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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4139646 mal)
Moderator: cydorian
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hallo zusammen, hab mal aus aktuellem Anlass eine Frage zu Feigen und Wind. Ist das nur im belaubten Zustand ein Problem, oder auch wie aktuell im Winter (also mal angenommen es ist nicht gleichzeitig Frost im zweistelligen Bereich)? Ich frage, weil ich potenzielle Feigenplätze im Garten abschätzen möchte. Also, dass eine Mauer immer hilfreich ist, weiß ich. Ich habe eher so die B-Lösung im Blick, da ich nicht alle Feigen so komfortabel unterbringen kann ;)
Wie sind da so eure Erfahrungen mit nicht ganz so geschützten, eher freien Standorten?
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Wer gründlich plant, irrt genauer.
- Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Nord und Ostwindschutz ist sicher optimal. Der Wind verstärkt die Minusgrade im Winter nochmals...nicht gut. Oder du schützt alle mit Vlies und hältst sie dafür kleiner.
Am besten wäre nur nach S offen, also nördlich der Feige ein weit offenes U als Schutz, wodurch auch immer. Dieses dann noch mit schwarzer Matte auskleiden und schwarze Steine um die Feige rum zwecks Wärmeabgabe über Nacht. So hattest du ein perfektes Mikroklima.
Am besten wäre nur nach S offen, also nördlich der Feige ein weit offenes U als Schutz, wodurch auch immer. Dieses dann noch mit schwarzer Matte auskleiden und schwarze Steine um die Feige rum zwecks Wärmeabgabe über Nacht. So hattest du ein perfektes Mikroklima.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich würde eine Hecke (Lform?) als Schutz einplanen.
Grün ist die Hoffnung
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ok, danke euch. Ich werde mal sehen was ich machen kann.
Und Arni, danke für die Liste. Jetzt hab ich mit Takoma Violett und Lussheim noch zwei weitere Sorten die ich testen muss ::) ;D
Und Arni, danke für die Liste. Jetzt hab ich mit Takoma Violett und Lussheim noch zwei weitere Sorten die ich testen muss ::) ;D
Wer gründlich plant, irrt genauer.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Servus Arni,
wenn man sich das Klimamittel anschaut kann es in Wien Mariabrunn halt schon auch sehr kalt werden.
Wenn man das mit unser nächst gelegenen Station vergleicht ist das Jahresmittel 0,3 Grad höher.(200hm Unterschied)
Jännermittel und Minima sind sogar tiefer.
Am Balkon und durch die Erwärmung seither, alles sicher höher, aber die Reifezeiten sollte man schon auch beachten.
PS:Hier am Land fernab der Großstädte war das Minima auch erst -4,5 Grad.Mildwinter eben.
wenn man sich das Klimamittel anschaut kann es in Wien Mariabrunn halt schon auch sehr kalt werden.
Wenn man das mit unser nächst gelegenen Station vergleicht ist das Jahresmittel 0,3 Grad höher.(200hm Unterschied)
Jännermittel und Minima sind sogar tiefer.
Am Balkon und durch die Erwärmung seither, alles sicher höher, aber die Reifezeiten sollte man schon auch beachten.
PS:Hier am Land fernab der Großstädte war das Minima auch erst -4,5 Grad.Mildwinter eben.
- Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
4-5 Grad plus zu Mariabrunn - Süd-Balkon-Backofenbonus.
Habe eben einen Mikroklima-Vorteil und nutze ihn schamlos aus. ;D
Huglin-Index bei mir ist sicher relativ gut, da der Boden und die 3 Wände auch über Nacht die Tageswärme abgeben. Sonst käme ich nicht auf die gleiche Anzahl an Tropennächten verglichen mit Wien Innenstadt.
@Seb: Bau dir meinen Balkon nach, dann passt's im Garten ;D!
Glaubt mir, im Sommer bei Hitzewelle wollt ihr meinen Balkon NICHT betreten. ;D
Könnte es noch forcieren durch eine schwarze Matte und Lavasteine.
