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Mikroplastik im Boden (Gelesen 21208 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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thuja thujon
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Re: Mikroplastik im Boden

thuja thujon » Antwort #45 am:

Die laufen unter Kunststoff. Kein Allerweltskunststoff, sondern eher ein spezieller, aber eben Kunststoff.
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Staudo
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Re: Mikroplastik im Boden

Staudo » Antwort #46 am:

Gibt es da nicht auch Produkte, die auf Rapsölbasis hergestellt werden? Und schlechter funktionieren?

Ich kippe Gärtnereikompost kubikmeterweise auf die Beete. Die Kügelchen sind zu sehen. Irgendwie müssen die aber auch verrotten oder zumindest zerfallen. Sie sammeln sich nicht an.
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thuja thujon
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Re: Mikroplastik im Boden

thuja thujon » Antwort #47 am:

Die sind porös, da würde ich eine gewisse mechanische Instabilität erwarten. Kleinreiben geht wohl einfacher als dehnbare Plastiktüten kleinreiben.

Was aus Rapsöl hergestellt wird, muss nicht abbaubar sein.
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Ribisle
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Re: Mikroplastik im Boden

Ribisle » Antwort #48 am:

Hallo thuja thuja, ich denke was du meinst ist hauptsächlich Perlit aus dem Wohnungsbau zweckentfremdet für den Garten.

Weihnachtliche Grüße - Ribisle
Bin im Garten, mit Erde unter den Fingernägeln.
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Nox
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Re: Mikroplastik im Boden

Nox » Antwort #49 am:

Ich verfolge mit Staunen, was alles zum Problem aufgebauscht wird. Natürlich schreiben die Forscher immer, man wüsste noch zu wenig, wie sonst sollten sie weitere Forschungsgelder einwerben ?

Gab's nicht mal eine Zeit, wo Plastikfolie als Mittel gegen Bodenerosion angepriesen wurde ? Und was ist mit den Netzen gegen Gemüsefliegen im biologischen Anbau ?

Entspannt Euch und lacht mal wieder !
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Schnefrin
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Re: Mikroplastik im Boden

Schnefrin » Antwort #50 am:

Plastikfolie ist kein Mikroplastik. Unkrautfolie z.B. wurde dafür hergestellt, den Boden abzudecken, Sonneneinstrahlung und Witterung auszuhalten und ist relativ haltbar.
Gemüsenetze ebenso.

Plastik im Garten, die irgendwo auf den Anbauflächen verbleibt - also nicht die Blumentöpfe aus der Anzucht, ist für mich schlicht und ergreifend Müll, den ich im Garten und im Boden nicht haben möchte. Ich finde es sehr bedenklich, dass grade im Hobbybereich oft Materialien für Zwecke eingesetzt werden, für die sie nicht geeignet sind. Da wird irgendwas mit dünner Plastikfolie aus der Verpackung der letzten Amazon-Bestellung abgedeckt, eingewickelt etc und dann vergessen. Ein Jahr später krümelt das Zeug dann vor sich hin und wird vom Winde verweht und ist damit einer korrekten Entsorgung nicht mehr zugänglich.
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Bock-Gärtner
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Re: Mikroplastik im Boden

Bock-Gärtner » Antwort #51 am:

Das passiert allerdings auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch. Abdeckfolie mit Luftnoppen für den Swimmingpool im Garten zersetzte sich in der dritten Saison myriadenfach in seine Bestandteile, so dass keine Chance bestand alle aufzunehmen und sie auf dem/im Boden verblieben.
@thuja: Ist es wirklich notwendig zu begründen, warum dies nicht gut für Flora und Fauna sein kann?
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Gartenplaner
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Re: Mikroplastik im Boden

Gartenplaner » Antwort #52 am:

Nox hat geschrieben: 25. Dez 2019, 11:51
Ich verfolge mit Staunen, was alles zum Problem aufgebauscht wird. Natürlich schreiben die Forscher immer, man wüsste noch zu wenig, wie sonst sollten sie weitere Forschungsgelder einwerben ?
[/quote]

Ich verfolge mit Staunen, wie doch immer wieder und immer wieder bei bestimmten Themen abgewiegelt, verharmlost wird - als ob man aus den Verharmlosungen, Abwiegelungen, Beruhigungen der letzten 70 Jahre wirklich garnichts gelernt hätte ::)

Wir, die Menschheit, tut etwas, das, wie sich auch erst jetzt so langsam rausstellt, nicht nur auf die nächste Müllhalde beschränkt ist, sondern sich global bemerkbar macht.
Das ist schon völlig unerwartet.
Ich finde es absolut berechtigt und wichtig, auf die möglichen Folgen dieser schon unerwarteten Folgen dann doch mal ganz scharf drauf zu schauen.
Vielleicht ist es ja ganz harmlos, dass wir schon Mikroplastik-Feinstaub einatmen, Mikroplastik mit dem leckeren Fischfilet verspeisen usw., kann ja gut sein.
(Ich persönlich finds trotzdem etwas unappetitlich, dass wir inzwischen schon unseren eigenen Müll fressen (müssen))

