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Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser.... (Gelesen 39258 mal)

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Nemesia Elfensp.
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Re: Heidelbeeren giessen

Nemesia Elfensp. » Antwort #15 am:

555Nase hat geschrieben: 31. Mär 2019, 00:48
Die 33,9mg Calzium ergeben den reichlich basischen PH-Wert 8,93. Das würde ich mit Zitronensäure neutralisieren bzw. auf PH 6 einstellen.
Danke.....und könnte ich auch Leitungswasser und destil. Wasser 1:1 mischen? (das wäre für mich einfacher zu handhaben) dann würde sich doch der Calziumgehalt halbieren, oder?

Ich habe es schon gesucht, aber bisher nicht gefunden: eine zuverlässige Angabe zu dem idealen Giesswasser (pH, Härte, Mineraliengehalt, etc.) für Heidelbeeren.

Wie machen es denn die Heidelbeerplantagen mit dem giessen?
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thuja thujon
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

thuja thujon » Antwort #16 am:

Heidelbeeren sind Salzempfindlich. Man sagt auch der Erfolg/Langlebigkeit hängt von der Qualität des Gießwassers ab.
Schau auch mal in den Fertigationsversuch rein, dort wird die Salzempfindlichkeit deutlich: https://obstwein-technik.eu/Core?aktiveNavigationsID=879&fachbetraegeID=226

Leitungswasser mit VE-Wasser mischen ist gut. Wenn es wieder Regenwasser gibt, auf Regenwasser umsteigen.
Da sie jetzt erst austreiben und Rhodoerde schon gut gedüngt ist, würde ich vorerst auch keine sauren Dünger ins Mischwasser geben. Ansonsten gebe ich kleine Mengen schwefelsauren Ammoniak mit rein, weil ich auch ab und an mal mit Leitungswasser gieße. Das Substrat wird von alleine saurer, kann also manch seltene Kalkdusche vertragen.
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Nemesia Elfensp.
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

Nemesia Elfensp. » Antwort #17 am:

thuja hat geschrieben: 31. Mär 2019, 08:41
Heidelbeeren sind Salzempfindlich. Man sagt auch der Erfolg/Langlebigkeit hängt von der Qualität des Gießwassers ab.
Schau auch mal in den Fertigationsversuch rein, dort wird die Salzempfindlichkeit deutlich: https://obstwein-technik.eu/Core?aktiveNavigationsID=879&fachbetraegeID=226 [/quote]Danke für den prima link.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Leitungswasser mit VE-Wasser mischen ist gut. Wenn es wieder Regenwasser gibt, auf Regenwasser umsteigen. [/quote] ok

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Da sie jetzt erst austreiben und Rhodoerde schon gut gedüngt ist, würde ich vorerst auch keine sauren Dünger ins Mischwasser geben.[/quote] ja, es ging mir auch für's Erst nur um das Giesswasser.

[quote] Ansonsten gebe ich kleine Mengen schwefelsauren Ammoniak mit rein, weil ich auch ab und an mal mit Leitungswasser gieße. Das Substrat wird von alleine saurer, kann also manch seltene Kalkdusche vertragen.
...........ich habe hier eine Rhododünger für später stehen. Der Sallzgehalt steht da aber nicht auf der Packung. Sind Rhodos den genauso salzempfindlich wie Heidelbeeren?

wenn ich 1:1 Leitungswasser mit VE-Wasser mische, wie verändert sich dann die Leitfähigkeit?
nach meiner verlinkten pdf unseres Waserwerks haben wir [quote]Leitfähigkeit 25°C , μS/cm, 412


Das ist dann nach der Information aus Deinem verlinkten Bericht viel zu hoch.
Dort heisst es:
[quote]Im ersten Versuchsjahr 2008 wurde ein EC-Wert (electric conductivity = elektrische Leitfähigkeit) des Düngers von 1,50 mS/cm angestrebt. Der Dünger sollte nach Bedarf aber nur einmal pro Woche gegeben werden. Da das Wasser selbst einen Salzgehalt von 0,5 mS/cm hatte, wurde in der Fertigationslösung ein Wert von 2,0 mS/cm angestrebt. Da sich dies als zu hoch erwies, wurde in den beiden Folgejahren der Dünger-EC auf 0,5 mS/cm gesenkt, d. h. mit dem Wasser ein Gesamtsalzgehalt (EC-Wert) von 1,0 mS/cm. So konnte bei jeder Bewässerung auch fertigiert werden.


