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Volksbegehren Artenvielfalt (Gelesen 44394 mal)
Moderator: partisanengärtner
- thuja thujon
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Das mache ich nach Feierabend auch. Stirnlampe liegt bereit.
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
So, so. Du gärtnerst also mit dem Mond? ;D
Das ist doch Quatsch. Selbstverständlich sind extensiv genutzte Flächen in allen Nutzungsarten notwendig und sinnvoll, wenn Artenvielfalt erhalten und gefördert werden soll. Auch im Acker.
Auch, wenn zum hundertsten Mal vorgekaut. Viele Biolandbau-Flächen zeigen gute Ergebnisse, ohne dass Biolandbau allein eine Garantie für Artenreichtum ist.
Viel zu wenige Flächen im "konvetionellen" Landbau zeigen, dass Artenreichtum in extensiv genutzten Teilflächen auch dort möglich wäre.
thuja hat geschrieben: ↑8. Feb 2019, 07:43
Bio ist auch keine Lösung sondern ökologischer und klimatsicher Unsinn.
Was gebraucht wird sind Flächenstilllegungen und diese Flächen müssen hinterher auch entsprechend der Zielarten gepflegt werden. Dazu braucht es Menschen, die sowas machen können.
Das ist doch Quatsch. Selbstverständlich sind extensiv genutzte Flächen in allen Nutzungsarten notwendig und sinnvoll, wenn Artenvielfalt erhalten und gefördert werden soll. Auch im Acker.
Auch, wenn zum hundertsten Mal vorgekaut. Viele Biolandbau-Flächen zeigen gute Ergebnisse, ohne dass Biolandbau allein eine Garantie für Artenreichtum ist.
Viel zu wenige Flächen im "konvetionellen" Landbau zeigen, dass Artenreichtum in extensiv genutzten Teilflächen auch dort möglich wäre.
- thuja thujon
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Das ist ein Statistiktrick. Jeder Praktiker weiß, dass das Ergebnis mit mehr sinnvollen Maßnahmen besser wird. Also der gute konventionelle (eher integrierte) Betrieb mehr leistet als ein schlechter Biobetrieb. Die Tier- und Pflanzenwelt versteht kein Biosiegel.
Sieht man auch hier in der Gartenanlage, recht kleinräumig alles, Saumstrukturen usw., selbst Fasan kommt mal vorbei und dort machen ihm nichtmal die Katzen was aus. Das hat aber nix damit zu tun ob man den Salat mit KAS oder Hornspänen düngt.
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Staudo hat geschrieben: ↑8. Feb 2019, 07:56
Einmal schneiden ist besser als gar nichts. ;)
Ich werde heute weder ein Volksbegehren unterschreiben noch für die Klimarettung streiken sondern Obstbäume schneiden.
Damit hast Du zwar recht, dennoch zeigt sich in einem bestimmten sehr großen (Naturschutz)Gebiet, das mit Menschenkraft nicht hinterher zu kommen ist, deswegen gibt es eine Initiative, die Druck auf die Umweltministerin macht zur Förderung der Beweidung...es gibt jemanden, der das übernehmen würde, aber eben nicht ohne Bezahlung. Die Initiative hat schon viel erreicht. :D
Wenn das Wetter es zulässt, rode ich heute weiter Brombeeren um eine offene Trocken(garten)landschaft wieder herstellen zu können... :D
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Das ist überall das Problem. Warum machen die das nicht kostenlos? ;)
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
In unserer Gartenanlage muss fast jeder 5 Arbeitsstunden machen. Da machen das einige Kostenlos, der Rest bezahlt fürs nichtmachen. ;D
Wie die Kreefelder Studie gezeigt hat, ist es sinnvoll Brombeeren zu roden um die Offenlandschaft wieder freizustellen. Ist im Garten, gerade trockenen, bestimmt ähnlich, wenn auch noch nicht wissenschaftlich bewiesen.
Hier laufen manche Projekte auch mit einem Freiwilligentag der Metropolregion (nutzen auch Firmen für Teambildungsmaßnahmen).
neues aus dem Berntal und nun wirds zur Ausgleichsfläche für ein Bauprojekt mit Eidechsenumsiedlung. Also Finanzierung für die nächsten 25 Jahre gesichert.