Habe eben einen Mikroklima-Vorteil und nutze ihn schamlos aus. ;D
Huglin-Index bei mir ist sicher relativ gut, da der Boden und die 3 Wände auch über Nacht die Tageswärme abgeben. Sonst käme ich nicht auf die gleiche Anzahl an Tropennächten verglichen mit Wien Innenstadt.
@Seb: Bau dir meinen Balkon nach, dann passt's im Garten ;D!
Glaubt mir, im Sommer bei Hitzewelle wollt ihr meinen Balkon NICHT betreten. ;D
Könnte es noch forcieren durch eine schwarze Matte und Lavasteine.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Das sieht nicht nach vielen Sonnenstunden aus.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Seb hat geschrieben: ↑11. Feb 2020, 20:35
Hallo zusammen, hab mal aus aktuellem Anlass eine Frage zu Feigen und Wind. Ist das nur im belaubten Zustand ein Problem, oder auch wie aktuell im Winter (also mal angenommen es ist nicht gleichzeitig Frost im zweistelligen Bereich)? Ich frage, weil ich potenzielle Feigenplätze im Garten abschätzen möchte. Also, dass eine Mauer immer hilfreich ist, weiß ich. Ich habe eher so die B-Lösung im Blick, da ich nicht alle Feigen so komfortabel unterbringen kann ;)
Wie sind da so eure Erfahrungen mit nicht ganz so geschützten, eher freien Standorten?
Meine Dauphine wächst ziemlich frei ohne nenneswerten Schutz und macht keine Probleme. Der einzige Windschutz davor ist niedriger Lavendel. Ganz so empfindlich scheinen die Feigen nicht zu sein. In der Provence wachsen die überall trotz Mistral.
- Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
@Wurzelpit
Ich meine im Saarland bist du gegenüber Seb klimatechnisch im Vorteil betreffend kalter Ostwinde wenn er 15 km von der polnischen Grenze entfernt ist.
Ich meine im Saarland bist du gegenüber Seb klimatechnisch im Vorteil betreffend kalter Ostwinde wenn er 15 km von der polnischen Grenze entfernt ist.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Wurzelpit hat geschrieben: ↑12. Feb 2020, 05:16
Meine Dauphine wächst ziemlich frei ohne nenneswerten Schutz und macht keine Probleme. Der einzige Windschutz davor ist niedriger Lavendel. Ganz so empfindlich scheinen die Feigen nicht zu sein. In der Provence wachsen die überall trotz Mistral.
Na ja, ich habe bei mir schon manchmal kleinere Schäden registriert wie auf bis ca. 10 cm abgefrorene Spitzen an einzelnen Trieben, aber ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Ertrag. Seit 2006 in vielleicht 4 Jahren an Negronne und 2018 bei der freier stehenden LdA als es Ende Februar noch mal richtig kalt wurde. Komplett zurück gefroren ist mir erst eine Feige, das war Croisic / Gillette im eisigen Jänner 2006.
In der Provence hast du andere Temperaturen und keinen Dauerfrost, auch wenn es mal knackig kalt werden kann. Der Mistral ist zwar ein kalter Wind aus dem Norden, aber selbst im Winter in sehr kalten Nächten liegt auch der Windchill selten ganztägig im Minusbereich. Dazu kommt, dass die Feigen evtl. durch den heißen und trockenen Sommer noch abgehärteter sind, weil die Triebe optimal verholzen können.
Es ist aber schön mal auch aus der Praxis zu lesen, dass Dauphine frei stehend die Winter nördlich der Alpen recht gut übersteht.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Arni99 hat geschrieben: ↑11. Feb 2020, 21:49
Könnte es noch forcieren durch eine schwarze Matte und Lavasteine.
Das wird nicht nötig sein :) Ob die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur jetzt bei 29° oder bei 32° liegt, wird bei den Feigen nichts ändern solange es täglich konstant warm bzw. heiß ist und keine kalten Intermezzi gibt, die den Reifeprozess verlangsamen.
