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Aprikosenjungpflanzen erziehen (Gelesen 4065 mal)
Moderator: cydorian
Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Die Frage ist für mich eher, was willst du durch den Schnitt erreichen? Aprikosen zum verzweigen zu bringen ist eher schwierig, diese Obstart will das eher nicht. Das ergibt dann meterlange Triebe, die sich irgendwann auch mit kurzen Fruchtspießchen garnieren werden. Das kann auch noch Jahre später zu Gummifluss führen.
Ich würde sagen: der Baumgesundheit tut weniger schneiden eher gut.
Die dünnen Triebe im unteren Stammbereich werden sich vermutlich nicht mehr anständig entwickeln. Die sehen zum Teil auch mit Gewalt runtergespreizt aus.
Die dickeren Triebe sind die frostbeständigeren, am dünnen Holz erfriert bei mir nahezu alles - unabhängig von der Sorte. Ich würde sie einfach mal Wachsen lassen.
Ich würde sagen: der Baumgesundheit tut weniger schneiden eher gut.
Die dünnen Triebe im unteren Stammbereich werden sich vermutlich nicht mehr anständig entwickeln. Die sehen zum Teil auch mit Gewalt runtergespreizt aus.
Die dickeren Triebe sind die frostbeständigeren, am dünnen Holz erfriert bei mir nahezu alles - unabhängig von der Sorte. Ich würde sie einfach mal Wachsen lassen.
Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Der Baum C hat meiner Meinung nach zu viele eng stehende Triebe. Außerdem ist ein unterer Ast zum Leitast geworden. Das würde ich im Sommer ändern.
Grün ist die Hoffnung
- thuja thujon
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Warum nicht jetzt? Dann könnte der Baum die Wunden besser überwallen oder abschotten und das Jahr wäre nicht verloren, sondern der Baum könnte mit Neutrieb drauf reagieren, man müsste im Sommer nicht das dreifache von dem wegschneiden, was jetzt auch schon weg kann.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
So ganz aus dem Bauch heraus würde ich auch mal die Jungaprikosen auslichten und außer dem Haupttrieb nur zwei, drei stärkere Seitentriebe stehenlassen.
Ganz einfach deshalb, weil meistens St. Julien A als Unterlage verwendet wird und ich meine, das bisschen, was noch an vegetativem Wachstum rüberkommt, sich nicht auf x Minitriebe verteilen und verzetteln sollte. Der Grund wurde schon genannt: Starke Triebe haben bessere Überlebenschancen, verrtrocknen weniger leicht.
Aprikose C schaut einigermaßen wüchsig aus - da würde ich nur schwache Triebe entfernen und ansonsten runterbinden, vielleicht so auf 30° (zur Horizontalen).
Ganz einfach deshalb, weil meistens St. Julien A als Unterlage verwendet wird und ich meine, das bisschen, was noch an vegetativem Wachstum rüberkommt, sich nicht auf x Minitriebe verteilen und verzetteln sollte. Der Grund wurde schon genannt: Starke Triebe haben bessere Überlebenschancen, verrtrocknen weniger leicht.
Aprikose C schaut einigermaßen wüchsig aus - da würde ich nur schwache Triebe entfernen und ansonsten runterbinden, vielleicht so auf 30° (zur Horizontalen).
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Ich schneide keinen blühenden Obstbaum.
Der Baum hat jetzt maximalen Saftstrom, im Sommer ist das erste Wachstum abgeschlossen. Ich vermute, der Austrieb ist daher dann schwächer. Ich möchte den Baum sanft korrigieren. Jetzt ist es noch kalt, im Sommer bei Wärme können die Wunden schneller überwallt werden.
Der Baum hat jetzt maximalen Saftstrom, im Sommer ist das erste Wachstum abgeschlossen. Ich vermute, der Austrieb ist daher dann schwächer. Ich möchte den Baum sanft korrigieren. Jetzt ist es noch kalt, im Sommer bei Wärme können die Wunden schneller überwallt werden.
