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Unbedenkliche Phosphatdünger? (Gelesen 25235 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Gülisar
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Unbedenkliche Phosphatdünger?

Gülisar »

Ein wenig genervt von meiner riesigen Kürbisfläche und dem vermutlich geringen Ertrag, den ich auf die vorrangig (fast ausschließlich) vorhandenen männlichen Blindgängerblüten zurückführe, möchte ich kommendes Jahr neben konsequentem Entspitzen auch die angeblich blütenbildungsfördernde Phospatdüngung punktuell anwenden.Es drängt sich aber der Eindruck auf als, wären Phosphordünger entweder umweltschädlich (Gewässereutrophierung), ungesund (uranverunreinigt) oder sauteuer (Guano).Letzeres wäre das geringere Problem, wenn Guano denn des Rätsels Lösung ist. Meine Frage: Kann man Phosphatdünger selber herstellen bzw. irgendeine Alltagssubstanz wie Holzasche für K oder Brennnesseln für N oder KAlk für Ca und Mg als P-Dünger nutzen?Über Tipps zu unbedenklichen oder gar unkäuflichen P-Düngern freue ich mich sehr!gülisar
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Gartenlady
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Gartenlady » Antwort #1 am:

Phosphor wird nicht aus dem Boden ausgewaschen, was die Pflanzen nicht benötigen, bleibt im Boden. Aber es ist genügend Phosphor in den Böden vorhanden, eine phosphorbetonte Düngung ist überflüssig.
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Re-Mark
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Re-Mark » Antwort #2 am:

Angeblich enthält Komposterde rel. viel Phosphat, habe sogar schon gelesen, dass Kleingärten, in denen jahrelang intensive Kompostwirtschaft betrieben wurde, mit Phosphat überversorgt sind. Wie Gartenlady schon schrieb: Phosphat wird kaum ausgewaschen. Wenn deine Kürbisse Probleme mit der Nährstoffversorgung haben, dann solltest du vielleicht eine Bodenuntersuchung durchführen lassen, um festzustellen was wirklich fehlt. (ein Problem ist nur, dass die üblichen Bodenuntersuchungen für Kleingärtner nur sehr wenig untersuchen, ich glaube Phosphor, Kalium und über den pH wird der Kalkbedarf geschätzt. Aber vielleicht ist ja das K/Mg-Verhältnis, das Mg/Ca-Verhältnis oder der Fe-Gehalt in Verbindung mit dem pH ausschlaggebend?)Zu deiner ursprünglichen Frage: ich würde, wenn Guano zu teuer ist, vermutlich Thomasmehl nehmen oder vielleicht gleich ein Phosphorsalz aus dem Chemikalienhandel. Wikipedia führt in der Kategorie Dünger z.B. Doppelsuperphosphat als lösliches Phophorsalz auf. Da müsste ich mich aber erst schlau machen, welches pflanzenverfügbar ist und zu meinem Boden passt (vom pH-Wert und den anderen Inhaltsstoffen her). Knochen enthalten auch Phosphor, weshalb auch Knochenmehl als Dünger gebraucht wird.Allerdings enthalten praktisch alle oben genannten Dünger auch Calcium, ist halt die Frage, ob das erwünscht ist.Bye,Robert
max.
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

max. » Antwort #3 am:

Phosphor wird nicht aus dem Boden ausgewaschen
aber vielleicht von den pflanzen verbraucht und mit diesen- bei nutzpflanzen-dem boden entnommen. weiß jemand genaueres?
brennnessel

Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

brennnessel » Antwort #4 am:

Thomasmehl wurde bei uns früher sehr häufig verwendet. Aber seit einigen Jahren heißt es, dass es Schwermetalle wie z.B. Cadmium enthält. Es ist vermahlene Schlacke aus Hochöfen (Thomasbirne, daher der Name). LG Lisl
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Gartenlady
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Gartenlady » Antwort #5 am:

Thomasmehl wurde bei uns früher sehr häufig verwendet. Aber seit einigen Jahren heißt es, dass es Schwermetalle wie z.B. Cadmium enthält. Es ist vermahlene Schlacke aus Hochöfen (Thomasbirne, daher der Name).
Es gibt kein wirkliches Thomasmehl mehr, da es keine Thomasbirnen mehr gibt, das sogenannte Thomasmehl wird heutzutage anders hergestellt aus natürlichen Quellen.Aber wie gesagt eine phophorbetonte Düngung ist überflüssig, hier im Rosarium wird empfohlen, Phosphor nur alle 3 Jahre zu düngen und auch nur nach Bodenprobe.
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Re-Mark
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Re-Mark » Antwort #6 am:

Phosphor wird nicht aus dem Boden ausgewaschen
aber vielleicht von den pflanzen verbraucht und mit diesen- bei nutzpflanzen-dem boden entnommen. weiß jemand genaueres?
Klar, die Pflanzen entziehen dem Boden auch Phosphat. Aber selbst bei Nutzpflanzen wird ja nur ein Teil der Pflanze gegessen, der Rest landet auf dem Kompost. Dort werden aber normalerweise auch Abfälle von zugekauften Obst- und Gemüseabfällen kompostiert, wodurch weitere Nährstoffe in den Garten kommen. Dazu kommen bei einem Großteil der Gärtner noch Pflanzen aus dem Rest des Gartens, die u.a. mit Volldünger gedüngt wurden, welcher auch Phosphat enthält.
max.
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

max. » Antwort #7 am:

die frage war eher generell gestellt. etwa für die landwirtschaft, die mit kompostwirtschaft nicht so sehr viel am hut hat.sonst würde mich auch wundern, warum in der landwirtschaft überhaupt phosphatdünger eingesetzt werden, die ja auch geld kosten.im hausgarten sind sie sicher überflüssig.
brennnessel

Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

brennnessel » Antwort #8 am:

das sogenannte Thomasmehl wird heutzutage anders hergestellt aus natürlichen Quellen.
heißt es dann noch immer Thomasmehl ? Ich kann mich erinnern, dass mein Vater auf unseren saueren Wiesen (auf Lehmboden) ein Jahr Mist ausbrachte, ein Jahr Kalk und ein Jahr Thomasmehl streute. Das war wohl damals die gängige Praxis, den Boden zu düngen.
Thisbe
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Thisbe » Antwort #9 am:

Lisl, gibst Du nicht immer den Tip mit den etwas älteren Samen, die dann mehr weibliche und weniger männliche Blüten machen?Ich habe übrigens dieses Jahr das gleiche Problem - an vier Kürbispflanzen hängt nur eine Frucht. Aber männliche Blüten haben sie ohne Ende gehabt >:( Viele Grüße, Thisbe
brennnessel

Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

brennnessel » Antwort #10 am:

Ja, Thisbe, das habe ich aus einem alten Buch und mittlerweile oft durch eigene Erfahrungen bestätigt bekommen!Auch bei meinen Zucchini ist es diesmal wieder so. Hatte Samen aus dem Vorjahr genommen und Unmengen männlicher Blüten und ganz wenig weibliche! Auch bei den Gurken, wo wir jetzt im Forum so fleißig tauschen, sind das sicher noch junge Samen, weil wir ja die Raritäten meist noch nicht so lange selber zogen..... Es sind fast keine Früchte, aber ganz viele männliche Blüten dran! Warum das so ist, kann ich leider auch nicht sagen, aber vielleicht ist es wie bei uns Menschen, wo die Manderl im Samen auch nicht so lange überleben wie die Weiberl ;) ?Aber das gehörte jetzt nicht ganz hierher.... ;)....LG Lisl
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Gülisar
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Gülisar » Antwort #11 am:

Ich wollte eigentlich keine Grundsatzdiskussion über den Sinn und Zweck des Phosphatdüngens, da ich nicht vorhabe, den gesamten Garten einschließlich Umland damit jährlich üppig zu bepudern. Es ging mir lediglich um den Versuch, durch gezielte Anwendung eine bestimmte Pflanzenentwicklung zu fördern.Sei's drum.Die Antwort lieferte bio-gaertner.de.Neben Guano eignet sich demnach auch anderer Geflügelmist - das Gute liegt so nah. Glücklicherweise hält eine Freundin Geflügel, welches sie ohne Legemehl ("Kadavermehl") und andere Leckereien füttert. Werde also kommendes Jahr eine Portion verjauchen und an die Kürbisse geben.gülisar
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Gartenlady » Antwort #12 am:

heißt es dann noch immer Thomasmehl ?
nein, es heißt Thomaskali, hier findest Du die verschiedenen Versionen davon. Es hat einen sehr hohen Kalkanteil und dieser ist Hüttenkalk aus der Stahlerzeugung, frei von Schwermetallen. Der Phosphatanteil wird aus Wüstensand gewonnen.
max.
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

max. » Antwort #13 am:

@gülisar,
Legemehl ("Kadavermehl")
sind zwei versch. dinge. kadavermehl ist zur fütterung von nutztieren in dt. verboten.
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Gülisar
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Re:Unbedenkliche Phosphatdünger?

Gülisar » Antwort #14 am:

Das ist wohl richtig. Trotzdem riecht das Zeug noch immer einfach eklig. Und tierisches Eiweiß war, als ich das letzte Mal eine Tüte in der Hand, hatte noch immer drin. Mindestens die Garnelen waren deutlich zu erkennen. Das liegt, zugegeben schon einige JAhre zurück.Und was, wenn nicht Kadaver, ist totes Tier? Der Übergang von Schnitzelfleisch zu Kadaver, die Trennung zwischen geschlachtet, geschossen, in Falle oder Netz zu Grunde gegangen oder an Krankheit verendet dient imo zunächst der Differenzierung verschiedener Appetitlichkeitsstufen.Und außerdem ist es ja ganz okay, Hühner mit totem Tier zu füttern, schließlich sind sie wie wir Allesfresser, die sich am liebsten Kerbtiere zusammenpicken, wenn man sie lässt. Gibt man ihnen die in der Hühnerbrühe ausgekochten Gerippe ihrer Kumpel, stürzen sie sich mit irrer Begeisterung dadrauf. Lecker riecht so eine Tüte Legemehl halt auch nicht.gülisar
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