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Pferdemist zum Düngen (Gelesen 6575 mal)
Moderator: Nina
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Pferdemist zum Düngen
Hallo zusammen,
Ich bin erst seit einem Jahr Gärtner und habe auf Empfehlung mein gesamtes Beet mit zu frischem Pferde Mist gedüngt. Nach Aussetzen der Tomaten und Gurken wurden dessen Blätter gelb und die Pflanzen wachsen kaum noch.
Gibt es irgendeine Möglichkeit, den scharfen Pferdemist im Boden zu neutralisieren? Würde gerne meine Pflanzen retten. :'(
Ich bin erst seit einem Jahr Gärtner und habe auf Empfehlung mein gesamtes Beet mit zu frischem Pferde Mist gedüngt. Nach Aussetzen der Tomaten und Gurken wurden dessen Blätter gelb und die Pflanzen wachsen kaum noch.
Gibt es irgendeine Möglichkeit, den scharfen Pferdemist im Boden zu neutralisieren? Würde gerne meine Pflanzen retten. :'(
- thuja thujon
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Re: Pferdemist zum Düngen
Wenn es wirklich an zu viel Pferdemist und damit Versalzung liegt, da hilft nur Wasser. Wenn e snicht 30mm die letzten tage bei dir geregnet hat, gib Wasser.
Wenn es gut geregnet hat, gib ruhig auch nochmal was.
In Zukunft: weniger Pferdemist geben, ist auch Dünger wie Blaukorn.
Wenn es gut geregnet hat, gib ruhig auch nochmal was.
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- Alstertalflora
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Re: Pferdemist zum Düngen
Auf jeden Fall keinen frischen Pferdemist- das ist ein „hitziger“ Dünger. Abgelagert sieht das anders aus.
- cydorian
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Re: Pferdemist zum Düngen
Ich würde sie wieder ausgraben und woanders neu setzen. Die Pflanzen sind sicher noch klein. Aus Pferdemist kann man schlecht was ausschwemmen, damit bekommt man schlimmstenfalls noch Wurzelfäulen.
Re: Pferdemist zum Düngen
In meine Tomatenerde mische ich immer ~30% frisch geerntete Pferdeäpfel und sehe nur Vorteile an den Pflanzen. Die Gewächshaus Gurken habe ich immer in 90% frische Pferdeäpfel gepflanzt und nie Schäden beobachtet.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Re: Pferdemist zum Düngen
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00~30% frisch geerntete Pferdeäpfel
.
Ja, das geht gut. Aber wichtig ist,dass es wirklich reine Äpfel sind und kein Urin dabei. Sonst muss der Mist vorher kompostiert werden.
Re: Pferdemist zum Düngen
Mit frischen Pferdeäpfeln habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei manchen Kulturen ein Zuviel auch erstmal zu Mangelerscheinungen (Chlorosen) führt, da bei der Umsetzung des Materials vermutlich ähnlich wie bei Rindenmulch erstmal Stickstoff entzogen wird. Hilfreich ist dann eine geringe Mitbeigabe von Hornspänen/mehl.
Andere Kulturen erleiden, bzw.ertragen diesen Zwischeneffekt wohl besser und können die Zeit bis zum Einsetzen der vollen Düngewirkung ohne Mangelsymptome überbrücken.
Da muß man etwas experimentieren und seine Pflanze beobachten und gegebenfalls gegensteuern.
Andere Kulturen erleiden, bzw.ertragen diesen Zwischeneffekt wohl besser und können die Zeit bis zum Einsetzen der vollen Düngewirkung ohne Mangelsymptome überbrücken.
Da muß man etwas experimentieren und seine Pflanze beobachten und gegebenfalls gegensteuern.
- thuja thujon
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Re: Pferdemist zum Düngen
Ich würde behaupten wenns Schäden am Anfang gibt kommen die von der Ammoniaktoxizität (unspezifisch gelbe Blätter, eingeschränktes bis stehen bleibendes Wachstum).
Gerade wenn dick aufgetragen wird und sich der Harnstoff umsetzt ist kein Bodenmaterial da der das gasförmige Ammoniak binden könnte. Maximal etwas Wasser und das ist dann gut alkalisch.
