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Frühkirschen: Sorten, Erfahrungen, Befruchtung, KFF (Gelesen 62374 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Tara2
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Re: Erste Kirschen

Tara2 » Antwort #225 am:

Geht es euch auch so, aber mir kpmmen die einzelnen Kirschsorten dieses Jahr auch viel "dicker" vor als in normalen Jahren. Aber vielleicht ist das ja auch von Gebiet zu Gebiet anders?
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cydorian
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Re: Erste Kirschen

cydorian » Antwort #226 am:

Ja, das ist so. Ich führte das auf den optimalen Behang gute Assimilationsleistung der Blätter und Regen (aber nicht zu viel) vor der Reife zurück. Der Behang war überall gut, aber nicht übertrieben. An stark behangenen Einzelästen sind die Früchte kleiner. Die Blattgesundheit ist so hoch wie ich das noch nie zuvor gesehen habe, es war ja auch trocken bis kurz vor Reife. Selbst anfällige Sorten: Keine Löcher, keine Pilzkrankheiten.

Durchgängig ist auch deutliche Refespreizung zu sehen. Das liegt an den Bedingungen zur Blütezeit. Da waren schon Differenzen zu sehen, offene Blüten neben abgeblühten grünen Knubbeln. Teile der Blüte sind auch erforen - was den Überbehang gar nicht erst entstehen liess.

Hier kommen jetzt die späteren Sorten, Haupternte ist vorbei. Auf die grosse Prinzessinkirsche freu ich mich besonders.
durone
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Re: Erste Kirschen

durone » Antwort #227 am:

Hier hat die Kirschenernte noch gar nicht begonnen. D.h. die Bernhard Nette müsste jetzt reif sein wenn nicht alles erfroren wäre. Auch die anderen Kirschen haben weniger bis gar keinen Ertrag (Kordia nahezu alles erforren) und die wenigen Büttners sind vom Regen geschädigt und platzen teilweise auf. Schrotschuss ist auch schon zu sehen bei dem vielen Regen. Die frühen roten Johannisbeeren schmecken trotz guter Färbung nach Schorle, ich lasse sie noch eine Woche hänge. Dafür sind die Beeren groß wie nie... Man kann ich alles haben.

Regional sieht es also ziemlich unterschiedlich aus.
Amur
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Re: Erste Kirschen

Amur » Antwort #228 am:

Ich möchte mich hier mal anschließen und fragen wie ihr die Süsskirschenernte so macht?
Ich habe auf einer Pachtwiese einen Baum stehen so ca. 15 Jahre alt, ziemlich nah am Wald.
Ist mehr oder weniger ein ungeliebtes Kind, da ich die Plage mit den Süsskirschen vom Garten meiner Eltern kenne. Riesen Waldbäume und man kommt kaum ran an die süsse Frucht.
Der Baum selber wurde dementsprechend Stiefmütterlich behandelt, hat sich aber trotzdem halbwegs gut entwickelt. Aber halt sehr dicht. Geschnitten wurde nur unten rum so unter 2,5m was beim Mulchen mit dem Schlepper störte. Ich hatte nie mit einer Ernte gerechnet weil ich annahm die Vögel vom Wald wären eh immer schnller als ich. Dazu noch unser meist feuchtes Klima wo die Früchte eh immer Platzen. Nun hängen da aber tatsächllich noch ne Menge guter Kirschen drauf.
Die Höhe wird leicht unterschätzt. Nachdem ich letzte Woche noch im alten Baum im Garten meiner Eltern mit der 3-fach Aluleiter unterwegs war und doch noch weit unterhalb der reich tragenden Kronenäste blieb, dachte ich bei der auf der Wiese stehenden Kirsche komm ich mit der hohen Leiter als Bockleiter aufgestellt gut hin.
Aber wie dass so ist, was in der freien Landschaft und neben dem Wald wie ein kleines Bäumchen aussieht, entpuppt sich schnell als fast so groß wie der alte Baum im Garten.
D. h. ich war dann gestern wieder mit der großen Aluleiter ausgezogen unterwegs. Die Krone natürlich Heckendicht. Da werde ich morgen mal die Hand- und Motorsäge mitnehmen.

Wie macht man das in den Kirschengebieten? Die Bäume mit Schnitt klein halten? Gibt ne elende Sägerei immer wieder und ne Menge Wasserschossen. Und die Stämme werden halt schnell hohl von den alten Sägeflächen.
Vermutlich gibts entsprechend große Bockleitern, aber die Anschaffung lohnt sich für ein paar Kübelchen Kirschen wohl kaum. So wenig wie Hubsteiger mieten oder kaufen.
Wie gehen die Besitzer von großen Kirschenbäume sonst so vor?
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Isatis blau
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Re: Erste Kirschen

Isatis blau » Antwort #229 am:

Bei Kirschen kann man Ernte und Schnitt gut kombinieren. Ein paar Äste würde ich auslichten. Wasserschosse wie Äpfel bilden Kirschen nicht, sie wachsen da weiter wo man abgesägt hat.
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555Nase
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Re: Erste Kirschen

