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Der ultimative Corydalis-Thread (Gelesen 649875 mal)
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- lerchenzorn
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Die Kinder Deiner Farnblatt-Lerchensporne erobern in Garten 2 ganz allmählich Fugen und Spalten an den Hausmauern. :D
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
lerchenzorn hat geschrieben: ↑22. Feb 2020, 13:14
Der erste Lerchensporn des Jahres - Corydalis sheareri. Fast schon klar, nach dem üppigen Austrieb über den Winter.
Corydalis malkensis und C. cheilanthifolia sind kurz vor dem Aufblühen.
[center]![]()
Das freut mich wirklich riesig :D
Meiner hier ist heute unter dickem und schwerem Schnee verschwunden. Er hatte auch recht schönes Laub getrieben...
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Schönes Laub gibt es hier auch schon. Das eine müsste dieser Corydalis sein, der unter 'Agnieszka' mal vom Staudenmarkt mitkam.

Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Hier beginnt die Corydalisblüte mit Corydalis integra:
Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Bei den Corydalis solida startet "Beth Evans" als erste:
- enaira
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Sagt mal, ihr Corydalis-Spezialisten:
Was ist der Unterschied zwischen Corydalis ochroleuca und Corydalis sempervirens 'Alba'?
Sie sehen sich doch recht ähnlich und bei den Beschreibungen im Netz habe ich auf die Schnelle nicht so recht was gefunden...
Was ist der Unterschied zwischen Corydalis ochroleuca und Corydalis sempervirens 'Alba'?
Sie sehen sich doch recht ähnlich und bei den Beschreibungen im Netz habe ich auf die Schnelle nicht so recht was gefunden...
Liebe Grüße
Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
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- lerchenzorn
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Corydalis sempervirens heißt jetzt Capnoides sempervirens und ist aus Nordamerika. Corydalis ochroleuca heißt jetzt Pseudofumaria alba und kommt ursprünglich aus Südeuropa.
Sind die beiden bei Dir einander tatsächlich so ähnlich? Ich kann es nicht beurteilen, weil C. sempervirens hier vor allem gar nichts ist, nicht ähnlich, nicht üppig, nicht einmal lebendig. Ein paar vor Jahren aufgegangene Sämlinge sind kümmerlich gewachsen und alsbald verblichen. Botanisch zeigen die beiden Arten schon deutlich unterscheidbare Merkmale.
Sind die beiden bei Dir einander tatsächlich so ähnlich? Ich kann es nicht beurteilen, weil C. sempervirens hier vor allem gar nichts ist, nicht ähnlich, nicht üppig, nicht einmal lebendig. Ein paar vor Jahren aufgegangene Sämlinge sind kümmerlich gewachsen und alsbald verblichen. Botanisch zeigen die beiden Arten schon deutlich unterscheidbare Merkmale.
- enaira
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Ich kenne nur Corydalis ochroleuca = Pseudofumaria alba, die wächst und vermehrt sich hier üppig.
In einer fb-Gruppe wurde ein Bild (ohne Blüten) gezeigt, der Hinweis, es handele sich um Corydalis sempervirens Alba war mit Fragezeichen versehen.
Daraufhin hatte ich im Netz gesucht, und fand die dort vorhandenen Bilder doch sehr ähnlich zu meiner Art.
Möglicherweise sind die Zuordnungen im Netz ja auch nicht immer richtig?
Nach Unterscheidungsmerkmalen hatte ich aus Zeitgründen nicht gesucht, sondern auf euer Wissen gehofft.
Jellito bietet beides an, nach dem Lesen der Beschreibungen bin ich aber auch nicht richtig schlauer... ???
In einer fb-Gruppe wurde ein Bild (ohne Blüten) gezeigt, der Hinweis, es handele sich um Corydalis sempervirens Alba war mit Fragezeichen versehen.
Daraufhin hatte ich im Netz gesucht, und fand die dort vorhandenen Bilder doch sehr ähnlich zu meiner Art.
Möglicherweise sind die Zuordnungen im Netz ja auch nicht immer richtig?
