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wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen (Gelesen 5137 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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neo

wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

neo »

Guten Abend

Irgendwann und in irgendeinem Thread hatte mal jemand geschrieben, dass es kein Problem sei, wurzelechte Rosen in einen rosenmüden Boden zu pflanzen. Direkt und ohne Austausch des Bodens. Ich hatte diesbezüglich damals gegoogelt und eigentlich nichts Konkretes gefunden und bin noch ein bisschen skeptisch.
Weil ich tu mir die eher mühseligen Grabarbeiten dort nicht an, wenn ich nicht ein bisschen Garantie habe. An der evtl. Pflanzstelle wuchs mehrere Jahrzehnte Weissdorn, seit 4-5 Jahren ist er entfernt.
Gibt es von jemandem hier konkrete Erfahrungen dazu?
Ansonsten war heute Rosenstöberwetter. Gefährlich, gefährlich... ;)
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Nova Liz †
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

Nova Liz † » Antwort #1 am:

Ich weiß nicht,ob die Sache bei wirklicher Bodenmüdigkeit durch langjährigen Rosenstandort funktioniert. Es wird ja vermutet, dass die Veredelungsunterlagen andere Rosenarten sind als wurzelechte Rosen.
Rosengewächse sind sie ja alle.Deshalb bin ich etwas skeptisch.Bei kurzfristigem Standort (so 2-4 Jahre)scheint es noch zu klappen.
Aber vielleicht hat da ja noch jemand entsprechende Erfahrungen.
neo

Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

neo » Antwort #2 am:

Danke Nova. Habe nochmals ein bisschen gesucht. Hauenstein schreibt als Minimalvariante Durchmesser 20 cm, Tiefe 50 cm, bessere Chancen mit Containerrosen, direkt um den Ballen frische Erde.
Denke, versuche es einfach mal mit einer robusten Kartoffelrose. Und wenn sie es packt, darf es schrittweise eine Hecke werden. Die Zeit arbeitet ja für uns.
rocknroller
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

rocknroller » Antwort #3 am:

Über dieses Thema gibt es in dem Rosenjahrbuch 2008 von der GRF einen interesssanten Beitrag dazu.


hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00robusten Kartoffelrose



Kann dir da aus eigener Erfahrung die Therese Bugnet empfehlen.

Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden.
neo

Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

neo » Antwort #4 am:

Wäre natürlich spannend, du könntest zu dem interessanten Beitrag etwas mehr sagen, insbesondere wenn da ganz neue Erkenntnisse mit dabei wären.

Ich habe mir die Therese Bugnet notiert, danke. Auf Fotos im Netz sieht sie sehr überzeugend aus und scheinbar keine (oder kaum?) Bestachelung, nimmt man ja auch gern.
Ich starte jetzt mal mit Schneekoppe und hoffe, dass ich mich dann heckenmässig langsam vorarbeiten kann.
rocknroller
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

rocknroller » Antwort #5 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Wäre natürlich spannend, du könntest zu dem interessanten Beitrag etwas mehr sagen, insbesondere wenn da ganz neue Erkenntnisse mit dabei wären.



Ich versuchs mal. ;) auszugsweise aus dem Rosenjahrbuch der GRF von 2008

- Die Bodenmüdigkeit bei Rosengewächsen ist wahrscheinlich keine klassische Pflanzenkrankheit verursacht durch einen Pilz oder einen Virus.

- Die Bodenmüdigkeit bei Rosengewächsen ist auf Wurzelschädigungen zurückzuführen.

- Nematodenfraß zeigt allerdings auch ähnliche Schadbilder an den Wurzeln wie die Bodenmüdigkeit bei Rosengewächsen.

- Die Mikroflora scheint auch insgesamt bei mehrjährigen Anbau von Rosen kaum verändert.

- Bei einer genauerer Untersuchung von Wurzelexsudaten wurden jedoch Metabolite gefunden.

- Welche Bedeutung diese Substanzen auf das Wurzelwachstum haben ist noch nicht umfassend geklärt.

- Möglicherweise geben geben die Rosen Substanzen ab die die eigenen Wurzeln schädigen.

- Bei Zugabe von Aktivkohle in manchen Pflanzaufzuchtschalen konnte beobachtet werden, dass Rosen darin besser wuchsen als in den Aufzuchtschalen ohne Aktivkohlezusatz.

- Unterschiedliche Unterlagen bei veredelten Rosen können sich in ihrer Anfälligkeit unterscheiden.





