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Zeder verliert massiv Nadeln (Gelesen 26533 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Carebo
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Zeder verliert massiv Nadeln

Carebo »

Hallo!

Vor ein paar Monaten habt ihr mir schon sehr geholfen bei meiner Frage nach der Thuja, jetzt habe ich ein neues Problem: Meine Zeder, die ich hier schon mal gezeigt habe, verliert seit ca. 2-3 Wochen massiv an Nadeln. Die Nadeln werden astweise braun und fallen ab. Gleichzeitig wachsen aber die Triebe vorne - man sieht deutlich die neue Triebverlängerung - und seit gestern habe ich entdeckt, dass sie neue Samen angesetzt hat und zwar in ziemlich großer Menge.

Sie hat in den letzten Wochen wirklich sehr, sehr viele Nadeln verloren. Meine Frage wäre: Ist das ein Anzeichen dass die Zeder langsam abstirbt? Oder spricht die Tatsache der neuen Triebe und der Samenbildung eher dagegen? Das große Problem bei ihr ist dass sie praktisch mit den Wurzeln keinen Erdbereich erreichen kann wo Niederschlag hinkommt. Sie steht an einer wirklich blöden Stelle, außerhalb ihrer Krone ist nur Straße und Bürgersteig und auf unserem Grundstück ist der Bereich um sie herum mit Platten gepflastert. Den eigentlichen Bereich im Vorgarten deckt sie mit ihrer Krone so zu, dass kein Regenwasser mehr hinkommt. In den letzten zwei Wochen hat sie per Gartenschlauch rund 4 Kubik Wasser bekommen, reicht das aus um sie zu retten?

Vielleicht hat jemand Erfahrung damit, ich würde mich sehr freuen.
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zeder.jpg
Carebo
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Carebo » Antwort #1 am:

Noch ein Foto der Zeder
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Gartenplaner
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Gartenplaner » Antwort #2 am:

Erstmal grundsätzlich - auch Koniferen werfen ihre alte Nadeln ab.
Die ältesten Nadeln, die durch das Triebwachstum immer mehr ins Innere des Baumes geraten, altern und kriegen irgendwann nicht mehr genug Licht, um für den Baum von Nutzen zu sein, dann werden sie abgeworfen.
Ich glaube, bei Fichten die Nadeln, die älter als 7 Jahre sind.
Die Eiben waren vor ein paar Wochen im Juni dran, alte, ausgewachsene Bäume hatten da auch viele gelbe Nadeln weiter innen.

Allerdings kann es schon gut sein, dass das letzte trockene Jahr und dieses Stress für den Baum waren und er mehr alte Nadeln als die Jahre davor abwirft.
Du kannst nicht viel machen außer die nächsten Jahre beobachten, ob er insgesamt immer schütterer wird.
Und gießen, aber ob das bei so einem großen Baum so viel bringt?
Aber so ein großer Baum hat schon ein sehr großes Wurzelwerk und kann es als Reaktion auch noch weiter ausdehnen.
So lange viele Neutriebe kommen, geht’s erstmal weiter.
Viele Zapfen allerdings kann eher auf Stress hinweisen - schnell noch für viele Nachkommen sorgen, falls ich es nicht schaffe.
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Cryptomeria
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Cryptomeria » Antwort #3 am:

Leider leidet dein Baum extrem unter Trockenheit und stirbt tatsächlich langsam ab. Das Bilden vieler Samenstände nennt man Notreife. Machen bei uns selbst im normalerweise feuchten Norden auch einige Baumarten wie z.B. Buchen. Auch bei uns leiden die Bäume unter Trockenheit. Im tieferen Erdreich ist nichts mehr an Feuchtigkeit vorhanden.
Auf Dauer wird es schwierig einen großen Baum durch ständiges Wässern am Leben zu erhalten. Aber du kannst es natürlich probieren. Mache , wenn möglich, einen großen Gießrand um den Stamm, damit das Wasser darin stehen bleibt und langsam an die Wurzel sickert. Vielleicht kannst du diese sehr trockene Phase so doch überwinden. Wenn im Winter viel Schnee fällt und sich der Grundwasserspiegel wieder auffüllt, wird das helfen.
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Magnolienpflanzer
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Magnolienpflanzer » Antwort #4 am:

Ich möchte keinem Experten hier widersprechen, aber Cedrus ist eine eigentlich sehr trockenheitsresistente Baumart, die auch im sommertrockenen Mittelmeerraum (!) gepflanzt wird. Dass der letzte Sommer in Deutschland ein ungewohnter Stress für sie war, mag ich nicht in Abrede stellen. Aber dass sie gleich abstirbt?

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00So lange viele Neutriebe kommen, geht’s erstmal weiter.
Das glaub ich auch.
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Carebo
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Carebo » Antwort #5 am:

Danke für eure Antworten.

Wie groß schätzt ihr die Chancen ein, dass sie überleben wird? Und falls nicht, wie lange dürfte es dauern bis sie endgültig abstirbt? Ich weiss, ihr seid keine Hellseher, aber kann man in etwa abschätzen, wie lange ich sie noch stehen lassen kann oder muss ich sie noch in diesem Jahr entfernen lassen? Was wirklich jammerschade wäre, denn sie ist wirklich ein Prachtstück, rund 50 Jahre alt.

Naja, viele Triebe ... mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, dass die Triebspitzen bei vielen Ästen und Ästchen neu gebildet wurden, quasi verlängert wurden. Neue Triebe also nicht, die existenten Triebe wurden nur deutlich verlängert.

