das Hormone bei Feigen i.d.R nicht gebraucht werden. Ich meine sogar gelesen zu haben, das sie eher kontraproduktiv seinen, was auch die komische Bewurzelung erklären könnte.
Meine Klone erhielt ich als Stecklinge, die ich beim Rückschnitt einfach in Kokoserde im Kaltgewächshaus, steckte. Bewurzelungsrate irgend etws zwischen 90-100 Prozent, bei schlechter Pflege. Diese Rate kann natürlich vin Sorte zu Sorte variieren. Ich will nur damit sagen, dass Feigen bei der Bewurzeling recht einfach sind. Meist macht man sich weit mehr Umstände als man müsste. ☺
Ich wollte nur anmerken, das Hormone bei Feigen i.d.R nicht gebraucht werden. Ich meine sogar gelesen zu haben, das sie eher kontraproduktiv seinen, was auch die komische Bewurzelung erklären könnte.
Meine Klone erhielt ich als Stecklinge, die ich beim Rückschnitt einfach in Kokoserde im Kaltgewächshaus, steckte. Bewurzelungsrate irgend etws zwischen 90-100 Prozent, bei schlechter Pflege. Diese Rate kann natürlich vin Sorte zu Sorte variieren. Ich will nur damit sagen, dass Feigen bei der Bewurzeling recht einfach sind. Meist macht man sich weit mehr Umstände als man müsste. ☺
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Also warum die jetzt oben Wurzeln schlagen kann ich auch nicht sagen.
Das ist mir noch nie passiert, nur das überall Wurzeln gewachsen sind.
Aber eigentlich ist es das auch kein Problem, haupsache Wurzeln und Blätter treiben aus.
Man kann die Steckhölzer auch waagerecht einpflanzen und den Blattaustrieb etwas freischaufeln das da Licht rankommt.
Bei mir funktioniert es wunderbar mit direkt in Erde stecken.
Entweder mit Tüte drüber oder mit Parafilm oder Minigewächshaus etc. gegen vertrocknen.
Parafilm hat den Vorteil das die Blätter nicht unter gespannter Luft wachsen.
Das ist mir noch nie passiert, nur das überall Wurzeln gewachsen sind.
Aber eigentlich ist es das auch kein Problem, haupsache Wurzeln und Blätter treiben aus.
Man kann die Steckhölzer auch waagerecht einpflanzen und den Blattaustrieb etwas freischaufeln das da Licht rankommt.
Bei mir funktioniert es wunderbar mit direkt in Erde stecken.
Entweder mit Tüte drüber oder mit Parafilm oder Minigewächshaus etc. gegen vertrocknen.
Parafilm hat den Vorteil das die Blätter nicht unter gespannter Luft wachsen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Wann macht ihr die Stecklinge?
Und wie lang sollen sie ungefähr sein?
Wir müssen eine kürzen, wobei natürlich Schnittgut anfällt.
Und wie lang sollen sie ungefähr sein?
Wir müssen eine kürzen, wobei natürlich Schnittgut anfällt.
Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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- Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hyla hat geschrieben: ↑15. Dez 2018, 14:32
Wann macht ihr die Stecklinge?
Und wie lang sollen sie ungefähr sein?
Wir müssen eine kürzen, wobei natürlich Schnittgut anfällt.
Im Frühling und Sommer klappt es bei mir am besten. Jetzt würde ich einen Feigenbaum nicht schneiden. Länge ist eigentlich egal, zu dick sollten sie nicht sein.
My favorite season is the fall of the patriarchy
- michaelbasso
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Nachbarns haben vor 2 Wochen ihren Baum beschnitten, jetzt haben sie im Wasserglas schon Kallus gebildet.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Es funktioniert jetzt schon, nur ist es für den Baum nicht so gut.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
bei mir funktioniert folgendes sehr gut:
Steckhölzer ins Wasser - 2 Nodien über Wasser, der Rest (mind. 1 Knoten) unter Wasser. Bei Steckhölzern im Wasser kommen die Blätter und Wurzelansätze relativ rasch und man braucht keine künstlich erhöhte Luftfeuchte. Sobald die ersten Wunzelansätze ca 1mm lang sind rein in die Erde - zu diesem Zeitpunkt besteht noch keine Gefahr, dass man Wurzeln beim Einsetzen verletzt. Durch das frühe Umsetzen vom Wasser in die Erde gibt es auch das Problem, dass die Stecklinge im Wasser faulig werden nicht.
Die Blätter haben von Anfang an die normale Luftfeuchtigkeit und brauchen nicht erst langsam an die niedriege Luftfeuchtigkeit gewöhnt werden. Die Erde dann feucht halten.
Steckhölzer ins Wasser - 2 Nodien über Wasser, der Rest (mind. 1 Knoten) unter Wasser. Bei Steckhölzern im Wasser kommen die Blätter und Wurzelansätze relativ rasch und man braucht keine künstlich erhöhte Luftfeuchte. Sobald die ersten Wunzelansätze ca 1mm lang sind rein in die Erde - zu diesem Zeitpunkt besteht noch keine Gefahr, dass man Wurzeln beim Einsetzen verletzt. Durch das frühe Umsetzen vom Wasser in die Erde gibt es auch das Problem, dass die Stecklinge im Wasser faulig werden nicht.
Die Blätter haben von Anfang an die normale Luftfeuchtigkeit und brauchen nicht erst langsam an die niedriege Luftfeuchtigkeit gewöhnt werden. Die Erde dann feucht halten.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Sehenswerte Doku "The Queen of Trees" (English, 52 Minuten): Auf Youtube nach: xy86ak2fQJM suchen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
David, danke für den Tipp.
Ich habe von wirklich vielen Stecklingen nur wenige durchgebracht, obwohl sie im Wasser sehr gut gewurzelt haben.
Und obwohl ich gaaanz vorsichtig umgesetzt habe.
Ich habe von wirklich vielen Stecklingen nur wenige durchgebracht, obwohl sie im Wasser sehr gut gewurzelt haben.
Und obwohl ich gaaanz vorsichtig umgesetzt habe.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
@Alva
Die Feige mußte etwas gekürzt werden, weil die Dachluke vom Gewächshaus nicht mehr zu ging.
Stecklinge mache ich erst im Frühjahr, jetzt sind alle Fensterbänke voll.
Die Feige mußte etwas gekürzt werden, weil die Dachluke vom Gewächshaus nicht mehr zu ging.
Stecklinge mache ich erst im Frühjahr, jetzt sind alle Fensterbänke voll.
Liebe Grüße!
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Alva hat geschrieben: ↑15. Dez 2018, 14:45Hyla hat geschrieben: ↑15. Dez 2018, 14:32
Wann macht ihr die Stecklinge?
Und wie lang sollen sie ungefähr sein?
Wir müssen eine kürzen, wobei natürlich Schnittgut anfällt.
Im Frühling und Sommer klappt es bei mir am besten. Jetzt würde ich einen Feigenbaum nicht schneiden. Länge ist eigentlich egal, zu dick sollten sie nicht sein.
Stecklinge ≠ Steckhölzer