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Nisthilfen für Wildbienen (Gelesen 410431 mal)
Moderator: partisanengärtner
- dmks
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Ich habe in den letzten zwei oder drei Jahren das Stallgebäude saniert. Manchmal ist man dabei ja so ein bißchen "schaffensblind" :-\
Was mir nun zum Schluß aufgefallen und in die Hände gefallen ist sind einige alte Futtertischplatten - normalerweise als Bienen-Nisthilfe nicht besonders gut, da die Öffnungen bei der Herstellung (Brennen) relativ verklebt sind.
Was jetzt zusammenkommt: An der alten Fassade waren mal über den Daumen 24 bis 30 sogenannte "Rüstlöcher", also ausgelassene Steine um die Rüstung zu ankern. Diese hab ich meistenteils mit 'nem halben Stein einfach verschlossen. Glatt und gut.
Jetzt fiel mir im Sommer eine durchgebrochene Futtertischplatte in die Hände....mit vom Bienchen zugelehmten Loch.
Resultat: Wenn Rand glatt dann wird's von Bienen besiedelt - und zwei halbe Platten übereinander geben das Maß vom Halbstein im Mauerwerk. (Klatsch vorn Kopp)
Hab jetzt die letzten 6 Nieschen damit zugemauert - und hoffe daß es angenommen wird.
Was mir nun zum Schluß aufgefallen und in die Hände gefallen ist sind einige alte Futtertischplatten - normalerweise als Bienen-Nisthilfe nicht besonders gut, da die Öffnungen bei der Herstellung (Brennen) relativ verklebt sind.
Was jetzt zusammenkommt: An der alten Fassade waren mal über den Daumen 24 bis 30 sogenannte "Rüstlöcher", also ausgelassene Steine um die Rüstung zu ankern. Diese hab ich meistenteils mit 'nem halben Stein einfach verschlossen. Glatt und gut.
Jetzt fiel mir im Sommer eine durchgebrochene Futtertischplatte in die Hände....mit vom Bienchen zugelehmten Loch.
Resultat: Wenn Rand glatt dann wird's von Bienen besiedelt - und zwei halbe Platten übereinander geben das Maß vom Halbstein im Mauerwerk. (Klatsch vorn Kopp)
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Es klingt erstmal nicht viel - aber 24 mal 6 Niströhren auf die Fläche verteilt ist doch schonmal etwas - und fällt im Fassadenbild nichtmal auf!
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Jetzt kommt die Überlegung Nr. zwei.... ;D
Einige der leider nutzlos verschlossenen lassen sich leicht wieder öffnen - da nur ein "Scheibchen" auf Kalk eingesetzt ist. Da rein kommen dann (wenn es angenommen wurde) weitere Platten dieser Art. Selbst alte Dübellöcher werden ja besiedelt.
Jetzt die Frage an das Fachpublikum:
Rein vom Raster her sind ja auch schon fest vermauerte Ziegel nachrüstbar, die mit Löchern versehen dann ein einheitliches Bild ergeben - bzw auch weitere Mauersteine in der Fassade, die entsprechend angebohrt werden könnten. Alles in allem viele hunderte von Nistlöchern. Die Frage: Welche Bohrdurchmesser und Tiefen sind sinnvoll? Was ist zu beachten/kann ich falsch machen?
Fläche ist/war ja da!
Einige der leider nutzlos verschlossenen lassen sich leicht wieder öffnen - da nur ein "Scheibchen" auf Kalk eingesetzt ist. Da rein kommen dann (wenn es angenommen wurde) weitere Platten dieser Art. Selbst alte Dübellöcher werden ja besiedelt.
Jetzt die Frage an das Fachpublikum:
Rein vom Raster her sind ja auch schon fest vermauerte Ziegel nachrüstbar, die mit Löchern versehen dann ein einheitliches Bild ergeben - bzw auch weitere Mauersteine in der Fassade, die entsprechend angebohrt werden könnten. Alles in allem viele hunderte von Nistlöchern. Die Frage: Welche Bohrdurchmesser und Tiefen sind sinnvoll? Was ist zu beachten/kann ich falsch machen?
