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Wald (Gelesen 140698 mal)

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lord waldemoor
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Re: Wald

lord waldemoor » Antwort #210 am:

ja, die hanfpalmen gehören sicher auf die schwarze liste :-\
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Wühlmaus
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Re: Wald

Wühlmaus » Antwort #211 am:

Sind die denn bienenfreundlich ??? 8)
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polluxverde
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Re: Wald

polluxverde » Antwort #212 am:

Interessante Liste, Natternkopf. Gehört da aber nicht auch der Wacholder ( Juniperus) dazu, der als Zwischenwirt für den Birnengitterrost
fungiert ?
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Gartenplaner
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Re: Wald

Gartenplaner » Antwort #213 am:

Juniperus ist nicht invasiv im Sinne von sich üppig verbreitend über Samen, Sprossteile, die Hanfpalme im Süden der Schweiz schon.
Insgesamt versammelt die Liste solche Pflanzen.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

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dmks
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Re: Wald

dmks » Antwort #214 am:

Nur wenige Arten des Juniperus sind Wirt des Birnengitterrostes. Von denen auch nur einzelne Exemplare. 8)
"Nur" Zwischenwirt ist übrigens die Birne. ;)
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lerchenzorn
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Re: Wald

lerchenzorn » Antwort #215 am:

W hat geschrieben: 24. Okt 2019, 15:06
Muss ich es verstehen, dass die Robinie zum neuen Baum des Jahres gewählt wurde ???


Ein echtes Narrenstück.

Die Zusammensetzung des Kuratoriums spricht Bände. Kaum ein Mitglied, dessen Denken sich nicht hauptsächlich um Holz dreht.
NABU und BUND sollten aber ihren Mitgliedern gegenüber schon mal mitteilen, was sie sich dabei denken - falls auch sie zugestimmt haben.

Vielleicht sollen aber auch die neuen deutschen Wälder medial-mental vorbereitet werden. Wenn das die Zukunft ist, wird es grausig im Forst.
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dmks
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Re: Wald

dmks » Antwort #216 am:

Die Robinie ist noch nicht mal uneingeschränkt geeignet!
Klar verbreitet sie sich durch Samen und Wurzelsprosse gut, kann auf magerstem Sand wachsen und Trockenheit lächelnd überstehen....
Den Temperaturen der letzten zwei Jahre jenseits der 36 Grad konnte sie jedoch nicht wirklich viel entgegensetzen. Gepaart mit dem Sand/Trockenheitsproblem entlaubten die Robinien und zeigen jetzt zum (zweiten trockenen) Jahresende deutliche Schäden an Stamm und Ästen.
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lerchenzorn
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Re: Wald

lerchenzorn » Antwort #217 am:

Das lässt ja hoffen.
Bisher sehe ich noch viel zu wenig zusammenbrechende Bestände. 8)
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dmks
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Re: Wald

dmks » Antwort #218 am:

Sie ist auch sehr reproduktiv! Wenn es den Robinienwald nicht mehr gibt - dann eben Robiniengestrüpp. Da wächst sonst auch nicht mehr viel.
Robinienholz kann ich verständlicherweise gut leiden (extrem hart, gutes Brennholz - und Zaunpfähle halten locker über 40 Jahre durch), Robinienhonig mag ich auch! :D
Im Wald selbst hab ich sie nicht gern...und wenn dann nur am Randbereich. Kommt trotzdem immer wieder zwischen den Kiefern hoch. :-\
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Re: Wald

thuja thujon » Antwort #219 am:

Hier bricht seit einigen Jahren ein Robinienbestand zusammen. Dauert etwas länger weil nicht so abrupt, aber die Pilze arbeiten zuverlässig. 40 Jahre, das wars dann, mehr sollte man nicht erwarten.

Das Robienienwäldchen hinterlässt Ahorn, Holunder, Brennessel, Brombeere und Pfaffenhütchen, dazu Clematis und Hopfen.
So kann man auch Nitrat ins Grundwasser pumpen und ehemals magere Sandstandorte versauen.
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Staudo
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Re: Wald

Staudo » Antwort #220 am:

thuja hat geschrieben: 24. Okt 2019, 22:12
Hier bricht seit einigen Jahren ein Robinienbestand zusammen.


