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Ein Rosmarin zum neidisch werden ! (Gelesen 224565 mal)

Von Anbau, Aufbewahrung und Anwendung bis zur Magie am Wegesrand. Thematisch nicht immer klar von Stauden, Gemüse, Atelier, Gartenküche bzw Gartenmenschen u.ä. zu trennen, ist hier der Treffpunkt für die Kräuterfans.
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Roeschen1
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

Roeschen1 » Antwort #255 am:

Ein R. officinalis, ein Hochstamm, der im Garten steht.
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Grün ist die Hoffnung
Rhoihess
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

Rhoihess » Antwort #256 am:

Habe heute auch den Winterschnitt an der "Hecke" im Vorgarten vorgenommen, so langsam nimmt sie Form an:

Bild

Hier auch noch ein Bild vom letzte Woche prüniertem "Hochstamm":

Bild

...und den zwei im April 2016 gepflanzten Stecklingen (waren damals vielleicht 2cm breit und hoch). Sie stehen direkt im schweren, gut gedüngtem Lehmboden, der von November bis März durchgehend durchnässt ist, was ihnen aber nicht nur gar nichts auszumachen scheint, sondern sie auch noch zum stärksten Wachstum antreibt. Sie wachsen weitaus schneller als all die anderen, mit besserer Drainage gepflanzten Exemplare, und sind trotz starkem Rückschnitt (jährlich, seit 2018 2x/Jahr) ziemliche Oschis geworden:

Bild
realp
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

realp » Antwort #257 am:

Zum neidisch werden !
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Weidenkatz
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

Weidenkatz » Antwort #258 am:

Der Hammer! :o
Wann macht man Stecklinge?
Wie pflanzt und pflegt man s o eine geniale Hecke?
Ich will auch. :(
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MarkusG
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

MarkusG » Antwort #259 am:

Die Hecke ist toll!

Zu Rosmarin in eher feuchtem Boden: Ein erfahrender Gartenfreund schilderte mir, er habe Rosmarin in Südfrankreich in der Natur stets an eher feuchten und schattigeren Standorten gefunden. Nun ist das Klima in Südfrankreich anders als unseres und dennoch warf diese Info bei mir viele Fragen auf.

Markus
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Rhoihess
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

Rhoihess » Antwort #260 am:

Hatte soweit ich mich erinnere die Stecklinge im Herbst 2015 innen gestartet, einfach ca. 5cm lange Triebe von den meisten unteren Blättern befreit und in Erde gesteckt, dann feucht gehalten, innerhalb ca. 10 Tage kamen dann schon die ersten Wurzeln. Für die "Hecke" habe ich stinknormale Baumarktpflanzen gekauft und in ca. 50cm Entfernung gepflanzt, seit Sommer 2015. Dann immer im Spätwinter stark geschnitten damit es schön buschig/kompakt bleibt und nicht ausladend wird
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lerchenzorn
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

lerchenzorn » Antwort #261 am:

MarkusG hat geschrieben: 13. Feb 2019, 06:39
Die Hecke ist toll!

Zu Rosmarin in eher feuchtem Boden: Ein erfahrender Gartenfreund schilderte mir, er habe Rosmarin in Südfrankreich in der Natur stets an eher feuchten und schattigeren Standorten gefunden. Nun ist das Klima in Südfrankreich anders als unseres und dennoch warf diese Info bei mir viele Fragen auf.

Markus


Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen bei getopften Exemplaren. Sie leiden schnell, wenn ich zu wenig gieße. Durch zu große Vorsicht beim Wässern im Winter werfen sie oft die Knospen ab und die Blüte fällt aus.

Es könnten also ebenfalls vorrangig Trockenschäden sein, die die ausgepflanzten Sträuchern nach härteren Wintern absterben lassen, weil sie im gefrorenen Boden nicht an Wasser kommen.
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Staudo
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

Staudo » Antwort #262 am:

Erst bei Topfkultur merkt man, wie trockenheitsempfindlich viele Pflanzen aus südlichen Gefilden sind. Die haben am Naturstandort einfach ein weitreichendes Wurzelwerk. ;)
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philippus
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

philippus » Antwort #263 am:

MarkusG hat geschrieben: 13. Feb 2019, 06:39
Zu Rosmarin in eher feuchtem Boden: Ein erfahrender Gartenfreund schilderte mir, er habe Rosmarin in Südfrankreich in der Natur stets an eher feuchten und schattigeren Standorten gefunden. Nun ist das Klima in Südfrankreich anders als unseres und dennoch warf diese Info bei mir viele Fragen auf.

Ich war im Sommer in Südfrankreich (Alpilles) und fand dort sehr viel Rosmarin im lichten Schatten von Pinus halepensis. Die Plätze waren allerdings äußerst trocken. Unten ein Bild von einem Ort, wo sehr viel Rosmarin direkt unter den Bäumen wuchs und nur wenig in der direkten Sonne war. Ich habe aber Rosmarin auch in voller Sonne gesehen.
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

lerchenzorn » Antwort #264 am:

Staudo hat geschrieben: 13. Feb 2019, 08:33
... am Naturstandort einfach ein weitreichendes Wurzelwerk. ;)


... in Kalkfels-Spalten? Wobei das in Deinem Bild nicht so felsig und spaltig wirkt. Weißt Du mehr über den Boden dort?
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

thuja thujon » Antwort #265 am:

Felsspalten haben den Vorteil einer gleichmäßigen Wasserversorgung. Nicht unbedingt viel, aber es ist immer was da. Und es sammeln sich Nährstoffe drin.