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Was (rein bienentechnisch) schon falsch gemacht wurde weiß ich ja :-\ Jetzt geht es um Nachbesserung.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Toller Geistesblitz!! :D
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Je tiefer die Bohrlöcher, desto besser, da im tiefen Bereich Mädels entstehen.
Jungs werden nicht so viel gebraucht für die Arterhaltung.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Die Steine zum Verschließen und die halben Futtertischplatten (hab ich aber immer etwas neben der Mitte geschnitten um unterschiedliche Tiefen zu bekommen) sind im allgemeinen 12cm tief. Die noch ... ;D anbohrbaren Bindersteine im Originalmauerwerk sind 24cm tief.
Wieviel brauchen die Mädels denn?
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Ich weiß nicht, ob es eine Grenze gibt bezüglich der Tiefe.
https://www.naturschutzcenter.de/wildbienen-bienenstein
Zur Orientierung, in diesen Stein passen nur 5 Brutzellen pro Gang.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Chica hat geschrieben: ↑23. Nov 2019, 08:25
So, für meine Mädels von Osmia cornuta, der Gehörnten Mauerbiene und Osmia bicornis, der Rostroten Mauerbiene ist im nächsten Frühjahr gesorgt, nur gut. Ich habe endlich die 29 cm tiefen Eschenblöcke bekommen, bei denen es im letzten Frühjahr Lieferschwierigkeiten gab. Auch Megachile versicolor, die Verschiedenfarbige? Blattschneiderbiene hat die Nistgelegenheit im letzten Sommer hier mit Begeisterung angenommen. Die mitbestellten 18 cm langen Schilfbündel werde ich mit meinen langen Rundfeilen nachbearbeiten, es gab sogar ein drittes Weihnachtsbündel gratis zum Doppelpack :D.
Damit auch etwas Lebendiges zu sehen ist, Fotos vom letzten Sommer.
Osmia cornuta, erst die Jungs, dann die Mädels.![]()
![]()
Anthophora plumipes, ein Männchen der Frühlingspelzbiene schlief im Nistblock.
Megachile versicolor, ein Weibchen.![]()
Ach, ich freue mich jetzt schon auf das nächste Bienenjahr :D.
Hier kannst du lesen.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Roeschen1 hat geschrieben: ↑17. Jan 2020, 21:00
Zur Orientierung, in diesen Stein passen nur 5 Brutzellen pro Gang.
Das läßt mich hoffen ;D
Der Stein hat 7,5cm Tiefe - Wie gesagt, ich hab so zwischen 12 und 24cm Möglichkeit. :D
Die Frage ist ja, was an Durchmesser und Tiefe Sinn macht. ;)
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
dmks hat geschrieben: ↑17. Jan 2020, 21:29
Der Stein hat 7,5cm Tiefe - Wie gesagt, ich hab so zwischen 12 und 24cm Möglichkeit. :D
Die Frage ist ja, was an Durchmesser und Tiefe Sinn macht. ;)
Die Masse der Arten nutzen gern Gänge von 5 bis 9 mm Durchmesser (vor allem 6 bis 8 mm). Aber es gibt auch Arten, für die 3 mm perfekt sind. Diese kommen aber meist auch mit etwas größeren Gängen klar. Faustregel: umso schmaler die Gänge, umso weniger Tiefe brauchen die Tiere. Ist ja auch logisch, eine kleine Bienenart baut auch kleinere Nistzellen und somit ist das gesamte Nest kürzer. Allerdings ist die Anzahl an Zellen pro Nest variabel. ;) Daher auch der Hinweis von Chica, möglichst tiefe Nistgänge anzubieten. Aber auch Osmia bicornis schafft es, in nur 8 cm tiefen Gängen Weibchenzellen anzulegen. Also einfach anbieten was möglich ist. Die Tiere werden schon das Beste daraus machen.
