News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge (Gelesen 2182 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Benutzeravatar
Hessenapfel
Beiträge: 113
Registriert: 28. Jan 2015, 21:11

Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

Hessenapfel »

Hallo in die Runde.
Ich möchte diesen Sommer alte Stachelbeeren durch Stecklinge vermehren.
Leider habe ich 0 Ahnung und freue mich über Tipps.
Vor allem stellt sich mir die Frage ob ich nur die in diesem Jahr geriebenen Hölzer nehme oder die des Vorjahres?
Wie exakt verfahre ich dann damit.
Danke euch.
Benutzeravatar
minthe
Beiträge: 1098
Registriert: 4. Jul 2018, 22:19
Kontaktdaten:

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

minthe » Antwort #1 am:

Ich bin auch kein Experte, aber ich habe letzten Herbst (Oktober glaube ich) verholzte Triebe abgeschnitten und schraeg und tief in die Gartenerde gesteckt ... trieben alle in Fruehjahr schoen aus.
b-hoernchen
Beiträge: 3747
Registriert: 10. Mai 2013, 19:07

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

b-hoernchen » Antwort #2 am:

Stachelbeerstecklinge fand ich schwierig zu bewurzeln und waren danach noch sehr lange schwach.

Ganz einfach geht aber die Vermehrung mit Absenkern: Einfach einen bodennahen Ast auf der Erde fixieren (mit einer Klammer oder durch Beschweren) und kurz vor der Spitze mit Mulch, Erde bedecken, am besten man beginnt schon am Winterende damit. Der Ast bewurzelt im Laufe des Jahres, die freie Astspitze treibt nach oben aus und Ende des nächsten Winters/Frühjahrsanfang ist der Absenker bereit zur Trennung von der Elternpflanze.
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12191
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

cydorian » Antwort #3 am:

Stachelbeeren sind sehr einfach zu vermehren. Absenker, klar. Aber auch Stecklinge nach der Standardmethode, die unabhängig von der brauchbarkei des herrschenden Gartenedtyps ist: 20cm-Schnittholz mindestens zur Hälfte in einen Blumentopf mit Vogelsand stecken. Im Schatten stehen lassen, nie austrocknen lassen. Bewurzelt super. Später umpflanzen in grösseren Topf mit Erde oder sogar gleich ganz an den Endstandort.
Benutzeravatar
555Nase
Beiträge: 2686
Registriert: 6. Jun 2012, 01:24

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

555Nase » Antwort #4 am:

Welche Jahreszeit wäre für die Stecklinge am geeignetsten ? Bewurzeln sich Johannisbeerstecklinge ebenfalls im Vogelsand gut ? Nur im laufenden Jahr gewachsene Stecklinge verwenden oder auch mehrjähriges Holz ?
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Benutzeravatar
Aromasüß
Beiträge: 559
Registriert: 3. Mai 2015, 21:49
Wohnort: BB Berlin-Brandenburg
Region: Streusandbüchse
Höhe über NHN: 34
Bodenart: Sand, teils mit Lehm
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

Aromasüß » Antwort #5 am:


  • Absenker gehen immer und brauchen keinerlei "Pflege" (solange der Strauch versorgt ist). Den Zweig am besten zwischen Spätsommer und Frühherbst (nach der Ernte und nach Ende der Sommertrockenheit) absenken und z. B. mit einem Stein beschweren.

  • Stecklinge gehen fast immer, brauchen etwas mehr Beachtung (regelmäßig wässern) und werden am besten im früheren Frühling mit Beginn der Vegetationsperiode in den Boden gesteckt.


(Vogelsand und dergleichen nährstoffarme Substrate nur, wenn Du bald nach der Bewurzelung wieder umpflanzen willst. Ich halte solche Aufwände bei Strauchbeeren für übertrieben.)
Gute Gartenerde reicht. Wenn vorhanden, würde ich etwas Lehm reinmischen, weil der Wasser besser speichert. Aus demselben Grund bei Hitze den Boden bedecken: Mulch!
Rasen macht mich rasend (Karl Foerster)
Ribisle
Beiträge: 154
Registriert: 7. Feb 2018, 13:42

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

Ribisle » Antwort #6 am:

Guten Tag,
ich stimme Aromasüß aus langer praktischer Erfahrung zu. Die Stecklinge stecke ich in einen tiefen, langen Topf z. B. Töpfe von Containerrosen und versenke sie fast bodeneben in der Erde, am besten im schattigen Platz der geschnittenen Sträucher; dann aber bitte nicht vergessen.
Vorteile:
Falls die Stecklinge robust sind, kommen sie durch.
Ein Ausheben geht wurzelschonend.
Wühlmäuse haben keine Chance.
Wässern und eventuelles Düngen geht ziel gerecht.
Bei mehereren Sorten mit Etiketten versorgt (Schnittdatum und Sorte); dadurch nach der Ernte nach eigenen Selektionskriterien ausgelesen (bei Stachelbeeren Beerntbarkeit = Aua, das tut weh, Größe, Geschmack, örtliche Klimafestigkeit; bei roten Johannisbeeren nach Rieselfestigkeit, bei schwarzen Johannisbeeren nach Anfälligkeit gegen Spätfröste. Bei mir Titania als nicht mehr anbaufähig = Veränderung im Kleinklima).
Grüße ribisle
Bin im Garten, mit Erde unter den Fingernägeln.
Benutzeravatar
Rib-2BW
Beiträge: 6305
Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
Region: Mittelgebirge
Höhe über NHN: 340
Bodenart: lehmig
Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

Rib-2BW » Antwort #7 am:

Ich bin der Freund von Sand/Blumenerde 1:1, oder reiner Kokoserde. Beides schimmelunempfindlich, wobei bei ich bei Kokoserde sehr schöne Wurzelballen bekomme. Daher sollte auch das Substrat mager sein, so bildet sich recht schnell viele Wurzeln. Sollte es Mangelerscheinungen geben, kann man eine Bonsai-düngung oder eine Blattdüngung machen. Im Frühjahr kann man sie dann an den gewünschten Platz pflanzen.
Du kannst sie jetzt bis August srecken.
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12191
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Stachelbeeren Vermehrung durch Stecklinge

cydorian » Antwort #8 am:

Den Vogelsand nehme ich, weil in unserer Gartenerde (das Problem haben sicher noch mehr Leute) aus irgendwelchen Gründen die Bewurzelungserfolg signifikant geringer ist. Die Gründe dahinter interessieren mich eigentlich nicht und der Aufwand, das zu verbessern, also in die Gartenerde was reinzumischen ist weit höher wie das Päckchen Vogelsand vom Drogeriemarkt. In den Topf kippen, Steckhölzerr rein, fertig. Es kommen immer Mehrere in einen Topf. Der Sand kann zudem immer wiederverwendet werden und bietet eine optimale Wasserhaltung, wenn man hohe Töpfe hat und den Untersetzer feucht hält. Durch die Kapillarwirkung zieht Wasser nach oben, aber nie so viel statt eine Staunässesituation entsteht, etwas verschimmelt oder vergammelt. Das ist ein "no brainer" :-)
Antworten