Früher hat man gesagt man gibt den Mist im Herbst auf die Beete und lässt sie den Winter über liegen. Alternative dazu war im Frühjahr den Mist einarbeiten.
Im Frühjahr den Mist obendrauf liegen lassen ist sagen wir mal eine Umweltsauerei. Mist kompostieren ist Verschwendung von wertvollem Stickstoff, so schön Mistkompost auch ist.
Gerade wenn dick aufgetragen wird und sich der Harnstoff umsetzt ist kein Bodenmaterial da der das gasförmige Ammoniak binden könnte. Maximal etwas Wasser und das ist dann gut alkalisch.
Früher hat man gesagt man gibt den Mist im Herbst auf die Beete und lässt sie den Winter über liegen. Alternative dazu war im Frühjahr den Mist einarbeiten.
Im Frühjahr den Mist obendrauf liegen lassen ist sagen wir mal eine Umweltsauerei. Mist kompostieren ist Verschwendung von wertvollem Stickstoff, so schön Mistkompost auch ist.
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- Alstertalflora
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Re: Pferdemist zum Düngen
thuja hat geschrieben: ↑9. Jun 2020, 09:34
Mist kompostieren ist Verschwendung von wertvollem Stickstoff, so schön Mistkompost auch ist.
Ich kann es mir leisten, den Pferdemist zu kompostieren, denn ich hab 4 Produzenten, die ständig Material nachliefern. Ich kann im Gegenteil nur einen Bruchteil davon selbst verwenden, den „Rest“ muss ich (für teuer Geld) abfahren lassen.
Re: Pferdemist zum Düngen
thuja hat geschrieben: ↑9. Jun 2020, 09:34
Ich würde behaupten wenns Schäden am Anfang gibt kommen die von der Ammoniaktoxizität (unspezifisch gelbe Blätter, eingeschränktes bis stehen bleibendes Wachstum).
Gerade wenn dick aufgetragen wird und sich der Harnstoff umsetzt ist kein Bodenmaterial da der das gasförmige Ammoniak binden könnte. Maximal etwas Wasser und das ist dann gut alkalisch.
Früher hat man gesagt man gibt den Mist im Herbst auf die Beete und lässt sie den Winter über liegen. Alternative dazu war im Frühjahr den Mist einarbeiten.
Im Frühjahr den Mist obendrauf liegen lassen ist sagen wir mal eine Umweltsauerei. Mist kompostieren ist Verschwendung von wertvollem Stickstoff, so schön Mistkompost auch ist.
Ich meine der N-Gehalt in reinen Pferdeäpfeln im Gegensatz zum Komplettmist (incl.Urin/Harnstoff)) ist relativ gering. Die Beigabe von Hornmehl verhindert auf alle Fälle ziemlich effektiv die sichtbaren Defizite, die bei manchen Pflanzen erst garnicht zutage treten. Ich führe das auf unterschiedlichen N-Bedarf (Stark/Schwachzehrer) zurück und nicht auf unterschiedlich verträgliche Ammoniaktoxizität.
Da Pferde häufig überständiges Gras/Heu fressen und das darin enthaltene Lignin nicht verdauen können, landet es dann logischerweise im Knödel und die Umsetzung dieser Anteile dürfte dann ähnlich ablaufen wie bei Holz und Rinde.
In der Mongolei dienen deshalb getrocknete Pferdeäpfel auch als hochwertiges relativ rauchfreies Brennmaterial.
Aber das sind nur meine persönlichen Erfahrung und Rückschlüsse aus 20 Jahren Verwendung eigener Pferdeäpfel als Dünger
- cydorian
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Re: Pferdemist zum Düngen
thuja hat geschrieben: ↑9. Jun 2020, 09:34
Im Frühjahr den Mist obendrauf liegen lassen ist sagen wir mal eine Umweltsauerei.
