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Wasserpumpen im Garten (Gelesen 6577 mal)

Vom Unkrautstecher bis zum Aufsitzrasenmäher - alles, was die Arbeit erleichtert. Fragen, Erfahrungen, Berichte

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Herr Dingens
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Wasserpumpen im Garten

Herr Dingens »

Weil ich in Physik öfter geschlafen habe, und vom Wirken und der Physik der Wasserpumpe theoretisch wenig Ahnung habe, muss ich mal fragen: die meisten Pumpen, die ich in Betrieb hatte, konnten nur 7 Meter tief ansaugen bzw. fördern, gemessen von der Wasseroberfläche. Außerhalb des Wassers konnten diese Pumpen durchaus nochmal 20, 30 oder mehr Meter in die Höhe drücken.

Also ich habe hier ein Gelände, das von der Zufahrt bis zu einem Punkt X, der auch ziemlich in der Mitte ist, stetig ansteigt, und danach wieder stetig abfällt. Oben, auf dem Plateau, wird Verschiedenes gebaut, unter anderem ein Pumpenhaus, in dem sich dann diverse Pumpentechnik, Filtertechnik und Wassertanks darin befinden werden.

Unten, am Fuß des Hügelgeländes, befindet sich ein Teich, der das Wasserreservoir für die gesamte Grundstücksbewässerung und auch für die diversen Wasserspiele auf dem Gelände ist. Also es wird drei Wassersysteme geben: eines, das aus einem Grundwasser- und einem Tiefbrunnen Wasser für die Brauchwasserversorgung in den Häusern bereit stellt.
Ein zweites System, das aus einem Teich heraus Wasser für die gesamte Grundstücksbewässerung bereit stellt bzw. bis an die Endstellen verteilt. Um dieses geht es mir gerade.
Und ein drittes System, das auch aus dem Teich heraus Wasser für bestimmte "Wasserspiele" auf Grundstück bereit stellt, das dann in einem Kreislauf wieder in den Teich fließt und von dort wieder den Berg hinauf gepumpt wird.

Jetzt würde ich gerne wissen, ob das geht, dass die Pumpe, die das Wasser aus dem Teich holt, ca. 100 m entfernt von der Entnahmestelle und zusätzlich einige Meter über der Entnahmestelle aufgestellt werden kann. Also die Saugstrecke ist um die 100 Meter lang, und vielleicht 15 m höher als der Punkt, wo das Wasser aus dem Teich entnommen wird.
Oder ob ich diese Pumpe in Teichnähe aufstellen muss, sodass sich die Saugstrecke auf wenige Meter verkürzt und der Höhenunterschied auch nur zwei, drei, vier Meter beträgt. Die Druckstrecke verlängert sich natürlich dann um etliche Meter, aber die Druckseite ist meiner Erfahrung nach immer die unproblematischere Seite. Wenn es Probleme gibt, dann immer auf der Saugseite.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Conni

Re: Wasserpumpen im Garten

Conni » Antwort #1 am:

Herr hat geschrieben: 15. Mär 2019, 16:25


Jetzt würde ich gerne wissen, ob das geht, dass die Pumpe, die das Wasser aus dem Teich holt, ca. 100 m entfernt von der Entnahmestelle und zusätzlich einige Meter über der Entnahmestelle aufgestellt werden kann. Also die Saugstrecke ist um die 100 Meter lang, und vielleicht 15 m höher als der Punkt, wo das Wasser aus dem Teich entnommen wird.
Oder ob ich diese Pumpe in Teichnähe aufstellen muss, sodass sich die Saugstrecke auf wenige Meter verkürzt und der Höhenunterschied auch nur zwei, drei, vier Meter beträgt. Die Druckstrecke verlängert sich natürlich dann um etliche Meter, aber die Druckseite ist meiner Erfahrung nach immer die unproblematischere Seite. Wenn es Probleme gibt, dann immer auf der Saugseite.


Mit einer Pumpe, die oben steht und Wasser mit einem Schlauch von unten saugt, kannst Du maximal bis zum Gegenstück der Erdanziehungskraft saugen - also 9,81m Höhenunterschied, dann ist physikalisch Schluß. In Deinem Fall: Die Pumpe muss an den Teich.