Mannheim zahlt 180.000 Euro für Ausgleichsflächen im Berntal
Wie die Kreefelder Studie gezeigt hat, ist es sinnvoll Brombeeren zu roden um die Offenlandschaft wieder freizustellen. Ist im Garten, gerade trockenen, bestimmt ähnlich, wenn auch noch nicht wissenschaftlich bewiesen.
Hier laufen manche Projekte auch mit einem Freiwilligentag der Metropolregion (nutzen auch Firmen für Teambildungsmaßnahmen).
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
thuja hat geschrieben: ↑8. Feb 2019, 09:16
Das ist ein Statistiktrick. Jeder Praktiker weiß, dass das Ergebnis mit mehr sinnvollen Maßnahmen besser wird. Also der gute konventionelle (eher integrierte) Betrieb mehr leistet als ein schlechter Biobetrieb. Die Tier- und Pflanzenwelt versteht kein Biosiegel.
...
Nein. Mit Statistik ist da nichts. Das sind die offensichtlichen Tatsachen, die der Praktiker vor Ort sehen kann, wenn er die mit gezielten Maßnahmen auf Ökolandbauflächen erreichte Artenvielfalt beobachtet.
Warum gerade die integrierte Landnutzung da besser sein soll, lässt sich hier nicht erkennen. Die mag im Ressourceneinsatz günstig zu bewerten sein. Standörtliche Differenziertheit und Vielfalt erzeugt sie ja gerade nicht, sondern gleichmäßig gute Bedingungen für die Kultur, nicht für wildes Leben. Nö, nö. Bisher sind es hier, im Tiefland, immer noch Biolandwirte, die das meiste an gefährdeten Tieren und Pflanzen vorzuzeigen haben. Nicht alle und nicht überall, aber systematisch mehr und qualitativ besser als die konventionelle Übermacht.
- thuja thujon
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Funktioniert bei mir im Garten beides auf sehr kleiner Fläche ohne größere Probleme. Wohl eine Frage der Ausmaße der jeweiligen Flächen die sich nebeneinander abwechseln. Ein 50ha, unkrautfreier Biomaisacker mit einem Knick am Rand ist wohl nicht mit meinem Gärtchen plus Hecke und Knick hinter dem an meinen kaputten Zaun angrenzenden Splitweg daneben gleichzusetzen.lerchenzorn hat geschrieben: ↑8. Feb 2019, 13:40Das sind die offensichtlichen Tatsachen, die der Praktiker vor Ort sehen kann, wenn er die mit gezielten Maßnahmen auf Ökolandbauflächen erreichte Artenvielfalt beobachtet.[/quote]Da könnte man all zu leicht reininterpretieren das gezielte Maßnahmen in integrierten Betrieben oder in Flächen ohne Pflanzenschutz oder Düngung die Maßnahmen nicht richtig wirken.
Das ist aber keine Frage von Schubladendenken.
Schau dir bitte auch mal die Bodenpunkte und die Kulturen an von den Biobetrieben und den integrierten. Ob man sowas miteinander vergleichen kann?
[quote]Standörtliche Differenziertheit und Vielfalt erzeugt sie ja gerade nicht, sondern gleichmäßig gute Bedingungen für die Kultur, nicht für wildes Leben.
Welche Maßnahmen meinst du die systematisch besser in Biobetrieben gemacht werden?
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Das Schneiden durch die Zweibeinigen ist zwar kostenlos, das Fressen der Vierbeinigen aber nicht...und vielleicht nicht nur das Fressen...Klick...40 km sind keine Entfernung.
Viele Grüße von
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
thuja hat geschrieben: ↑8. Feb 2019, 15:31lerchenzorn hat geschrieben: ↑8. Feb 2019, 13:40Das sind die offensichtlichen Tatsachen, die der Praktiker vor Ort sehen kann, wenn er die mit gezielten Maßnahmen auf Ökolandbauflächen erreichte Artenvielfalt beobachtet.[/quote]Da könnte man all zu leicht reininterpretieren das gezielte Maßnahmen in integrierten Betrieben oder in Flächen ohne Pflanzenschutz oder Düngung die Maßnahmen nicht richtig wirken.