Deine Idee, dmks, mit den auszutauschenden Steinen finde ich super. :D
Re: Nisthilfen für Wildbienen
Sandbiene hat geschrieben: ↑17. Jan 2020, 22:43
Die Masse der Arten nutzen gern Gänge von 5 bis 9 mm Durchmesser (vor allem 6 bis 8 mm).
[/quote]
Ich will Dich nicht ärgern Sandbiene aber das stimmt so nicht. Allein drei Arten, die in Nisthilfen sehr häufig vorkommen und sehr zahlreich sind benötigen Lochdurchmesser von 3,5 bis 4 mm; Chelostoma florisomne, Chelostoma rapunculi und Osmia truncorum.
Zu den Frühlingsmauerbienen zitiere ich mich gleich einmal selbst, bin zu faul alles noch einmal zu schreiben.
[quote author=Chica link=topic=31571.msg3256144#msg3256144 date=1553425407]
Das Geschlechterverhältnis ist stark abhängig von der Gangtiefe und vom Gangdurchmesser der Niströhren sowie vom Pollenangebot. Mit steigender Gangtiefe erhöht sich der Anteil der Weibchen, da befruchtete Eier in den hinteren Zellen abgelegt werden, sind die Gänge zu kurz werden vorn die Männchen erzeugt, dahinter bleibt nur noch wenig Platz für Weibchen. Eine große Gangtiefe bedeutet dabei bei Osmia cornuta über 20 bis 29 cm. Der Gangdurchmesser sollte ebenfalls so groß wie er gerade noch angenommen wird gewählt werden, bei Osmia cornuta also 8/9 mm, die Brutzelle für ein Weibchen benötigt einfach mehr Platz. Kommt es zu Mangel an Pollen werden ebenfalls weniger Weibchen entstehen, eine weibliche Brutzelle benötigt ein Vielfaches an Pollen einer männlichen Brutzelle. Bei Pollenmangel werden außerdem kleinere Weibchen erzeugt, die dann im nächsten Jahr weniger Brutzellen versorgen können, weil sie einfach kleinere Transportmöglichkeiten, sprich Scopa (Bauchbürste) haben. Die Platzverhältnisse sowie das Pollenangebot bestimmen also insgesamt die Populationsdichte in einem Fluggebiet, ein Radius wohl um die 500 m um die Niststelle. Das Geschlechterverhältnis wird also auch in jedem Jahr variieren, je nach Platz, Witterung und Pollenangebot.
Irgendwo hatte ich auch die Informationen zu den Gangtiefen von 20 bis 30 cm verlinkt, ich glaube wir diskutieren das in jedem Jahr. Leider finde ich es gerade nicht. Du bist ein Guter dmks 😘. Hast Du ein Foto einer Futtertischplatte? Die funktionieren anscheinend wie Hohlstrangfalzziegel.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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- dmks
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Naja, auf diesem Kunstwerk: "Junghühner mit aufgestapeltem Gerümpel" ;D
Am linken Bildrand liegen welche, werden hierzulande auch gern 'Spaltklinker' genannt; die Löcher sind fertigungsbedingt im Original fast zu. Beim Durchsägen oder geöffnet mit einem Schleifkegel zeigen sie dann ihr wahres Maß. Eventuelle innere scharfe Stellen gehen ratzefatz mit der Rundfeile (alte Kettenfeile von der Motorsäge) weg.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
Und da macht die halbe Welt Kopfstände um an Hohlstrangfalzziegel zu kommen und Du hast so etwas ::). Was haben die Löcher für einen Durchmesser? Die Bienensteine von Fockenberg und auch die von Frau Stockhaus sind immer nicht vollständig gebrannt, damit sie atmungsaktiv bleiben. Die Hohlstrangfalzziegel sollten das doch aber sein, aber die sind nicht versiegelt, die sind wohl trotzdem nicht luftdicht, jedenfalls funktionieren sie.
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