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Garten des 21.Jahrhunderts (Gelesen 23068 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Lilia
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

Lilia » Antwort #15 am:

Ups! Mir ist Japan völlig unbekannt, in jeder Hinsicht.Schade, daß mein Gedanke schon mal gedacht wurde.
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thomas
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

thomas » Antwort #16 am:

Was ist eigentlich ein 'Garten'?Da in diesemThread nicht definiert, schreibt hier jede(r) - was völlig ok ist - das, was er/sie sich dazu denkt.Dabei haben Wörter / Begriffe tradierte Bedeutung. Einige Beispiele wurden bereits angeführt.Eine sehr wichtige Bedeutung: z.B.der Garten Eden, aus dem die Menschen hinaus in die brutale Natur vertrieben worden sein sollen, wenn man gewissen Quellen glauben möchte. - Der Garten ist meistens die arrangierte, geordnete, kontrollierte Natur. Wobei die uralte Diskussion über den englischen und französischen Garten auch nur oberflächlich verschleiert, dass beides angelegte Gärten sind. Garten ist ein Gegensatz zu Natur. In einem Garten steckt immer eine 'Kulturleistung', ob man das nun gut findet oder nicht.Hier noch etwas aus Google:
Webster's 1913 Dictionary       Definition: \Gar"den\ (g[aum]r"d'n; 277), n. [OE. gardin, OF. gardin,jardin, F. jardin, of German origin; cf. OHG. garto, G.garten; akin to AS. geard. See {Yard} an inclosure.]1. A piece of ground appropriated to the cultivation of herbs, fruits, flowers, or vegetables.2. A rich, well-cultivated spot or tract of country. I am arrived from fruitful Lombardy, The pleasant garden of great Italy. --Shakespeare

Dream Dictionary       Definition: Seeing a vegetable or fruit garden in your dream indicates that your hard work and diligence will pay off in the end. It is also symbolic of stability and inner growth. Seeing a flower garden in your dream, represents tranquility, comfort, love and domestic bliss. You need to be nurturing. Seeing sparse, weed-infested garden, suggests that you have neglected your spiritual needs. You are not on top of things.
8)GärtnergrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Katrin
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

Katrin » Antwort #17 am:

Gärten sind Gebiete, in denen Menschen herrschen, die glauben, es besser machen zu können als die Natur und dabei immer behaupten, diese sei ihr Vorbild ;D oderGärten sind Bereiche, in denen manche das ausleben können, was ihnen woanders versagt bleibt: Totale Kontrolle und Tötung aller Feinde.oderGärten sind die Materialisierung unserer Träume und jeder träumt anders.oder.... :)
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
ernst

Re:Garten des 21.Jahrhunderts

ernst » Antwort #18 am:

Auch Thomas!Dazu hab' ich schon mal eine Arbeit geschrieben. Aber heute sag ich nichts mehr dazu, schaffs nicht mehr!Gute Nacht, ernst
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Silvia
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

Silvia » Antwort #19 am:

Etymologisch ist Garten lt. Duden vereinfacht ausgedrückt etwas Eingezäuntes, das gotische garda bedeutet Viehhürde, daneben gards = Haus, Hof, Familie. Man beachte auch das englische yards oder guards, im Schwedischen ist gard ein Hof, Gehöft oder Gut.Das indogermanische ghorto oder gordho bedeutet Flechtwerk, Zaun, Hürde, Eingehegtes, Umzäunung. Dieses Bedeutung findest sich auch in anderen Sprachen: lat. hortus = Garten, gr. chortos = Weide, Gehege, Hof, tschech. hrad = Burg, Schloss. Zu der Wortgruppe gehört auch das Wort 'gürten'. - Abl. Gärtner aus mhd. gartneaere (mit ae zusammengezogen).Ich interpretiere es so, dass der 'Garten' im Ursprung erst einmal nur ein eingezäuntes Stück Land war, um das Vieh am Weglaufen zu hindern und sich selbst zu schützen.LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
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Susanne
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

