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Ameisen in Töpfen und Kübeln (Gelesen 2869 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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partisanengärtner
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Ameisen in Töpfen und Kübeln

partisanengärtner »

Auf die sanfte Art

Was man braucht:
1 Größere dichte Behälter wie Baukübel, Wannen, Eimer etc.
2. Diverse kleinere Töpfe
3. Gemisch aus gröberem Material wie Zweige, Koniferennadeln, Holzhäcksel etc. und einem lockeren handfeuchten Erde Sand Gemisch.
4. Feinen Sand
5. Wasser
6. Baueimer zum Transport

A
Die zu behandelnde Pflanze in so ein Gefäß stellen. Das Gefäß sollte wenigstens so hoch die die Erde im Topf reicht sein.
Beste Jahreszeit ist das zeitige Frühjahr. Wenn man die Kübel rausstellt ist es am besten.
Wo die Ameisen keinen Boden zur Verfügung haben wie Dachterrassen oder Balkons geht es auch das ganze Jahr.
Sonst schwächt man das Volk nur weil die Königin später tiefer im Boden lebt und möglicherweise nicht mehr im Topf ist.

B
Die mit dem Gemisch gefüllten Töpfe auf die Erde der Pflanzbehälter stellen.
Dort einige Tage lassen. Man kann auch kleine Gefäße drauf stellen die mit etwas Zuckerwasser gefüllt sind. Dann entdecken sie diese schneller.

C
Anschließend beginnt man die Pflanzgefäße mittels Gießkanne oder Schlauch langsam mit Wasser zu füllen.
Das sollte sich über etwa 24-48 Stunden hinziehen wenn die Pflanzgefäße größer sind. Bei kleineren Töpfen oder Sukkulenten kann man schneller vorgehen.

D
Die Töpfe mit den ausgewanderten Ameisen in einen Transporteimer geben und an einer schattigen Stelle in einer Hecke oder so hinstellen (Idealfall) oder ausleeren. Da ist die Dichte bereits bestehender Völker wahrscheinlich nicht so hoch und das Volk hat mehr Chancen sich zu etablieren. Ansonsten sind frisch abgeschobene Flächen die bei Baumaßnahmen (Straßenbau, Böschungen etc. auch geeignet.

E

Die entvölkerten Töpfe mit dem feinen Sand bedecken und diesen vorsichtig einspülen. Eventuell mal stauchen.
Ideal ist natürlich das sofortige Umtopfen. Da kann mann die gebauten Hohlräume besser füllen.

Wo die Ameisen nicht so einfach nachwandern können wie eben Dachterrassen oder Balkone große Teerflächen etc.
dauert die Wiederbesiedlung einige Jahre bis die Jungköniginnen die anfliegen sich wieder mit einem sichtbaren Volk umgeben haben.

Das Ausstreuen von Zimt um die Pflanzgefäße hält sie eine Zeitlang davon ab diese als besiedelungswert zu empfinden.

Natron oder Soda verhindert das Duftspuren von Scouts sich etablieren. Das wird allerdings vom Regen abgewaschen und ist nicht gerade pflanzenverträglich. Aber inhäusig eine Möglichkeit Ameisen fernzuhalten.

Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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partisanengärtner
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

partisanengärtner » Antwort #1 am:

Das man die Pflanzen gründlich abtropfen lässt nach Beendigung der Prozedur setze ich voraus.
Falls man situationsbedingt die Untersetzer braucht empfiehlt es sich ein paar Steine etc. unter den Topf zu setzen um das Ablaufen zu fördern. Nicht das anschließend die Wurzeln faulen. Darum sollte man die Aktion nicht über mehrere Tage hinziehen. Sumpfpflanzen werden ja in der Regel nicht heimgesucht.
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Axel
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Quendula
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

Quendula » Antwort #2 am:

Gut beschriebene Anleitung, Axel. Die merk ich mir :D.
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
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Snape
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

Snape » Antwort #3 am:

oh ja, sehr praktisch, Danke!
Albizia
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

Albizia » Antwort #4 am:

Der Umzug!
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Ich habe viele von diesen ganz kleinen Ameisen im Garten, irgendwie wuseln sie ja überall rum und wir lassen uns soweit gegenseitig ganz in Ruhe. Auf der Terrasse sind auch immer mal welche und gelegentlich verirren sich einzelne auch schon mal durch eine Ritze in die Küche. Die letzten hat vor paar Wochen eine gestreute Zimtspur innen an der Fußleiste und außen an der Hausritze erfolgreich vertrieben.
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Gestern bemerkte ich auf einmal eine richtige Ameisenstraße auf der Terrasse und bei genauerem Beobachten des Ganzen führte sie von einem großen runden Kübel mit einer aus einem Steckling gezogenen Hochstamm-Myrtus communis heraus und 3 m weiter an etlichen anderen großen Kübelpflanzen vorbei zu einem anderen noch größeren und hohen Kübel ( 60 x 60 cm Grundfläche, Höhe ca. ebenso), der ebenso mit einer 30 Jahre alten und mächtigen Brautmyrte, aber als Strauch gewachsen, führte.
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Die Ameisen nutzen als Aufstieghilfe in die Myrte einen benachbarten Tontopf mit einem draußen übersommernden Hippeastrum, kletterten diesen hoch, krabbelten in das Herz der Zwiebelpflanze und nutzten dann ein langes hohes Blatt des Hippeastrums, welches genau bis in den Myrtentopf ragte, als Brücke. Dadrin verschwanden sie nun. Bei noch genauerem Beobachten sah ich, dass viele der emsigen Krabbler weiße Puppen mit sich schleppten.
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Also scheint nun entweder ein genereller Umzug oder womöglich sogar eine Erweiterung, also eine Zweitfiliale geplant zu sein. Der ersten Myrte hat die wohl offensichtliche Besiedelung (Kübel steht dicht an der Terrassengrenze) bis jetzt jedenfalls nicht geschadet und blieb auch vorher von mir unbemerkt. Sie ist grün, das Laub kräftig und gesund.
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Die Anleitung von partisanengärtner finde ich Klasse und würde das auch probieren, allerdings sind die Kübel selbst schon so groß und der größere durch Gewicht und der Größe der Myrte auch so dermaßen schwer, dass ich da nicht noch größere Töpfe für drumrum habe.
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Ob das mit dem erfolgreichen Umsiedeln auch funktionieren kann, wenn ich nur die kleineren Umsiedelungstöpfe oben auf das Substrat stelle und die Myrten insgesamt eine Zeitlang feuchter halte?
Wann zum Kuckuck ist denn dieses Irgendwann? Am besten: Jetzt!!
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partisanengärtner
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