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- thuja thujon
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Der Baum hat jetzt seine im Holz gelagerten Energiereserven mobilisiert um den Kraftakt Austrieb zu bewerkstelligen. Sobald einige Blätter da sind, übernehmen die die weitere Energieversorgung. Der Baum ist dann voll im Wuchs un kann Wunden gut abschotten.
Später im Jahr, etwa gegen Juni, differenziert er die Knospen aus, also dann wird festgelegt was Blütenknospe und was Blattknospe wird. Er geht daraufhin langsam in den Ruhemodus und versucht sich auf den Winter vorzubereiten, in dem er die stürmische Wuchsphase beendet und Assimilate ins Holz einlagert, die er wieder für den Austrieb im Jahr darauf braucht.
Ab August findet deshalb nur wenig bis kein Wachstum statt, wenn man dann schneidet, beraubt man den Baum um seine Assimilate, die er für die Ausbildung von Winterhärte und Wiederaustrieb braucht. Schneidet man zu heftig und ist der Spätsommer ein warmer, treiben die im Juni bereits fertig gewachsenen Knospen nochmal aus, um Energie zu verschwenden und da das Holz bis zum Oktober/November nicht mehr ausreift, im Winter an den halbreifen Trieben zu erfrieren. Treibt nichts aus, weil der Baum schon schwach ist oder das Wetter nicht so wüchsig ist, beraubt man den Baum im August nur um seine Kraft und Vitalität. Das fördert über die Zeit die Fruchtbarkeit, zumindest solange der Baum noch genug Kraft hat, um die Früchte zu versorgen.
Abschotten von Schnittstellen im August passiert praktisch nicht mehr, es ist zwar warm, der Baum ist aber nicht auf Wachstum getrimmt. Wachstum brauchts aber leider zum überwallen der Schnittstellen. Lediglich Polyphenole zur Abwehr einlagern funktioniert wenn es im Spätsommer warm und eher trocken ist. Bis zum nächsten Frühjahr, wenn die Zellteilungsphase und Zellstreckungsphase wieder einsetzt, muss das Kambium am Wundrand also durchhalten.
Später im Jahr, etwa gegen Juni, differenziert er die Knospen aus, also dann wird festgelegt was Blütenknospe und was Blattknospe wird. Er geht daraufhin langsam in den Ruhemodus und versucht sich auf den Winter vorzubereiten, in dem er die stürmische Wuchsphase beendet und Assimilate ins Holz einlagert, die er wieder für den Austrieb im Jahr darauf braucht.
Ab August findet deshalb nur wenig bis kein Wachstum statt, wenn man dann schneidet, beraubt man den Baum um seine Assimilate, die er für die Ausbildung von Winterhärte und Wiederaustrieb braucht. Schneidet man zu heftig und ist der Spätsommer ein warmer, treiben die im Juni bereits fertig gewachsenen Knospen nochmal aus, um Energie zu verschwenden und da das Holz bis zum Oktober/November nicht mehr ausreift, im Winter an den halbreifen Trieben zu erfrieren. Treibt nichts aus, weil der Baum schon schwach ist oder das Wetter nicht so wüchsig ist, beraubt man den Baum im August nur um seine Kraft und Vitalität. Das fördert über die Zeit die Fruchtbarkeit, zumindest solange der Baum noch genug Kraft hat, um die Früchte zu versorgen.
Abschotten von Schnittstellen im August passiert praktisch nicht mehr, es ist zwar warm, der Baum ist aber nicht auf Wachstum getrimmt. Wachstum brauchts aber leider zum überwallen der Schnittstellen. Lediglich Polyphenole zur Abwehr einlagern funktioniert wenn es im Spätsommer warm und eher trocken ist. Bis zum nächsten Frühjahr, wenn die Zellteilungsphase und Zellstreckungsphase wieder einsetzt, muss das Kambium am Wundrand also durchhalten.
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Vielen Dank an alle, die sich in dieses Thema hineinknien :)
Es scheint komplexer zu werden ....
