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Studie zu Insektensterben (Gelesen 164114 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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metalorange
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Re: Studie zu Insektensterben

metalorange » Antwort #510 am:

zwerggarten hat geschrieben: 1. Nov 2019, 19:49
aber auch einmaliges mähen schreddert doch insektenlarven und puppen?


Arten die auf Wiesen leben sind meistens an eine gelegentliche Mahd ihres Lebensraums angepasst. Die Puppen und Raupen leben oft nah am Boden und werden daher zum Großteil nicht erfaßt. Am besten ist es natürlich, die Wiese nur abschnittsweise zu mähen und einen kleinen Bereich stehen zu lassen.

Ich finde Chicas Vorschlag öffentliche Wiesen als Wildwiesen auszuweisen sehr gut. Allerdings wird es an der Ordnungswut der meisten Bürger und deren Freizeitnutzung scheitern. Wäre ja auch unzumutbar wenn die Grillwiese und das Hundeklo im Stadtpark plötzlich 60cm hoch wachsen würde.
Außerdem würden sicherlich diejenigen Firmen die bislang solche Flächen 8 mal im Jahr totpflegen dagegen rebellieren.
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zwerggarten
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Re: Studie zu Insektensterben

zwerggarten » Antwort #511 am:

weniger rebellieren als aus schlichter doofheit kaputtpflegen, fürchte ich. :-X
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Chica
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Re: Studie zu Insektensterben

Chica » Antwort #512 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 1. Nov 2019, 19:32
Chica hat geschrieben: 1. Nov 2019, 16:50
dmks hat geschrieben: 31. Okt 2019, 21:26
"Insektenschutzversuch"
[/quote]

Ich bin der Meinung, dass gesetzlich geregelt werden sollte, dass alle Rasenflächen, Straßenbegleitgrün usw. die Eigentum der Länder, Städte, Gemeinden, des Bundes sind extensiv zu pflegen sind, d. h. einmalige Mahd pro Jahr. Das wären dann gleichzeitig auch "Vorbildflächen", entgegen der sterilen 60er "macht man das so" im Jahr 2020, niemand würde es irgendwie außergewöhnlich finden, zur Umgewöhnung kommen zu Anfang hier und da ein paar Schilder mit der Aufschrift "Insektenwiese" und ein paar hübsche Wildbienenfotos ...
[/quote]

Sag nicht sowas. Es gibt Wesen mit sehr speziellen ökologischen Ansprüchen, die würden daran verzweifeln. Feiner Lederschuh und schwach bedeckter Knöchel und eine ganze Reihe Gräber an verstreuten Ecken zu betreuen. Taunässe im zu hohen Gras ist was fürchterliches.

Wer schon mal versucht hat, einen Gottesanger zur artenreichen Hochgraswiese umzuwandeln, kann Dinge erzählen. Umgetretene Erklärungsschilder sind das Mindeste. ;)
[/quote]

D a s ist wahre Lebenserfahrung 8).

Staudo hat geschrieben: 1. Nov 2019, 19:38
Der interessierte Laie ist auf bunte Blümchen und Honigbienen fixiert. ;)
[/quote]

Mit ganz viel Begeisterung und Liebe werden wir ihm das austreiben!

[quote author=lerchenzorn link=topic=61904.msg3383698#msg3383698 date=1572633744]
[quote author=Floris link=topic=61904.msg3383694#msg3383694 date=1572633422]
...

[quote author=Chica link=topic=61904.msg3383582#msg3383582 date=1572623418]
Ich bin der Meinung, dass gesetzlich geregelt werden sollte, dass alle Rasenflächen, Straßenbegleitgrün usw. die Eigentum der Länder, Städte, Gemeinden, des Bundes sind extensiv zu pflegen sind, d. h. einmalige Mahd pro Jahr. Das wären dann gleichzeitig auch "Vorbildflächen"


Auf einer Tagung zum Thema Insekten vergangenes Jahr kam auch die Idee auf, die Öffentliche Hand zur Vorbildfunktion zu verpflichten. Das Ministerium will's mal prüfen. ...


