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lehmboden (Gelesen 40847 mal)

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thuja thujon
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Re: lehmboden

thuja thujon » Antwort #60 am:

Es gibt mindestens 100 verschiedene Ursachen, warum man einen Lehmboden verbessern möchte. Wenn man wüsste, was das Problem ist, kann man gezielt verbessern.

Lava würde ich untermischen wenn der Lehm nicht skelettreich genug ist. Damit verringert man die Wasserhaltefähigkeit und Nährstoffdichte, es kann so manchmal zu weniger Staunässeproblemen führen, prinzipiell wird der Lehm aber erstmal nur trockener. Bei Bims würde er besser durchlüftet werden. Würde ich machen wenn ich wärmeliebende Kräuter oder Kakteen und Agaven auspflanzen wollte.
Eine Gareförderung, wodurch er leichter durchwurzelbar oder bearbeitbar wäre oder mehr Wasser hält, erreicht man damit nicht.

Kompost aufbringen ist maximal die halbe Miete, Lebendverbauung zur Krümelstabilisierung ist das andere 2/3. Nachteil bei Kompost ist die hohe Nährstofffracht. Mehr wie 3 Liter pro Quadratmeter und Jahr sollten aus Umweltschutzgründen nicht gegeben werden.
Möchte man eine Gareförderung ohne hohe Nährstoffrachten, mit guter Lebendverbauung und hoher biologischer Aktivität des Bodens erreichen sind gezielt ausgewählte Gründünger das Mittel der Wahl. Aber auch die schönsten Lehmböden nach solchen Kulturen sind nicht von Dauer, man muss da dran bleiben. Austrocknen lassen, mit den Füßen treten, Bodenleben verhungern lassen, mit dem gartenschlauch überfluten, das macht viele Dinge wieder im Lauf der Zeit kaputt.

Zugegeben, gäbe es mal wieder eine Frostgare, wäre vieles einfacher.
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lonicera 66
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Re: lehmboden

lonicera 66 » Antwort #61 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00nicht skelettreich genug...Gareförderung...Lebendverbauung ...[/quote]

Ähm, das sind jetzt böhmische Dörfer für mich...sorry

Ich schrieb ja schon, [quote]unter einem Hasel

Dort ist der Boden ab 3cm Tiefe durchwurzelt. Der Hasel ist 6m hoch. Da kann man sich vorstellen, wie es darunter im Boden ausschaut.

Deshalb wollte ich etwas obendrauf schütten.
Vielleicht kann ich bis 10cm Tiefe etwas einarbeiten, wenn ich mir eine Spitzhacke organisiert habe.

Ich habe gestern dort ein Pflanzloch ausgehoben 50x50x50cm, dafür habe 1 1/2 Stunde benötigt.

Gründünger wird dort wohl nicht gehen, man kann ja nicht richtig umgraben um den Boden für Einsaat vorzubereiten.
liebe Grüße
Loni

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Re: lehmboden

Roeschen1 » Antwort #62 am:

Lonicera, das wird langfristig schlecht funktionieren,
da regnet es nicht hin, über die Nährstoffe freut sich der Haselnußstrauch, Licht gibt es auch nicht viel.
Was soll da wachsen und gedeihen, wo Wurzeln in 3cm Tiefe sind.
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lonicera 66
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Re: lehmboden

lonicera 66 » Antwort #63 am:

Röschen,

deshalb will ich ja auffüllen, so ca. 20 cm.

Es soll ein Hostabeet werden und ich schrieb schon, ich will versuchen, bis 10cm Tiefe den Zuschlag einzuarbeiten.

Schattenbeet, teilw. bis mittags vollsonnig in einem Bereich.

Trocken? Ja, aber wozu gibt es Tropfschläuche? ;)
liebe Grüße
Loni

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enaira
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Re: lehmboden

enaira » Antwort #64 am:

Wenn du Hosta pflanzen und mit Tropfschlauch bewässern willst, könnte dir vielleicht Rindenhumus + Lava helfen. Natürlich soweit wie möglich mit dem vorhandenen Boden mischen.
Liebe Grüße
Ariane

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Re: lehmboden

Hero49 » Antwort #65 am:

Nachdem es ein Hostabeet werden soll, bringe ich eine andere Idee ein.
Eine Freundin hat eine solch durchwurzelte Ecke mit einigen höheren Bäumen.
Sie hat auf den Boden einen feinen Mulch aufgebracht und ihre Hostas in großen Töpfen aufgestellt.
Die Hostas wachsen in den Töpfen viel besser, müssen ein bis zweimal pro Woche gegossen werden und das Ganze sieht einfach superschön aus.
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Re: lehmboden

Gartenplaner » Antwort #66 am:

Sklelettreich will sagen steinig, Bodengare beschreibt einen "Idealzustand" von Boden für landwirtschaftliche Zwecke, Lebendverbauung die Verbesserung der Bodenstruktur durch im Boden lebende Mikroorganismen.