Susanne » Antwort #20 am:

Ich interpretiere es so, dass der 'Garten' im Ursprung erst einmal nur ein eingezäuntes Stück Land war, um das Vieh am Weglaufen zu hindern und sich selbst zu schützen.
Sinn würde eher machen, daß der Garten als Nutzgarten ein eingezäuntes Stück Land war, um das Eindringen von Vieh oder Wildtieren (oder Dieben) zu verhindern.Auf dem Weg vom Sammler zum Gärtner war es ja nur logisch, sich die sonst mühsam aus der Wildnis zusammengeklaubten Pflanzen gleich ans Haus zu setzen. Das betraf demnach alles, was nicht feldweise angebaut wurde - Gemüse, Kräuter, Heilpflanzen, Teepflanzen und dergleichen. Logisch, daß auch Obstgehölze auf diesem Weg zum Garten kamen.Der Sprung zum blumengeschmückten Lustgarten entstand wohl viel später und setzte Platz (Besitz) und Reichtum voraus. Welcher Bauer oder Häusler konnte sich schon leisten, wertvollen, weil hausnah und eingezäunten, Platz für die Freude an Farben und Formen zu verschwenden? Lustgärten waren Statussymbole und die Basis erster floraler Sammelwut, die nicht der Ernährung diente. Ich glaube, es war der Fürst von Veitshöchstheim, der an seiner Gartenlust pleite ging... oder Fürst Pückler? Oder beide?Wie auch immer, ich bin der beste Beweis, daß man auf diese Weise auch im 21. Jahrhundert problemlos arm werden kann. ;)
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
ernst

Re:Garten des 21.Jahrhunderts

ernst » Antwort #21 am:

Mit der Gartenwut und lust haben sich schon mehrere finanziell ruiniert!Pückler ist sogar mit Zustimmung seiner Ehefrau nach England gefahren, um sich an eine reiche Lady und ihr Geld heranzumachen. Wieder ein Beispiel, wie gefährlich es sein kann, Gartenbau ohne Hemmungen zu betreiben! ;DDer Zaun um den Garten ist dazu da, Wild und Vieh vom Garten fernzuhalten. Vieh wurde frei gehalten, wie heute noch in vielen Ländern (Selbst in Ö gibt es noch grundbücherlich gesicherte Waldweiderechte, etc.), oder, wenn es ständig verfügbar sein mußten, wie zB. Milchziegen, getüdert. Ein Pflock und ein Strick sind billiger und flexibler als eine Einzäunung.Ich habe 1976 folgende These aufgestellt, die ich auch heute noch für richtig halte.Der Gartenzaun (immer außerhalb von zum Selbstschutz errichteten Wällen, Holzpalisaden, Mauern), ist das erste , für jederman sichtbare, Zeugnis (Zeichen) menschlichen Besitzdenkens.
thomas

Re:Garten des 21.Jahrhunderts

thomas » Antwort #22 am:

ME stellt kein Garten Natur wieder her. Du kannst im Garten Natur abbilden und zitieren, so als ob Du im Haus ein Zelt aufstellst, aber Garten und Natur sind verschiedene Dinge. Natur gibt es erst da, wo Du den Garten aufgibst.
Das will ich nicht bestreiten, Wolfgang. So gesehen habe ich den Garten in einem Teil meines Gartens schon ein Stück weit aufgegeben, komme aber wegen dessen Begrenztheit nicht übers Abbilden raus. Dennoch gefällt mir der Anblick dieses Bildes.
Und zu fisalis Natur-Idee kann ich nur sagen: Natur und Kulturlandschaft schließen sich gegenseitig aus: ent- oder weder
Da muss ich ja gleich feststellen, dass ich folglich gar keinen Garten (mehr) habe und somit nicht mal mehr ein Hobbygärtner bin :o . Versuche ich durch Nichtstun und/oder Pflanzung von standortgerechten Pflanzen Natur abzubilden, ist das aber schon wieder eine kulturelle Leistung, also bin ich doch ein Gärtner :aufschnauf:
Hortulanus

