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Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung (Gelesen 236649 mal)
Moderator: cydorian
- thuja thujon
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Auch robuste Sorten sind für manch wichtige Behandlungen dankbar, um nicht vorschnell Resistenzen zu verspielen.
Ich gucke dass der Austrieb gesund hoch kommt (Schwefel, evtl Pero-Kontaktmittel und Phosphonat), bei Extrembefallsdruck und sensibler Entwicklungsphase gibts evtl. auch später noch eine Behandlung. Das sind meist 4 statt 15 oder mehr Behandlungen und bei robusten Sorten ausreichend.
Was man am Anfang im Griff hat, summiert sich nicht auf. Später im Jahr kann man ruhig schludern.
Wenn das Wetter Arbeit ankündigt, steht die im Nutzgarten oft nicht nur an Trauben an, sondern auch an anderen Pflanzen. Da rentiert sichs eher mal was anzumischen.
Ich gucke dass der Austrieb gesund hoch kommt (Schwefel, evtl Pero-Kontaktmittel und Phosphonat), bei Extrembefallsdruck und sensibler Entwicklungsphase gibts evtl. auch später noch eine Behandlung. Das sind meist 4 statt 15 oder mehr Behandlungen und bei robusten Sorten ausreichend.
Was man am Anfang im Griff hat, summiert sich nicht auf. Später im Jahr kann man ruhig schludern.
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- cydorian
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Bis auf Phosphonat ist die Schnittmenge der Stoffe gering, die ich für Wein und andere Kulturen benötige und auch bei Phosphonat liegen die Zeitpunkte auseinander. Bei Wein ist frühe Behandlung wichtig, an Cucurbitae erst später, wenn das Triebwachstum maximal ist. Die wäre ohne Behandlung bereits jetzt restlos kaputt, ich hatte dieses Jahre ein paar Einlegegurken unbehandelt gelassen die als resistent gegen falschen Mehltau angepriesen wurden, z.B. "Diamant". Werden gerade zur Gänze dahingerafft. Die anderen haben gesunde Blätter.
Aber bei Oidium an Wein habe ich jetzt interessantes gesehen. Habe eine ziemlich oidiumbefallene Rebe doch noch mal mit Kaliumbikarbonat behandelt, die Spritze stand grad in der Nähe, also nochmal probieren, egal ob es noch was nutzt. Ist eigentlich zu spät, schaden wird das Kalibackpulver aber wohl auch nicht. Reine Kalischmierschweife aufgelöst und zugemischt zur guten Benetzung. Als ich mir heute früh die Trauben angesehen habe, oh Wunder: Vorher schwach aber eindeutig befallene Beeren wirken plötzlich wieder blank und unbefallen?! Kann es sein, dass Kaliumbikarbonat auch noch ein wenig kurativ wirkt?
Aber bei Oidium an Wein habe ich jetzt interessantes gesehen. Habe eine ziemlich oidiumbefallene Rebe doch noch mal mit Kaliumbikarbonat behandelt, die Spritze stand grad in der Nähe, also nochmal probieren, egal ob es noch was nutzt. Ist eigentlich zu spät, schaden wird das Kalibackpulver aber wohl auch nicht. Reine Kalischmierschweife aufgelöst und zugemischt zur guten Benetzung. Als ich mir heute früh die Trauben angesehen habe, oh Wunder: Vorher schwach aber eindeutig befallene Beeren wirken plötzlich wieder blank und unbefallen?! Kann es sein, dass Kaliumbikarbonat auch noch ein wenig kurativ wirkt?
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Kurativ wäre es, wenn der Pilz schon drin ist und noch nichts sichtbar. Kaliumhydrogencarbonat wirkt befallsstoppend, also sogar dann, wenn der Befall schon lange sichtbar ist.
Und ja, wenn die Beerenhaut noch nicht gänzlich geschädigt ist, kann die Beere noch gerettet werden, platzt nicht auf.