Wenn du den Boden nicht unbedingt durchlässiger und trockener haben willst, würde ich nichts in Richtung Lava, Bims, Sand einmischen, Kompost ohne Unkrautsamen scheint mir das Sinnvollste.
Allerdings stimmt es, in Lehm wird Humus schnell "umgesetzt", also abgebaut, am besten ständig Nachschub liefern, am einfachsten mit Falllaub im Herbst, zumal in Schattenbeeten.
MarkusG erzielt gute Erfolge mit massiven Kompostaufschüttungen auf seinem Boden, in die er dann direkt pflanzt, vielleicht fragst du mal sein Patentrezept nach?
Allerdings werden unvermeidlich auch die Haselwurzeln natürlich in die neu aufgeschüttete Schicht einwachsen und in Konkurrenz zu den Stauden treten.
Meine "Shrubbery" liegt komplett unter der Haselhecke entlang des Nachbarn, auch auf Lehmboden.
Da wächst schon ganz ordentlich was, aber man muss es auf den Standort abstimmen, Hostas, wenn eingewachsen, sind auch etwas trockenheitsverträglich.
Aber mit Tropfschläuchen ist es dann natürlich einfacher.
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Re: lehmboden

lonicera 66 » Antwort #67 am:

Viele Vorschläge, danke dafür :)

In Pötten sind die Hostas jetzt auch. Und ich wollte sie auch die ersten Jahre in den Pötten in das aufgeschüttete Substrat stellen. Ich hoffe einfach, daß sich auf lange Sicht dort ein annehmbarer Boden bildet.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Rindenhumus + Lava


Guter Vorschlag *notiert*

Ich werde einfach mal demnächst ein paar Säcke dies und das besorgen. Und dann mische ich mal kräftig, nachdem ich versucht habe, den Boden etwas offener zu bekommen.

Schade, daß ich nicht einfach Mutterboden bestellen und dort ausbringen kann.

Der Aufwand ist einfach zu problematisch...aber wird schon mit euren Tipps ;)
liebe Grüße
Loni

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Re: lehmboden

Natternkopf » Antwort #68 am:

Wie Gartenplaner beschreibt: Kompost / und Brislecone erwähnt: Komposterde hält nach eigenen Erfahrungen nicht so lange vor,

Also immer was nachgeben, Laub drauflegen und Sand beimischen / zu streuen.
Dran bleiben ist die Devise. :)
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Re: lehmboden

lonicera 66 » Antwort #69 am:

@ Gartenplaner/Natti

Danke für die Hinweise und ich werde bei Markus mal anfragen wie er das macht.
liebe Grüße
Loni

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Re: lehmboden

Sandkeks » Antwort #70 am:

Tausche Sand gegen Lehm, Selbstabholer bevorzugt. ;D
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Re: lehmboden

pearl » Antwort #71 am:

laguna hat geschrieben: 22. Jul 2020, 22:08
Nachdem es ein Hostabeet werden soll, bringe ich eine andere Idee ein.
Eine Freundin hat eine solch durchwurzelte Ecke mit einigen höheren Bäumen.
Sie hat auf den Boden einen feinen Mulch aufgebracht und ihre Hostas in großen Töpfen aufgestellt.
Die Hostas wachsen in den Töpfen viel besser, müssen ein bis zweimal pro Woche gegossen werden und das Ganze sieht einfach superschön aus.

das ist auch meine Erfahrung. In großen hohen Kübeln wirken sie viel besser und auf gewachsenen Boden mit einer guten Mulchdecke aus Laub oder Häckselmaterial bleibt auch die Erde in den Töpfen immer humusreich. Vorausgesetzt das Substrat ist auch lehmhaltig, werden Regenwürmer einwandern und dafür sorgen, dass die Düngeminerale im Wurzelraum immer nachfließen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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spider
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Re: lehmboden

spider » Antwort #72 am:

Sandbiene hat geschrieben: 22. Jul 2020, 23:05
Tausche Sand gegen Lehm, Selbstabholer bevorzugt. ;D

Dem schliesse ich mich vorbehaltlos an. ;D 6 Eimer voll stehen schon bereit.
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lonicera 66
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Re: lehmboden

lonicera 66 » Antwort #73 am:

Ihr seid alle zu weit weg um Sand zu holen ;)

Und ich schrieb schon, ich bekomme das Zeug nicht so ohne weiteres in den Garten. Der liegt praktisch im zweiten Stock, von der Straße aus gesehen. ;D
liebe Grüße
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AndreasR
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Re: lehmboden

AndreasR » Antwort #74 am:

Wir sollten uns alle zusammen einen Hubschrauber mieten, und der bringt dann den Sand zu den Lehmgärtnern und nimmt dort gleich wieder den Lehm für die Sandgärtner mit. Wenn alle mitmachen, kann man bestimmt eine effektive Flugroute errechnen, die alle preisgünstig bedient. ;)
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