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Wald (Gelesen 140473 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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dmks
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Re: Wald

dmks » Antwort #105 am:

susanneM hat geschrieben: 6. Mai 2019, 22:43
Schön und dann ...????? wie wird wieder aufgeforstet?


Direkt aufgeforstet garnicht, da es keinen Kahlschlag mehr gibt.
Ansonsten mehrere Möglichkeiten: in der Praxis oftmals ein 'Besamungsschlag' das heißt ein relativ starker Holzeinschlag der dazu führt daß unter den verbleibenden Bäumen durch das plötzliche Lichtangebot und absterbende Wurzeln die im Boden vorhandene Baumsaat keimt. Hier mitunter verbunden mit einem Aufreißen des Bodens (Kiefer stehr drauf, bei herkömmlicher Ernte passiert das schon durch das Holzrücken)
Oder im Waldumbau üblich noch stärkere Holzentnahme und das Aufziehen von Pflanzgräben um andere Baumarten anzupflanzen. Auch hier bleibt ein lichter Altbaumbestand als Schutz erhalten.
Oder die 'Kleine-Schritte-Variante' wobei immer wieder einzelne Gruppen aus anderen Baumarten als den bestehenden zwischengepflanzt werden - auch in kleinen abgezäunten Arealen, Saaten (zB. Eicheln, Ahorn, Hainbuche) als Saat einfach im Frühjahr untergestreut werden, Benjeshecken am Waldrand oder Fruchttragender Gehölzschnitt (Eibe, Efeu und ähnliches) eingeschichtet wird. Der Erfolg ist spärlich, aber steter Tropfen... ;)
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lerchenzorn
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Re: Wald

lerchenzorn » Antwort #106 am:

Staudo hat geschrieben: 7. Mai 2019, 14:42
lerchenzorn hat geschrieben: 7. Mai 2019, 13:25Es hat vor rund 250 Jahren begonnen,


Säbelzahntiger und Höhlenbär hat der Mensch schon früher ausgerottet. ;) Allerdings haben andere Arten stark vom Menschen profitiert, wie z.B. viele Bewohner offener Landschaften. ...


Es, das moderne, sprich: umfassende Artensterben. Durch Zerstörung der Vielfalt von Standorten, Strukturen, Prozessen.
Dass wir Arten nicht mehr gezielt und systematisch ausrotten, ist ein recht junger Fortschritt, der erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für viele Arten durchgreifend wirkte. Man kann nur hoffen, dass uns das erhalten bleibt.
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thuja thujon
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Re: Wald

thuja thujon » Antwort #107 am:

Da höre ich Optimismus raus.
Ansonsten ist das umfassende Artensterben wohl durch Nutzungsänderung schon über 30 Jahre alt und längst im erliegen, ich kenne noch keinen, der es mal geschafft hat die Brücke über die 50 Jahre Wirtschaftswunder zu schlagen, das davor und danach. Die Arten die jetzt zurück gehen, die sollte man mal näher angucken bevor man Politik macht. Ich glaube nicht dass es sinnvoll ist, wegen antiquierten Ansichten die Natur kaputtzuschützen.

Ich bleibe also dabei: und sie wissen nicht was sie tun...
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oile
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Re: Wald

oile » Antwort #108 am:

Ich habe den letzten Beitrag mehrfach an mehreren Tagen zu unterschiedlichen Zeiten gelesen. Ein Sinn erschließt sich mir nicht. Ich bitte um Übersetzung. :-\
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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lerchenzorn
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Re: Wald

lerchenzorn » Antwort #109 am:

8) Schön, dass ich nicht alleine bin.
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thuja thujon
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Re: Wald

thuja thujon » Antwort #110 am:

Ok. Es ging um das moderne, umfassende Artensterben. In der Presse wird auch von Bienensterben geredet. Die letzten 19 Jahre ist eine einzige ausgestorben, in den 1960er Jahren waren es ein paar mehr. Deswegen die Frage, was gerade durch das moderne, umfassende Artensterben ausstirbt.
Kann jemand ein paar Beispiele (konkrete Arten) der letzten 5 Jahre nennen? Gerne auch von jeder Ordnung eine.
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Re: Wald

lerchenzorn » Antwort #111 am:

Diese Argumentation ist dermaßen platt, dass es eine ausführlichere Antwort braucht - vielleicht heute abend.

