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frauenschuh hat geschrieben: ↑16. Dez 2018, 09:19 Wie hast Du die Seite bei der GEH noch gefunden? Wenn ich auf Rassebeschreibungen Schafe gehe, finde ich da nur noch 10 Rassen. Als wäre der Rest mittlerweile über Bord gekippt.
Es gibt auch eine IG Heidschnucke. Die sitzt aber in der Heide - da ist mit gemeinsamer Vermarktung ja auch nichts zu wollen.
Ich habe bei Google Moorschnucken eingegeben und bei den Vorschlägen war auch die Seite der GEH dabei. Deren Rassebeschreibungen habe ich mir aktuell allerdings nicht weiter angesehen. Vielleicht können sie trotzdem weiterhelfen.
Die Vereinigung deutscher Landesschafzuchtverbände hat über 30 Landschafrassen gelistet. Darunter sind auch die Graue gehörnte Heidschnucke, die Weisse gehörnte Heidschnucke, die Weisse Hornlose Heidschnucke und die Skudde aufgeführt.
frauenschuh hat geschrieben: ↑16. Dez 2018, 08:24 Und wenn man nachliest, besteht das Hohenloher Lamm aus Merino Landschaf
Mutterschaf 70 - 100 kg
und Schwarzköpfigem Fleischschaf
Mutterschaf 70 - 100 kg
(dies war die Rasse, dessen Züchter mir gerade fürs NSG einen Korb geben musste wegen mangelndem Nährwert des Aufwuchses)
Im Vergleich Skudde
Mutterschaf
25 - 40 (bei uns durchschnittlich 30)
Weiße Gehörnte Heidschnucke
Mutterschaf
40 - 50 kg
Das ginge nicht über eine Vermarktungsschiene. Stelle Dir vor, Dein Kotelett ist auf einmal nur halb so groß wie sonst. Auch die Fleischfasern unterscheiden sich. Hier würde der "Schuss" in die andere Richtung losgehen. Da schmeckt die WGH anders als das Fleischschaf. Der Verbraucher wünscht aber eben konstante "Qualität".
Das Prinzip ist gut. Auch wir nennen uns Solling-Schaf, weil wir damit die Region angeben, in der die Tiere weiden. Das ist ja schon um ein Vielfaches besser als wenn im Supermarkt "Lamm" verkauft wird. Keiner weiß woher, aber auf jeden Fall von einer ertragsstarken Rasse. Das ist aber alles noch kein Beitrag zu Agrobiodiversität! Ziel sollte hier der Erhalt schwieriger Standorte UND der dafür geeigneten Rassen sein.
Der LPV schrieb korrekt, dass ein Schafhalter für den Gewichtsverlust und die mangelnde Zunahme der Lämmer entschädigt werden müsste, wenn er Biotopstandorte beweidet.
Die Skudde nimmt da nicht ab. Und sie bekommt dort auch ihre Lämmer vernünftig hoch. Das wäre doch hinsichtlich des Tierwohlgedankens eigentlich die perfekte Lösung, oder? Fragt sich aber eben... wohin mit dem Produkt dieser Flächen, das eben keiner haben will.
Das sehe ich anders, nicht Masse sondern Klasse ist gefragt. Ich würde kleine Koteletts/Lammkeule bevorzugen.
Der VDL Link hat sich schon wegen der Poster gelohnt. Die hab ich mal gesehen und bislang vergebens im Netz gesucht. Ich bin meinerseits Mitglied im Landesschafzuchtverband Niedersachsen. Da ist man herzlich bemüht. Aber außer den bekannten Adressen können die auch nicht helfen.
Direktvermarktung - schwierig, schrieb ich schon. Wegen rechtlicher Probleme und der Metzger-Warteschleifen. Faktisch kann man das Tier bei mir kaufen und ich zuckel es dann zu einem der zwei einzigen Metzger hier, die überhaupt noch Schaf schlachten. Weil - schrieb ich auch schon - Schaf im Vergleich halt aufwändiger in der Schlachtung ist und weniger ergiebig. Und Schaf eine extra Zulassung braucht. Hat man als Metzger weniger Angestellte (das ist heute auch in der Branche ein Problem), nimmt man das weniger zeitintensive Tier, sprich Schwein oder Rind was zudem der Verbraucher konstant nachfragt. Ist die Nachfrage nach dem agrobiodiversem Produkt nicht da, nimmt man, wenn´s denn sein muss, das Fleischschaf. Dieses Jahr hat es bei allen Arten "Vollzugsstau". Der Futtermangel. Ich schätze mich glücklich im Januar wieder Tiere für den Eigenbedarf anliefern zu können. Käufer?! Fehlanzeige. Ja, klar kann ich die bei eBay Kleinanzeigen reinstellen. Dann habe ich wieder in gebrochenem Deutsch die Interessenten für das Schächten. Ist ebenfalls rechtlich nicht drin und meinerseits oben drein auch absolut nicht gewünscht. Die täten sich an der Größe nicht stören :-X Womit … ich meine es wären 6 Jungböcke und 2 Jungzibben von diesem Jahr theoretisch verkäuflich wären. Faktisch wird das wohl sämtlich bei uns in Etappen bis März in der Truhe für den Eigenbedarf landen. Es sind fast alles Skudden. Dazu tingelt dann auch noch Seniorin Pauline irgendwann mit, die in Mettwurstform wieder anreisen wird. Eile sehe ich da nicht, da sie trotz fehlender Zähne nicht abbaut. Sie holt sich verlässlich ihre tägliche Extraration bei uns ab.