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Herr Dingens
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Re: Wasserpumpen im Garten

Herr Dingens » Antwort #2 am:

Hihi, kurz und knackig.
Ich verstehe es zwar nicht, aber ich werde Deinen Hinweis befolgen. Danke!
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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thuja thujon
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Re: Wasserpumpen im Garten

thuja thujon » Antwort #3 am:

Ansaugen geht so: eine Pumpe entfernt die Luft aus einem Schlauch, der Luftdruck von max 1050mbar drückt das Wasser dann bis zur Pumpe. Damit kann maximal über eine Höhe von knapp 10m angesaugt werden. Im Hochgebirge weniger und im Vakuum garnicht. Durch den Dampfdruck von Wasser und Reibungsverluste im Schlauch geht man allgemein von 7m technisch möglicher Ansaughöhe aus.

Das bedeutet die Pumpe muss eher unten hin.
Auf der Druckseite den Druckverlust in Leitungen beachten, je länger die Leitung ist, desto geringer wird der Druck; je größer der Höhenunterschied, desto geringer die Fördermenge.
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Bristlecone

Re: Wasserpumpen im Garten

Bristlecone » Antwort #4 am:

Eine Wassersäule in der von Conni genannten Höhe übt denselben Druck aus wie die Luft in Meereshöhe, nämlich 1 Atmosphäre oder 1 bar.

Dasselbe schafft auch eine Quecksilbersäule von 760 mm Höhe.

Quecksilber hat eine Dichte von 13,3 g/cm³, Wasser bekanntermaßen von (ca.) 1 g/cm³.

760 mm x 13,3 = 1013 mm (oder auch 1013 hPa, das ist der normale Luftdruck auf Meereshöhe).

Höher als knapp 10 m kann eine Wassersäule somit bei Normaldruck nicht werden, wenn über ihr Vakuum herrscht (durch das Ansaugen der Pumpe) und drumherum der normale Luftdruck.

Wenn Wasser aus mehr als 10 m Tiefe hochgeholt werden muss, gibt es zwei Möglichkeiten:
a) den Luftdruck außen herum entsprechend zu erhöhen. Das ist technisch recht schwierig zu machen. ;)
b) nicht ansaugen, sondern hochdrücken - dazu muss die Pumpe abtauchen => Tauchpumpe.

Praktisch ist es deutlich weniger als 10 m, da man Reibungsverluste etc. einkalkulieren muss.
Conni

Re: Wasserpumpen im Garten

Conni » Antwort #5 am:

thuja hat geschrieben: 15. Mär 2019, 16:44
Ansaugen geht so: eine Pumpe entfernt die Luft aus einem Schlauch


??? Sicher? Erfahrungsgemäß hat die Pumpe, wenn im Schlauch Luft ist, nicht genug Kraft zum ansaugen. Erst wenn der Schlauch mit Wasser gefüllt ist (was von oben eingefüllt wird), dann kann die Pumpe auch ansaugen. Jedenfalls war das bei unserer KSB-Pumpe so, die Wasser aus 6m Tiefe gesaugt hat. (Und ich bin sehr dankbar, dass es jetzt eine Tauchpumpe ganz unten im Brunnen gibt, weil damit eine ganze Menge Ärger wegfällt.)
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thuja thujon
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Re: Wasserpumpen im Garten

thuja thujon » Antwort #6 am:

Kommt drauf an, gibt selbstansaugende und nicht selbstansaugende.
Die selbstansaugenden springen manchmal nicht richtig an, da kann es etwas dauern und Spielerei ist nötig bis die Pumpe wirklich fördert. Deswegen bei solchen Pumpen auch auf die Trockenlaufzeit achten, bevor sich darin Teile durch heißlaufen verabschieden.
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Herr Dingens
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Re: Wasserpumpen im Garten

Herr Dingens » Antwort #7 am:

Danke für Eure super Erklärungen!

Klar, die problemloseren Pumpen waren immer die Tauchpumpen, aber die benutzt man ja eher nur, um Wasser aus einem Behälter oder Teich (oder Keller ;)) zu entfernen. Druck, den man zur Bewässerung in nennenswerter Menge benötigt, kann man mit Tauchpumpen ja nicht aufbauen. Zumindest sind mir solche Tauchpumpen nicht bekannt.
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lerchenzorn
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Re: Wasserpumpen im Garten

lerchenzorn » Antwort #8 am:

Das Selbstansaugen gelingt unserer Pumpe auch nicht. Ich habe deshalb, nach einem Tipp in irgend einem Forum und weil es ohnehin gewünscht war, daneben eine Handpumpe gesetzt. Die saugt wesentlich besser an. Beide Pumpen sind saugseitig über ein T-Stück verbunden und mit Kugel-Ventilen gegeneinander absperrbar - damit keine aus der jeweils anderen Pumpe saugt.
Die Handpumpe hebt die Wassersäule. Danach arbeitet die Elektropumpe meistens zuverlässig.
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Re: Wasserpumpen im Garten

Starking007 » Antwort #9 am:

Ich bau grad ne Tauchpumpe ein.
KSB Kreiselpumpe Ixo-Pro 6, weil es hier dazu einen regionalen Bezug gibt.
Von billig hab ich nix gesagt.
Den Hauswasserwerk-Ärger möchte ich nicht mehr,
sondern einmal eingebaut, 25 Jahre Ruhe, kein Ansaugen, kein Ausleeren, kein Schalter justieren, kein Brummen, kein Tropfen, kein Frostschutz etc................

