Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3843452 mal)

[Feigen+Tomaten]

@Zitat von: danielv8 am 15. Juli 2019, 20:45:32
...
Ich habe zum Geschmack der Montana Nera nun eine neue Meinung.
Seit heute ist sie meine persönliche Nr.1 unter allen bisher bei uns geernteten Feigen...usw.

Gruß
p.

Auch ich habe eine geschmackliche Nummer eins unter meinen Feigen. Es ist eine mir unbekannte Sorte die ich von einer Gärtnerei bei Ebay als Brown Turkey gekauft habe. Ich habe zwei im Kübel und eine ausgesetzt und sie sind jetzt im vierten Jahr. Angeregt von deinem Beitrag habe ich jetzt einmal nach Montana Nera gesucht.
Dabei bin ich auf die Seite von Volker Büschken gestoßen. http://feigen.bueschken.com/montana-nera/ Alle Merkmale seiner Beschreibung wie Früchte, Blätter und Buschform treffen auf meine Feige zu. Auch hatte sie bis jetzt nur Herbstfeigen die erst im Oktober reif werden. Könnte es eine Montana Nera sein?
Das Bild ist von Heute bei Regen.

[Feigen+Tomaten]

Hier das aktuelle Bild einer bald reifen Frucht und Blätter im Kübel

[Feigen+Tomaten]

Hier noch 3 Früchte vom letzten Jahr

[Roeschen1]

Ist das Fruchtfleisch dunkelrot?
Für BT passt die Blattform nicht.
Die hellen Stile hat meine auch.

[Roeschen1]

Feigenfruchtbilder
http://gardenbreizh.org/photos/karlostachys/photo-422445.html

[Feigen+Tomaten]

hier das Fruchtfleisch mit verschiedenem reife zustand der Feigen.
Aber es ist zu 100% keine Brown Turkey. Deshalb tippe ich ja jetzt auf Montana Nera

[Roeschen1]

welche Sorte ist die sehr breite Feige links?

[Roeschen1]

Vielleicht ist es eine Noire de Caromb oder Sultane.

[danielv8]

Montana Nera reift die Herbstfeigen minimal später als z.B. RdB.
Die Feigen sind fast komplett rund und nur zum Stiel leicht gestreckt.
Die Feigen haben eine sehr sortentypische Oberflächenstruktur.
Sie sind etwas größer als Brunswick und viele BT-Typen und deutlich größer als RdB.
Ich finde die Blattform und die Früchte zu anderen Sorten schon Recht gut unterscheidbar.

[danielv8]

Zur Ciccio Nero:

Auf US und kanadischen Foren wird von einer sehr auffälligen zeitgleichen Reife der Früchte geschrieben.
Das kann ich so bestätigen , wobei es schon einen kleinen Versatz gibt .
Aber sie fangen fast alle auf einmal mit umfärben an.
Das kenne ich so von keiner unserer Sorten.
.
Ich habe hervorragend schmeckende Feigen geerntet nach mehreren Regentagen in Folge und einer leichten Frostnacht.
Die Feigen sind zwar nicht so saftig und haben eine Konsistens wie eingedickte konzentrierte Marmelade , aber sie sind ohne jegliche geschmackliche Fehler
Das habe ich so noch nicht erlebt.
Unter solchen Bedingungen waren andere Feigen nicht Mal als Gemüse genießbar.

[paulche]

Wie lange brauchen Sämlinge eigentlich bis sie tragen? Haben Feigen eine längere juvenile Phase?
[/quote]

Moin,
Herr Seiler hat vor zwei Jahren Jungpflanzen einer Türkischen Feigensorte angeboten ,die von einem Sämling stammten,der nach zwanzig Jahren tolle Feigen hervorbrachte.

Bei mir hatten die frühesten Sämlinge mit 2 Jahren Früchte und mit 3,5 Jahren reife Früchte. Die Unterschiede sind groß.

[Valentin2]

Wie lange brauchen Sämlinge eigentlich bis sie tragen? Haben Feigen eine längere juvenile Phase?
[/quote]

Moin,
Herr Seiler hat vor zwei Jahren Jungpflanzen einer Türkischen Feigensorte angeboten ,die von einem Sämling stammten,der nach zwanzig Jahren tolle Feigen hervorbrachte.

Bei mir hatten die frühesten Sämlinge mit 2 Jahren Früchte und mit 3,5 Jahren reife Früchte. Die Unterschiede sind groß.

Guten Morgen, das stimmt wohl,das die Unterschiede gross sind,könntest Du sagen wieviel Prozent Deiner Sämmlinge noch keine reifen Früchte hatten,und vieleicht mal paar Fotos zeigen von reifen Sämmlingsfrüchten,weiterhin frohes Schaffen und viel Erfolg im Lahntal

[paulche]

Wie lange brauchen Sämlinge eigentlich bis sie tragen? Haben Feigen eine längere juvenile Phase?
[/quote]
Guten Morgen, das stimmt wohl,das die Unterschiede gross sind,könntest Du sagen wieviel Prozent Deiner Sämmlinge noch keine reifen Früchte hatten,und vieleicht mal paar Fotos zeigen von reifen Sämmlingsfrüchten,weiterhin frohes Schaffen und viel Erfolg im Lahntal

Ganz genau kann ich das nicht auswerten, weil ich nicht immer genau weis, aus welcher Aussaat ein Sämling stammt und die jüngsten Ausssaten von afghanischen Kulturfeigensamen sind einfach zu jung.