Hier ist auch kein Hofladen die Lösung. Also mal davon ab, dass ich die Zeit nicht hätt, muss man ja mal sehen wie iele Tiere pro Jahr "anfallen". Das sind derzeit 27 belegte Schafmuttern. Im äh... produktivsten Fall sind das 54 Lämmer für ein Jahr. Wovon... pi mal Daumen 15 in Form von Herdbuchtieren erhalten bleiben. Also runden wir auf 40. In Eigenverwertung haben wollen... na sagen wir 5. Bleiben 35 Lämmer beider Rassen inkl. 2 Kreuzungslämmern. Äh... da kann ja kein Metzger sich dauerhaft WGH oder Skudde in die Auslage tun. Sprich, es bräuchte - angeregt durch Nachfrage, denn experimentierfreudig wird da keiner sein - einen kreativen Metzger, der mal eine Landschafwoche oder so was anbietet. Wo dann von Skudde bis... keine Ahnung was in der Region außer Leineschaf noch rumhüpft … die Auslage mit wechselnden Größen edler Teile plus... äh... Finnenden oder Landschafgulasch damit alles verwertet wird, angeboten wird. Das sehe ich hier leider nicht als möglich, da der Trend 180 Grad andersherum verläuft. Aber mitträumen will ich gerne! Und auch gerne mit anpacken. Nächstes Jahr wollen wir ja einen kleinen Landschaftag organisieren. Mir ist es eh wichtig dass die Weidetierhaltung erhalten bleibt. Dazu muss Mann und Maus das Schaf und die Ziege erst einmal kennen. In Zeiten der lila Kuh nicht so selbstverständlich. Da ist ja wie so oft Bildung der Schlüssel. Ich biete mich da gerne als Trittbrett in unserer Gegend an (deswegen suchte ich schon das Landschafposter), denn die Probleme treffen ja nicht nur Skudde und WGH - wenn auch bei der Skudde als eine der leichtesten Rassen sicher die Situation extrem ist.
Wir haben nur das eine Leben. Dieses eine, wunderbare Leben.
Hast du es schon mal direkt bei der gehobenen Gastronomie versucht? Da gibt es doch einige, die gerne besondere regionale Produkte verwenden, auch wenn sie nur saisonal angeboten werden können. Mal Vorsprechen und Kostproben mit bringen. Hier gibt es einige Küchenchefs, die auch ganze Tierkörper und nicht nur die Filetstücke kaufen.
angesichts der momentanen Stückzahl nicht vielversprechend, aber dauerhaft ist das im Hinterkopf. Ich sag mal... wird hier in den kleinen Solling-Lokalen wohl vermutlich nicht klappen. Aber die Großstadt ist ja nicht soooo weit weg (Knackpunkt hier ist aber schon allein, dass der dortige Metzger angeblich Schaf nicht mehr schlachtet). Das ist aber vermutlich eher eine Chance für die WGH´s. Da kann man mit slowfood argumentieren und die Größe ist ja immerhin leidlich vorhanden. Skudde ist halt wie Wachtel. Was für Liebhaber. Aber nicht zum satt essen. Tatsächlich ist der Schlachtkörper vom Reh noch deutlich größer. ::) Dennoch... wer´s nicht probiert, kann´s nicht wissen ob´s klappt oder nicht. Und klar... wir haben gestern erst wieder eine Keule gehabt... das Fleisch ist unglaublich zart und sehr lecker. Klasse statt Masse gilt auch hier. Diese Lämmer haben Wiesenkräuter gemümmelt und kennen Deutsches Weidelgras nur aus der Ferne. Wir haben noch nie Kohl oder Zwischenfrucht gehütet. Immer Biotopgräschen und Blümchen, wenige Weiden mit etwas fetterem Aufwuchs. Schwer vorstellbar, dass sich das nicht widerspiegelt.
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frauenschuh hat geschrieben: ↑16. Dez 2018, 15:29 angesichts der momentanen Stückzahl nicht vielversprechend ...