Was aber helfen könnte bei der Beschleunigung des Reifeprozesses, wäre einen Weg zu finden, wie das Substrat nachts in den Töpfen weniger abkühlt. Bodentemperatur ist bei Feigen wichtiger als man denkt. Kübelfeigen büßen während des Sommers häufig einen Teil ihres Vorsprungs gegenüber Freilandfeigen ein, weil das Substrat in Töpfen schneller abkühlt und nicht durchgehend so warm ist.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Arni99 hat geschrieben: ↑12. Feb 2020, 06:28
@Wurzelpit
Ich meine im Saarland bist du gegenüber Seb klimatechnisch im Vorteil betreffend kalter Ostwinde wenn er 15 km von der polnischen Grenze entfernt ist.
Hab ich jetzt erst gesehen, Seb ist ja WHZ 6a. Da gelten sicherlich andere Regeln. Meine 7b ist sicherlich auch längst überholt, zumal mein Garten auch ein wirklich günstiges Mikroklima hat. Wenn ich im Winter ins Büro fahre, fällt die Temperatur nach einem Kilometer gleich um 2 Grad, was im Saartal aber auch nicht wirklich dramatisch ist ;)
Hast du eine Info, wie hoch und breit die Figo Moro wird?
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Hier ein 30min Video zur Figo Moro da Caneva auf italienisch. Da siehst du auch im Freiland ausgepflanzte in den Plantagen.
https://www.youtube.com/watch?v=hHsYH-crsO0
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
philippus hat geschrieben: ↑12. Feb 2020, 08:51Arni99 hat geschrieben: ↑11. Feb 2020, 21:49
Könnte es noch forcieren durch eine schwarze Matte und Lavasteine.
Das wird nicht nötig sein :) Ob die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur jetzt bei 29° oder bei 32° liegt, wird bei den Feigen nichts ändern solange es täglich konstant warm bzw. heiß ist und keine kalten Intermezzi gibt, die den Reifeprozess verlangsamen.
Was aber helfen könnte bei der Beschleunigung des Reifeprozesses, wäre einen Weg zu finden, wie das Substrat nachts in den Töpfen weniger abkühlt. Bodentemperatur ist bei Feigen wichtiger als man denkt. Kübelfeigen büßen während des Sommers häufig einen Teil ihres Vorsprungs gegenüber Freilandfeigen ein, weil das Substrat in Töpfen schneller abkühlt und nicht durchgehend so warm ist.
Topffeigen reifen ja früher, weil sich der Topf untertags schneller erwärmt bzw. erhitzt und somit die Wachstumsprozesse früher angeregt werden als bei ausgekühlter Erde.
Die notwendigen 20°+ im Substrat damit nennenswertes Wachstum stattfindet, sind bei mir kein Problem.
Im Substrat sind auch Lavabestandteile (grauschwarz). Die Töpfe sind in grauschwarz und schwarze Matte, damit der Steinboden Nachts langsamer auskühlt, kann ich auch noch unter die Töpfe legen. Das hab ich bei einigen Amerikanern bereits gesehen. Statt den Topf in die Wiese zustellen, legen sie eine schwarze Matte auf und darauf dann ihre Feigentöpfe zwecks allgemeiner Temperaturerhöhung. Nutzts nix, schads nix. :D
Dunkle Farbe verstärkt das Ganze noch.
Sehe aber keine Notwendigkeit, lange genug Sonne untertags und genug Wärme am Boden und in den Wänden, die nächtens abgegeben wird.
Hab ab und zu eher das Problem zuviel Hitze für manche Feigen - dann rollen sie die Blattränder nach innen - Schutzmechanismus. Bei der Negronne hab ich das öfter beobachtet.
Das gleiche machen sie auch wenn sie zu feucht stehen.
Zu trocken => hängende Blätter => gießen, nach 2-3h stehen die Blätter wieder normal.
Foto Figo Preto de Torres Novas und Black Madeira im Hintergrund, treibt auch schon aus.
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