So neu ist die Idee nun auch wieder nicht:
§ 2 Absatz 4 Bundesnaturschutzgesetz, schon ein paar Jahre alt:
"Bei der Bewirtschaftung von Grundflächen im Eigentum oder Besitz der öffentlichen Hand sollen die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege in besonderer Weise berücksichtigt werden."


Du meinst man müsste denen nur noch ganz konkret erklären wie das geht? Ich bin sofort dabei! Ich habe schon recherchiert unter welcher Oberhoheit die Flächen meines Arbeitsweges stehen, im meinem Hinterkopf hat sich bereits seit längerem eine Lobes-E-Mail formuliert.

[quote author=zwerggarten link=topic=61904.msg3383704#msg3383704 date=1572634182]
aber auch einmaliges mähen schreddert doch insektenlarven und puppen?


Das kommt darauf an mit welchem Gerät man das bewerkstelligt, der herkömmliche Rasenmäher ist da nix, ein Balkenmäher wohl schon, ein gestaffelter Schnittzeitpunkt ist wichtig, außerdem sollte es Flächen mit zweijähriger Mahd geben. Ich lasse hier auch einen Teil der Flächen über's Jahr bis ins nächste Frühjahr stehen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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Chica
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Re: Studie zu Insektensterben

Chica » Antwort #513 am:

dmks hat geschrieben: 1. Nov 2019, 19:39
Da wird es dann auch still um grillen im Mauerpark ;D
https://www.mauerpark.info/kultur/grillen/


Voll gruselig :o.
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Re: Studie zu Insektensterben

Katrin » Antwort #514 am:

zwerggarten hat geschrieben: 1. Nov 2019, 19:49
aber auch einmaliges mähen schreddert doch insektenlarven und puppen?


Ja. Das bereitet mir gerade Kopfzerbrechen. Wir besitzen seit Frühling 1,2ha artenreiche, offenbar seit Menschengedenken nie gedüngte Wiese - oder maximal Ziegenmist, zuletzt vor 25 Jahren -, zur Hälfte etwa ist das Magerrasen. Irgendwann muss es gemäht werden, da von Bäumen umgeben - heuer haben wir es mit einer späten Mahd Ende Juli probiert, außerdem nicht alles auf einmal, damit, ganz vorbildhaft, die mobilen Tierchen flüchten können. Das hat auch recht gut geklappt, die Heuschrecken sind wie geplant in die Reststreifen gewandert, durchs Heuen konnte von den anderen sicher auch einiges flüchten. Nur: Nun steht die Wiese erneut in Blüte, wenns nun schneit, wird es dort, wo viel Biomasse ist (in den fetteren Bereichen) verkleben und im Frühling ein unpraktischer Matschhaufen sein. Das gewonnene Heu ist mieserabel picksig und die Hirsche haben es bislang nur beschnuppert ::). Ein Teil der Magerwiese wurde gar nicht gemäht, dort möchte ich erst im März drüber, bevor alles austreibt. Das geht wohl gut, weil dort kaum Gras wächst.

Aber auch das Mähen selbst muss hinterfragt werden. Am besten wäre natürlich sensen, jeden Tag ein Stück. Das ging gut, wenn man Tiere hat, die jeden Tag ein wenig Futter brauchen (stallgehaltene Kühe etwa, die sind aber aus ganz anderen Gründen ebenso zu hinterfragen), ansonsten kommt man nicht umhin, größere Flächen auf einmal zu mähen. Für Insekten halbwegs ok wäre noch der Balkenmäher, mit dem bräuchte man für unsere Flächen aber ca. 4 Tage (wir haben es nur kurz angedacht...). Schnelle Alternative ist, einen größeren Landwirt mähen zu lassen. Durchaus leistbar, aber alle hier mähen mit Kreiselmähwerken, das bedeutet, alle gerade in der Wiese sitzenden Tiere werden durchgewirbelt und überleben wohl nur mit Glück. Aktuell favorisierte Lösung: Ein Doppelmessermähwerk für den eigenen Traktor, dauert zwar etwas länger, sollte aber klappen. Und dann alles auf Etappen heuen. Das bedeutet, fertiges Heu zwischenspeichern (Platz?), damit es dann auf einmal gepresst werden kann, wenn der Heuballenpresser kommt.

