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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4163060 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Lokalrunde
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Lokalrunde » Antwort #7080 am:

Hm das ist natürlich ärgerlich.
Desert King hat auch Herbstfeigen, die fallen nur in der Regel alle ab.
Panachee kann man aber wirklich nicht mit Desert King verwechseln, da das junge Holz auffällig gestreift ist.
Da kann man schon fast Absicht unterstellen.
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #7081 am:

Ich habe 2 mal Dauphine gekauft,
die 1. persönlich beim Gärtner, die sicher keine ist, vermutich eine LdA.
Die 2. bei einem ebay-Händler, hat aber nur 5€ gekostet, könnte passen.
Es gibt wenige Händler, wo man sicher sein kann.
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Arandir
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arandir » Antwort #7082 am:

Feigen veredeln

Ich habe vor etwa 10 Tagen insgesamt sechs Feigenbäume bei mir und bei Freunden umveredelt. Vier Bäume sind größere Bäume mit sehr schlechten Sorte. Einem Baum mit nur Herbstfeigen haben wir eine zweite Sorte aufveredelt, die auch Blühfeigen tragt. Ein weiterer Baum ist ein Steckholz vom letzten Winter mit einer Sorte, die ich dann mehrfach hatte.

Das Okulieren von Feigen ist erstaunlich einfach, einfacher als Stein- oder Kernobst zu veredeln, vor allem wenn man auf Äste veredelt, die schon drei oder vier Zentimeter dick sind. Einige Okulationen haben schon den Blattstiel verloren, was zeigt, dass sie angewachsen sind.

Eine Okulation bei mir war auf einen Feigenbaum der extrem winterhart ist, jedoch nur völlig geschmacklose Blühfeigen trägt. Dieser Baum hat die Winter 2008/2009 und 2009/2010 völlig ohne Schaden überlebt, während sonst so gut wie alle Feigenbäume in der Region, die ich kenne, Frostschäden erlitten haben.

Anstatt Feigen mühsam und mit unsicherem Erfolg aus Steckhölzern zu ziehen, kann man wahrscheinlich viel einfacher einen neue Sorte erwerben, indem man einfach ein Reis schneidet und es auf einen Wurzelschoss einer gut winterharten Sorte veredelt.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #7083 am:

Erklärst du bitte, wie du das machst?
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Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #7084 am:

Zur Veredelung:
Man sollte aber möglichst tief veredeln auf einen Wurzelschosser. Diesen dann nach angewachsener Veredelung und nach dem ausgraben mit der Veredelung in die Erde. So kommt bei Rückfrost wieder die aufveredelte Sorte.

Ansonsten ist Veredeln in Mitteleuropa eher nicht zu empfehlen, da die Feige theoretisch jeden Winter erfrieren könnte. Dann wäre die Veredelung umsonst gewesen.
Zumal die Stecklingsvermehrung bei Feigen gut klappt und bei wurzelechten Exemplaren weiß man, was man hat. Da kommen keine Wurzelschosser der Unterlage durch.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7085 am:

Arandir hat geschrieben: 22. Aug 2019, 11:57
Man sollte sich sehr überlegen, ob man bei Harro's Pflanzenwelt wirklich etwas bestellen will!

Das ist wirklich ärgerlich, denn Panachée ist im mitteleuropäischen Klima eher uninteressant. Sie gilt nicht als sehr frosthart, trägt spät und die Feigen sind nur nach Kaprifikation wirklich gut. Die ist nur was für wärmeres Klima.

Ich habe auch schon mein Lehrgeld gezahlt und kaufe seit langem nur noch bei Anbietern, von denen ich weiss dass sie zuverlässig sind. Fehler sind natürlich immer möglich, aber hier muss schon sehr viel Schlmaperei im Spiel sein oder man hat sich halt gedacht dem Kunden kann man irgend etwas unterjubeln und der merkt schon nichts. Meistens wird das auch funktionieren,
Will man etwas mehr als Standardsortiment, ist eine Bestellung im Ausland praktisch unumgänglich.

Übrigens hat sich der Pastiliere Steckling doch noch zum Austreiben entschlossen ?
Arandir
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arandir » Antwort #7086 am:

Dornroeschen hat geschrieben: 22. Aug 2019, 12:38
Erklärst du bitte, wie du das machst?


Ganz einfach so wie man auch sonst okuliert: T-Schnitt in die Rinde machen, Rinde auf beiden Seiten aufklappen, Blätter des Edelreises so abschneiden, dass der Stiel dranbleibt, Auge so schneiden, dass möglichst wenig Holzkörper dranhängt, dann das Auge am Blattstiel von oben in den T-Schnitt schieben, eventuellen Überstand des Auges oben einkürzen und dann das Ganze mit Parafilm umwickeln, damit es nicht austrocknet.