Ich schütte im Spätwinter einige Fuhren auf einen länglichen Haufen und decke dann mit Vlies ab. Pünktlich zum Ende der Heissrotte kommen allerlei Cucurbitae drauf. Perfekt, von Mangel keine Spur, eher Probleme wegen extremem Wachstum. Im Herbst wird der Rest (Volumen noch 10% des Ausgangsvolumens) in die Beete einearbeitet. Das ist bei unserem schweren Boden mit niedrigem Humusgehalt ein Segen. Stickstoffdüngung ist anzupassen, der Mist enthält auch noch nicht verrottete Holzanteile, die fressen beim weiteren Abbau Stickstoff.
Luxuswilli würde ich empfehlen, den Mist nächstes Jahr deutlich früher einzuarbeiten.
- Alstertalflora
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Re: Pferdemist zum Düngen
Seh ich gerade: “Luxuswilli“ 😂!
Schnelle Reaktion auf Thuja‘s Statement 👏
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Re: Pferdemist zum Düngen
Alstertalflora hat geschrieben: ↑9. Jun 2020, 10:09
Ich kann es mir leisten, den Pferdemist zu kompostieren, denn ich hab 4 Produzenten, die ständig Material nachliefern. Ich kann im Gegenteil nur einen Bruchteil davon selbst verwenden, den „Rest“ muss ich (für teuer Geld) abfahren lassen.
...Das ist Umweltsauerei ! Welch eine Schande.
Früher, als alles noch viel besser war, haben mir die Pferdeäppel auf der Straße aufgesammelt, weil der Bauer keine für Umme abgegeben hat. Schon als 10 jähriger habe ich die Haufen auf der Straße als etwas wertvolles angesehen.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Pferdemist zum Düngen
555Nase hat geschrieben: ↑9. Jun 2020, 15:01Alstertalflora hat geschrieben: ↑9. Jun 2020, 10:09
Ich kann es mir leisten, den Pferdemist zu kompostieren, denn ich hab 4 Produzenten, die ständig Material nachliefern. Ich kann im Gegenteil nur einen Bruchteil davon selbst verwenden, den „Rest“ muss ich (für teuer Geld) abfahren lassen.
...Das ist Umweltsauerei ! Welch eine Schande.
Früher, als alles noch viel besser war, haben mir die Pferdeäppel auf der Straße aufgesammelt, weil der Bauer keine für Umme abgegeben hat. Schon als 10 jähriger habe ich die Haufen auf der Straße als etwas wertvolles angesehen.
Das Problem ist, dass ich nicht alles selbst in meinem Garten verwerten kann, ich will die Pflanzen ja nicht hoffnungslos überdüngen. Auf meiner Weide kann ich den Mist nicht ausbringen, weil die Pferde mistgedüngtes Gras verschmähen, und wegen der Wurmproblematik (Parasiten im Pferd). Aber keine Sorge, mein Mist landet als Dünger auf einem Acker hier in der Nähe!
Heutzutage zahlt keiner mehr für diesen Dünger - im Gegenteil, die Abfuhr kostet richtig Geld.
- thuja thujon
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Re: Pferdemist zum Düngen
Naja, es gibt einige Leute die essen wegen der nicht an Fläche gebundene Bestandsstärke und dem daraus resultierenden Mist-und Gülletourismus kein Schweinefleisch mehr, aber das bringt hier wenig zu diskutieren und ist auch nicht direkt mit Pferdehaltung zum Spaß vergleichbar. Hobbygärtner werden auch nicht danach gefragt ob sie ihre Beete hoffnungslos überdüngen, muss hier also auch kein Thema sein.
Wenn Luxuswilli nach dem Eingangspost noch eine 2te Reaktion zeigen möchte, wären Fotos ganz gut und wie `saftig´ der Mist war.
Ansonsten denke ich kann man ohne Zusatzinfos die Frage nicht klären ob `Stickstoff zudüngen oder verdünnen mit Wasser besser wäre´. Beides kann richtig sein.
Wenn Luxuswilli nach dem Eingangspost noch eine 2te Reaktion zeigen möchte, wären Fotos ganz gut und wie `saftig´ der Mist war.
Ansonsten denke ich kann man ohne Zusatzinfos die Frage nicht klären ob `Stickstoff zudüngen oder verdünnen mit Wasser besser wäre´. Beides kann richtig sein.
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