Wie oben schon erwähnt möchte ich auch im Hinterkopf das Video dieser österreichischen Baumschule berücksichtigen, und die spricht vom besten Schnittzeitpunkt der "Weißen Knospe" – also JETZT. Mit der Begründung, die thuja thujon ausgeführt hat. So tendiere ich dazu den beschriebenen Plan JETZT auszuführen, bzw. Teile davon, die jetzt relevant sind. Insbesondere am "verlorenen" Baum C.
3. Drohender Überhang
Mit den leichten Schnittkorrekturen werden bereits einige wenige Blüten verschwinden. Denen fügen wir noch etwas Verschwinden zu bis am Ende auf A und B lediglich eine Kostprobe übrig bleibt. Da C etwas kräftiger ist und etwas mehr Schnitt ertragen muss, aber nicht zu viel Energie in den Neuaustrieb stecken soll, bleibt hier etwas mehr als nur eine Kostprobe stehen, aber deutlich weniger als die allgemein empfohlene "eine Handbreite bis zur nächsten Frucht". Vielleicht "zwei Handbreiten".
4. Details zu den Sorten
In der Tat befinden sich A und B auf Unterlage St. Julien A, wie uns die Baumschule unseres Vertrauens versicherte. C wächst auf WaVit oder Wangenheimer (bin mir nicht sicher), wenn ich der Online-Baumschule vertrauen kann. St. Julien A sagt man mittelstarken bis schwachen Wuchs und mittlere Produktivität bei frühem Produktionseintritt nach. WaVit steht ähnlich Wangenheimer für stärkeren Wuchs.
Baum A = Kuresia (auf St. Julien A) soll 2-4 m hoch werden bei kräftigem Wuchs und leicht breiter Krone. Das passt jetzt nicht ganz zur Spindel-Interpretation. Abwarten also, ggf. auf Anzeichen für Kronenwilligkeit ....
Baum B = Bergeron (auf St. Julien A) soll 4-5m schaffen, mittelstark wachsen und aufrecht. Passt auch nicht ganz zur Kronen-Interpretation. Auch hier Aussitzen und ggf. Tendenzen zur Spindelentwicklung aufgreifen und Plan abwandeln.
Baum C = Harlayne (hier hat ja die Online-Baumschule bis zum jetzigen Entwicklungsstatus eingegriffen) soll ebenfalls 2-4m machen bei aufrechtem Wuchs, wobei der Stamm kräftig treiben soll und die Triebe dünn bleiben. Eine kugelige Krone wäre zu erwarten. Das Fazit hieraus lautet wohl möglichst viele starke Nebentriebe zu erhalten, bzw. solche, die sich noch formen lassen.
Dies also der Plan. Seht ihr hier noch Widersprüche oder Lücken?
Es scheint komplexer zu werden ....
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Die Frage ist für mich eher, was willst du durch den Schnitt erreichen?[/quote]
Das über allem stehende Ziel ist es, dem Baum die (von mir beeinflussbaren) besten Chancen zu geben sich gut zu entwickeln und gegen die Aprikose speziell betreffenden "Probleme" resistent zu werden. Daraus folgend eine gute und regelmäßige Ernte zu fördern.
Dazu gehört für mich ein Baumschnitt, der zu Wachstum anregt und Holzverlust kompensiert und der zu Fruchtbildung und besserer Ausreife anregt (Auslichtung). Einen Baum in jungen Jahren zu beschneiden stelle ich mir einfacher und für den Baum erträglicher vor als Jugendsünden später über Radikalschnitt korrigieren zu müssen.
Der Grund, warum es zwei Kübelhaltungen gibt: B und C sind der Backup für ausgepflanzten A, falls da etwas schief läuft (es ginge keine Zeit verloren), und dienen als zusätzliche Befruchter. Es sind zwei Backups, weil wir uns nicht auf einen einzigen einigen konnten ;D.
