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Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie (Gelesen 2646 mal)
Moderator: AndreasR
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Ich wurde gefragt ob man eine Kastanie bis zu einem Meter azfschütten kann.
Ich vermute das die das nicht gut vertragen.
Allenfalls 10 -20 cm ist meine Vermutung.
Als alternative kann ich mir vorstellen einen Mauerring drum zu machen im 1/2 bis 3/4 Kronendurchmesser. Dann hätte man noch den Zusatznutzen einer schattigen Sitzgelegenheit.
Was ist die Expertise der Praktiker hier. Staudo hat doch sicher schon mal sowas tiefer gelegt???
Ich vermute das die das nicht gut vertragen.
Allenfalls 10 -20 cm ist meine Vermutung.
Als alternative kann ich mir vorstellen einen Mauerring drum zu machen im 1/2 bis 3/4 Kronendurchmesser. Dann hätte man noch den Zusatznutzen einer schattigen Sitzgelegenheit.
Was ist die Expertise der Praktiker hier. Staudo hat doch sicher schon mal sowas tiefer gelegt???
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Ich kenne einen Nussbaum, der vor 40 Jahren angefüllt wurde, vielleicht so 30 cm hoch. Der steht meines Wissens immer noch. Einen Meter Anschüttung verträgt vermutlich kein Baum. Die Lösung mit dem Sitzring erscheint mir praktikabel.
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Was soll da hingeschüttet werden und zu welchem Zweck?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
So ich habe ihn mir angesehen. Sehr groß, alt , sicher 25 Meter +. Malerischer Wuchs.
Sehr lichte Krone, verkleinertes schon schütteres Laub, viele kleine dürre Äste bis in die sehr hohe Spitze. Allerdings kaum Miniermottenbefall.
Eine Seite mit neuer Teerstraße überbaut. Zweite Seite 60-70 cm aufgeschüttet (Neubau). Die letzten beiden Seiten sollen ähnlich hoch aufgeschüttet werden. Baugrund liegt in einer Mulde die relativ nass ist und auf Straßenniveau aufgeschüttet werden soll um dort zu bauen.
Der sehr starke Stamm ist leider auch noch ein Zwiesel, der bis fast auf Bodenhöhe gespalten ist. Der straßenseitige Halbstamm hat vor wenigen Jahren auch noch drei 50 cm starke Äste abgesägt bekommen. Scheint rein zu faulen.
Ich habe ihnen wenig Hoffnung gemacht, vor allem weil der nachbarliche Neubau von dem schwächeren Teil des Zwiesels sicher tangiert wird. Womöglich ist er im Zwieselbereich auch noch faul.
Für den Baum besteht ein Erhaltungsgebot, ob das noch zu halten ist müssen sie jetzt bei der Gemeinde erfragen. Bin gespannt wie das ausgeht.
Sehr lichte Krone, verkleinertes schon schütteres Laub, viele kleine dürre Äste bis in die sehr hohe Spitze. Allerdings kaum Miniermottenbefall.
Eine Seite mit neuer Teerstraße überbaut. Zweite Seite 60-70 cm aufgeschüttet (Neubau). Die letzten beiden Seiten sollen ähnlich hoch aufgeschüttet werden. Baugrund liegt in einer Mulde die relativ nass ist und auf Straßenniveau aufgeschüttet werden soll um dort zu bauen.
Der sehr starke Stamm ist leider auch noch ein Zwiesel, der bis fast auf Bodenhöhe gespalten ist. Der straßenseitige Halbstamm hat vor wenigen Jahren auch noch drei 50 cm starke Äste abgesägt bekommen. Scheint rein zu faulen.
Ich habe ihnen wenig Hoffnung gemacht, vor allem weil der nachbarliche Neubau von dem schwächeren Teil des Zwiesels sicher tangiert wird. Womöglich ist er im Zwieselbereich auch noch faul.