Das ist im hiesigen Park auch so. Jahrzehntealte Robinien sterben ab.
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Rib-2BW
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Re: Wald

Rib-2BW » Antwort #221 am:

Ja, als ich mir die Begründung anschaute, musste ich auch an den Mammon denken. Bei der Fichte konnte man das mehr oder weniger noch nachvollziehen, da sie bedroht wird und keine eingewanderte Art ist. Hier in Nordhessen gibt es keine großen Probleme mit ihrem invasiven Charakter. Wie es mit dem Problem mit dem Eschenwurzelschwamm steht, kann ich nicht beurteilen. Hier ist das Eschensterben durch Eschentriebsterben akuter. Da hier und da, das Jagen vernachlässigt wird, kann bei uns die Robinie aber ihren waldbaulichen Sinn haben.

Durch die Zerstzung des Holzes werden nicht die Mengen an Nitrat freigesetzt. Das ist vernachlässigbar. Der erhöhte Nitrateintrag kommt vom Menschen (Dünger usw.). Nirtrat trägt zur Versäuerung erst dann bei, wenn es mit Metallkationen ausgeschwemmt wird, also wenn das Nitrat von den Pflanzen nicht verarbeitet werden kann. Da Brennessel, Holunder und Ahohrn der Robinie folgen, welche gute Esser sind, kann auch diese Sorge vernachlässigt werden. Eine Versäuerung kann gefördert werden, wenn man das Holz entnimmt (was wahrscheinlich ist) und somit die organischen Säuren, die die Wurzel abgaben, nicht neutralisiert werden können. Dieser Punkt ist aber auch nur ein kann und kein muss, hat aber nichts mit dem Nitrat zu tun. Der Kohlensäure-Karbonat-Puffer im Humus wird dies aber sehr leicht verkraften können.
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lerchenzorn
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Re: Wald

lerchenzorn » Antwort #222 am:

Staudo hat geschrieben: 25. Okt 2019, 00:06
thuja hat geschrieben: 24. Okt 2019, 22:12
Hier bricht seit einigen Jahren ein Robinienbestand zusammen.


Das ist im hiesigen Park auch so. Jahrzehntealte Robinien sterben ab.


Das passiert hier inzwischen regelmäßig und deutet sich bereits Jahre vorher durch zunehmenden Befall mit Misteln an. Es entstehen nur eben weitaus mehr Jungbestände, vor allem entlang der Wald-, Weg- und Straßenränder, wo sich bisher die letzten artenreichen Saum- und Rasengesellschaften halten konnten. (Möchte man solche vitalen Bestände beseitigen, um zum Beispiel explizit wertvolle Biotope zu schützen, braucht es langen Atem und jährlich mehrmaliges Vorgehen.)

Bliebe die Robinie da, wo sie gepflanzt wird, hätte ich wenig Probleme mit ihr. Sie verhält sich aber eindeutig invasiv und ist in ihrer Ausbreitung nicht beherrschbar.
Gemessen an den Tatsachen gehört sie eindeutig auf die EU-Liste invasiver Pflanzen.

@Rib-isel
Ich sehe das wie thuja-thujon. Der Stickstoffaustrag unter Robinienbeständen wird vor lauter Euphorie über die schöne "Bodenverbesserung" vernachlässigt. Die Streumengen sind erheblich, der Unterwuchs hat aber oft nur eine geringe Flächendeckung. Da zehrt also oft gar nichts außer der Robinie selbst.
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Re: Wald

thuja thujon » Antwort #223 am:

Es ist eben eine Leguminose die das halbe Jahr über Luftstickstoff in reaktiven Formen verbaut und kurz vorm Winter, der auswaschungsgefährdeten Jahreszeit, diesen wieder freisetzt.

Zu dieser Jahreszeit ist hier lediglich Arum italicum in der `Strauchschicht´ ein möglicher Stickstoffverbraucher. Die Brennessel macht den Blättern rechtzeitig den weg frei zum Licht.
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Arum italicum 2.JPG
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Staudo
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Re: Wald

Staudo » Antwort #224 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 25. Okt 2019, 07:12
(Möchte man solche vitalen Bestände beseitigen, um zum Beispiel explizit wertvolle Biotope zu schützen, braucht es langen Atem und jährlich mehrmaliges Vorgehen.)


Absägen und die Stümpfe mit Glyphosat behandeln. 8)
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