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Schadbild bei erbse (Gelesen 1596 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Christina
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Schadbild bei erbse

Christina »

Hallo liebe Purli,

seit Jahren beobachte ich folgendes Schadbild bei meinen Zuckererbsen. Es betrifft fast nur die Schoten, sie bekommen merkwürdige Stellen, die fast wie verkorkt aussehen und die ganze Schote bleibt klein. Auf den Blättern habe ich nichts entdecken können. Ich habe beobachtet, daß es in eher heißen trockenen Jahren auftritt. Im letzten Jahr war der Juni nicht so sehr sonnig und es gab auch immer wieder Regen, da ist es kaum aufgetreten. Kann es wirklich nur von der Sonne sein, sollte ich die Erbsen event. wässern? Ich habe schon verschiedene Sorten versucht, in diesem Jahr eine italienische, in der Hoffnung, daß die mehr Sonne verträgt.

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thuja thujon
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Re: Schadbild bei erbse

thuja thujon » Antwort #1 am:

Das ist echter Mehltau.

Kommt vor allem vor, wenn die Nächte so kühl sind, das sich Tau bildet und es danach eher warm wird.

Schwüle Luft, wie sie dieses Jahr recht oft vorgekommen ist, und es geht los.

Luftige Bestände helfen leider nicht wirklich, Spritzungen mit Bullrich Salz ab Warndienstaufruf/Wetterbericht helfen zumindest solange man die tieferen Bereiche weiter unten im Bestand mit der Spritze erreicht.
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cydorian
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Re: Schadbild bei erbse

cydorian » Antwort #2 am:

Früher säen und robuste Sorten nehmen. Empfehlung: Zuckererbse "Quartz".
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Christina
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Re: Schadbild bei erbse

Christina » Antwort #3 am:

Danke, gesät hatte ich am 24. März (normalerweise säe ich eher noch früher) aber durch das widrige Wetter um Ostern rum haben sie sehr getrödelt. Auch das Juniwetter habe ich hier als sehr wenig schwül empfunden, es gab viele klare Tage mit leichtem Ostwind, allerdings schon sehr heiß für Juni, morgens mit Tau.
An den echten Mehltau hatte ich schon gedacht, mich irritierte nur, daß es nur die Schoten betroffen hat, die Blätter sind gesund. Im nächsten Jahr werde ich die Quarz versuchen.
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Christina
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Re: Schadbild bei erbse

Christina » Antwort #4 am:

Im letzten Jahr hatte ich es versäumt mir die Sorte Quarz zu besorgen, in diesem Jahr hat es geklappt. Trotzdem sind die Erbsen wieder stark von Mehltau befallen. Sie stehen in einem Beet in dem noch nie Zuckererbsen standen. Sollte ich vielleicht mal eine mehrjährige Anbaupause machen, oder was habt ihr noch für Ideen?
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Bienenkönigin
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Re: Schadbild bei erbse

Bienenkönigin » Antwort #5 am:

Ich kann das gar nicht verstehen. Ich habe seit 5 Jahren Zuckererbsen, meistens Sugar Snap, in einer recht luftfeuchten Bachlage, aber Mehltau hatten die noch nie. Der Boden ist dort schwerer Lehm mit Kompost verbessert.
Liegt es vielleicht am Boden?
LGr.
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Christina
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Re: Schadbild bei erbse

Christina » Antwort #6 am:

Ich habe das Problem leider schon einige Jahre. Verschiedenste Sorten wurden versucht, immer das Gleiche. Ich gärtnere auf Löslehm, also kein leichter Boden, aber auch nicht sehr schwer. Alles andere Gemüse wächst super, ist ein toller Boden. Kompost gebe ich den Leguminosen nie, Bohnen kommen damit bestens klar.
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Re: Schadbild bei erbse

Bienenkönigin » Antwort #7 am:

Das ist ja echt schade :(
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Re: Schadbild bei erbse

thuja thujon » Antwort #8 am:

Fruchtwechsel bringt leider nix beim Mehltau, der kommt immer wieder. Dieses Jahr wieder extrem, Wetterbedingt, 2018 wars weniger. Vielleicht gibst du der Quartz nächstes Jahr noch eine Chance.
In klassischen Mehltaulagen, wie sie im Weinbauklima ständig vorkommen, bringt leider auch ein weiter Reihenabstand nichts. Die Schoten fallen einfach mit der Entwicklung zu den ersten heißen Tagen voll in das Fenster, das auch der Pilz braucht. Eventuell mal spielen mit früh säen, evtl auch eine Wintersorte im Herbst schon, oder verfrühen mit Folie. Damit die Schoten reif sind bevor das Mehltauwetter aus Südwesten kommt. Meist ist das bei uns Mai, dieses Jahr etwas später. Ansonsten hilft wirklich nur spritzen.
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Christina
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Re: Schadbild bei erbse

Christina » Antwort #9 am:

Das habe ich befürchtet und mir daher überlegt, ob ich es mal mit einer späteren Aussaat Mitte Juli versuchen sollte. Sehr früh auszusäen hatte ich auch schon versucht, aber festgestellt, daß die Erbsen dann sehr schlecht keimen. Thuja, meinst du das könnte gelingen?
Wir essen sehr gerne Zuckerschoten, und auf dem Markt werden sie wenig angeboten und dann auch noch recht teuer.
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Re: Schadbild bei erbse

thuja thujon » Antwort #10 am:

Ich kenne mich nicht wirklich aus mit Erbsen, aber fast jede, die erst im Juni gesäht wurde, blühte schon Knöchelhoch und wuchs nicht mehr viel weiter. Deswegen soll man ja früh säen, das die Pflanzen bis zur Sonnenwende groß genug sind.
Probiere mal eine von den Winterharten, die schweizer Kefen sind mindestens 2 Sorten. Die späteren Sätze für die kontinuierliche Ernte natürlich mit normalen Sorten, Bingenheimer hat Sweet Horizon mit resistent gegen echten Mehltau angegeben.
Das Foto der blühenden Dexter, keine Zuckerbse, aber die Schoten sind trotzdem bei den Schotenfreunden beliebt gewesen, ist vom 13. Mai 2017. Da ist der Mehltau kein Thema gewesen.
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Re: Schadbild bei erbse

thuja thujon » Antwort #11 am:

Hier die erntereifen Schoten am 22.Mai.
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