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Trauerweide/Trauerbirke (Gelesen 30762 mal)
Moderator: AndreasR
Trauerweide/Trauerbirke
Hallo!Bin ja immer noch am Überlegen für meinen Baum...ich hätte ein Fleckchen, so 7x7m, bei Bedarf auch länger, wo ein oder mehrere hübsche Bäume hin sollen (zum Verdecken von einem Strommast, aber auch einfach so).Nachdem ich im Thread darüber schon einige Anregungen bekommen habe, bin ich jetzt aber auch jobmäßig oft rundum den Attersee unterwegs. Dort gibt es viele Trauerbirken und -weiden in wunderschönen Gärten. Allerdings sehn die teilweise von Wuchs und Statur so unterschiedlich aus, dass ich fragen wollte, obs da nicht mehrere Sorten gibt. Trauerweiden sind dort nicht immer riesigst und knorrig. Die sehn zwar alt aus, der Stamm ist aber nicht sooo dick und der ganze Baum nicht so massiv wie gedacht. Sehr hoch sind sie auch nicht.Trauerbirken sind von klein und krumm bis zu wirklich riesig hoch und ganz schmal über riesig hoch und breit wie ich eine Trauerweide eingestuft hätte. Und das alles nebeneinander. Sind das wirklich nur standortbedingte Unterschiede? Was kann ich tun, dass die Birke hoch und schmal wird? Was, dass die Trauerweide klein und (im Vergleich zu sonst) kümmerlich bleibt?Trotz aller Vorschläge gefallen mir diese nämlich immer doch noch am besten, noch dazu wo ich sie jetzt so schön im Vergleich mit anderen Bäumen gesehn habe.Gibt es noch andere Baumsorten, von denen es so eine hängende Züchtung gibt?lg, Dani
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Re:Trauerweide/Trauerbirke
Trauerweiden sind für einen Hausgarten nicht unproblematisch. Sie wachsen recht schnell und nehmen dann sehr viel Platz ein. Obwohl sie ein dichtes Wurzelwerk entwickeln, das die Bodenoberfläche sehr intensiv durchwurzelt, kommen recht viel andere Stauden und Gehölze damit zurecht. Eine Trauerweide kann somit ohne weiteres unterpflanzt werden. Negativ fällt allerdings auf, dass diese Weidenart recht intensiv "schmutzt". Sie lässt permanent Laub und dürre Zweige fallen, so dass es unter ihr ständig "unaufgeräumt" aussieht. Auch erleidet sie bei Stürmen nicht selten starken Windbruch, in dem ausgesprochen dicke Äste abbrechen.Das alles kann aber Liebhaber nicht schrecken, da Trauerweiden einen unnachahmlichen Habitus haben.Über Trauerbirken kann ich dir nicht so viel erzählen. Das Wuchsverhalten ist bei ihnen stark vom Zufall abhängig. Es gibt sehr malerische Exemplare. Birken haben einen einmaligen Frühlingsaspekt, wenn das frische Grün sich entfaltet. Weniger schön ist ihre Liebe zu Blattläusen. Auch sie sind hinsichtlich Wurzelwerk und Bodenaustrocknung nicht so problematisch, wie ihnen immer nachgesagt wird. Nahezu alles wächst unter ihnen. So hübsch Trauerbirken aussehen mögen, den majestätischen Wuchs einer Trauerweide erreichen jedoch sie nie.P.S. Weiden möglichst nicht in Hausnähe pflanzen, da ihr Wurzelwerk in die Drainage und Kanalisation eindringen kann.
- riesenweib
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Re:Trauerweide/Trauerbirke
erster zitatteil: stimmt....1.zitat:Auch erleidet sie bei Stürmen nicht selten starken Windbruch, in dem ausgesprochen dicke Äste abbrechen.....2.zitatWeniger schön ist ihre Liebe zu Blattläusen. ...3.zitatP.S. Weiden möglichst nicht in Hausnähe pflanzen, da ihr Wurzelwerk in die Drainage und Kanalisation eindringen kann....

will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Re:Trauerweide/Trauerbirke
bei mir sind sowohl betula pendula als auch die die trauerweide mit läusen bewohnt. und zwar unterschiedlich: in einem jahr mehr, im anderen wieder deutlich weniger!da alle bei mir aber nicht direkt an der terrasse stehen, ist mir das aber völlig egal. blöd wäre es nur, wenn man direkt darunter sein frühstück genießen wollte und ständig läuse in den kaffee oder aufs brot fallen würden ....

Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Bernhard
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Der Läusebefall hat neben dieser Lästigkeit aber auch noch eine andere Komponente, die gartenrelevant ist: Die Ausscheidungen, der sog. Honigtau, verschmieren darunter stehende Pflanzen. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern führt auch zu Pilzbefall und Kümmerwuchs und zieht übermäßig Ameisen an.Zurück zur Weide: Ein Weide, hier Trauerweide, lässt sich zweifellos sehr gut beschneiden. Bei jüngeren Exemplaren ist das kein Problem, wenn man mal davon absieht, dass das Schnittergebnis selten der Schönheit des Baumes dient. Bei größeren Exemplaren wird es dann aber schwierig und wenn ein Spezialist angeheuert werden muss, so wie bei uns, da ich noch an meinem Leben hänge, recht teuer. Wenn eine Trauerweide allerdings frei stehen kann, dann Finger weg und Äste aufsammeln. Sie bekommt ohne unser Zutun ihren malerischen Wuchs, den wohl kaum ein anderer Baum in unseren Breiten erreicht.. Von demolierenden Schädigungen durch Naturgewalten einmal abgesehen, die aber auch recht schnell ausgeglichen werden.
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Hallo!Die neigen beide zu Laufbefall??? Na das ist aber garnicht gut...ich wollte drunter mal meine Hängematte aufstellen.Und andere Bäume, die mir gut gefallen (Ahörne in allen Variationen) neigen auch dazu, das weiß ich...Echt blöd das....Also wieder Baumthread hevor gekramt...Danke jedenfalls für eure Antworten!lg, Dani
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Re:Trauerweide/Trauerbirke
Laufbefall? Da würd ich auch keine Hängematte anbinden ;DDuck und weg...Die neigen beide zu Laufbefall??? Na das ist aber garnicht gut...ich wollte drunter mal meine Hängematte aufstellen.
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Ich hatte eine Trauerweide 1991 gepflanzt - ein dünnes Zweiglein. Sie ist bis heute dreimal über 12 m hoch geworden, ich habe sie dreimal gekappt - mit nicht gerade geringem Aufwand ( Kettensäge ect. ). fars hat völlig Recht: ein "schmutziger" Baum - ständig fällt Laub und wird hier vom Wind über dem ganzen Hof verteilt. Gebrochene Zweige hatte ich eher selten - aber trockene kleine Zweiglein, die sich "nett" in der Laubharke verhakeln. Ein Baum MIT Arbeit - ohne Frage ein schöner Baum.Mir gefällt sie am besten, wenn ich sie grad mal wieder gekappt habe zur Kopfweide
;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;D;DNein - am schönsten sieht sie aus - groß und überhängend. Aber auch dort muß sie oft geschnitten werden, weil die Zweige zu weit oder "nicht an der richtigen Stelle" überhängen....Eine Trauerbirke oder Schirmbirke habe ich hier auch stehen - Blattläuse im Sommer, auch trockene Zweige, auch Schnitt gelegentlich nötig - aber verzichten würde ich ungern auf sie. Ein schöner Habitus, der einen Sonnenschirm ersetzen kann ( ... mit Läusen... ) .

Re:Trauerweide/Trauerbirke
Trauerformen bzw. hängenden Wuchs gibt es ja auch noch bei anderen Bäumen.Sehr schön finde ich - so der Platz da ist - eine Trauerbuche (Fagus sylvatica "Pendula", nicht "Purpurea Pendula", die wächst nur sehr langsam und bleibt klein).Die dürfte auch von Blattläusen verschont bleiben und wirft nicht mit Zweiglein um sich, dafür aber - einmal groß geworden - mit viel Schatten.Weitere Trauerformen, die mit der Zeit baumförmig werden, wären etwa Fraxinus excelsa "Pendula", Quercus robur "Pendula" oder Sophora japonica "Pendula". Letzterer ist ein sehr schönes, aber selten gepflanztes Stück. Schließlich gibt´s auch Trauerformen von Nadelbäumen, aber wenn ich mich recht entsinne, wolltest Du einen Laubbaum. Oder dürfte es ein Ginkgo biloba "Pendula" sein? Ich fürchte allerdings, Du bist alt und grau, bis dass ein größerer Baum geworden ist.Du hast die Qual der Wahl!
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Trauerweiden sind wunderschön, trotz ihrer bereits aufgezeigten Mängel. Kaum ein anderer Baum kündigt so zart das Frühjahr an, wenn Ende Februar die Zweige einen anderen Farbton annehmen. Entfalten sich dann die Blätter, erlebt man einen zartgrünen Farbrausch, der optisch durch die wehenden Zweigfahnen noch gesteigert wird. Im Sommer filtert das Blatt- und Zweiggewirr die Sonne in unnachahmlicher Weise. Unter Weiden herrscht ein kühler Schatten. Den herbst lebt sie dann voll aus. Sie ist eine einzige Verneinung.Dafür nimmt man ihr Schmutzen gerne in Kauf (schmutzig ist sie hingegen nicht, sondern sehr reinlich; allerdings schmeißt sie alles unter sich).
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Hallo!Ich weiß auch nicht, warum mit diese hängenden Formen so gut gefallen...find sie einfach so romantisch...mal was anderes. Was weiß ich.In Amerika gibts anscheinend eine ganze Gärtnerei die nur hängende Formen verkaufen.Was hats mit diesem Baum: Cercidiphyllum japonicum `Morioka Weeping' auf sich? Braucht der auch ein Menschenalter, um ein Baum zu werden?lg, Dani@ bristlecone: Danke für deine Mühen! Bin grad beim Fotos raussuchen!
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Re:Trauerweide/Trauerbirke
Leider ja!Die meisten "Hängeformen" brauchen viel Zeit, um als Baum bezeichnet zu werden. Auch die Trauerweide bekommt ihre charakteristische Silhouette erst nach etlichen Jahren.Was hats mit diesem Baum: Cercidiphyllum japonicum `Morioka Weeping' auf sich? Braucht der auch ein Menschenalter, um ein Baum zu werden?
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Re:Trauerweide/Trauerbirke
net unbedingt schwierig, Dani. schliesslich und endlich bringts es net, zu hudeln, und dann den baum umzuschneiden, weils net passt hat. und net nur jahre zu verlieren, sondern auch jemand andern in der blüte der jugend hinwegzuraffen. sozusagen.lg, brigitte
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Re:Trauerweide/Trauerbirke
Geduld ist die Haupttugend des Gärtners!Mir fehlt sie zwar, aber der Spruch ist gut.