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Wald (Gelesen 110036 mal)
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Re: Wald
Das wäre ja glatt ein Grund hinzugehen... aber ich befürchte das ich das "Seminar" nicht sehr ernst nehmen könnte und irgendwann würde ich platzen und Spot und Hohn verspritzen oder an einem Lachkrampf ersticke... ;D
Ein schattiger Garten ist mehr als ein Garten ohne Sonne.
Re: Wald
Bristlecone hat geschrieben: ↑3. Mai 2019, 13:31
Ehrlich gesagt ist mir eher zum Heulen als zum Lachen zumute.
Es ist nachvollziehbar, dass die Forstabeiten zu Fragen führen. Da hätten Forstverwaltung und Stadt durchaus im Vorfeld mehr Information und Hintergrund bieten können oder müssen.
Auch für das weitere Vorgehen wäre es sicher nicht verkehrt, sich mit ernsthaften Kritikern zusammenzusetzen.
Aber wie soll das bei einer solchen Betroffenheitstruppe gehen?
ja, genau, das ist ja immer wieder unser Problem. Ich arbeite mich ja auch immer am Irrationalismus ab. Gerade habe ich das Stadium erreicht, indem ich nur noch lachen kann.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Wald
Problematisch wirds wenn man in einer Wald-Bi ist und sich die `Irrationale Grüne´ von einer Wald-Bi angezogen fühlt. Einfach aus Prinzip, muss ja gut sein. Wenn irgendwann konkrete Fragen auftauchen, muss man oft erst eine Welt zusammenbrechen lassen um den Rest erklären zu können.
Nicht im Vorhinein schon als Grüne-Spinner abgestempelt zu werden ist das andere Problem und dem Vorzubeugen, ist langwierige Arbeit.
Nicht im Vorhinein schon als Grüne-Spinner abgestempelt zu werden ist das andere Problem und dem Vorzubeugen, ist langwierige Arbeit.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Wald
Staudo hat geschrieben: ↑3. Mai 2019, 13:17
Irgendwo las ich mal, dass der Wald in Deutschland vor zweihundert Jahren so gut wie Geschichte war und die Sehnsucht nach dem Urwald seine Wurzeln in dieser Zeit hat. Gekommen ist aber nicht der Urwald, sondern Fichten- und Kiefernplantagen, was vor 200 Jahren ein Fortschritt war. Man produzierte Rohstoffe, heute würde man sie nachwachsend nennen. Statt Holz entdeckte man Kohle als Energielieferant und begründete damit einen beispiellosen Fortschritt.
Offensichtlich triumphieren auch im Müllheimer Eichwald Gefühle über Fakten. ;)
Der heutige Eichwald mit seinem in der Tat reichen Vorkommen an alten Eichen verdankt dies der Tatsache, dass vor etwa 250 Jahren Eichen von den Menschen gepflanzt und seitdem vor dem Überwachsen durch Buchen bewahrt wurden.
Von Natur aus wäre das Buchenwald, mit nur gelegentlich eingesprengten Altbäumen anderer Baumarten.
Jetzt sind die Eichen hiebreif und werden in Einzelstammnutzung entnommen. Manche sind im Inneren bereits kernfaul - wüsste man das vorher, könnte man die in der Tat stehenlassen.
Vor einigen Jahren gab es,noch unter der Ägide des inzwischen pensionierten Forstleiters, einen Kahlschlag auf größerer Fläche, auf der nur einzelne Überhälter zur Naturverjüngung stehenblieben.
Die jetzigen Aktivitäten schaffen Freiflächen im Wald. Aufforstungen mit Eichen erfolgen von Hand, die Jungbäume müssen mit Kunststoffhosen vor dem reichlich vorhandenen Wild geschützt werden, damit sie überhaupt hochkommen.
Problematisch sind am ehesten die großen Forstmaschinen, die Schneisen in den Wald fahren und den Boden verdichten. Andererseits: In den so geschaffenen Vertiefungen steht das Wasser, dort laichen Amphibien.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Rückearbeiten mit Pferden auszuführen.
Re: Wald
Hier funktioniert es mit der Naturverjüngung ganz gut. Der Wildbestand ist in den letzten Jahren deutlich verringert worden. Selbst in reinen Kieferbeständen schaffen es Buchen hochzukommen. Dort, wo vor ein paar Jahren der Harvester durch ist, steht jetzt üppiges Unterholz, allerdings meistens Traubenkirsche.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Wald
Bristlecone hat geschrieben: ↑3. Mai 2019, 13:31
.....
Aber wie soll das bei einer solchen Betroffenheitstruppe gehen?
Ignorieren!
Solche Betroffenheitsgruppen gibt es doch zuhauf in jeglichen Bereichen. Nicht ärgern, und nicht einmal sich wundern.
"Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerlässlich ist." Shakespeare
Re: Wald
Diese Befindlichkeitsschwurbelei verhindert leider zunehmend jede ernsthafte Auseinandersetzung.