Für den Baum besteht ein Erhaltungsgebot, ob das noch zu halten ist müssen sie jetzt bei der Gemeinde erfragen. Bin gespannt wie das ausgeht.
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Axel
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Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Das klingt nicht gut, v. a. wenn der Baum schon Faulstellen hat. Und die lichte Krone deutet auch nicht gerade auf Wohlbefinden hin.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
partisaneng hat geschrieben: ↑18. Jul 2020, 15:54
Sehr groß, alt , sicher 25 Meter +. Malerischer Wuchs.
Sehr lichte Krone, verkleinertes schon schütteres Laub, viele kleine dürre Äste bis in die sehr hohe Spitze. ...
Eine Seite mit neuer Teerstraße überbaut. Zweite Seite 60-70 cm aufgeschüttet (Neubau). Die letzten beiden Seiten sollen ähnlich hoch aufgeschüttet werden. ...
Für den Baum besteht ein Erhaltungsgebot...
Leider weiß der Baum nicht, dass er nicht sterben darf, wenn man ihn überbaut und zuschüttet.
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Nicht der erste und nicht der letzte Baum, bei dem irgendwer der Meinung ist, ein Baum sei ein rein "oberirdisches" Gebilde.
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Ich schätze, der Baum ist nicht zu retten. Sehr schade, aber es hilft nicht, hinterher zu klagen. Das hätte man sich vorher überlegen sollen.
Roden, Stubben ausfräsen, Boden austauschen gegen Baumkultursubstrat von ausreichend großen Volumen und einen neun Baum pflanzen. Aber keine neue Rosskastanie.
Eher vielleicht z. B. eine Silberlinde.
Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
D.h. er steht unter einem gewissen Schutz wenn ich richtig verstehe?
Sind dann solche Baumassnahmen nicht ein bisschen paradox? Es besteht ein Erhaltungsgebot, aber um richtige Pflege und Schutz kümmert sich letztendlich niemand? Dann frage ich mich, was dieses Gebot nützt. ???
- partisanengärtner
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Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Nichts.
Das ist wie mit den meisten Blühstreifen oder dem Biosprit. Gewissenspflaster allenfalls. Er war ja schon alt, das ist der Gang der Dinge.. wir haben uns ja bemüht....
Das ist wie mit den meisten Blühstreifen oder dem Biosprit. Gewissenspflaster allenfalls. Er war ja schon alt, das ist der Gang der Dinge.. wir haben uns ja bemüht....
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Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Ich habe das mit einer großen Buche erlebt. Die war auch durch eine Baumschutzverordnung geschützt. Den Nachbarn hat sie gestört. Plötzlich war ein Loch in die Wurzeln gebohrt und vermutlich Glyphosat reingegeben.
.
Der Baum starb und mußte gefällt werden.
.
Das Loch war da und auch gemeldet aber da nicht nachweisbar war wer das getan hatte, konnte nichts unternommen werden.
.
Mit der gleichen Methode starben zwei Obstbäume in meinem Schrebergarten. Sie hatten den Nachbar gestört.
.
Die Anzeige brachte außer einem verärgerten Nachbarn nichts. Kein Nachweis möglich ohne erheblichen Aufwand, der bei solchen Bagatellen auch nicht zu befürchten ist.
.
Allerdings hat er seitdem keine Freude mehr an seiner Aussicht. Da stehen zwar keine grünen Kronen im Weg, aber die großen schwarzen Baumleichen haben ihm den Sitz auf seiner Terasse gründlich verleidet.
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Der Baum starb und mußte gefällt werden.
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Das Loch war da und auch gemeldet aber da nicht nachweisbar war wer das getan hatte, konnte nichts unternommen werden.
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Mit der gleichen Methode starben zwei Obstbäume in meinem Schrebergarten. Sie hatten den Nachbar gestört.
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Die Anzeige brachte außer einem verärgerten Nachbarn nichts. Kein Nachweis möglich ohne erheblichen Aufwand, der bei solchen Bagatellen auch nicht zu befürchten ist.