Meiner wurzelt unterm Betonweg. Das Wasser steigt von unten auf und kann wegen dem Weg und der Terasse nicht verdunsten, also ists für den Rosamrin verfügbar. Giessen tu ich ihn nur wenn ich den Weg saubermache und da kehre ich das Wasser eher von ihm weg.
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RosaRot
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

RosaRot » Antwort #266 am:

philippus hat geschrieben: 13. Feb 2019, 08:49
MarkusG hat geschrieben: 13. Feb 2019, 06:39
Zu Rosmarin in eher feuchtem Boden: Ein erfahrender Gartenfreund schilderte mir, er habe Rosmarin in Südfrankreich in der Natur stets an eher feuchten und schattigeren Standorten gefunden. Nun ist das Klima in Südfrankreich anders als unseres und dennoch warf diese Info bei mir viele Fragen auf.

Ich war im Sommer in Südfrankreich (Alpilles) und fand dort sehr viel Rosmarin im lichten Schatten von Pinus halepensis. Die Plätze waren allerdings äußerst trocken. Unten ein Bild von einem Ort, wo sehr viel Rosmarin direkt unter den Bäumen wuchs und nur wenig in der direkten Sonne war. Ich habe aber Rosmarin auch in voller Sonne gesehen.


Interessant. Ich werde mal Stecklinge machen und sie unter den Kiefern ansiedeln, mit Steinen als Mulch.
Viele Grüße von
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Nina
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

Nina » Antwort #267 am:

Rhoihess, was hast Du da angerichtet! :o :D

Deine Hecke ist herrlich! :D Ich habe vor Jahren in Kroatien Rosmarinhecken in einem Park bewundert. Rosmarin als Hecke mit Formschnitt hatte ich nie vorher gesehen. Und jetzt Deine Bilder und der hinweis mit dem Lehmboden ... :D
Wir haben eine ältere aber nicht mehr schöne Loniera nitida Hecke, mit der Thomas sich nie anfreunden konnte. Er hat deine Bilder gesehen und will das jetzt unbedingt auch. ;D

Etwas ;) OT: Hat jemand Erfahrung mit dem Entfernen von Lonicera nitida? Gaanz tiefe Wurzeln? treibt immer wieder aus? Oder kein Problem?
mifasola

Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

mifasola » Antwort #268 am:

Ich habe vor drei Jahren zehn laufende Meter Lonicera nitida rausgeschmissen zugunsten von Liguster. Die Lonicera standen so etwa vier, fünf Jahre. Roden (mit der Grabegabel) war kein Problem, wiedergekommen ist auch nichts. In Sandboden allerdings.

OT Ende ;)
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pearl
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Re: Ein Rosmarin zum neidisch werden !

pearl » Antwort #269 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 13. Feb 2019, 08:27
MarkusG hat geschrieben: 13. Feb 2019, 06:39

Zu Rosmarin in eher feuchtem Boden: Ein erfahrender Gartenfreund schilderte mir, er habe Rosmarin in Südfrankreich in der Natur stets an eher feuchten und schattigeren Standorten gefunden. Nun ist das Klima in Südfrankreich anders als unseres und dennoch warf diese Info bei mir viele Fragen auf.



Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen bei getopften Exemplaren. Sie leiden schnell, wenn ich zu wenig gieße. Durch zu große Vorsicht beim Wässern im Winter werfen sie oft die Knospen ab und die Blüte fällt aus.

Es könnten also ebenfalls vorrangig Trockenschäden sein, die die ausgepflanzten Sträuchern nach härteren Wintern absterben lassen, weil sie im gefrorenen Boden nicht an Wasser kommen.


das kann ich nicht bestätigen. Hier in Heidelberg gibt es die prächtigsten mehrere Meter hohen Büsche direkt an Hauswänden im Regenschatten von Dachtraufen.

Meine eigenen Rosmarin stehen auch regengeschützt unter einem Galerie-Balkon. Ich gieße selten und nicht, wenn Frost angekündigt ist. Frost im Wurzelbereich ist nur bei feuchtem Boden problematisch.

Das mit den Pflanzen in Südfrankreich. Feucht ist es im Sommer nur in den Flussauen, in Senken und die können auch völlig austrocknen. Man sieht häufig Creeks im australischen Sinne. Also im Sommer trockengefallene Wasserläufe. Dort gibt es bestimmte Zwergsträucher und auch Bestände von Iris lutescens. Die Naturschutzbehörde des Massif de Maures postet im Winter Videos in denen zu sehen ist wie nässegesättigt und überflutet der Boden auf dem Hochplateau ist.

Mediterrane Pflanzen haben eine Sommerruhe und in dem warmen Streifen an den Küsten keine Winterruhe. Der Winter ist die Zeit in der sie viel Nässe vertragen und brauchen.

Nur ist das in unsere Klima anders. Hier gibt es Frostschäden im Wurzelbereich mit anschließendem Pilzbefall bei Tauwetter. Rosmarin profitiert also von sehr kurzen Wintern und von frühen und warmem Frühling mit viel Feuchtigkeit. Das ist auch die Zeit der Blüte und dann bin ich sehr motiviert meine Rosmarin zu gießen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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