Da Feigen-Reiser relativ dick sind, geht das alles relativ einfach. Auch lässt sich die Rinde sehr gut aufklappen, vor allem bei etwas dickeren Ästen. Ich habe okulieren mit Apfelbäumen gelernt, genauso mache ich es mit den Feigenbäumen.

Hier ein Video, wie man okuliert: https://www.youtube.com/watch?v=PUU56ROGg3Q

Den Holzkörper muss man nicht rausholen, wenn man das Auge gut flach schneidet.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7087 am:

Ich sehe das wie Mediterraneus, bei starkem Zurückfrieren ist die Veredelung oft dahin.

Ein nettes Experiment ist es aber und an der Hauswand in geschützter Lage auf robuster Unterlage vielleicht auch längerfristig überlebensfähig und sinnvoll wenn man zB wenig Platz hat.

https://www.greffer.net/?p=7
Arandir
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arandir » Antwort #7088 am:

philippus hat geschrieben: 22. Aug 2019, 13:11
Übrigens hat sich der Pastiliere Steckling doch noch zum Austreiben entschlossen ?


Leider nein! Der Pastiliere Steckling hat doch nicht ausgetrieben, ich hab mir dann eine Pastilière gekauft, weil ich nicht noch ein Jahr lang warten wollte. Longue d'Août und Negronne sind aber etwas geworden. Nochmals vielen Dank!
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arandir » Antwort #7089 am:

Mann kann ja auch sehr tief okulieren, damit der Baum sich dann freimacht, das heißt, damit das Edelreis dann eigene Wurzeln bildet. Man muss den Baum nur so tief einplanzen, dass die Veredelungsstelle in der Erde ist.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7090 am:

Ich hätte dir noch einen geschickt, aber hoffe dass du wenigstens hier richtig beliefert worden bist :)
Bei Pastiliere beginnt übrigens hier gerade die Ernte (seit 2014 am jetzigen Ort ausgepflanzt)
Dateianhänge
Pastiliere-20190818.jpg
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #7091 am:

Arandir hat geschrieben: 22. Aug 2019, 13:25
Mann kann ja auch sehr tief okulieren, damit der Baum sich dann freimacht, das heißt, damit das Edelreis dann eigene Wurzeln bildet. Man muss den Baum nur so tief einplanzen, dass die Veredelungsstelle in der Erde ist.


Hier auch noch mal eine bebilderte Anleitung mit einer Feige, leider nicht auf deutsch aber die Bilder sollten reichen

http://www.jardin-mundani.com/Frances/GREFFES/Ecusson-majorquin.htm
Arandir
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arandir » Antwort #7092 am:

Ich wollte nochmal auf die Wikipedia-Seite "Feigenanbau in Deutschland" hinweisen, die im Wesentlichen von mir stammt: https://de.wikipedia.org/wiki/Feigenanbau_in_Deutschland

Ich würde mich freuen, wenn jemand eventuelle Fehler korrigieren oder auch etwas ergänzen würde. Die Seite kann jeder ohne Anmeldung ändern, das geht ziemlich einfach.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #7093 am:

Fehler habe ich keine entdeckt. Man könnte natürlich daraf eingehen, das sich der Feigenanbau auch in kältere Regionen ausweitet
-weil immer mehr Sorten aus Asien eingeführt werden
-auch immer mehr Wildfeigen als Zierbäume gepflanzt werden
-Es werden immer mehr Feigenhecken angelegt
-weil die Aufzucht von Feigensämlingen zunimmt, dabei entstehen dann härtere neue Sorten

Die Informationen über Zwitter bzw. männliche Feigen und Sorten sind insgesamt noch mangelhaft. Das ist nicht auf die Seite bezogen.

Wenn es bei bestimmten Feigen z.B. Palmata echte Parthenocarpie gibt, könnten neue Sorten aus Kaschmir einen weiteren Aufschwung beim Feigenanbau in Deutschland bringen.
viele Grüße

Paul

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Arni99
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Schnitt im Frühjahr - Tipps?

Arni99 » Antwort #7094 am:

An die Experten hier - wie würdet ihr meinen aktuell 2m30 hohen Contessina-Feigenbaum Ende Februar/Anfang März 2020 zurückschneiden?
Aktuell besteht er aus einem Hauptstamm mit 2 Seitentrieben. Unten ist er komplett nackt ;).
Mein Ansatz wäre: Haupttrieb um ca. 50cm kürzen und die 2 Seitentriebe um 1/3 der aktuellen Länge.
Dateianhänge
IMG_0041(3).JPG
Wien Umgebung
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24), 8b(24/25)
Letzter Frost: 20.3.2025
Balkonsorten: Italian-258, Pastilière, Bozener, Negronne
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