Und ja, wenn die Beerenhaut noch nicht gänzlich geschädigt ist, kann die Beere noch gerettet werden, platzt nicht auf.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
@thuja thujon & cydorian
ich finde das immer sehr interessant / informativ -- allerdings fehlt mir als Spritz/Chemie Laie dann immer mal das wichtigste , das Mischungsverhältnis zb. auf 5 oder 10 liter !
Ich habe seit 5 Jahren Tafeltrauben und bin bis jetzt ohne jegliche Spritzung durchgekommen - dieses Jahr erstmalig Oidium an einigen Trauben - habe es jetzt mit Milch/Molke Spritzung behandelt und anscheinend auch in den Griff bekommen (und einiges entfernt).
Bei Chemie bin ich aber eben sehr vorsichtig , möchte die Reben ja nicht umbringen/verbrennen , deshalb würde mich (und ich denke mal auch einige andere) die Mischungsverhältnisse interessieren wenn erfahrene Leute mit Kaliumkarbonat, Phosphonat, Schwefel, Kontaktmittel ...... hantieren.
Vielleicht ist es aber auch jeden sein persönliches Geheimnis was er nicht gern ausplaudert ..... ich verrate es keinen ;)
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00.....Ich gucke dass der Austrieb gesund hoch kommt (Schwefel, evtl Pero-Kontaktmittel und Phosphonat), bei Extrembefallsdruck und sensibler Entwicklungsphase gibts evtl. auch später noch eine Behandlung. Das sind meist 4 statt 15 oder mehr Behandlungen und bei robusten Sorten ausreichend..... [/quote] ...
oder
[quote]...Habe eine ziemlich oidiumbefallene Rebe doch noch mal mit Kaliumbikarbonat behandelt, die Spritze stand grad in der Nähe, also nochmal probieren, egal ob es noch was nutzt. Ist eigentlich zu spät, schaden wird das Kalibackpulver aber wohl auch nicht. Reine Kalischmierschweife aufgelöst und zugemischt zur guten Benetzung. Al....
ich finde das immer sehr interessant / informativ -- allerdings fehlt mir als Spritz/Chemie Laie dann immer mal das wichtigste , das Mischungsverhältnis zb. auf 5 oder 10 liter !
Ich habe seit 5 Jahren Tafeltrauben und bin bis jetzt ohne jegliche Spritzung durchgekommen - dieses Jahr erstmalig Oidium an einigen Trauben - habe es jetzt mit Milch/Molke Spritzung behandelt und anscheinend auch in den Griff bekommen (und einiges entfernt).
Bei Chemie bin ich aber eben sehr vorsichtig , möchte die Reben ja nicht umbringen/verbrennen , deshalb würde mich (und ich denke mal auch einige andere) die Mischungsverhältnisse interessieren wenn erfahrene Leute mit Kaliumkarbonat, Phosphonat, Schwefel, Kontaktmittel ...... hantieren.
Vielleicht ist es aber auch jeden sein persönliches Geheimnis was er nicht gern ausplaudert ..... ich verrate es keinen ;)
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Schalli hat geschrieben: ↑22. Jul 2019, 17:03
Vielleicht ist es aber auch jeden sein persönliches Geheimnis was er nicht gern ausplaudert ..... ich verrate es keinen ;)
Wieso soll das deiner Ansicht nach ein Geheimnis sein? Es steht überall in den Beschreibungen der hier bereits genannten Kaliumbikarbonat-Profiprodukte wie z.B. Armicarb. Da wird mit 0,2 bis 0,5% behandelt, empfohlen wird oft 0,2% plus 0,2% Schwefel. Ich habe nur Kaliumbikarbonat verwendet (also nicht noch Schwefel dazu) und als Netzmittel reine Kalischmierseife genommen. Schmierseife einen dicken Esslöffel auf 5 Liter und Kaliumbikarbonat 25 Gramm. Das sind 5 Gramm pro Liter, also 0,5%. Schäden keine.