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Allerdings hat er seitdem keine Freude mehr an seiner Aussicht. Da stehen zwar keine grünen Kronen im Weg, aber die großen schwarzen Baumleichen haben ihm den Sitz auf seiner Terasse gründlich verleidet.
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Axel
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Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Im Zwieselbereich ist eine Aufschüttung sicherlich noch kritischer als bei einem glatten Stamm.
Ein Beispiel, dass eine Aufschüttung überlebt werden kann(!), ist in Eichhorst knapp südlich vom Werbellinsee. Besonders vital sieht sie in meinen Augen nicht aus :-\. Hier noch weitere Bilder und Infos. Eigene Fotos kann ich sicherlich auch noch raussuchen, sind aber eher älter als neuer ;D. War schon lange nicht mehr dort.
Andere Bäume, die eine auffällige Aufschüttung überstanden haben, fallen mir nicht ein...
Ein Beispiel, dass eine Aufschüttung überlebt werden kann(!), ist in Eichhorst knapp südlich vom Werbellinsee. Besonders vital sieht sie in meinen Augen nicht aus :-\. Hier noch weitere Bilder und Infos. Eigene Fotos kann ich sicherlich auch noch raussuchen, sind aber eher älter als neuer ;D. War schon lange nicht mehr dort.
Andere Bäume, die eine auffällige Aufschüttung überstanden haben, fallen mir nicht ein...
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
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Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Vermutlich - wenn ich partisanengärtners Beschreibung richtig verstehe -, sind verschiedene Eigentümer im Spiel. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch verschiedene Behörden: Amt A spricht ein Erhaltungsgebot aus, Amt B gestattet den Straßenbau samt Anschüttung, Amt C gibt die Baugenehmigung für einen Nachbarbau samt Anschüttung. Und dann, vermutlich, möchte auch der Eigentümer des Baum-Grundstücks bauen, und bei diesem Verfahren entdeckt Amt D (oder Amt C?) zufällig, dass es ja - huch! - ein Erhaltungsgebot für den alten Baum gibt...neo hat geschrieben: ↑19. Jul 2020, 22:46... Es besteht ein Erhaltungsgebot, aber um richtige Pflege und Schutz kümmert sich letztendlich niemand? Dann frage ich mich, was dieses Gebot nützt. ??? [/quote]
[quote author=partisanengärtner link=topic=67438.msg3530901#msg3530901 date=1595607318] Nichts.
Das ist wie mit den meisten Blühstreifen oder dem Biosprit. Gewissenspflaster allenfalls. Er war ja schon alt, das ist der Gang der Dinge.. wir haben uns ja bemüht....
Solange beim Straßen- und Häuserbau behördlicherseits nicht zwingend auf Natur-Belange geguckt werden muss und solange es keine vernünftige Ämter-Vernetzung gibt, werden solche traurigen Baum-Schicksale wieder und wieder vorkommen :'(.
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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- Starking007
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Wieviel Aufschüttung verträgt eine Rosskastanie
Nach der Zustandsbeschreibung ist der Baum so gut wie tot. Fertig.
Ich habe aber schon Bäume alt werden sehen, die meterhoch angefüllt wurden,
aber ohne Verdichtung und vitale Arten wie Bergahorn und Esche.
Zu 90% ist es das Aus.
Ich hab schon Bäume sterben sehen, weil eine Saison Siloballen auf dem Wurzelbereich standen.
Oder Paletten mit Pflastersteinen ein paar Monate.
Ich habe aber schon Bäume alt werden sehen, die meterhoch angefüllt wurden,
aber ohne Verdichtung und vitale Arten wie Bergahorn und Esche.
Zu 90% ist es das Aus.
Ich hab schon Bäume sterben sehen, weil eine Saison Siloballen auf dem Wurzelbereich standen.
Oder Paletten mit Pflastersteinen ein paar Monate.
Gruß Arthur