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Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung? (Gelesen 1166 mal)
Moderator: cydorian
- Felcofan
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Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
moin allerseits
bei meiner Gartennachbarin steht dieser Zwergapfel.
Sie hat den irgendwo eingekauft, Sorte unbekannt,
so, wie der wächst, denk ich halt schon, Zwegform, also noch schwachwüchsiger als Spindeln.
Spannende Frage: was ist sinnvole "Kronenform" bei so Winzlingen, auch Spindeltyp?
durchgehender Leittrieb geht nur mit viel Wegschnitt,
ansonsten bin ich unsicher, wie lang die schwachen Zweige sein sollten hinsichtlich späterer Erntemengen...
Dankeschön für Hinweise, F
die Fotos sind ca. 1 Woche alt, Blüte steht bals an
bei meiner Gartennachbarin steht dieser Zwergapfel.
Sie hat den irgendwo eingekauft, Sorte unbekannt,
so, wie der wächst, denk ich halt schon, Zwegform, also noch schwachwüchsiger als Spindeln.
Spannende Frage: was ist sinnvole "Kronenform" bei so Winzlingen, auch Spindeltyp?
durchgehender Leittrieb geht nur mit viel Wegschnitt,
ansonsten bin ich unsicher, wie lang die schwachen Zweige sein sollten hinsichtlich späterer Erntemengen...
Dankeschön für Hinweise, F
die Fotos sind ca. 1 Woche alt, Blüte steht bals an
- Starking007
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- thuja thujon
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Re: Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
Ja, würde ich auch so machen.
Und wenn sich dann rausstellt das es eine Sorte ist die nicht gut verzweigt, dann kann man das nächstes Jahr berücksichtigen und die Triebe etwas einkürzen.
Und wenn sich dann rausstellt das es eine Sorte ist die nicht gut verzweigt, dann kann man das nächstes Jahr berücksichtigen und die Triebe etwas einkürzen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Felcofan
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Re: Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
danke für die guten Hinweise,
da bin ich ja froh dass ich nicht vorher "rumgeschnippselt" hab (flöt)
schöne Restwoche und munter bleiben
F
da bin ich ja froh dass ich nicht vorher "rumgeschnippselt" hab (flöt)
schöne Restwoche und munter bleiben
F
Re: Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
Der Zeitpunkt für den Winterschnitt ist doch vorbei, der Baum will schon blühen, ist es jetzt nicht zu spät?
Sollte man nicht bis Juli warten, wenn der Sommerschnitt dran ist?
Grün ist die Hoffnung
- partisanengärtner
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Re: Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
Schlimmstenfalls bricht man ein paar Knospen/Triebe beim Arbeiten ab. Ansonsten habe ich noch nie negatives bei späterem Schnitt bemerkt.
Der Baum ist aktiv und kann unverzüglich an der Wundheilung und Abschottung arbeiten.
Der Baum ist aktiv und kann unverzüglich an der Wundheilung und Abschottung arbeiten.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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- thuja thujon
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Re: Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
Der Schnitt jetzt ist wie Partisanengärtner sagt noch mit am verträglichsten wenn man sich auf Wundabschottung bezieht.
Was verlorengeht sind die Reserven, die er schon in die weggeschnittenen Triebe gesteckt hat. Deswegen ist die Wuchsreaktion auf den Schnitt weniger heftig als beim Winterschnitt. Kann man nutzen, wenn man ruhige Bäume haben will, zB im Alternanzjahr, wenn keine Früchte den Wuchs bremsen.
Sommerschnitt ist toll wenn man gut ausgefärbte Früchte haben möchte. Für statische Baumkorrekturen/aufbau oder zu eng stehende Triebe oder Fruchtholz ausdünnen usw ist Sommerschnitt völlig deplaziert.
Wasserschosser entfernt man auch nicht im Sommer, sondern kurz nach der Blüte durch reissen. Oder schon zum Austrieb, wenn die Schosser erst 1-2cm sind. Gibt noch kleinere Wunden.
Statische Baumkorrekturen im Juli oder August, da kann man Höhenbegrenzung machen. Die gängigen Gründe, die für einen Baumschnitt sprechen, wie Ertragsregulierung, Kronenaufbau usw kann man im Sommer nicht bedienen. Das Argument Wundabschottung zieht hier auch nicht, da die jetzt kurz nach dem Austrieb besser ist als im Sommer, wenn sich der Baum auf die Winterruhe vorbereitet und dementsprechend weniger Material nach oben zur Abschottung pumpt. Er ist dann eher beschäftigt mit Reserven ins Holz und Wurzel einlagern, also andere Richtung. Ich farge mich also ernsthaft, welche Hintergründe der Schnitt im Juli/August haben soll. Soweit ich weiß wurde das nur mal bei Süßkirschenspindeln erfolgreich getestet um den Wuchs der noch zu vitalen Bäume zu bremsen. Durch Assimilateraub, hat funktioniert, die Bäume wurden vermutlich nur nicht besodners alt. Hat keiner mehr geguckt nach dem Versuchsabschluss, als alle Happy waren das man Süßkirschenspindeln doch in Drahtrahmenanlagen pressen kann. Und nun wird das Märchen von den Vorteilen des Sommerschnitts immer weiter verbreitet.
Oder kennt jemand vernünftige Versuche wo der Vorteil eines Juli/Augustschnittes bei großen Süßkirschen, oder auch Kernobst über Jahre Vorteile in Ertrag und Gesundheit gebracht hat?
Die brutalen Verjüngungsbeispiele ungepflegter, zu stark wachsender Bäume kann kein Vorbild sein für ein Baumschnittsystem, das den Baum möglichst gesund erhält und gute, regelmäßige Erträge liefert.