Fazit: Wärs mir nicht wirklich ein Anliegen und müsste ich Geld damit verdienen, würde ich es so machen wie alle anderen (dreimal mähen, super Heu bekommen, Herbstschnitt eventuell noch für Silage an jemanden verkaufen). Fazit 2: Insektenschonende Bearbeitung ist bei halb modernen Anforderungen kaum mit den Betriebsansprüchen in Einklang zu bringen.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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Chica
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Re: Studie zu Insektensterben

Chica » Antwort #515 am:

Es ist so toll dass Du versuchst es anders zu machen Katrin :-*. Jeder hat zuerst einmal Verantwortung für das Stück Land das ihm gehört.
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Re: Studie zu Insektensterben

solosunny » Antwort #516 am:

Chica hat geschrieben: 1. Nov 2019, 16:50


Ich bin der Meinung, dass gesetzlich geregelt werden sollte, dass alle Rasenflächen, Straßenbegleitgrün usw. die Eigentum der Länder, Städte, Gemeinden, des Bundes sind extensiv zu pflegen sind, d. h. einmalige Mahd pro Jahr. Das wären dann gleichzeitig auch "Vorbildflächen", entgegen der sterilen 60er "macht man das so" im Jahr 2020, niemand würde es irgendwie außergewöhnlich finden, zur Umgewöhnung kommen zu Anfang hier und da ein paar Schilder mit der Aufschrift "Insektenwiese" und ein paar hübsche Wildbienenfotos (die könnten sie von mir bekommen ;)) aufgestellt. Auf meinem Weg zur Arbeit gibt es ein wundervolles Beispiel, die straßenbegleitenden Flächen einer Ortschaft inklusive des weiträumigen Bahnhofsumfeldes sind vor kurzem zum ersten und einzigen mal in diesem Jahr gemäht worden. An jedem Morgen begrüßen dich verschiedene Centaureen, Reseda luteola, Melilotus albus wechselt sich mit Melilotus officinalis ab, Echium vulgare leuchtet blau, im Juni Papaver rhoeas, Knautia arvensis, Daucus carota, Dianthus carthusianorum, alles da, was die saure Lausitzer Magerwiese zu bieten hat, wundervoll. Das löst bei mir jeden Tag ein Glücksgefühl aus. Was sollte den Gesetzgeber daran hindern so etwas schon morgen zu beschließen?! Es ist vor allem auch Sache des Bundes, der Länder das allen gehörende Gut Insekten (Biodiversität insgesamt) zu schützen und zu erhalten. Ich kann nicht verstehen, dass Monitoring auf diesem Gebiet, Forschung insgesamt, in unvergüteter Laienhand liegt (ich mache das sehr gerne!) und keine Bundes- und Landesmittel dafür ausgegeben werden. Das ist oberste Regierungsaufgabe, oder?


unterschreibe ich sofort. Man könnte mit einem Federstrich sehr viel positives bewirken, und Kosten senken. Allerdings könnte unser Schulhausmeister nicht mehr seinen geliebten Rasentraktor während der Prüfungen fahren ;D
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Re: Studie zu Insektensterben

Quendula » Antwort #517 am:

lerchenzorn hat geschrieben: 1. Nov 2019, 19:32
Wer schon mal versucht hat, einen Gottesanger zur artenreichen Hochgraswiese umzuwandeln, kann Dinge erzählen. Umgetretene Erklärungsschilder sind das Mindeste. ;)


Oh ja. Falls Du ein Beispiel brauchst: in Teltow wurde das ein paar Jahre versucht. Aber nicht mal die Pflegetruppe hat das Prinzip, oder wenigstens die klare Anweisung zum Stehenlassen, verstanden/verstehen wollen, und jedes Mal die Fläche fein säuberlich raspelkurz geschoren ::) :'(.
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Re: Studie zu Insektensterben

Staudo » Antwort #518 am:

Chica hat geschrieben: 1. Nov 2019, 20:29
Voll gruselig :o.