Re:Garten des 21.Jahrhunderts

Hortulanus » Antwort #23 am:

Gärten sind, in welcher Form auch immer, Kunstwerke. Ob gelungene Kunst, ist lediglich eine Frage des Geschmacks bzw. der Erwartung. Die Grundformen des Gartens sind m.E. determiniert: Wildwuchs, geometrisch geordnet, landschaftlich stilisiert, durch Beete strukturiert. Alle anderen Erscheinungsformen sind lediglich Varianten. Ob „englische Border“ oder Zen-Garten. Die Gründe sind naheliegend. Der Garten soll ja wohl stets ein auf die Person des Gärtners zugeschnittenes Abbild der Natur mit einem von ihm verstandenen Idealbild sein. Von den Gärten, mit denen der Gärtner seinen Frieden nicht machen kann, einmal abgesehen.Da der Garten in meinen Augen somit ein Höchstmaß an Individualität ist (wohl wissend, dass sich viele dieser individuellen Äußerung entziehen, in dem sie sich dem Garten verweigern), kann es m.E. keinen Gartentrend geben. Das schließt modische Erscheinungen, wie die Bevorzugung gewisser Pflanzenarten oder Staudenarrangements nicht aus.Was aber sein wird und meines Erachtens Aufgabe der Gartenarchitekten sein sollte, ist die Impulsgebung bei der gärtnerischen Gestaltung von Siedlungen und städtischen Grünflächen. Zwar wird man jetzt einwenden, genau das würden sie ja bereits tun, doch stelle ich immer wieder fest, dass diese Einflussnahmen in stark eingefahrenen Gleisen erfolgt und selten Neues wagt. Zweifellos ist in dieser Frage das Geld ein entscheidender Faktor. Wenn ein Bauherr für Grünausgleich sorgen muss, wird er das auf die preiswerteste Weise vornehmen. Wenn ALDI irgendwo seinen Markt hinsetzt, besteht das Begleitgrün aus Acer, Carpinus, Viburnum und vielleicht auch Ligustrum. Baut dagegen LIDL, besteht die Bepflanzung aus Viburnum, Carpinus, Acer ...usw.Und wenn dann eine junge Familie ihr erstes Häuschen erspart hat, was angesichts der heutigen Preise wohl nur noch eines aus der Reihe sein kann, dann sollen Sohnemann und Töchterlein ein wenig buddeln können, etwas Blühendes und Duftendes vorhanden sein und etwas, das den Blick der Nachbarn verstellt. Da kommt dann die Thuja hin. Woher soll auch das Geld kommen für mehr? Wenn dann diese Familie sich finanziell beruhigt hat oder auf der Erfolgsleiter weiter aufgestiegen ist, dann kann man sich auch den Luxus eines variantenreichen Gartens leisten, der dann aber, von Ausnahmen einmal abgesehen, den hier hinlänglich diskutierten Vorbildern folgt. Diese Entwürfe der Natur entstammen eben dem Bild das wir uns von der (idealen) Welt machen.In der Zeitschrift Gartenpraxis ist oder war (ich habe sie auch aus diesem Grund abbestellt) eine Serie über die Entwürfe von Gartenarchitekten. Sobald diese sich in architektonischer Gartengestaltung ergingen, habe ich mich stets gefragt, für wen denn diese Kunstwerke denn geplant sein sollen. Sofern diese Ideen das Öffentliche Grün betreffen sollen, finde ich es OK. Aber was soll davon auf den bürgerlichen Garten überschwappen? Dali wird ja wohl auch nicht mit der Idee gemalt haben, seine Bilder über dem Sofa in der Guten Stube zu wissen.Aber vielleicht wird sich unser Gartenbild aus einem ganz anderen Grund wandeln müssen. Lilia hat es erwähnt. Wenn Wasser so knapp oder teuer wird, dass wir die Staudengärten, die wir so lieben, nicht mehr unterhalten können, wird der Beton-/Steinanteil zwangsläufig zunehmen müssen und sich die Pflanzenauswahl zu den trockenheitsresistenten Gewächsen verschieben. Dann wird der wasserlose Zen-Bachlauf auch für uns ein gängiges Gestaltungselement. Gärten sind m.E. nie ein historisierendes Kunstwerk, wie z.B. die von Wolfgang zitierten Fachwerkhäuser auf dem Frankfurter Römer (die ich zumindest bedenklich finde), sondern der stets neu erlebte Eindruck dessen, was der Mensch sich als Natur in seine unmittelbare Umgebung holen will. Dass er sich dabei an Vorbilder anlehnt, entkräftet diese Aussage nicht. Schließlich haben die Architekten das Rechteck, den Kreis und das Dreieck im Laufe der Jahrtausende ja auch nicht verworfen, sondern nur variiert. Und eine Schneise geschlagen hatte Le Notre auch bereits.Liebe GrüßeHortu
ernst