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neo

Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

neo » Antwort #6 am:

Danke für deine Mühe! Musste meine Hirnzellen ein bisschen anstrengen (und googeln), bin ja nicht vom Fach.
Mein praktisches Fazit: Versuchen genügend Abstand zu halten zu der Stelle, wo die Weissdorne standen. Und wahrscheinlich lohnt es sich doch, beim Graben des Lochs nicht zu knausern. Das mit der Aktivkohle habe ich mir auch gemerkt.
(Irgendwie zeigen die Rosen ein Revierverhalten, die markieren ihr einst besetztes Terrain. ;))
martina 2
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

martina 2 » Antwort #7 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Und wahrscheinlich lohnt es sich doch, beim Graben des Lochs nicht zu knausern.


So ist es. Es dauert ja ein paar Jahre, bis die Rosen ihre ganze Pracht entfalten, und dann festzustellen, man hätte damals etwas mehr Arbeit investieren sollen... :-\ Auch wenn die Ursache (n) der Bodenmüdigkeit nicht restlos geklärt sind, so ist es doch ein Faktum, um das man nicht herumkommt, ich hab es anfangs erlebt, als ich nach dem Prinzip "wird schon klappen" gepflanzt habe. Also, neo, Ärmel aufgekrempelt und hurtig gegraben ;)

Eine gemischte Rugosahecke ist wunderbar, in weiß ist mein absolut empfehlenswerter Favorit Louise Bugnet - stachellos, duftend, so gut wie dauerblühend und extrem frosthart:
Dateianhänge
louisebugnet00017.img.JPG
Schöne Grüße aus Wien!
neo

Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

neo » Antwort #8 am:

martina hat geschrieben: 18. Dez 2018, 14:32
Es dauert ja ein paar Jahre, bis die Rosen ihre ganze Pracht entfalten, und dann festzustellen, man hätte damals etwas mehr Arbeit investieren sollen... :-\


Ich habe ja zwei so "Hutzelrosen". Am Graben lag`s zwar nicht, aber die Pflanzplätze waren schon eher experimentell, man könnte auch sagen, ein Fehler. Ja, es ist schon sehr viel schöner, wenn sie dann nach ein paar Jahren richtig durchstarten. Und trotzdem war ich zur Blütezeit irgendwie gerührt über das Bemühen von zwei Rosen, die es wirklich ziemlich schwer haben.

Aber ich möchte natürlich, dass die Rosen am neuen Platz gut wachsen.
Graben in der jetzigen Jahreszeit macht zumindest gut warm! ;)
Schon wieder eine schöne Bugnet und in einer schönen Situation! Mir gefällt, neben den schönen Blüten, auch der aufrechte Wuchs, wäre wegen der Mäherei auch praktisch dort.
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malva
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

malva » Antwort #9 am:

Noch was zum Anfixen in Bezug auf Hecken. Hier haben die Rosen einen Holzzaun zum Anlehnen weil es auch Gallicas darin gibt.

Bild

Bild



Und noch etwas zu den robusten Rugosarosen. Bei mir im Garten haben sie alle vier Jahre gebraucht um wirklich durchzustarten. Bei meinem Boden hat es sich bewährt im Frühjahr mit richtig viel Kaffeesatz zu helfen. Jeglichen Dünger vermeide ich.
Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon, wenn es Spaß macht.
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

malva » Antwort #10 am:

Unteres Bild Mitte Rosaraie de l'Hay, unten Blanc Double de Coubert, oben Luise Bugnet.
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

Hyla » Antwort #11 am:

Wie hoch ist denn der Heckenstreifen?
Hältst du sie kleiner oder ist das Endhöhe?

Sieht toll aus! :o
Meine Garteninsekten freuen sich darüber sicher. :)
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
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malva
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

malva » Antwort #12 am:

Die werden regelmäßig geschnitten. Die einmalbühenden nach der Blüte. Einige Äste unten, andere weniger. Zaunhöhe peile ich immer so an. Die Rugosas, auch die auf Stamm schneide ich alle im Frühjahr ziemlich radikal, aber eben nicht mit Hausmeisterschnitt sondern so, daß ich einige Verzweigungen erhalten. Im laufe des Jahres dann immer (fast) sofort das Verblüte möglichst schon bevor es neue Austriebe gibt. Sonst geraten sie mir zu hoch. Hagebutten lasse ich erst im Oktober zu. Und ja es summt und fliegt da immer sehr viel an Insekten. Es sind auch immer Vogelnester in den Ramblern dahinter am Haus. Die haben dann statt Essen auf Rädern, Essen fliegend vor der Tür. ;D
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Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

Hyla » Antwort #13 am:

Vielen Dank! :)
Ich schreddere den Thread mal lieber nicht weiter, sonst gibt's noch was auf den Deckel. :-[
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
neo

Re: wurzelechte Rosen in Boden, wo langjährig Rosengewächse standen

neo » Antwort #14 am:

Von mir gib`s nichts auf den Deckel. ;)
Sehr schön @malva! Das wäre perfekt an unserm Grundstücksrand. (Der Weg ist das Ziel. ;))
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