Ich würde das Sommerschnittmärchen gerne mal fachlich nachvollziehen können. Es passt nicht zusammen mit dem Baumverständnis und Obstbau das ich habe.
Was verlorengeht sind die Reserven, die er schon in die weggeschnittenen Triebe gesteckt hat. Deswegen ist die Wuchsreaktion auf den Schnitt weniger heftig als beim Winterschnitt. Kann man nutzen, wenn man ruhige Bäume haben will, zB im Alternanzjahr, wenn keine Früchte den Wuchs bremsen.
Sommerschnitt ist toll wenn man gut ausgefärbte Früchte haben möchte. Für statische Baumkorrekturen/aufbau oder zu eng stehende Triebe oder Fruchtholz ausdünnen usw ist Sommerschnitt völlig deplaziert.
Wasserschosser entfernt man auch nicht im Sommer, sondern kurz nach der Blüte durch reissen. Oder schon zum Austrieb, wenn die Schosser erst 1-2cm sind. Gibt noch kleinere Wunden.
Statische Baumkorrekturen im Juli oder August, da kann man Höhenbegrenzung machen. Die gängigen Gründe, die für einen Baumschnitt sprechen, wie Ertragsregulierung, Kronenaufbau usw kann man im Sommer nicht bedienen. Das Argument Wundabschottung zieht hier auch nicht, da die jetzt kurz nach dem Austrieb besser ist als im Sommer, wenn sich der Baum auf die Winterruhe vorbereitet und dementsprechend weniger Material nach oben zur Abschottung pumpt. Er ist dann eher beschäftigt mit Reserven ins Holz und Wurzel einlagern, also andere Richtung. Ich farge mich also ernsthaft, welche Hintergründe der Schnitt im Juli/August haben soll. Soweit ich weiß wurde das nur mal bei Süßkirschenspindeln erfolgreich getestet um den Wuchs der noch zu vitalen Bäume zu bremsen. Durch Assimilateraub, hat funktioniert, die Bäume wurden vermutlich nur nicht besodners alt. Hat keiner mehr geguckt nach dem Versuchsabschluss, als alle Happy waren das man Süßkirschenspindeln doch in Drahtrahmenanlagen pressen kann. Und nun wird das Märchen von den Vorteilen des Sommerschnitts immer weiter verbreitet.
Oder kennt jemand vernünftige Versuche wo der Vorteil eines Juli/Augustschnittes bei großen Süßkirschen, oder auch Kernobst über Jahre Vorteile in Ertrag und Gesundheit gebracht hat?
Die brutalen Verjüngungsbeispiele ungepflegter, zu stark wachsender Bäume kann kein Vorbild sein für ein Baumschnittsystem, das den Baum möglichst gesund erhält und gute, regelmäßige Erträge liefert.
Ich würde das Sommerschnittmärchen gerne mal fachlich nachvollziehen können. Es passt nicht zusammen mit dem Baumverständnis und Obstbau das ich habe.
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- Starking007
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Re: Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
"....Es passt nicht zusammen mit dem Baumverständnis und Obstbau das ich habe..."
Mit meinem Verständnis passt das schon.
Ein paar Jahrzehnte mache ich das schon......
Für mich am Besten ist, wenn Fruchtreife bei Äpfeln kirschgroß ist.
Dann kann ich den zu erwartenden Ertrag und damit auch die Schnittreaktion gut einschätzen. Danach richte ich den Schnitt, der vor allem dem Baum dienen soll.
Und da habe ich Zeit, es ist angenehm zu arbeiten, das weiche Holz läßt sich gut häckseln usw.
Ich bleib beim Sommerschnitt,
doch auch Winterschnitt hat seine Berechtigung, wenn man weis was der Baum braucht.
Oder man da am Besten Zeit hat...................
Mit meinem Verständnis passt das schon.
Ein paar Jahrzehnte mache ich das schon......
Für mich am Besten ist, wenn Fruchtreife bei Äpfeln kirschgroß ist.
Dann kann ich den zu erwartenden Ertrag und damit auch die Schnittreaktion gut einschätzen. Danach richte ich den Schnitt, der vor allem dem Baum dienen soll.
Und da habe ich Zeit, es ist angenehm zu arbeiten, das weiche Holz läßt sich gut häckseln usw.
Ich bleib beim Sommerschnitt,
doch auch Winterschnitt hat seine Berechtigung, wenn man weis was der Baum braucht.
Oder man da am Besten Zeit hat...................
Gruß Arthur
- thuja thujon
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Re: Zwergapfelbaum, Schnittempfehlung?
Ich gehe davon aus du schneidest im Juli nur ins mehrjährige Holz und nicht in das vom letzten Jahr?
Entstehen dann noch Triebe im selben Jahr und reifen die noch aus vor dem Winter?
Wäre ich soweit d´accord und wäre vergleichbar mit Höhenreduktion.
Nachteil wäre dann meiner Meinung nach man hat das Werkzeug Alternanz vermeiden aus den Händen gegeben. Bei Kirschgroßen Äpfeln ist vom Energiestatus schon alles passiert und die Knospendifferenzierung eingeleitet.
Entstehen dann noch Triebe im selben Jahr und reifen die noch aus vor dem Winter?
Wäre ich soweit d´accord und wäre vergleichbar mit Höhenreduktion.
Nachteil wäre dann meiner Meinung nach man hat das Werkzeug Alternanz vermeiden aus den Händen gegeben. Bei Kirschgroßen Äpfeln ist vom Energiestatus schon alles passiert und die Knospendifferenzierung eingeleitet.
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