Vorerst: Artensterben ist nicht erst das endgültige Verschwinden einer Art oder dessen, was wir dafür halten.

Vorerst, zweitens: in der Tat ist man Diskussionen auf diesem Niveau von Agrarfunktionären - weniger von Förstern, wir sind ja im Wald-Faden - gewöhnt. Manager der Autoindustrie haben sich das noch nicht getraut, einfach zu sagen, dass es keiner Investitionen iin bessere Abgasreinigung bedürfe, solange unsere durchschnittliche Lebenserwartung nicht sinkt.
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Re: Wald

thuja thujon » Antwort #112 am:

Artensterben ist also auch Individuuenrückgang. Ok. Nachvollziehbar.

Gibts dazu eigentlich Studien oder wird nur die Krefelder Studie dafür benutzt, obwohl sie was ganz anderes aussagt?
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Re: Wald

Bristlecone » Antwort #113 am:

::)
Z.B. Rote Listen.
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Re: Wald

RosaRot » Antwort #114 am:

Wieso eigentlich ist die Slowakei Schlusslicht in Europa mit 77% gefährdeten Arten?
Viele Grüße von
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Re: Wald

thuja thujon » Antwort #115 am:

Gute Frage, der Link der Quellenangabe ist tot.

@Bristlecone: ... wenn die mal aktuell sind. Ich kann mich noch gut an den Ärger erinnern, als die rote Liste für die Heuschrecken aktualisiert werden sollte, ohne Bezahlung für die Erfasser. Mich würde auch eher die Auswertung der Listen interessieren, gerade bei den Insekten. zB. inwieweit Kotabhängige Insekten in den letzten Jahren zurückgegangen sind.
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Re: Wald

Amur » Antwort #116 am:

Das Problem ist eher dass seltene Arten sich halbwegs halten, bzw. sogar wieder zurückkehren besonders wenn sie "auffällig" sind, weil man sich darauf konztiert hat oder auch konzentrieren kann. Z. Bsp. Adler, Biber, Wolf, Luchs.
Was immer schlechter ist oder vielmehr abnimmt sind Arten die es in Massen gab oder gibt.

Da trägt manches dazu bei. Einst war es üblich die Wiesen ein oder zweimal zu mähen. Heute wird das 7 oder 8 mal gemacht. Selbst auf Dauergrünland 3 oder gar 4 mal? Da haben nur wenige Insekten eine Chance ihre Larven fertig zu bekommen.
Alles andere wird mitten in der Wachstumsperiode geerntet der Boden mehrfach bearbeitet und das recht tief im Vergleich zu früher (ich spreche jetzt von vor dem 2. WK als die Berarbeitung vor allem noch mit tierischer Kraft gemacht wurde), denn Leistung ist heute ja kein Thema mehr.
Und so sind halt viele Sachen die zur Intensivierung der Lawi beitragen kontraproduktiv für viele Mitesser auf dem Acker. Da ist die Spritzerei und Düngerei eher nebensächlich vermute ich mal.
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Re: Wald

Bristlecone » Antwort #117 am:

Na ja, die Düngung, insbesondere der Stickstoffdünger, führt auch in Waldsystemen zum vermehrten Eintrag von Nährstoffen, die auch dort nicht ohne Konsequenzen bleibt.
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thuja thujon
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Re: Wald

thuja thujon » Antwort #118 am:

Amur hat geschrieben: 9. Mai 2019, 18:34Was immer schlechter ist oder vielmehr abnimmt sind Arten die es in Massen gab oder gibt.
Eben. Rettet die Schmeissfliegen.
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Re: Wald

biene100 » Antwort #119 am:

;D ;D ;D

Manchesmal glaub ich auf einem anderen Planeten zu leben wenn ich solche Sachen lese.
Es gibt einen Unterschied zwischen Wissen und Verstand
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