A ist nur deshalb ausgepflanzt, weil er (laut Baumschule unseres Vertrauens) besser in unsere Region passt und mehr Resistenz zeigt als die beiden anderen. Und wenn sich in unserem winzigen Garten Platz finden sollte (gerade nippelt eine jahrelang gehegte Winterbanane ab), dann dürfen auch B und C (Anwartschaft Nr. 3 und 4 nach Maulbeere und Pawpaw, die schon länger warten) in den Boden.vs. [quote]Warum nicht jetzt? Dann könnte der Baum die Wunden besser überwallen oder abschotten und das Jahr wäre nicht verloren, sondern der Baum könnte mit Neutrieb drauf reagieren, man müsste im Sommer nicht das dreifache von dem wegschneiden, was jetzt auch schon weg kannhat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Aprikosen zum verzweigen zu bringen ist eher schwierig (..) Die dickeren Triebe sind die frostbeständigeren (..) Ich würde sie einfach mal Wachsen lassen[/quote] i.V.m.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Wenn man sich in den Baum reindenken kann[/quote] undhat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00A und B würde ich erstmal aussitzen[/quote]
Daraus leite ich mal jetzt einen Plan für A und B ab:
1. Erziehung
Baum A:
Wir warten ab, wie sich der Baum entwickelt. A scheint einen kräftigen Leittrieb zu fördern, zu Lasten der zahlreich umgebenden, nicht weiter verzweigten Nebentriebe. Mit Ausnahme eines einzelnen Nebentriebes, der eine ähnliche Dicke erreichen will (im Bild links abgehend). Für mich sieht das Spindel ähnlich aus. Wenn der Baum dahin will, dann soll mir das recht sein. Den einen dicken Nebentrieb würden wir dann auf ein Drittel einkürzen, den Rest belassen. Fazit: A -> Spindel.
Baum B bildet wenige aber im Vergleich zu A leicht kräftigere und längere Nebentriebe aus. Hier könnte man vermuten, dass er eine Krone versucht zu bilden, und sich mehr in die Breite zu entwickeln. Dabei unterstützen wir ihn, lassen alles erst einmal so wie es ist.
Wird der Winkel zu steil so würde ich dann den beiden von euch hervorgehobenen Grundsätzen folgen:
1. Weniger Schneiden für mehr Baumgesundheit
2. Formen vor Schneiden bzw. Spreizen mit Leisten, Heringen oder was sonst so geht, oder untereinander Binden.
Wenn der Wuchs (aus Platzgründen) eingedämmt werden sollte (A, potenzielle Spindel, einzig ausgepflanzter Baum), nur dann würde ich zur Schere greifen. B darf im Kübel wachsen wohin er will, vorerst.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Jungaprikosen auslichten und außer dem Haupttrieb nur zwei, drei stärkere Seitentriebe stehenlassen[/quote] [quote]Die dünnen Triebe im unteren Stammbereich werden sich vermutlich nicht mehr anständig entwickeln. Die sehen zum Teil auch mit Gewalt runtergespreizt aus.
Die ganz schwachen Triebe kommen weg. Lassen sich bis zum nächsten Frühjahr deutlich schwächere unter den kräftigeren Nebentrieben erkennen, so werden wir diese ebenfalls herausschneiden.
Baum C: Der Problem-Baum, einziger Online-Kauf, wahrscheinlich für Lagerhaltung gebunden und zu lange auf den Versand gewartet. Hier ist wohl Mut gefragt.
[quote]Der Baum C hat meiner Meinung nach zu viele eng stehende Triebe. Außerdem ist ein unterer Ast zum Leitast geworden
[quote]Aprikose C schaut einigermaßen wüchsig aus - da würde ich nur schwache Triebe entfernen
Die Hälfte der zu eng stehenden Triebe könnten geformt werden (zumindest die außenstehenden). Die nicht mehr biegsamen müssten beschnitten oder herausgenommen werden. Der untere Leittrieb müsste extrem gekürzt oder entfernt werden, von den beiden höchsten Leittrieben (Gabelung) wird einer weichen oder zumindest reduziert werden müssen.