Das wäre im Moment auch gar nicht notwendig. Du müsstest ja erst einen Küchenchef von der Qualität und dem besonderen Geschmack überzeugen. Erst dann kann sich der Koch überlegen, was er aus dem Fleisch zaubern will und wie er es in sein Programm einarbeitet. Da bleibt noch viel Zeit um Mengen, Schlachtung usw. auszuhandeln bzw. zu organisieren.
Hier habe ich eine Restaurant Rangliste 2018 für Hannover Land gefunden. Oben kann auch eine andere Stadt eingegeben werden, z. B. Bielefeld oder Göttingen.
In Göttingen kocht ja Jacqueline Amirfallah im Apex, leider nur noch im kleineren Rahmen. Ich kenn diese sympathische Köchin aus dem Fernsehen. Bei den Fleischgerichten auf ihrer Speisekarte werden die Erzeuger genannt. Bessere Werbung gibt es fast nicht, wenn man da reinkommt.
Gar nicht. Sieht optisch wunderschön aus, gell? Ist aber leider sehr hart. Deswegen können sie ja so problemlos bei Wind und Wetter draußen bleiben. Die harten Grannenhaare funktionieren als Regenrinnen, die das Wasser vom Körper wegleiten.
Fell... soll von Schnucken auch nicht so doll sein. Da haben wir aber Finn dennoch "in Arbeit". Das kann dauern. Kostet übrigens wohl auch 35-45 € in der Herstellung. Also auch nichts, was jemand für noch mehr Geld kaufen würde, nehm ich an. Bei den Skudden sind zwar farblich wirklich interessante dabei (die älteren Schwarzen ähneln irgendwann Mini-Grauen Gehörnten Heidschnucken). Aber die sind ja wieder viel kleiner... ::) Also dass, was man auf dem letzten Bild sieht, sind alles Skudden. Gut, für ein Babybettchen mag es reichen. Aber ob das Baby auf der harten Wolle happy wäre 8) ich hab nicht mal einen Enkel zum ausprobieren >:(
Wir haben nur das eine Leben. Dieses eine, wunderbare Leben.
Dieses Jahr war der Wollberg eine Pickupfüllung voll. Meint Ladefläche UND Fahrgastzelle. Der Wollberg reiste über einen befreundeten Schäfer in die Düngefabrik. Nunmehr hat der Schäfer eine andere Möglichkeit gefunden. :-\ Das wird für mich schwieriger. Daraus werden Jacken mit Baumwollfutter. Schön... aber ich habe kein Geschäft ect. Die NLF hatte mal Interesse - zur falschen Jahreszeit. Da wurde der Baumschutz dann doch irgendeine Plastikklammer. Hätt ich ja sinnvoll gefunden. Und so regional. Aber bitte.
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frauenschuh hat geschrieben: ↑17. Dez 2018, 14:49 Dieses Jahr war der Wollberg eine Pickupfüllung voll. Meint Ladefläche UND Fahrgastzelle [/quote]das ist doch schon ein ziemlicher "Schwung" und wie hat sich das gerechnet?
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00. Der Wollberg reiste über einen befreundeten Schäfer in die Düngefabrik.
genau das war auch meine Idee. Schafwolle soll ein prima Dünger sein (N/kg Schafwolle müsste ich nachschlagen) und sich sehr gut als Mulch eigenen........eigene Erfahrungen habe ich aber noch nicht.
[quote]Nunmehr hat der Schäfer eine andere Möglichkeit gefunden...... aber ich habe kein Geschäft ect.
wie muss so eine Geschäft aussehen, damit es für alle Beteiligten Sinn macht?
Gar nicht. Ich kann froh sein, wenn meine Wolle, die rechtlich ein Abfallprodukt ist, kostenfrei "entsorgt" wird. Der befreundete Schäfer tingelt dann ja selber mit einem Hänger in ein anderes Bundesland. Also die Zeit und den Sprit möchte ich nicht opfern...
Von kleineren Schafhaltern hier weiß ich, dass die mittlerweile wohl eher illegal ihre Wolle verbrennen. Ja, wer Merinoschafe hat, der bekommt noch was für seine Wolle. Aber bei uns geht der Tanz ja schon los, dass wir auch nicht einfärbbare schwarze Wolle haben. ::) Ich hatte über einen anderen Schäfer mal Wolle mitgegeben. Er hält Merinos. Er bekam was für seine Wolle. Meine durfte er gnädigerweise dalassen :P
Wir haben nur das eine Leben. Dieses eine, wunderbare Leben.
Den Verkauf von Wollsachen halte ich für ein absolutes Nischengeschäft. Die 80er Jahre, wo wir in naturfarbenen selbstgestrickten Pullovern rumgelaufen sind, sind eben vorbei.
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