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Frage zu Glyphosat (Gelesen 800827 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Frage zu Glyphosat
Irgendwo stand was von einem DT50 von max. 6 Tagen, kannst ja noch mal suchen gehen.
- Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat
Sandbiene hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 13:52
Irgendwo stand was von einem DT50 von max. 6 Tagen, kannst ja noch mal suchen gehen.
Also im Peer Review der efsa finde ich eine DT50-Spanne (allerdings im Boden) von 9-92 Tagen.
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Die weite Spanne kommt zustande weil auf unterschiedlichen Böden getestet werden muss. Viel/wenig Sand, viel/wenig Huminstoffe usw. So kommen enorme Unterschiede zustande. Auf biologisch unaktiven Böden wie zB Torfsubstrate dauert der Abbau länger.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat
thuja hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 14:46
Die weite Spanne kommt zustande weil auf unterschiedlichen Böden getestet werden muss. Viel/wenig Sand, viel/wenig Huminstoffe usw. So kommen enorme Unterschiede zustande. Auf biologisch unaktiven Böden wie zB Torfsubstrate dauert der Abbau länger.
Soweit so logisch. Aber gibts auch eine DT50 auf/in der Pflanze die ich nicht gefunden/übersehen habe oder wird sowas nicht bestimmt?
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
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- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Die Aufnahme, Verteilung und Metabolismus ist in den unterschiedlichen Pflanzen unterschiedlich. Bestimmt wurde einiges, DT50 in Pflanzen gibts aber nicht. Ergebnisse kannst du dir gerne durchlesen. Ab Seite 19 gehts los.
http://www.fao.org/fileadmin/templates/agphome/documents/Pests_Pesticides/JMPR/Evaluation13/Cyantraniliprole.pdf
Im Prinzip ist die Stabilität in der Pflanze eher gering und nach wenigen bis einigen Tagen wird nur noch sehr wenig wiedergefunden.
Mit dem Metabolismus von Zierpflanzen kenne ich mich nicht aus, Viola gilt als eher guter Metabolisierer, andere wahrscheinlich deutlich weniger.
Bei Zierpflanzen unter Glas wäre ich vorsichtig, im Freiland ist die Photolysestabilität gering, die fällt im Glashaus weg. Auch das was noch auf den Blättern hängt kann ja von Nützlingen aufgenommen werden.
Sowas (Einfluss auf Effektivität eines Nützlingseinsatz) sollte man einfach an geeigneter Stelle (Institution) ausprobieren.
http://www.fao.org/fileadmin/templates/agphome/documents/Pests_Pesticides/JMPR/Evaluation13/Cyantraniliprole.pdf
Im Prinzip ist die Stabilität in der Pflanze eher gering und nach wenigen bis einigen Tagen wird nur noch sehr wenig wiedergefunden.
Mit dem Metabolismus von Zierpflanzen kenne ich mich nicht aus, Viola gilt als eher guter Metabolisierer, andere wahrscheinlich deutlich weniger.
Bei Zierpflanzen unter Glas wäre ich vorsichtig, im Freiland ist die Photolysestabilität gering, die fällt im Glashaus weg. Auch das was noch auf den Blättern hängt kann ja von Nützlingen aufgenommen werden.
Sowas (Einfluss auf Effektivität eines Nützlingseinsatz) sollte man einfach an geeigneter Stelle (Institution) ausprobieren.
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Re: Frage zu Glyphosat
In dem von mir verlinkten Dokument (EFSA conclusion) steht auf Seite 16:
"Residue analysis of pollen, honey, wax and guttation fluid collected in the field studies confirmed the honeybees were exposed to cyantraniliprole during the studies and the residue decline was quite fast. The rapid residue decline (DT50 up to 6 days) was also confirmed by the data from the residue trials which showed high residue levels but relative rapid decline of cyantraniliprole."
- Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat
Um das mal kurz abzuschließen:
In den Niederlanden gilt für die Anwendung in blühenden Beständen, dass nach der Anwendung zu verhindern ist, dass Bienen und andere Bestäuber innerhalb von 7 Tagen nach der Anwendung ins Gewächshaus gelangen und entsprechend dürfen behandelte blühende Pflanzen erst nach frühestens 7 Tagen das Gewächshaus verlassen.
Da die Niederlande inzwischen in vielen Bereichen ein deutlich strengeres Pflanzenschutzrecht haben als wir, insbesondere was die Auflagen zum Bienenschutz angeht, gehen wir mal zu Gunsten von Cyantraniliprol davon aus, dass es tatsächlich keine besonders lange Nachwirkung hat, womit es dann auch integrierbar wäre.
Ich selbst werde es dennoch nicht verwenden.
1. verbieten es die Auflagen auf einem Großteil meiner Flächen.