Re:Garten des 21.Jahrhunderts

ernst » Antwort #24 am:

1) Die Grundformen des Gartens sind m.E. determiniert: Wildwuchs, geometrisch geordnet, landschaftlich stilisiert, durch Beete strukturiert. 2) Was aber sein wird und meines Erachtens Aufgabe der Gartenarchitekten sein sollte, ist die Impulsgebung bei der gärtnerischen Gestaltung von Siedlungen und städtischen Grünflächen. Zwar wird man jetzt einwenden, genau das würden sie ja bereits tun, doch stelle ich immer wieder fest, dass diese Einflussnahmen in stark eingefahrenen Gleisen erfolgt und selten Neues wagt. Zweifellos ist in dieser Frage das Geld ein entscheidender Faktor. Wenn ein Bauherr für Grünausgleich sorgen muss, wird er das auf die preiswerteste Weise vornehmen.
zu 1) Der Mensch schmückt seine Besitztümer, um ihren Wert hervorzuheben, egal ob Frau (tschuldigung ;D), Haus , Garten oder sonstwas. Das Buch zum Thema: Ernst H. Gombrich, Ornament und Kunst (Schmucktrieb und Ordnungssinn in der Pychologie des dekorativen Schaffens), Klett-Cotta 1982zu 2) "Öffentliches Grün" wird von folgenden Faktoren beeinflusst:Unwissen und Gedankenlosigkeit auf seiten der Auftraggeber, Geldmangel, Kostendruck beim Planer, der im Rahmen einer Billig-billig Vergabetechnik die Kosten für ein etwas anspruchsvolleres Konzept nicht mehr betriebswirtschaftlich vertreten kann.- und nicht zuletzt Naturschutzbehörden- ich kann ein Lied davon singen!- und die Rechtslage. die immer verworrener wird. (Die Pflanzung von Laubbäumen ist in Ö noch ein subjektives Nachbarschaftsrecht, dh. ich kann Laubbäume pflanzen, obwohl die Nachbarn etwas gegen den Dreck haben (Laub), aber selbst das soll demnächst geändert werden)Wen wunderts, wenn dann viele den scheinbar einfachsten Weg gehen?Und noch was: Ich habe unlängst die Gestaltung des Hauptplatzes eines 10000 Seelen Dorfes abgelehnt. warum?: endlose Diskussionen mit Gemeinderat, Bürgervertretern usw., schlecht bezahlt und zum Schluß sicher noch die schlechte Nachrede, weils einigen nicht paßt (bei meinem Hang zur Reduktion absehbar)- Fazit: Spesen und Ärger- muß man ja nicht haben.
bernhard
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

bernhard » Antwort #25 am:

Pückler ist sogar mit Zustimmung seiner Ehefrau nach England gefahren, um sich an eine reiche Lady und ihr Geld heranzumachen. Wieder ein Beispiel, wie gefährlich es sein kann, Gartenbau ohne Hemmungen zu betreiben!
du hast mir da ja mal was von einem tollen buch erzählt (über diesen liebenswerten idealisten) ..... kannst du da mal die daten durchgeben ... danke!
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
ernst

Re:Garten des 21.Jahrhunderts

ernst » Antwort #26 am:

Hermann Fürst von Pückler-Muskau 1785- 1871Reisebriefe aus England und IrlandAufbau Verlag Berlin 1992mein pers. Lieblingsbuch (und einziges gartentheoretische) von Ihm:Andeutungen über LandschaftsgärtnereiInsel Verlag, 1988(geschrieben 1832-33 nach 15 Jahren Gartenumgestaltung des Muskauer Parks, nach einjährigem Studium von englischen Landschaftsgärten 1815)Davon gibts auch noch eine Faximileausgabe, die wünsch ich mir zum nächsten runden Geburtstag ;D
bernhard
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

bernhard » Antwort #27 am:

ist letzteres das, von dem du mir beim teetrinken vorgeschwärmt hast?Hermann Fürst Pückler-MuskauAndeutungen über Landschaftsgärtnerei.... sorry, jetzt ist die lieferbare version verlinkt.und hier marias guter tipp:Heinz OhffDer grüne Fürst
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Hortulanus

Re:Garten des 21.Jahrhunderts

Hortulanus » Antwort #28 am:

Zu Pückler sei ergänzt, dass er hervorragende Reisebücher, so z.B. über Ägypten und Äthiopien geschrieben hat.Von dort soll er sich ja auch eine schwarze Sklavin mitgebracht haben, was seine Ehefrau wohl etwas befremdet hat. Offenbar konnte Fürst P. ihr nicht die Vorteile dieses Souvenirs nahe bringen.Gleiches misslang ihm bei seiner Reise nach England. Dort war ruchbar geworden, dass er dort nur deshalb auf Brautschau war (n.b.: er war noch nicht geschieden!), um seine Angetraute durch eine wohlhabende Engländerin zu ersetzen. Seine Parkgestaltung in Muskau hatte das gesamte Vermögen auch das seiner Frau verschlungen.Da er weiterfliegende Pläne hatte (Schlosspark Branitz) benötigte er "fresh money", wie es im Neudeutsch heißt.Leidenschaftliche Gärtner werden das unschwer nachempfinden können.Liebe GrüßeHortu(PS: Pücklers Ausspruch, das wichtigste Gerät des Gärtners sei die Axt, bezog sich aber wohl nicht auf Ehefrauen. Ich lasse mich aber gerne korrigieren).H.
Maria Zauberfee
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Re:Garten des 21.Jahrhunderts

Maria Zauberfee » Antwort #29 am:

Auch zu Pückler: empfehlen kann ich auch den biographischen Roman von Heinz Ohff Der grüne Fürst Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau 336 S. Piper München 2002 - da ist sowohl das persönliche Schicksal als auch seine gärtnerischen Aktivitäten drin. Zitate von ihm:
Wer mich ganz kennenlernen will,muß meinen Garten kennen,denn mein Gartenist mein Herz.Kunst ist das Höchste und Edelste im Leben, denn es ist Schaffen zum Nutzen der Menschheit. Nach Kräften habe ich dies mein langes Leben hindurch im Reiche der Natur geübt".Alles beinah schafft Geld und Macht, aber kein Crösus und kein Alexander vermögen die tausendjährige Eiche in ihrer Majestät wieder herzustellen, wenn sie einmal gefällt ist... dennoch aber weiche das Einzelne, wo es Not ist, auch hier dem Ganzen.
(das mit der Axt ist mir neu, Hortulanus!)Weiteres über ihn auf meiner Homepage...
herzliche Grüße
Maria Zauberfee
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