Zu "Wo ist denn eigentlich das Problem" beim Mikroplastik im Boden - ich hab den Link von mycorrhiza quergelesen, das "Problem" könnte sein (da fehlt noch weitere Forschung und ja, Forschungsgelder dafür ::) ), dass faserartiges Mikroplastik aus Polyester das Bodegefüge dahingehend verändert, dass die Anzahl wasserstabiler Krümel abnimmt, also die Widerstandskraft gegen Erosion geringer werden könnte - will man auf dem Acker nicht wirklich haben.
Außerdem wird die Bodenfauna negativ beeinflusst, von der man noch nicht einmal richtig versteht, wo sie überall ihre Finger drin hat.

[quote author=Nox link=topic=66216.msg3408525#msg3408525 date=1577271117]
Gab's nicht mal eine Zeit, wo Plastikfolie als Mittel gegen Bodenerosion angepriesen wurde ? Und was ist mit den Netzen gegen Gemüsefliegen im biologischen Anbau ?
...

Es gab auch mal Zeiten, wo DDT und Contergan angepriesen wurden.....
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Re: Mikroplastik im Boden

Bristlecone » Antwort #53 am:

OT: Contergan ist als Medikament nach wie vor im Handel, DDT auch.
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Re: Mikroplastik im Boden

Gartenplaner » Antwort #54 am:

Ja, und?
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Re: Mikroplastik im Boden

Bristlecone » Antwort #55 am:

Eben.
Es kommt drauf an, was man damit macht.
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Re: Mikroplastik im Boden

Gartenplaner » Antwort #56 am:

"...Contergan half unter anderem auch gegen die typische morgendliche Schwangerschaftsübelkeit in der frühen Schwangerschaftsphase und galt im Hinblick auf Nebenwirkungen als besonders sicher. Bis Ende der 1950er Jahre wurde es gezielt als rezeptfreies Beruhigungs- und Schlafmittel für Schwangere empfohlen. ..."
Dafür wirds auf jeden Fall nicht mehr "angepriesen".
Und DDT ist in Europa schon lange verboten, wird definitiv nicht mehr "angepriesen".

Es kommt darauf an, Folgen von etwas, was "man" macht, nutzt, freisetzt, Folgen, die auf einmal auftauchen und die "man" ja nun so überhaupt nicht erwartet hatte, wissenschaftlich genau unter die Lupe zu nehmen.

Bristlecone hat geschrieben: 23. Dez 2019, 13:44
Gartenplaner hat geschrieben: 23. Dez 2019, 13:37
Man sollte vielleicht nur mal genauer hinkucken, ob ;)

Da sind wir uns einig.
Ich bin außerdem auch dafür, jede Umweltveränderung, die als Begleiterscheinung von etwas Anderem geschieht, also nicht gezielt, um einen Nutzen zu erzielen - wobei ich Nutzen nicht im kapitalistischen Sinn meine - kritisch zu betrachten.
Es sollte dabei das ALARA-Prinzip gelten.
...

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Re: Mikroplastik im Boden

lerchenzorn » Antwort #57 am:

Ich vermute und hoffe, dass die Einsatz-und Handelsbeschränkungen für DDT und anderes gegenüber den Zeiten des bedenkenlosen Umgangs sehr stark verschärft wurden. In der Verwendung von Kunststoffen sind wir immer noch beim verhältnismäßig bedenkenlosen Verhalten, gemessen an dem inzwischen vorhandenen Wissen über die Beständigkeit vieler Stoffe in der Umwelt. Ich finde nicht, dass es erst letztendliche Beweise braucht, dass dies oder jenes Atemnot, Krebs, Herzinfarkt oder anderes verursacht, um etwas grundlegendes zu ändern.

Kunststoffpartikel mal so nebenbei mit Sandkörnern gleichzusetzen, ist wirklich schräg.
Bristlecone

Re: Mikroplastik im Boden

Bristlecone » Antwort #58 am:

Was Thalidomid angeht: Es ist heute eines der wirksamsten Medikamente gegen multiples Myelom.
Zu DDT siehe z. B. hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dichlordiphenyltrichlorethan#Weitere_Entwicklung_und_heutige_Situation

Ich sehe bei Mikroplastik weniger ein gesundheitliches Risiko als schlichterdings die nicht so richtig untersuchte Frage auf mögliche Umweltproblematik.
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lerchenzorn
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Re: Mikroplastik im Boden

lerchenzorn » Antwort #59 am:

Auch das. Wenn allerdings inzwischen über lungengängige und blutgängige Kunststoffpartikel aus der Atemluft zu reden ist, halte ich auch erhebliche gesundheitliche Risiken nicht für ausgeschlossen.
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