Das ist aber keine Frage von Schubladendenken[/quote]
Da muss man nichts reininterpretieren. Genau das steht oben, dass mit gezielten Maßnahmen in beiden Landbau-Arten Vielfalt erreichbar wäre und dass Biolandbau-Flächen ebenso artenarm und strukturarm sein können wie konventionell genutzte. Der Punkt ist, dass gezielte Förderung der Artenvielfalt im konvetionellen Anbau kaum umgesetzt wird, sondern meist mit den auf "Bunt" getrimmten, aber wirkungsarmen oder wirkungslosen Greening-Methoden der schöne Schein geschaffen werden soll. Und wenn das dann nicht klappt, sondern in Jahren wie dem vergangenen nur "Melde", also Gänsefuß, auf den Blühstreifen wächst, wird schnell alles, was Artenschutz auf dem Acker ist, verteufelt. Es braucht dann erst wieder Aufklärung, dass man das eben besser auf zuvor ausgehagerten, weniger wuchskräftigen Böden gemacht hätte und dass es in jeder Hinsicht sinnvoller ist, langjährige Segetalarten-Schutzflächen einzurichten, statt bunte, weithin leuchtende Schein-Vielfalt mit Dünger hochzupuschen und damit in Dürrejahren vor die Wand zu fahren.Funktioniert bei mir im Garten beides auf sehr kleiner Fläche ohne größere Probleme. Wohl eine Frage der Ausmaße der jeweiligen Flächen die sich nebeneinander abwechseln. Ein 50ha, unkrautfreier Biomaisacker mit einem Knick am Rand ist wohl nicht mit meinem Gärtchen plus Hecke und Knick hinter dem an meinen kaputten Zaun angrenzenden Splitweg daneben gleichzusetzen.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00[quote]Standörtliche Differenziertheit und Vielfalt erzeugt sie ja gerade nicht, sondern gleichmäßig gute Bedingungen für die Kultur, nicht für wildes Leben.
So ist es. Und genauso ist es im unkrautfreien Biozid-Acker. Wobei ich den Fasan (s.o.) nicht als Maßstab für besonders gute Bedingungen nehmen würde. *)
[quote]Welche Maßnahmen meinst du die systematisch besser in Biobetrieben gemacht werden?
Zum Beispiel ein Verzicht auf den zweiten Striegel-Durchgang, der den Segetalarten den Garaus machen würde. Mit einem Durchgang kommen viele winterannuelle, konkurrenzschwache Arten noch klar.
Ein bewussterer, langfristiger Umgang mit Problem-Unkräutern, weil man sich nicht auf ultimative Herbizideinsätze verlassen kann.
Eine im Durchschnitt deutlich höhere Bereitschaft, zusätzliche Maßnahmen des Segetalartenschutzes oder andere Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt durchzuführen.
* edit: Bestimmte, wichtige Artenschutz-Ziele werden aber niemals in Deinem oder einem anderen Kleingarten zu erreichen sein, sondern bräuchten eben Teile dieses oder eines anderen Ackers, in einer anderen als der intensiven Nutzung.
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
thuja hat geschrieben: ↑8. Feb 2019, 15:31
... Schau dir bitte auch mal die Bodenpunkte und die Kulturen an von den Biobetrieben und den integrierten. Ob man sowas miteinander vergleichen kann? ...
Ja, die kann man vergleichen, hierzulande jedenfalls.
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
So, es ist geschafft.
Trotz massivem Gegenwind des Bay. Bauernverbandes haben über 1Mio Leute unterschrieben. Das Volksbegehren führt zum Volksentscheid :D
Herr Söder hat schon angekündigt, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen und einen eigenen Vorschlag zu erarbeiten. Dieser steht dann zusammen mit "Rettet die Bienen" zur Abstimmung. Ziel erreicht :D
Trotz massivem Gegenwind des Bay. Bauernverbandes haben über 1Mio Leute unterschrieben. Das Volksbegehren führt zum Volksentscheid :D
Herr Söder hat schon angekündigt, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen und einen eigenen Vorschlag zu erarbeiten. Dieser steht dann zusammen mit "Rettet die Bienen" zur Abstimmung. Ziel erreicht :D
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Super Nachricht! Danke an alle, die sich für diese gute sache eingesetzt haben! ;) ;D
Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Und jetzt werden die NABU-Ortsgruppen gestürmt und finden sich zehntausende Helfer zur Pflege bedrohter Biotope ein. :D
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Re: Volksbegehren Artenvielfalt
Dort fährt man dann mit dem SUV hin um gleich seine Geländetauglichkeit zu testen :-X
Edit wollte das hinzu fügen...
Auch das stand heute in der Zeit...
Edit wollte das hinzu fügen...
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WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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