..............oder habe ich hier einen Gedanke-/ Rechenfehler drin?

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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

pruimenpit » Antwort #18 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00oder habe ich hier einen Gedanke-/ Rechenfehler drin?


wenn die Zahlen stimmen, nur einen kleinen Rechenfehler 1mS/cm = 1000 µS/cm ;
oder anders gesagt 412 µS/cm = 0,4 mS/cm.

Aber das ist doch Theorie. Dein Wasser ist doch "weich". Und wenn das Substrat in Ordnung ist, d.h. sauer genug, so wird das sicherlich abgepuffert.
Ammoniumsulfat, das würde ich nur sehr sparsam einsetzen, bildet übrigens mit dem Calcium eine unlösliche Verbindung, nämlich Ca-sulfat (Gips).
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Nemesia Elfensp.
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

Nemesia Elfensp. » Antwort #19 am:

in der pdf unseres Trinkwassers steht: 412 μS/cm. Das sind 0,412 mS/cm ............ist das so richtig?

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Dünger-EC auf 0,5 mS/cm gesenkt, d. h. mit dem Wasser ein Gesamtsalzgehalt (EC-Wert) von 1,0 mS/cm


Das sprengt mein Vorstellungsvermögen...................danach wäre unser Leitungswasser mit seinen 0,412 mS/cm zum giessen der Heidelbeeren geeignet? ::) und ich könnte sogar noch eine Dünger hinzufügen

.............ne, aber der Leitungswasser pH ist 8,93, also weit entfernt von sauer!
..........mir raucht der Kopf.
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

pruimenpit » Antwort #20 am:

Ja :D
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

Lokalrunde » Antwort #21 am:

Also ich habe letztes Jahr festgestellt das Heidelbeeren extrem robust sind was Wassermangel angeht.
Ich gieße die auch ab und an mit Leitungswasser wenns länger nicht regnet.
Hier ist das Wasser recht weich 0,272 mS, trotzdem ist das auf dauer wohl nicht gut.
Ich versuche das ein bischen mit Rindenmulch und schwefelsaurem Ammoniak auszugleichen.
pruimenpit

Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

pruimenpit » Antwort #22 am:

Entscheidend ist der pH-Wert im Boden. Natürlich kannst Du noch mit demineralisiertem / dest. Wasser verdünnen. Das gibt es ja manchmal 5 l für 1 € zu kaufen. Regenwasser ist ja auch eine Art dest. Wasser. Dann geht der pH-Wert auch mehr in Richtung neutralen Bereich. Durch Zusatz von Säure kannst Du ....aah was soll das ?

Früher gab es dafür den sauren Regen. ;D 8)

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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

cydorian » Antwort #23 am:

Das Wasser kann im Freiland nicht viel ausmachen, in Pflanzgefässen mag es anders aussehen. Hier gibts ja kommerzielle Heidelbeerplantagen auf Kalkboden, Bilder habe ich schon oft im Forum gezeigt. Die werden bewässert. Mit Flusswasser, das garantiert keinen niedrigen ph-Wert hat, sondern sehr hoch, verläuft ganz im Karstgebiet, die Quellen dort haben eine Wasserhärte jenseits von gut und böse. Gemeinden oder Gemeindeteile, die nur Eigenwasser nutzen liefern mit 25-28 °dH. Behandelt wird das Wasser auch nicht in der Plantage. Da steht ein schiffsdieselgrosses Monster von Motor am Ufer und saugt Wasser mit einem 30cm - Rohr an.

Der jährliche Aufschüttung eines 1m hohen Sägespänewalls in den Pflanzstreifen und möglichweise entsprechende Mittelchen darin sind offenbar mehr als genug, um den ph-Wert im richtigen Bereich zu halten, trotz hartem Giesswasser.
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

Nemesia Elfensp. » Antwort #24 am:

Lokalrunde hat geschrieben: 31. Mär 2019, 13:34
Also ich habe letztes Jahr festgestellt das Heidelbeeren extrem robust sind was Wassermangel angeht.[/quote] Wassermangel kann ja aber doch für das Wachstum und den Ertrag nicht gut sein. Klar ist ein zeitweiliger Wassermangel nicht sofort tötlich,

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Ich gieße die auch ab und an mit Leitungswasser wenns länger nicht regnet.
das wird dann wohl besser sein als weiterhin zu dursten, aber für die zukünftige Nährstoffaufnahme kann das Leitungswasser eigentlich nicht gut sein.
Für mich stellt sich die Frage: Wieviel Leitundswasser kann der Boden im Wachstumsbereich der Heidelbeeren puffern?