Nach Unterscheidungsmerkmalen hatte ich aus Zeitgründen nicht gesucht, sondern auf euer Wissen gehofft.
Jellito bietet beides an, nach dem Lesen der Beschreibungen bin ich aber auch nicht richtig schlauer... ???
Liebe Grüße
Ariane
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Corydalis sempervirens hatte ich auch mal. Soll auf gestörten Böden gut wachsen, tat sie aber nicht und verschwand schnell wieder. Vielleicht sollte ich es nochmal versuchen...
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
enaira hat geschrieben: ↑3. Mär 2020, 21:33
Sagt mal, ihr Corydalis-Spezialisten:
Was ist der Unterschied zwischen Corydalis ochroleuca und Corydalis sempervirens 'Alba'?
Sie sehen sich doch recht ähnlich und bei den Beschreibungen im Netz habe ich auf die Schnelle nicht so recht was gefunden...
Ich versuch´s mal.
Es ließen sich die Erläuterungen von Magnus Lidén (Taxon 1981) *) zitieren, mit denen er den Ausschluss von Capnoides sempervirens aus der Lerchensporn-Gattung begründet:
- tatsächlich näher verwandt mit Dicentra, besondere Ähnlichkeiten vor allem mit Dicentra cucullaria: die Blüte ähnelt bei seitlicher Betrachtung
einer schräg hängenden Dicentra-Blüte
- äußere Blütenblätter seitlich zusammengedrückt und einander ähnlicher als die der Corydalis-Arten
- weitere Ähnlichkeiten mit Dicentra im inneren Blütenbau
- Aufbau des Blütenstandes zeigt bedeutende Abweichungen zu Corydalis und verwandten Gattungen (einfache Trauben) und hat Gemeinsamkeiten mit Dicentra und Adlumia (verzweigte Zymen mit endständigen Blüten). Capnoides sempervirens soll innerhalb des gesamten Pflanzenreiches einer der sehr wenigen Vertreter mit endständigen, zygomorphen (einfach symmetrischen) Blüten sein.
Das sind dann doch wieder Feinheiten, die genaueres Hinsehen verlangen. Auf den ersten Blick könnte die Gesamterscheinung markante Unterschiede zeigen: Capnoides sempervirens eher aufrecht und schlank, Pseudofumaria alba kompakt und mit oft zahlreichen Blütentrieben. Das Laub von Capnoides sempervirens dürfte einen deutlich stärkeren Blauton haben.
Ein sehr deutliches Merkmal: während bei Pseudofumaria alba nur die Spitzen der inneren Blütenblätter gelb sind, zeigen bei Capnoides sempervirens auch die Spitzen der beiden äußeren Blütenblätter eine lebhaft gelbe Färbung, auch bei der 'Alba'-Form. Auf diese Besonderheit der Blütenfärbung, die wiederum Parallelen bei Dicentra cucullaria hat, weist auch Magnus Lidén hin.
Was die Verwendung und Wirkung im Garten angeht, halte ich Pseudofumaria alba in hiesigen Gärten für die wertvollere Pflanze. Nach eigener dürftiger Erfahrung und dem, was ich im Netz an Bildern sehe, scheint mir Capnoides sempervirens "flusiger" und insgesamt hinfälliger.
*) Lidén, M. (547) Proposal to Change the Typification of Corydalis, nomen conservandum. Taxon 30 (1) 1981, 322-325
- lerchenzorn
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Capnoides sempervirens hat den Nomenklatoren einige Arbeit gemacht. Unglücklicherweise stellte die Art, als sie noch zu Corydalis gezählt wurde, den Typus der ganzen Lerchensporn-Gattung. Hätte man sie einfach nur als eigenständige Gattung herausgelöst, wäre der Name Corydalis an ihr hängen geblieben und hätte für die vielen hundert verbleibenden Lerchensporn-Arten nicht mehr verwendet werden dürfen. Einer der Fälle, in denen mit einem "konservierten" oder "zu bewahrenden" Namen (nomen conservandum) eingegriffen werden musste. Das gehört aber in ein anderes, bei Corydalis vielschichtiges Abenteur, das ich ein andermal aufschreibe.
- enaira
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Lerchenzorn, auf dich hatte ich gehofft! :D
Danke für die umfassenden Ausführungen. Das werde ich mir am Wochenende mal in Ruhe zu Gemüte führen! :-*