2. Schnittzeitpunkt
[quote]Ich schneide keinen blühenden Obstbaum
Wie oben schon erwähnt möchte ich auch im Hinterkopf das Video dieser österreichischen Baumschule berücksichtigen, und die spricht vom besten Schnittzeitpunkt der "Weißen Knospe" – also JETZT. Mit der Begründung, die thuja thujon ausgeführt hat. So tendiere ich dazu den beschriebenen Plan JETZT auszuführen, bzw. Teile davon, die jetzt relevant sind. Insbesondere am "verlorenen" Baum C.
3. Drohender Überhang
Mit den leichten Schnittkorrekturen werden bereits einige wenige Blüten verschwinden. Denen fügen wir noch etwas Verschwinden zu bis am Ende auf A und B lediglich eine Kostprobe übrig bleibt. Da C etwas kräftiger ist und etwas mehr Schnitt ertragen muss, aber nicht zu viel Energie in den Neuaustrieb stecken soll, bleibt hier etwas mehr als nur eine Kostprobe stehen, aber deutlich weniger als die allgemein empfohlene "eine Handbreite bis zur nächsten Frucht". Vielleicht "zwei Handbreiten".
4. Details zu den Sorten
In der Tat befinden sich A und B auf Unterlage St. Julien A, wie uns die Baumschule unseres Vertrauens versicherte. C wächst auf WaVit oder Wangenheimer (bin mir nicht sicher), wenn ich der Online-Baumschule vertrauen kann. St. Julien A sagt man mittelstarken bis schwachen Wuchs und mittlere Produktivität bei frühem Produktionseintritt nach. WaVit steht ähnlich Wangenheimer für stärkeren Wuchs.
Baum A = Kuresia (auf St. Julien A) soll 2-4 m hoch werden bei kräftigem Wuchs und leicht breiter Krone. Das passt jetzt nicht ganz zur Spindel-Interpretation. Abwarten also, ggf. auf Anzeichen für Kronenwilligkeit ....
Baum B = Bergeron (auf St. Julien A) soll 4-5m schaffen, mittelstark wachsen und aufrecht. Passt auch nicht ganz zur Kronen-Interpretation. Auch hier Aussitzen und ggf. Tendenzen zur Spindelentwicklung aufgreifen und Plan abwandeln.
Baum C = Harlayne (hier hat ja die Online-Baumschule bis zum jetzigen Entwicklungsstatus eingegriffen) soll ebenfalls 2-4m machen bei aufrechtem Wuchs, wobei der Stamm kräftig treiben soll und die Triebe dünn bleiben. Eine kugelige Krone wäre zu erwarten. Das Fazit hieraus lautet wohl möglichst viele starke Nebentriebe zu erhalten, bzw. solche, die sich noch formen lassen.
Dies also der Plan. Seht ihr hier noch Widersprüche oder Lücken?
- cydorian
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
NaDeWe hat geschrieben: ↑21. Mär 2019, 11:09
und gegen die Aprikose speziell betreffenden "Probleme" resistent zu werden
Das Ziel ist über Schnittmassnahmen nicht zu ereichen. Die vielen Ziele und Details, die du aufführst werden bei Aprikosen schnell von den Realitäten hinweggespült. Frost mit Ertragsausfall, mehrere üble Krankheiten (Pseudomonas, Zweigmonilia....) absterbende Äste und nicht selten auch ganze Bäume. Über Erziehungssysteme braucht man sich keinen Kopf zu machen, weil schon das Überleben bei Aprikosen das Hauptproblem ist.
Nur noch was zum Schnittzeitpunkt: Du wirst die Erfahrung machen, dass direkt nach der Blüte aufgehende Triebknospen oder ganze Äste absterben. Das ist Zweigmonilia, die den Baum über die offenen Blüten infiziert. Schon allein deshalb solltest du mit dem Schnitt warten, dann kannst du diese kranken Äste gleich entfernen. Und darfst hoffen, dass dabei überhaupt noch was vom Baum übrigbleibt.
Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Einwände, die treffen wie ein Donnerschlag :-\
Kuresia (insbesondere gegen Sharka) und Bergeron sollen allgemein ja sehr resistent sein (daher unsere erste Wahl) .... Vielleicht müssten wir noch über ein Backup für Backup Harlayne (C) nachdenken und beim Nachbarn parken (riesen Grundstück), könnte bspw. Ungarische Beste sein, die als #4 aus der Backup-Liste gefallen ist. Als wir uns mit dem Thema Aprikosen beschäftigten, sind wir recht zuversichtlich damit umgegangen.
So werden wir dann jetzt vorsichtiger an C herangehen und mehr Blüten entfernen, und A/B lediglich um die dünnsten Triebe erleichtern, und um mehr Blüten....
Kuresia (insbesondere gegen Sharka) und Bergeron sollen allgemein ja sehr resistent sein (daher unsere erste Wahl) .... Vielleicht müssten wir noch über ein Backup für Backup Harlayne (C) nachdenken und beim Nachbarn parken (riesen Grundstück), könnte bspw. Ungarische Beste sein, die als #4 aus der Backup-Liste gefallen ist. Als wir uns mit dem Thema Aprikosen beschäftigten, sind wir recht zuversichtlich damit umgegangen.
So werden wir dann jetzt vorsichtiger an C herangehen und mehr Blüten entfernen, und A/B lediglich um die dünnsten Triebe erleichtern, und um mehr Blüten....
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Hier ist weniger Monilia das Problem, sondern ESFY und Pseudomonas. Trotz allem gibts auch alte Bäume, auch wenn Neupflanzungen oft das verflixte 7. Jahr nicht erleben. Als Ertragsregel gilt hier alle 7 Jahre ein Vollertrag.
Ich würde die Backupkandidaten im 2-Jahresturnus dazukaufen. Parken geht bei Aprikose nicht.
Ich würde die Backupkandidaten im 2-Jahresturnus dazukaufen. Parken geht bei Aprikose nicht.
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Alte Bäume kenn ich auch, einen habe ich selbst mit toller Ernte letztes Jahr, aber das ist bei Aprikosen echt die Ausnahme und oft von speziellen Bedingungen begleitet. An einer Mauer unter Dachüberstand zum Beispiel. Normalerweise ist die Lebensdauer elend schlecht. Man kann diese Bäume auch nicht mittels Schnitt aufbauen wie einen Apfel. In der Hauptsache ist man damit beschäftigt, Totholz rauszuholen. Da ist jeder Kronenaufbau schnell perdü, wenn der nächste Ast Gummifluss kriegt und stirbt. Ansonsten nimmt man zu dicht stehende Triebe raus und die, die steil nach oben abhauen. Direkt nach der Ernte. Da heilen die Schnittwunden am schnellsten.
Meistens ist auch das nicht nötig, weil man wie üblich eine Sorte auf wuchsschwacher Unterlagen angedreht bekam. Häufig St. Julien A, die auch für die Lebensdauer eine Katastrophe ist. Selbst mit Spritzprogramm im Profianbau häufen sich damit die Baumausfälle. Die LWG empfiehlt eine Wavit-Hochveredelung.
Meistens ist auch das nicht nötig, weil man wie üblich eine Sorte auf wuchsschwacher Unterlagen angedreht bekam. Häufig St. Julien A, die auch für die Lebensdauer eine Katastrophe ist. Selbst mit Spritzprogramm im Profianbau häufen sich damit die Baumausfälle. Die LWG empfiehlt eine Wavit-Hochveredelung.
Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
vielleicht hilft dir dieser link weiter?
https://green-24.de/forum/jungbaeume-richtig-pflegen-mirabelle-und-aprikose-t57564.html
https://green-24.de/forum/jungbaeume-richtig-pflegen-mirabelle-und-aprikose-t57564.html
Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Vielen Dank für den Link, hilft sehr – von der Kinderstube bis zur ersten Ernte. Analog zu unseren Bedingungen werden wir das so machen.
;D
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Re: Aprikosenjungpflanzen erziehen
Nach der ersten bescheidenen Ernte wollen wir unseren ersten Schnitt wagen. Dabei ist uns am Leittrieb der Sorte Harlayne folgendes aufgefallen (vgl. Bild).
Was ist das?
Was ist das?