Zapfen hat sie praktisch überhaupt nicht, was ich bisher gesehen habe kann man wörtlich an einer Hand abzählen, es sind an einer Stelle drei Stück.
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Paw paw
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Paw paw » Antwort #6 am:

Magnolienpflanzer hat geschrieben: 20. Jul 2019, 12:18
Ich möchte keinem Experten hier widersprechen, aber Cedrus ist eine eigentlich sehr trockenheitsresistente Baumart, die auch im sommertrockenen Mittelmeerraum (!) gepflanzt wird. Dass der letzte Sommer in Deutschland ein ungewohnter Stress für sie war, mag ich nicht in Abrede stellen. Aber dass sie gleich abstirbt?
[/quote]
Das letzte Jahr herrschte schon eine extreme Dürre. Doch schon in den 3 Jahren zuvor gab es bei den Jahresniederschlagssummen beträchtliche Defizite. Dieses Jahr schaut es auch nicht gut aus. Auch wenn es regional große Unterschiede gibt, Regen fehlt überall. Da stellt sich schon die Frage, wie tolerant ein trockenheitsresistenter Baum, der jahrzehntelang keine Dürre erlebt hat, mit 50zig auf Dürre reagiert?

In unseren Wäldern sieht es z.T. schon schlimm aus und es könnte noch katastrophaler werden. Pilze und Schädlinge profitieren von herrschendem Wetter und setzen den durch Trockenheit und Stürmen geschwächten Bäumen massiv zu.
[quote]Forstwissenschaftler und -fachleute sind bundesweit tief beunruhigt. "Wir haben bei fast allen Baumarten täglich Hiobsbotschaften über Vitalitätsminderung und Schäden", sagt Olaf Schmidt, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising.

Quelle

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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

lord waldemoor » Antwort #7 am:

ich habe das ganze jetzt nicht gelesen, jedenfalls ist hier alles voller nadeln, denke sie putzen sich, sterben wird hier keine, obwohl ich sie gerne los hätte
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Magnolienpflanzer
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Magnolienpflanzer » Antwort #8 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00obwohl ich sie gerne los hätte
??? ??? ??? ??? Diese wunderbaren Bäume!!???
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

lord waldemoor » Antwort #9 am:

ja wie es halt so ist im leben
viel zu nah neben dem haus gepflanzt, mit 70 cmlänge, jetzt mehr als das stammdurchmesser, eine hat mir den beton der terrasse schon emporgehoben
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Carebo
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Carebo » Antwort #10 am:

Paw hat geschrieben: 20. Jul 2019, 13:03

Das letzte Jahr herrschte schon eine extreme Dürre. Doch schon in den 3 Jahren zuvor gab es bei den Jahresniederschlagssummen beträchtliche Defizite. Dieses Jahr schaut es auch nicht gut aus. Auch wenn es regional große Unterschiede gibt, Regen fehlt überall. Da stellt sich schon die Frage, wie tolerant ein trockenheitsresistenter Baum, der jahrzehntelang keine Dürre erlebt hat, mit 50zig auf Dürre reagiert?


Ich stimme dir grundsätzlich zu, die letzten Jahre waren sehr trocken, allerdings hatten wir hier im Saarland Glück, wir bekamen im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet noch relativ viel Niederschlag mit.
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Cryptomeria
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Cryptomeria » Antwort #11 am:

Nach den beiden Fotos zu urteilen, sieht der Baum sehr schütter aus, d.h. er leidet unter Trockenheit. Wie weit seine Vitalität alles noch wegsteckt oder nicht, ist so schwer zu beurteilen, aber gut geht es ihm nicht. Wie schon gesagt, kräftig wässern, kann man versuchen, obwohl bei 50.-jährigen Bäumen es sehr schwierig ist. Man muss sehen, dass man den Wurzelraum wieder feucht bekommt. Ich war letzte Woche bei einem Nachbarn mit 100-150-jährigen Bäumen und bei einer Platane schaust du locker in den Himmel. Die Blätter sind so klein und nur etwa die Hälfte der sonst. Belaubung. Auch Trockenstress. Absterben tun sie noch nicht, es darf aber nicht so weitergehen. So war das auch bei dieser Zeder gemeint. Sie wird sich erholen, wenn sich gravierend etwas ändert. In sehr vielen Gegenden fehlt die Feuchtigkeit im Untergrund.
Zur besseren Einschätzung wäre aber ein Ganzkörperfoto noch sehr von Vorteil. Ich wollte da auf gar keinen Fall Panik verbreiten. Und entfernen musst du sie auf gar keinen Fall lassen, sie lebt ja.
VG Wolfgang
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Gartenplaner » Antwort #12 am:

Zeig doch nochmal die Vorgartenbilder aus dem anderen Thread, letztes Jahr sah er eigentlich sehr dicht aus.
Ich denke, der Baum schafft das.
Ein Absterben würde sich wohl eher über 5-10 Jahre abspielen - auf keinen Fall dieses Jahr.
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

blubu » Antwort #13 am:

[quote author=Gartenplaner link=topic=65456.msg3330947#msg3330947 date=1563643550]

Ein Absterben würde sich wohl eher über 5-10 Jahre abspielen - auf keinen Fall dieses Jahr.
[/
Bei unseren Buchen im Park hat ein Jahr Trockenheit gereicht! ( etwa 120 Jahre alt)
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R.Habeck
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Re: Zeder verliert massiv Nadeln

Carebo » Antwort #14 am:

Hier die beiden Bilder von vor ein paar Monaten ... man sieht schon deutlich wie schütter sie ist. Ich mache morgen noch neue und stelle sie dann hier ein.

Wie sieht es denn mit Dünger aus, wäre das eher kontraproduktiv oder nicht? Wir haben hier klassischen Sandsteinboden, wie man ihn oft im Südwesten findet.

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