Es stehen viele Artikel und Informationen zu Backpulver gegen echten Mehltau im Netz, die 0,5% werden häufig genannt wenn man es allein nimmt. Beispiel: http://orgprints.org/20137/1/26-28_backpulver.pdf
Man sieht jetzt auch gut, wo der Mehltau schon zu weit war, nix mehr mit kurativ. Das war bei den meisten Trauben von "Druschba" der Fall. Von der habe ich jetzt genug, jedes zweite Jahr Oidium. Sie schmeckt halt recht würzig, ist Ende August schon reif, wächst nicht so stark und ich kann mir die Ausdünnungs-Arbeit sparen, weil sie zumindest bei mir keinen Überbehang zeigt. Gibts in diesem Reifebereich was ähnlich würziges, aber krankheitsfester?
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Hallo,
Ich habe mal eine Frage an euch: handelt es sich bei den Flecken auf den Beeren um falschen Mehltau?
Wenn ja kann ich da jetzt noch was machen.
Dankeschön
Ich habe mal eine Frage an euch: handelt es sich bei den Flecken auf den Beeren um falschen Mehltau?
Wenn ja kann ich da jetzt noch was machen.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Das sieht nicht nach falschem Mehltau aus, sondern nach echtem Mehltau, Oidium. Ein älterer, schwacher Befall. Dagegen ist jetzt nichts mehr zu machen.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Werden die Beeren abfallen? Kann man das einschätzen?
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Abfallen werden die nicht. Die dunkle rechts über dem Kreis könnte noch aufplatzen, da die Haut bei Mehltaubefall nicht mehr mitwächst. Das offene Fruchtfleisch lockt dann Wespen, Fruchtfliegen oder KEF an.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ok das ist gut. Na hoffentlich dauert der Sommer noch lange genug damit ich meine ersten Weintrauben ernten kann.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Mein Muscat bleu hat sich dann wieder erholt!
Nun mal sehen, was er dieses Jahr macht!
Nun mal sehen, was er dieses Jahr macht!
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Die ersten beiden Schwefelspritzungen unter anderem gegen Rebenpockenmilben sind schon gemacht.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Hallo,
bei uns war es diesen Sommer recht regenreich, das hat dazu geführt, dass mein Pölöskei Muskotaly, teilweise recht viele Blätter verloren hat.
Mittlerweile sind sehr viel Beeren verschrumpelt und fallen ab --> das müsste falscher Mehltau sein oder?
Was kann ich eigentlich dagegen machen? Kupfer spritzen?
Was mir zusätzlich aufgefallen ist, das bereits im Frühjahr einige Blätter gelb geworden sind, schaut irgendwie nach Magnesiummangel aus. Dagegen würde ich mit Patentkali düngen, denkt ihr das ist in Ordnung?
Mfg
bei uns war es diesen Sommer recht regenreich, das hat dazu geführt, dass mein Pölöskei Muskotaly, teilweise recht viele Blätter verloren hat.
Mittlerweile sind sehr viel Beeren verschrumpelt und fallen ab --> das müsste falscher Mehltau sein oder?
Was kann ich eigentlich dagegen machen? Kupfer spritzen?
Was mir zusätzlich aufgefallen ist, das bereits im Frühjahr einige Blätter gelb geworden sind, schaut irgendwie nach Magnesiummangel aus. Dagegen würde ich mit Patentkali düngen, denkt ihr das ist in Ordnung?
Mfg
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Anbei noch ein Bild von den Trauben:
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Es sind keine Details sichtbar, mit diesen Bildern kann man nichts diagnostizieren. Zeige die Symptome, die Weinbeeren, die kranken Blätter.
Letztlich ists fast immer falscher oder echter Mehltau. Falscher Mehltau ist etwas schwieriger bekämpfbar, dagegen verwendet man nach wie vor Kupfermittel (nicht mehr erhältlich für private Anwender), man setzt "Blattdünger" ein in denen Phosphonate drin sind, darüber steht schon viel in den Threads.
Letztlich ists fast immer falscher oder echter Mehltau. Falscher Mehltau ist etwas schwieriger bekämpfbar, dagegen verwendet man nach wie vor Kupfermittel (nicht mehr erhältlich für private Anwender), man setzt "Blattdünger" ein in denen Phosphonate drin sind, darüber steht schon viel in den Threads.