555Nase » Antwort #230 am:

Mit einem 3m langen Holzstabpflücker komme ich schon recht hoch in den Baum und habe damit keine Chance mit der Leiter umzufallen. :P
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Amur
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Re: Erste Kirschen

Amur » Antwort #231 am:

Also mit nem 3m Stöckchen komme ich da nirgends hin. Funktinieren die normalen Obstpflücker mit Kirschen? Der Ausschnitt ist doch viel zu weit?
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cydorian
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Re: Erste Kirschen

cydorian » Antwort #232 am:

Amur hat geschrieben: 7. Jul 2020, 20:39
Ich möchte mich hier mal anschließen und fragen wie ihr die Süsskirschenernte so macht?


Alte Leute haben wir davon erzählt, im Nachbarort waren bis vor 50 Jahren grosse Anlagen mit Kirschen, Hochstämme mit grosser Krone, da hat man viel verkauft und kam auch von weither um zu pflücken.

Gepflückt wurde mit Leitern. Der Trick war, die oben festzubinden oder festzuhaken. Damit waren sie sehr stabil, es ist angeblich sehr selten was passiert. Die Bäume waren relativ licht, man kam von innen und hat sich Äste mit Haken herangebogen. Und die Höhe zu begrenzen hat man auch versucht, an bestehenden Bäumen geht das nicht, aber während der Starkwuchsphase geplant. Sechs bis acht Meter ist realistisch.
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Re: Erste Kirschen

Amur » Antwort #233 am:

War wohl wie in der Neidlinger Ecke. Da sind immer Nachbarn von uns hin gefahren und haben Kirschen gepflückt.
Wie sind und waren keine gute Kirschenecke (Frost und zu Nass jetzt in der Reifezeit) drum ist man zum Albabstieg gefahren oder an den Bodensee zum Kirschen holen.
So ähnlich wie du das mit den Leitern beschreibst mach ich das auch. Festbinden oder einhaken nicht. Gute Auflage ist immer nötig. Mit einem Haken ziehe ich die Äste rein. Nur sollten die halt auch nicht die Stärke eines Oberarms haben und alleine schon 5m lang sein. Daher könnte ich mir vorstellen dass man da so einen gewissen Umtrieb an Fruchtästen hatte und die dann alle paar Jahre komplett raus genommen hat, damit kleinere biegsame wieder nachwuchsen.
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Re: Erste Kirschen

cydorian » Antwort #234 am:

Festbinden ersetzt nicht einen guten Leiternstand. Aber es erhöht die Sicherheit enorm.
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Nova Liz †
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Re: Erste Kirschen

Nova Liz † » Antwort #235 am:

Ich hatte doch vor wenigen Tagen schon fast reife Früchte von unserem Süßkirschenbaum geerntet,der absolut gut trägt.Zu diesem Zeitpunkt war alles noch ok.
Gestern wollte ich mich richtig ans Ernten machen und stelle fest,dass alle Früchte kleine weiße Würmer haben.Das ist die Kirschessigfliege ,oder? Im letztem Jahr war es genauso.
Es handelt sich um ein Große
Knorpelkirsche
.Quatsch,es sind Hedelfinger Riesen.Macht die Sache aber auch nicht besser.

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Tara2
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Re: Erste Kirschen

Tara2 » Antwort #236 am:

Das sind eher die normalen Kirschmaden. An sich eher unschädlich und man stirbt auch nicht daran wenn man die mitisst. Aber manche "graulen" sich halt vor ihnen.
Waldschrat

Re: Erste Kirschen

Waldschrat » Antwort #237 am:

Das ist wohl wie mit Himbeeren: Einfach essen und nicht reingucken ;)
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Re: Erste Kirschen

durone » Antwort #238 am:

Nova hat geschrieben: 8. Jul 2020, 15:21
Ich hatte doch vor wenigen Tagen schon fast reife Früchte von unserem Süßkirschenbaum geerntet,der absolut gut trägt.Zu diesem Zeitpunkt war alles noch ok.
Gestern wollte ich mich richtig ans Ernten machen und stelle fest,dass alle Früchte kleine weiße Würmer haben.Das ist die Kirschessigfliege ,oder? Im letztem Jahr war es genauso.

Beim großen Süßkirschenbaum meiner Eltern ist es genauso. Daher werden die Kirschen geerntet, wenn die ersten Kirschen 3/4 reif sind und schon gut schmecken. In den meisten Jahren funktioniert das, manchmal aber auch nicht. Der Rest wird soweit erreichbar entsorgt.
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Nova Liz †
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Re: Erste Kirschen

Nova Liz † » Antwort #239 am:

Nee,also essen kann ich die so nicht. :o :P Bäh
Ich habe mir jetzt mal alles zum Thema Kirschfliege durchgelesen.Mist aber auch.man muss also jetzt möglichst alle Früchte entfernen.
Das schaffe ich ja kaum. :-\
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