Zuerst habe ich massenhaft Samen aus Italien ausgesäht. Die meisten Sämlinge sind gestorben. 3 über 6 jährige haben überlebt und hatten Früchte. Zwei hatten reife weibliche und 1 eine reife essbare männliche Frucht. Danach habe ich Samen afghanischer Wildfeigen ausgesäht. Die sind etwa 5,5 Jahre alt. Von etwa 80 "Wildfeigen", davon etwa 10 Johannis und 70 Tadschikische Wildfeigen, hatten bisher 2 essbare weibliche Feigen. Aus einer Kunduz ist praktisch eine Kulturfeige mit großen Früchten entstanden. Danach habe ich immer wieder afghanische Kulturfeigensamen ausgesäht. Die meisten sind noch jung. Die Feige Roxana ist jetzt wohl 4 Jahre alt und hat dieses Jahr zum 2. mal 1 reife weibliche Frucht. Dieses Jahr ist die Frucht deutlich größer als letztes Jahr. Einige hatten Feigen, die noch nicht reif wurden. Einige tadschikische Wildfeigen haben schon seit mehreren Jahren Früchte, die nicht reif werden.
Wildfeigen und süditalienische Samen würde ich nicht mehr aussäen, da auch ein Teil der Afghanischen Kulturfeigensämlings-Hybride gezackte Johannisblätter haben. Die Kulturfeigen werden ja von Wildfeigen bzw. verwilderten Feigen befruchtet. Für Auswertungen ist es zu früh.

[philippus]

Wildfeigen und süditalienische Samen würde ich nicht mehr aussäen, da auch ein Teil der Afghanischen Kulturfeigensämlings-Hybride gezackte Johannisblätter haben.[/quote]Was willst du damit sagen? ich verstehe den Satz nicht.

[quote author=paulche link=topic=35681.msg3372998#msg3372998 date=1570740179]
Die Kulturfeigen werden ja von Wildfeigen bzw. verwilderten Feigen befruchtet.

Kannst du darauf näher eingehen? Nach meinem Wissen werden im Feigenanbau da wo nicht selbstfruchtbare Sorten angebaut werden, männliche Feigen in die Nähe oder zwischen die weiblichen Feigen gepflanzt, um die Kaprifikation zu gewährleisten. Es gibt ja keine Garantie dafür, dass dort in unmittelbarer Nähe auch Bocksfeigen vorhanden sind. Wenn keine Bocksfeigen vorhanden sind, gibt es die Feigengallwespe nicht und damit auch keine Befruchtung. Früher wurden auch Triebe der Bocksfeige mit Feigen (und dem Insekt darin) im Frühling direkt an die Pflanzen angebracht.

[paulche]

Wildfeigen und süditalienische Samen würde ich nicht mehr aussäen, da auch ein Teil der Afghanischen Kulturfeigensämlings-Hybride gezackte Johannisblätter haben.[/quote]Was willst du damit sagen? ich verstehe den Satz nicht.

[quote author=paulche link=topic=35681.msg3372998#msg3372998 date=1570740179]
Die Kulturfeigen werden ja von Wildfeigen bzw. verwilderten Feigen befruchtet.

Kannst du darauf näher eingehen? Nach meinem Wissen werden im Feigenanbau da wo nicht selbstfruchtbare Sorten angebaut werden, männliche Feigen in die Nähe oder zwischen die weiblichen Feigen gepflanzt, um die Kaprifikation zu gewährleisten. Es gibt ja keine Garantie dafür, dass dort in unmittelbarer Nähe auch Bocksfeigen vorhanden sind. Wenn keine Bocksfeigen vorhanden sind, gibt es die Feigengallwespe nicht und damit auch keine Befruchtung. Früher wurden auch Triebe der Bocksfeige mit Feigen (und dem Insekt darin) im Frühling direkt an die Pflanzen angebracht.

Süditalienische Junge Sämlinge sind so wenig winterhart, das der Aussaataufwand sich nicht lohnt, wenn die meisten Sämlinge erfrieren. Wildfeigen bekommen meist kleine Früchte und ich habe ja gesehen, das es sehr lange dauert bzw. nach vielen Jahren nur weinige Wildfeigen Früchte bekommen haben.

In den Bergen Afghanistans gibt es genug Bocksfeigen, also Wildfeigen und verwilderte Hybride. Die afghanischen Kulturfeigen brauchen die Befruchtung in der Regel wahrscheinlich nicht, um Früchte zu bekommen- jedenfalls meine afghanischen Sorten und ich habe ja auch schon 2 afghanische Sämlinge, die hier in Deutschland ohne Befruchtung reife Früchte bekommen Kunduz und Roxana.