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Liebe Grüße
Ariane
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Etwas fällt mir noch an den Bildern fruchtender Pflanzen auf: Capnoides sempervirens hat sehr lange, aufrecht stehende, schlanke Samenkapseln. Das Erscheinungsbild erinnert mich in diesem Stadium an die reifenden Fruchtstände von Schöllkraut.
Zur Kultur: die Art hat ein nördliches Areal. Sie ist kaum südlich der Großen Seen verbreitet, aber z. B. in großen Teilen Alaskas. Standorte sind flachgründige Böden, oft frisch gestörte Oberflächen, auch Brandflächen. Erfahrungsberichte auf nordamerikanischen Webseiten zeigen dem entsprechend, dass zwar helle, nährstoffarme und trockene Standorte für die Kultur geeignet sind, dass diese sich aber im Sommer nicht zu stark erwärmen sollten. Das heißt, dass sie bei uns wohl besser absonnig zu ziehen ist.
Die Aussaaterfahrungen sind verschieden. Das reicht von Kältekeimung über Behandlung mit Wasserstoffperoxid-Lösung bis hin zu ganz normaler Aussaat am Standort. Die Samen sollen im Boden lange Zeit überdauern. (Diese Erfahrung hatte ich im letzten Jahr mit dem ebenfalls einjährigen Corydalis aurea gemacht, der nach dem Roden eines großen Buchses mit entsprechend starker Bodenbewegung nach etlichen Jahren wieder aufgetaucht ist.)
Zur Kultur: die Art hat ein nördliches Areal. Sie ist kaum südlich der Großen Seen verbreitet, aber z. B. in großen Teilen Alaskas. Standorte sind flachgründige Böden, oft frisch gestörte Oberflächen, auch Brandflächen. Erfahrungsberichte auf nordamerikanischen Webseiten zeigen dem entsprechend, dass zwar helle, nährstoffarme und trockene Standorte für die Kultur geeignet sind, dass diese sich aber im Sommer nicht zu stark erwärmen sollten. Das heißt, dass sie bei uns wohl besser absonnig zu ziehen ist.
Die Aussaaterfahrungen sind verschieden. Das reicht von Kältekeimung über Behandlung mit Wasserstoffperoxid-Lösung bis hin zu ganz normaler Aussaat am Standort. Die Samen sollen im Boden lange Zeit überdauern. (Diese Erfahrung hatte ich im letzten Jahr mit dem ebenfalls einjährigen Corydalis aurea gemacht, der nach dem Roden eines großen Buchses mit entsprechend starker Bodenbewegung nach etlichen Jahren wieder aufgetaucht ist.)
- lerchenzorn
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Re: Der ultimative Corydalis-Thread - mal wieder Corydalis temulifolia
'Chocolate Star' ist die bekannteste Auslese von Corydalis temulifolia. Das ist der Austrieb, wie er in dieser Woche im Hermannshof Weinheim zu sehen war:

Ich hatte gedacht, dass ich diese Sorte im letzten Jahr gepflanzt hätte. Meine Pflanze sieht zur Zeit im Austrieb so aus:

Das ist doch recht verschieden, obwohl beide Pflanzen in die Merkmalsbreite der Varietät aegopodioides passen könnten.
Eine dritte Form, die ich schon lange habe, ist noch einmal zierlicher und hat weniger scharf geschnittene Blättchen. Sie könnte zur Normalform gehören:
Ich frage mich, welche Klone neben 'Chocolate Star' im Umlauf sind.

Ich hatte gedacht, dass ich diese Sorte im letzten Jahr gepflanzt hätte. Meine Pflanze sieht zur Zeit im Austrieb so aus:

Das ist doch recht verschieden, obwohl beide Pflanzen in die Merkmalsbreite der Varietät aegopodioides passen könnten.
Eine dritte Form, die ich schon lange habe, ist noch einmal zierlicher und hat weniger scharf geschnittene Blättchen. Sie könnte zur Normalform gehören:

Ich frage mich, welche Klone neben 'Chocolate Star' im Umlauf sind.
- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re: Der ultimative Corydalis-Thread
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meiner so aussieht, wie der auf dem ersten Bild. Morgen schaue ich mal genau nach.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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