Die BI-Vorsitzende kandidiert bei den Wahlen zum Stadtrat im Herbst für die Grünen. Ihre Chancen stehen gut.
Die hiesige VHS ist auch bereits auf dem Achtsamkeitskanal aktiv. Da geht noch mehr...
Die BI-Vorsitzende kandidiert bei den Wahlen zum Stadtrat im Herbst für die Grünen. Ihre Chancen stehen gut.
Die hiesige VHS ist auch bereits auf dem Achtsamkeitskanal aktiv. Da geht noch mehr...
Re: Wald
gegen Achtsamkeit ist nichts einzuwenden, gegen grüne Umweltpolitik auch nicht. Warum schmeißt sich aber solches ... egal, keine Lust mehr auf diesen Satz. Ich meine ja nur diesen Trend mit dem Waldbaden und sowas. Erst wollen sie mit Mountain Bikes durch den Wald düsen, jetzt wollen sie darin baden. ::) Warum stehen die Leute auf so Geschwurbel und solche Scharlatane und Quacksalber? Wir haben eine Vertrauenskrise. Nicht nur in Deutschland. Kein Vertrauen mehr in klares Denken und konsequentes Handeln. Oh, je, ich werde alt und hab die alte-Säcke-Sprüche selber schon drauf.
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Re: Wald
Warum sollte das Forstamt das vorher groß an die Glocke hängen. Nachher ketten sich wieder ein paar an die Bäume. Da gehts ja nicht um wirkliche Argumente.
Buchen (Fichten sowieso) bekommt man durchaus auch so hoch.
Eichen dagegen werden von so ziemlich allem an- und abgefressen was man sich denken kann. Die hoch zu bekommen ohne Zaun oder Einzelschutz ist schwierig.
Buchen (Fichten sowieso) bekommt man durchaus auch so hoch.
Eichen dagegen werden von so ziemlich allem an- und abgefressen was man sich denken kann. Die hoch zu bekommen ohne Zaun oder Einzelschutz ist schwierig.
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Re: Wald
pearl hat geschrieben: ↑3. Mai 2019, 13:06
ach du Schande, jetzt hast du deinen Beitrag ergänzt und mir gruselt noch mehr! Es ist zum Weglaufen! Raus aus dem Eichwald! Luft, Luft, freie Landschaft, Steppe!
Hier! Hier ist Steppe!!! ;D
Beim Lesen der Beiträge zum Eichwaldjahr gruselt es mich ganz grauselig...und beiß' mir auf die Zunge...
Hier wird massig gefällt, geht nicht anders, alles tot durch Diplodia oder mit Borkenkäfer befallen. Keine Bürgerintiative, kein Waldyoga, nur Harvester, Jäger, paar Reiterkinderlein, paar Hundegeher und ein paar Wanderer, die die Blümchen besuchen. Der Stadtförster hat sich interviewen lassen und erklärt, was ab Herbst so gepflanzt werden soll als Ersatz. Linden z.B. und als Nadelbaumersatz Douglasien in einigen Arealen. Mal sehen was so von Natur aus kommt.
Hier auf auf dem Latfundium sind es Eichen und Ebereschen.
Könnte ich eigentlich die toten Kiefernriesen einfach so stehen lassen? Wär mir am liebsten.
Übrigens sind die Wälder hier herum nach der Säkularisierung um 1845 angelegt worden. Vorher war das alles Stiftsbesitz und Allmende, alles kahle Hügel zur Hutung - Trockenrasenlandschaft, die heute nur noch in Resten da ist.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Wald
Die fallen in ein paar Jahren um. Hier sind ganze Wälder plattgemacht und trotzdem geht es bei den Forstbaumschulen um die nackte Existenz. Wegen der Trockenheit kann nicht gepflanzt werden.
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Re: Wald
Meinst Du? Die stützen sich mit vielen Ästen auf der Erde ab, wie alte Tiere. Die toten langen Gakel haben wir teilweise schon herausgenommen.
Ja, wegen der Trockenheit soll hier ab Herbst gepflanzt werden. Sehr optimistisch ist der Förster nicht (wir schwätzen häufig mal). Im Zweifelsfall samen sich Robinien aus, die wachsen wo man es nicht vermuten würde ... Teufelszeug...
Jetzt muss erst mal der trockene Kram beiseite geräumt werden, brennt ja wie Zunder im Fall des Falles...und irgendwelche Vorbesitzer haben in unserem Stück Glasscherben verstreut...ich bin da wie ein Rättel hinterher...
Ja, wegen der Trockenheit soll hier ab Herbst gepflanzt werden. Sehr optimistisch ist der Förster nicht (wir schwätzen häufig mal). Im Zweifelsfall samen sich Robinien aus, die wachsen wo man es nicht vermuten würde ... Teufelszeug...
Jetzt muss erst mal der trockene Kram beiseite geräumt werden, brennt ja wie Zunder im Fall des Falles...und irgendwelche Vorbesitzer haben in unserem Stück Glasscherben verstreut...ich bin da wie ein Rättel hinterher...
Viele Grüße von
RosaRot
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