2. Sind meine Flächen meistens schlicht zu klein um präzise zu dosieren.
3. Ist es mir unmöglich während 21 Tagen nach der Anwendung sicherzustellen, dass behandelte Pflanzen nur mit Schutzkleidung bearbeitet werden.
4. Kann ich mir unmöglich einen Bienenstock in den Betrieb stellen und dann bienenkritische Insektizide einsetzen, zumal ich unmöglich mit vertretbarem Aufwand sicherstellen kann, dass selbige nicht in behandelte Häuser gelangen, was ich in D derzeit nicht müsste, aber es passt ums verrecken nicht zusammen. ;)
In den Niederlanden gilt für die Anwendung in blühenden Beständen, dass nach der Anwendung zu verhindern ist, dass Bienen und andere Bestäuber innerhalb von 7 Tagen nach der Anwendung ins Gewächshaus gelangen und entsprechend dürfen behandelte blühende Pflanzen erst nach frühestens 7 Tagen das Gewächshaus verlassen.
Da die Niederlande inzwischen in vielen Bereichen ein deutlich strengeres Pflanzenschutzrecht haben als wir, insbesondere was die Auflagen zum Bienenschutz angeht, gehen wir mal zu Gunsten von Cyantraniliprol davon aus, dass es tatsächlich keine besonders lange Nachwirkung hat, womit es dann auch integrierbar wäre.
Ich selbst werde es dennoch nicht verwenden.
1. verbieten es die Auflagen auf einem Großteil meiner Flächen.
2. Sind meine Flächen meistens schlicht zu klein um präzise zu dosieren.
3. Ist es mir unmöglich während 21 Tagen nach der Anwendung sicherzustellen, dass behandelte Pflanzen nur mit Schutzkleidung bearbeitet werden.
4. Kann ich mir unmöglich einen Bienenstock in den Betrieb stellen und dann bienenkritische Insektizide einsetzen, zumal ich unmöglich mit vertretbarem Aufwand sicherstellen kann, dass selbige nicht in behandelte Häuser gelangen, was ich in D derzeit nicht müsste, aber es passt ums verrecken nicht zusammen. ;)
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
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(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Re: Frage zu Glyphosat
Versteh einer das US-Recht:
Kläger in Glyphosat-Prozess akzeptiert niedrigeren Schadensersatz
Die Richterin im Glyphosat-Prozess gegen Monsanto wollte die Strafzahlung für den krebskranken Dewayne Johnson deutlich reduzieren. Nun willigte er ein - um die Last eines neuen Verfahrens zu vermeiden.
Er soll 78 Millionen Dollar bekommen.
Der US-amerikanische Pharmakonzern Purdue Pharma muss wegen des von ihm hergestellten Schmerzmittels Oxycontin 270 Millionen Dollar zahlen.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC haben Oxycontin und andere opioidhaltige Medikamente allein 2017 beim Tod von 48.000 Menschen in den USA eine Rolle gespielt.
Kläger in Glyphosat-Prozess akzeptiert niedrigeren Schadensersatz
Die Richterin im Glyphosat-Prozess gegen Monsanto wollte die Strafzahlung für den krebskranken Dewayne Johnson deutlich reduzieren. Nun willigte er ein - um die Last eines neuen Verfahrens zu vermeiden.
Er soll 78 Millionen Dollar bekommen.
Der US-amerikanische Pharmakonzern Purdue Pharma muss wegen des von ihm hergestellten Schmerzmittels Oxycontin 270 Millionen Dollar zahlen.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC haben Oxycontin und andere opioidhaltige Medikamente allein 2017 beim Tod von 48.000 Menschen in den USA eine Rolle gespielt.
- zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat
wow: purdue pharma hat 3.743.730 millionen dollar gespart. opioidhaltige tode sind voll billig! :D :-X ::)
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
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Re: Frage zu Glyphosat
Wenn in den USA ein Scherenhersteller verurteilt wird, weil sich ein Nutzer damit verletzt hat, ruft das in Deutschland Heiterkeit und Unverständnis hervor. Wird ein Glyphosathersteller verurteilt, weil ein Nutzer an Krebs erkrankt ist, ist der Schuldige klar.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat
du häretiker! :o
pro luto esse
moin
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- lord waldemoor
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Re: Frage zu Glyphosat
in kärnten wurde heute ein neues gesetz beschlossen, kein glücksphosphat mehr
Sonne ist schönes Wetter
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- dmks
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Re: Frage zu Glyphosat
In Kärnten wurde heute beschlossen eine Hexe auszutreiben - nicht ein Problem zu lösen.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Auf welcher Grundlage basiert es?
Und wer darf nun nicht mehr? Pächter von Landesflächen oder auch Grundstücksbesitzer?
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