Und 6 bar reissen dir die Birne ab!
Gruß Arthur
thogoer
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Re: Wasserpumpen im Garten

thogoer » Antwort #10 am:

tolle Pumpe, Deutsch ;)
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
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Sven92
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Re: Wasserpumpen im Garten

Sven92 » Antwort #11 am:

Ich hole unser Wasser aus dem Bach, ähnlich wie bei dir.
Dann geht das Wasser unterirdisch ca 50 meter durch einen 3/4 Zoll Schlauch zu einem Verteiler.
Von da aus hängen wir nochmals 2 Schlauchwagen an die auch je 50 Meter haben.
Die Sprinkler laufen ohne Probleme....
Wir haben eine DAB Kreiselpumpe mit ca 7 Bar Druck..... Angesaugt wird ca 4 Meter tiefer als die Pumpe liegt.
Zusätzlich haben wir 2018 noch eine Okay Pumpe gekauft für nen schundpreis aber 5 Jahren Garantie ;)
Auch diese Pumpe meistert das ganze, die wollen wir aber für den Bewässerungswagen nutzen da sie ein bisschen mehr Volumen fördert aber weniger Druck bringt.
Ich hoffe das hilft evtl.
Gruss
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Herr Dingens
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Re: Wasserpumpen im Garten

Herr Dingens » Antwort #12 am:

Starking007 hat geschrieben: 16. Mär 2019, 05:13
Ich bau grad ne Tauchpumpe ein.
KSB Kreiselpumpe Ixo-Pro 6, weil es hier dazu einen regionalen Bezug gibt.
Von billig hab ich nix gesagt.
Den Hauswasserwerk-Ärger möchte ich nicht mehr,
sondern einmal eingebaut, 25 Jahre Ruhe, kein Ansaugen, kein Ausleeren, kein Schalter justieren, kein Brummen, kein Tropfen, kein Frostschutz etc................

Und 6 bar reissen dir die Birne ab!



Das hört sich saugut an! Bis zu 6 bar bringt die Tauchpumpe? Das hört sich doppelt super an.
Dass Tauchpumpen das überhaupt können, ist mir neu, meine Tauchpumpen waren dagegen immer Luschen.

Also ich will 2'' saugseitig und auf der Druckseite, beim Hauptstrang, auch mit 2'' anfangen. Die Leitungsdurchmesser verjüngen sich dann auf 1'' und 3/4''.
Geht das denn bei einer Tauchpumpe, da gibts ja keine Saugseite, der man die Größe 2'' zuschreiben könnte. Die Pumpe saugt halt soviel an, wie sie kann, was entspricht in etwa der Größe 2''?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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lerchenzorn
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Re: Wasserpumpen im Garten

lerchenzorn » Antwort #13 am:

Wenn ich es im Datenblatt richtig gelesen habe, hat Starkings Pumpe 126 mm Durchmesser. Ich müsste dafür in unserem Garten einen neuen Brunnen bohren. :-\
(Nachgedacht habe ich schon öfter über eine leistungsfähige Tauchpumpe.)
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Re: Wasserpumpen im Garten

Gartenplaner » Antwort #14 am:

Also bei meiner Odyssee zu einer Bewässerungspumpe für meinen Schachtbrunnen habe ich immer wieder genau das Gegenteil gefunden: Tauchpumpen können wesentlich mehr, als alles was außerhalb steht....

@starking:
In der Beschreibung zu deinem Modell lese ich, dass sie komplett oder teilweise eingetaucht betrieben werden kann, die braucht also nicht die Kühlung des Motors durch das umströmende Wasser wie sonst meist Rohrbrunnen-Tauchpumpen?
Bisher bin ich mehrfach darüber gestolpert, dass eine Tauchpumpe, die für einen Rohrbrunnen gedacht ist in einem Schachtbrunnen eine extra Mantelkühlung braucht, weil in dem großen Wasservolumen eines Schachtbrunnens die Wasserströmung um den Motor zu gering ist, um ihn richtig zu kühlen.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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