partisanengärtner » Antwort #5 am:

Genau so mache ich das in solchen Fällen. Sie gehen immer in die optimalere Behausung. Bei Regenwetter wenn die nicht bepflanzt ist locker abdecken. Soll ja nicht genauso ungemütlich werden.
Wenn einmal bezogen machen sie es durch bauliche Maßnahmen selber weitgehend regensicher.
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Axel
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

Albizia » Antwort #6 am:

Danke, Axel, das werde ich jetzt einfach so probieren. :D
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Die neu zu besiedelnden Töpfe kann ich dann mit Brettchen von oben ziemlich abdecken, dann bleibt es in diesen Töpfen drin weitestgehend trocken und sie können durch das Abzugsloch und seitlich freibleibende Ritzen "einchecken".
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Was ich total spannend finde: sie sind direkt an zwei Oliven und noch drei anderen Kübeln vorbeigewandert. Obwohl alle meine Mediterranen so pi mal Daumen das gleiche selbst zusammengemischte Substrat enthalten, wollten sie wieder in einen Topf mit einer weiter weg stehenden Myrte.
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Zufall? Oder riechen Myrten für sie so gut?

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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

partisanengärtner » Antwort #7 am:

Das würde mich auch interessieren aber ich kann sie noch ( ;)) nicht fragen.
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

Albizia » Antwort #8 am:

Nicht? Dann lerne gefälligst ameisisch! :D ;) ;)

Ich würde sie ja zuu gerne fragen können. Bleibt leider nur das Beobachten, aber das ist ja auch schon spannend!
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

Secret Garden » Antwort #9 am:

Zwar nicht im Kübel, sondern im Beet, habe ich an vielen Rosensträuchern Ameisennester und die Tierchen mörteln ihre Behausung an den Trieben hoch. Wenn es zu doll wird, spritze ich die Triebe gelegentlich mit Wasser sauber. An anderen Gehölzen habe ich das noch nie beobachtet. ???
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

partisanengärtner » Antwort #10 am:

Man kann nicht sagen das ich es nicht versucht habe. Meine sensorische Ausstattung und die schiere Größe haben sich als zu großes Hindernis erwiesen.
Vermutlich bin ich auch nicht helle genug um die ganzen Behinderungen auszugleichen.

Aber in der Umgebung meiner Jugend haben mich zumindest wohl die umliegenden Völker vieler Arten wohl in das Pantheon der Naturkatastrophen aufgenommen. Ich war sehr regelmässiger Besuch und hatte viele Formicarien in meinem Zimmer.
In der Regel waren dann Ausbrüche mein täglich Brot.
Selbst Roßameise haben für ein paar Tage versucht in dem Türblatt meines Zimmers sich einzunisten. Die hatten aber keine Königin. :P
Meine arme Mutter hätte einen Tapfekeitsorden verdient.
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

partisanengärtner » Antwort #11 am:

Secret hat geschrieben: 14. Jun 2020, 14:49
Zwar nicht im Kübel, sondern im Beet, habe ich an vielen Rosensträuchern Ameisennester und die Tierchen mörteln ihre Behausung an den Trieben hoch. Wenn es zu doll wird, spritze ich die Triebe gelegentlich mit Wasser sauber. An anderen Gehölzen habe ich das noch nie beobachtet. ???


Ich kenn das auch bei Dill sehr gut. Da sitzen unter dem Erddach gewöhnlich Aphidenkolonien meist diverse Blatt oder Wurzelläuse.
Kann aber auch einfach nur ein Strukturbildner sein um günstig klimatisierte Kammern anzulegen.

Oft schädigen sie die dafür benutzen Pflanzen sodaß Triebe absterben.
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

Secret Garden » Antwort #12 am:

Wenn der Verputz zu dick wird, spüle ich das weg, mehr kann man da wohl nicht machen. Bisher habe ich kleine schwarze und kleine gelbe Ameisen bei diesem Tun beobachtet, und nur an Rosen.
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Re: Ameisen in Töpfen und Kübeln

partisanengärtner » Antwort #13 am:

Ich kenne das hier auch nur von kleinen schwarzen und gelben Lasius Arten.
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Re: Wollte keine Ameisen 🐜 in Töpfen und Kübeln

Natternkopf » Antwort #14 am:

Nun ist Schluss >:(
Frisch umgetopft unten Holzhäcksel Drainage, das gefiel den 🐜 Ameisen.

So gelöst ;D
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🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌
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