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Re: Studie zu Insektensterben

zwerggarten » Antwort #519 am:

solosunny hat geschrieben: 1. Nov 2019, 20:37... und Kosten senken. ...


das eben gerade nicht! hast du katrins beitrag nicht gelesen? eine insektenfreundliche pflege ist im vergleich zum kostengünstigen wirtschaftlichen standardhandeln wesentlich aufwändiger – und drum auch teurer. dass "extensive pflege" kosten senkt, ist ein irrglaube bzw. nur dann realität, wenn es um ein weniger tun geht, nicht um das richtige tun.
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Re: Studie zu Insektensterben

solosunny » Antwort #520 am:

im landwirtschaftlichen Raum ja, aber wenn ich Gräben und Böschungen und Freiflächen um öffentliche Gebäude nur einmal im Jahr mähe, ist das sehr wohl kostengünstig, da steht nur der Ordnungssinn dagegen.
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Re: Studie zu Insektensterben

zwerggarten » Antwort #521 am:

auch die öffentlichen flächen müssten dann mit anderen geräten (teurer), gestaffelt (teurer) und differenziert nach jeweiligem ökologischen potential (teurer) gemäht werden, wenn es um insektenförderung und nicht um geld sparen geht. und bestenfalls mehr als ein jahr stehengelassene strukturen abräumen ist dann nochmal teurer.
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Re: Studie zu Insektensterben

solosunny » Antwort #522 am:

das ist dann schon die Luxusversion, die bei ein paar sehr wertvollen Wiesen hier in der Gegend gemacht wird. Aber zunächst mal anfangen, und das ist in meinen Augen erst mal das wichtigste, die Leute "umzugewöhnen", ist nicht teuer. An den Rasenmäher unserer Schule kann zB. problemlos ein Mähbalken angebaut werden, der ist sogar schon da.
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Re: Studie zu Insektensterben

zwerggarten » Antwort #523 am:

wenn es aber dem überleben der insekten auf der fläche nicht wirklich dient, finde ich das zu kurz gesprungen. genaugenommen ist so eine umgewöhnungsfläche dann ja auch eher eine insektenfalle: erst von woanders her anlocken, dann alles auf einmal komplett schreddern. oder es sind erst gar nicht alle arten da, die da sein könnten. statt ein bisschen anfangen gleich alles richtig machen ist für mich kein luxus.
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Re: Studie zu Insektensterben

Floris » Antwort #524 am:

Hatten wir letztens bei einem Gespräch in einem Gemeindegremium: Das beliebte Thema, wer wann und wie die Weg- bzw. Feldränder mähen soll.
Zumindest waren sich alle einig, dass man die überhaupt mähen und nicht einfach wachsen lassen sollte.

Die Landbewirtschafter, von der es in der betreffenden Gemeinde noch etliche gibt, machen das noch immer unentgeltlich, so wie es ihnen passt und wie sie Zeit haben.

Alternativ müssten es die Leute vom Bauhof machen. Die haben zwischendurch auch noch was anderes zu tun.

Wenn die es dann machten wenn es passt, die Mahd also zwischen die anderen Aufgaben eingefügt würde, wärs aus Sicht der Insekten auch nicht so toll. Mehraufwand für die Gemeinde wärs auf jeden Fall.

Wird sich dort auch in Zukunft auf die Fälle beschränken wo wegen Verkehrsicherung Handlungsbedarf besteht.

So manche öffentlich Grünfläche würde auch noch nett aussehen, würde sie nur 4 oder 5-mal im Jahr gemäht, abhängig vom Arteninventar (botanisch). Vermutlich kein großer Mehraufwand und ein bisschen bunter als vorher. Bei Liegewiesen aber auch schon schwierig.
Beim Ziel der einmaligen Mahd wäre nicht nur die derzeitig praktizierte Freizeitnutzung aufzugeben, es würden außerdem große Mengen Material anfallen die (teuer) zu entsorgen sind.

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