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Exoten aus Samen ziehen (Gelesen 3673 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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spike
Beiträge: 6
Registriert: 4. Sep 2006, 19:20

Exoten aus Samen ziehen

spike »

Hallo!Ich bin neu auf den Sektor und kenne mich noch nicht so richtig aus.Daher wende ich mich an euch!Ich habe von den drei folgenden Exoten Samen besorgt.Dazu noch ein Minigewächshaus für die Fensterbank.Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir Infos, Tricks und Tips über die Pflanzen geben könntet.Oder ob ich mich damit übernommen habe, als Anfänger!Die Pflanzen um die es sich handelt sind:Der Blaugurkenbaum/Strauch=Decaisnea fargesiiSeidenraupenbaum=Cudrania tricuspidataund die PAWPAW=Asiminia trilobaDie Pflanzen sollen irgendwann meinen Garten schmücken.Wachsen die schnell?Bekomme ich das hin oder ist das hoffnungslos?Danke für eure hilfe
andreasNB
Beiträge: 2318
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Re:Exoten aus Samen ziehen

andreasNB » Antwort #1 am:

Hier nun meine Antwort. Mit Anzuchten auf der Fensterbank habe ich generell keine guten Erfahrungen gemacht (Lichtmangel, kalte Füße, "Umfall-Krankheit" ist häufiger). Ein Gewächshaus im Garten ist viel besser. Ein kleiner Hinweis vorweg. Arten mit kleinen und feinen Samen (z.B. von Zistrosen, Eucalyptus oder Paulownia) sind meisten Lichtkeimer also nicht mit Erde bedecken. Bestenfalls ganz dünn (!) mit "gewaschenem Sand" (ohne Lehm/Tonanteile). Leguminosen und die oben genannten Arten immer im Frühjahr aussäen. Den Samen solange trocken (i.d.R.) und kühl lagern. Ach ja, lieber erst im Mai als im März aussäen !Dann ist es schon wärmer und die Aufzucht gelingt besser. Bei kühleren Temperaturen vergammeln solche Samen sehr schnell im Aussaatgefäß !Also nicht von der Ungeduld hinreißen lassen. ;)Bei der Aussaat und Pflege der Pfl. sollte man sich immer die Herkunft der Pfl. (die dortigen Klimaverhältnisse) vor Augen halten.Zu deinen Pflanzen:Keine der Pflanzen braucht Frost zum keimen und sollte diesem besser auch nicht ausgesetzt sein. Allerdings brauchen sie schon eine Stratifizierung. Das heißt in diesen Fällen mehrere Monate kühl und feucht (z.B. in einer Plaste-Box mit "erdfeuchtem" Sand in den Kühlschrank) stellen. Im März/April schon mal nachschauen ob sie keimen, dann schnellstmöglichst aussäen. Wenn Du ein Gewächshaus hast schon im März, bei Fensterbank-aufzucht so ab April, die Samen in Töpfe aussäen und so ca. 0,5 - 1,0 cm mit Erde bedecken. Da ich immer recht viel aussäe, kauf ich mir keine spezielle Erde. ich nehme einfach normale Gartenerde und mische sie mit "gewaschenem Sand". Funktioniert i.d.R. auch. Dichte Aussaat erhöht das Risiko der Umfallkrankheit (absterben durch Pilze). Nach der Keimung möglichst nicht mehr von oben (lieber in den "Untersetzer") gießen. Nicht zu feucht halten !1-2 Wochen nachdem die Pflanzen die ersten "normalen" Blätter (nicht die Keimblätter) gezeigt haben, können sie zur Abhärtung nach draußen. Dazu sollte man sie in den lichten (Halb)Schatten stellen wo sie möglichst auch vor starkem Regen geschützt sind. Nach weiteren 2 Wochen - also ca. Anfang/Mitte Juni kann man sie dann in einzelne Töpfe pikieren. Oder wenn sie einem schon groß genug erscheinen, auf ein eigenes Aufzucht-Beet, direkt ins Freiland pflanzen. Als Abstand nehme ich dann immer so 10-20cm. Je nach Bedarf. Ein pikieren vor dem Abhärten halte ich nicht für sinnvoll. Kräftigere Pflanzen überstehen den Umpflanz"schock" besser. Gilt zumindest für Gehölze. Bei Tomaten ist das natürlich was anderes. Das ist mein Standartverfahren für die Gehölzaussaat. Funktioniert bei den meisten Arten der gemäßigten Breiten. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Dieses Jahr habe ich zum Beispiel gekauften Samen vom Papiermaulbeerbaum erst im April ausgesät. Zuvor lag er trocken im Kühlschrank. Vor der Aussaat hatte ich ihn glaub ich über Nacht eingeweicht. Damit hatte ich Erfolg. Bei 2-3 Versuchen mit selbst gesammelten Samen (kühl-feuchte Lagerung) hatte ich keinen Erfolg. Hinweis zur Asimina :Die Keimung erfolgt nur sehr langsam. Die Samen schieben sich auf der Pfahlwurzel (für diese Art tiefe Töpfe -Rosentöpfe- nehmen) aus der Erde. Die Entfaltung der Keimblätter dauert recht lange.Das ist nichts für Ungeduldige. Ich hatte dieses Jahr meine 2. erfolgreiche Aussaat. Asimina pikiere ich immer erst im Folgejahr nach der Aussaat.Alle 3 Arten - in jedem Fall aber Asimina - würde ich persönlich im ersten Winter kühl und frostfrei überwintern. Viele GrüßeAndreas
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spike
Beiträge: 6
Registriert: 4. Sep 2006, 19:20

Re:Exoten aus Samen ziehen

spike » Antwort #2 am:

boah dachte es kommt keine antwort und dann so eine!vielen dank!damit hast du mir sehr geholfen.denn ich hätte die einfach in die erde und ins minigewächshaus gepflanzt!dat wäre ja nie was geworden!vielen danklgspike
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