[quote]Hier ist das Wasser recht weich 0,272 mS, trotzdem ist das auf dauer wohl nicht gut.
und wie ist der pH-Wert? auch so hoch wie bei unserem Leitungswasser (pH 8,93)?

Ich frage mich: wie kann der pH-Wert so hoch sein, wenn der EC (so wenig leitfähige Mineralien) so niedrig ist?
Ich hätte gedacht, das weiches Wasser immer einen niedrigen EC hat und je niedriger der EC ist , um so saurer der pH-Wert?..........aber so einfach ist es wohl nicht.


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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

Natternkopf » Antwort #25 am:

thuja hat geschrieben: 31. Mär 2019, 08:41

Leitungswasser mit VE-Wasser mischen ist gut. Wenn es wieder Regenwasser gibt, auf Regenwasser umsteigen.
Da sie jetzt erst austreiben und Rhodoerde schon gut gedüngt ist, würde ich vorerst auch keine sauren Dünger ins Mischwasser geben. Ansonsten gebe ich kleine Mengen schwefelsauren Ammoniak mit rein, weil ich auch ab und an mal mit Leitungswasser gieße. Das Substrat wird von alleine saurer, kann also manch seltene Kalkdusche vertragen.


Dann gibt es noch die Variante mit Schwefel.
Wie ich letztes Jahr in den Merian Gärten vernommen habe, wenden die den Schwefel in den Rhododendron Beeten an.

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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

thuja thujon » Antwort #26 am:

Leitungswasser ist immer alkalisch, weil Säure durch Eisenrohre pumpen nur Probleme macht.

Der Link sagt eigentlich nur, dass wenn man schon ein relativ salzreiches Wasser hat, nicht zu verwechseln mit hartem Wasser, das salzreiche Wasser nicht noch mit Dünger in Vorratsmengen versetzt werden sollte.
Leitungswasser verdünnen mit VE-Wasser, der EC sollte sich glaube ich nicht halbieren, der ist aber ohnehin nur eine Huasnummer und lässt keinen Rückschluss auf den Salzgehalt zu. Hohe EC-Werte hat man auch wenn Säure oder Lauge im Wasser ist, nur die Ionen der dissoziierten Säuren usw leiten den Strom und machen den EC-Wert aus.

Unterm Strich, hat man ein Wasser mit 0,4 oder 0,5, bringt das nicht gleich alles um. Wenn der Dünger der Rhodoerde aber noch dazukommt kanns schon nen kleinen Dämpfer geben. Also das Wasser verdünnen mit destillierterm Wasser und in 3-4 Wochen hat es hoffentlich geregnet und dann ist das Thema eh gegessen und das Regenwasser kann wieder in kleinen Mengen aufgedüngt werden. Rhododünger würde ich allerdings nicht an Heidelbeeren schmeissen. Oft zuviel Chlorid drin und organische Dünger macht man bei Heidelbeeren übers Substrat. Mykorrhiza ernährt man nicht mit Rhizinusschrot oder Kakaoschalen aus der Tüte nur weil Rhodedendron und sauer draufsteht.
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

Roeschen1 » Antwort #27 am:

Manche machen etwas Essig/Zitronensaft ins Leitungswasser.
Den pH-Wert des Regenwassers habe ich schon mehrfach gemessen, er war immer bei 6,5.
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

thuja thujon » Antwort #28 am:

pH-sauer ist nicht salzarm. Je mehr Essig drin ist, desto mehr Salz. Gerade mit Essigsäure explodiert der EC, weil die gut dissoziiert.
Alkalische Gießwasserbestandteile kann normales Substrat noch abpuffern, zuviel Salz muss man mit Wasser mit wenig Salz unten aus dem Topf rauslaufen lassen. Das bedeutet auch klatschnasser Wurzelballen und damit evtl auch Staunässe bzw Sauerstoffmangel und absterbende Wurzelspitzen.
Rhodoerde ist ja nun keine Steinwolle und Hydroponik.
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Re: Heidelbeeren giessen... Kein Regenwasser....

Zittergras » Antwort #29 am:

Eine blöde und wahrscheinlich auch naive Frage ;) : Wenn ich das (harte) Leitungswasser ein paar Tage abstehen lasse, fällt dann der Kalk aus?
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