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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4145607 mal)

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Moderator: cydorian

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Feigen+Tomaten
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigen+Tomaten » Antwort #12015 am:

cydorian hat geschrieben: 28. Sep 2020, 16:09
Hier auch wieder kühl und regnerisch - Ronde de Bordeaux reift zuverlässig weiter und ist nach wie vor schön süss, liefert täglich Feigen. Nur der "beerige" Ton verschwindet bei wenig Sonne und die Aussenfarbe ist schwächer. Eine sichere Miete, die Sorte.


Kann ich alles so bestätigen. Aber bei viel Regen und den Temperaturen zur Zeit platzen bei uns auch viele auf bevor sie ganz reif sind.
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Aliandra
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Aliandra » Antwort #12016 am:

philippus hat geschrieben: 28. Sep 2020, 15:04
Aliandra hat geschrieben: 28. Sep 2020, 14:14
Die allgemeine Faustregel lautet, dass gelbe und grüne Sorten eher reifen als dunkle.

?? wer schreibt das? :o
Die frühesten Sorten überhaupt, die man bei uns so kennt, sind RdB und Pastiliere, zwei dunkle Sorten. Eine der frühesten Sorten bei den Blütenfeigen ist Sultane, eine dunkle Sorte. Unter den frühesten zwei mal tragenden sind MddS und Brunswick, die eine dunkelrote bist bräunliche Farbe haben (ich würde sie also eher als dunkel bezeichnen). Auch die Figo moro scheint zu den eher frühen Sorten zu gehören.
Col de Dame blanc ist gelb / grün ist nicht früher als Col de Dame noir oder Col de Dame gris und die gehören wie Panachée zu den ganz späten Sorten.

Ich sehe da keinen Zusammenhang zwischen Farbe und Reifezeit, das scheint bunt gemischt zu sein.


Das sagt Thomas Knappe auf der Homepage seiner Baumschule.

Ich glaube aber wir reden einfach aneinander vorbei.

Es gibt Sorten, die per se früher oder später reifen.
Wenn es aber von ein und der selben Sorte mehrere Varietäten gibt, dann sollen die hellen schneller reifen als die dunklen.
https://www.palmenmann.de/produkte/feigenbaum-cuello-dama-blanca-helle-feige-ficu-cari-2905?gclid=EAIaIQobChMIp_aZx9uM7AIVBtGyCh0-rQCVEAsYASABEgLn2vD_BwE
In dem link steht das unter "Beschreibung".
https://www.palmenmann.de/produkte/feigenbaum-collar-blaue-frucht-ficu-cari-2904
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Aliandra » Antwort #12017 am:

Arni99 hat geschrieben: 28. Sep 2020, 21:11
Hier eine günstige „Stecklings-Box“
Mineralwasser Flasche halbiert.
Küchenpapier in das Mundstück gesteckt.
Oben mit Frischhaltefolie abgedeckt.
Man könnte so auch über das Küchenpapier von unten gießen. ;)

Du überraschst uns immer wieder mit Deinen Experimenten :D

Eine ganz praktische Methode ist auch ein simpler Gefrierbeutel

Durch Löcher (Kreuzschlitz mit einem Teppichmesser machen) kann man ganz gut gießen (kaum nötig).
Mit einer Kugelschreibermine macht man noch ein paar kleine Löcher rein zur Belüftung.
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Feigenstecklinge im Beutel.jpg
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #12018 am:

Feigen hat geschrieben: 28. Sep 2020, 22:14
cydorian hat geschrieben: 28. Sep 2020, 16:09
Hier auch wieder kühl und regnerisch - Ronde de Bordeaux reift zuverlässig weiter und ist nach wie vor schön süss, liefert täglich Feigen. Nur der "beerige" Ton verschwindet bei wenig Sonne und die Aussenfarbe ist schwächer. Eine sichere Miete, die Sorte.


Kann ich alles so bestätigen. Aber bei viel Regen und den Temperaturen zur Zeit platzen bei uns auch viele auf bevor sie ganz reif sind.

Wird wohl an der Kombination Regen + Kälte liegen. Um die Ostiole herum springen sie hier immer wieder mal leicht auf, ohne dass es sich aber geschmacklich auswirkt. Die zwei anderen Feigen sind Negronne.
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Negronne_RdB_20180909.jpg
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #12019 am:

mikie hat geschrieben: 28. Sep 2020, 19:04
Meine Panachee ist fast abgeerntet, schätze 3/35 Feigen hängen noch.
Wenn das klappt, meinst du eine Col de Dame noir könnte hier auch ausreifen?

Gibt es etwas wie "Reifetabellen" für die gängigen Sorten unter "Normalbedingungen" ?

Wahrscheinlich zu spät für eine "vernünftige" Ernte hinsichtlich Qualität und Quantität (mittelfristig gesehen) im Freiland. Hat Wurzelpit nicht deswegen seine rausgeschmissen? Bestimmt wirst du Feigen ernten können, aber es fragt sich ab wann, wie viele und in welcher Qualität. Viele Feigen werden dann evtl. gar nicht ausreifen oder zu einem Zeitpunkt wo die beste Qualität nicht mehr erreicht wird. Die Ernte wird eher spät beginnen und die Ernteperiode entsprechend kurz dauern.

Die Reifetabelle kenne ich nur von Baud. Sie zeigt die durchschn. Reifezeiten in Vaison-la-Romaine (44° 14′ N, 200 m über NN), da wo die Baumschule ist. Das ist schon nahe der nördlichen Grenze der Provence, das Klima nicht mehr rein mediterran. Laut einer Karte in seinem Buch ist die Reifezeit verglichen mit den wärmsten Regionen an der Küste um ca. 15 Tage später, aber ca. 15 Tage früher als in Lyon und 30 Tage früher als in Paris oder Straßburg. Klar wird das von Jahr zu Jahr und auch je nach Standort unterschiedlich sein.

Die Panachee ist deutlich früher als Col de dame, Bourjassotte oder Sucre vert. Sie ist weder früh noch spät, so ähnlich wie Sultane, Noire de Caromb oder Bellone mit Erntebeginn in der 2. Augusthälfte (bezogen auf diese Tabelle). Ich hatte das falsch in Erinnerung ;)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #12020 am:

Arni99 hat geschrieben: 28. Sep 2020, 20:41
Heuer war hier bereits der März bei knapp 10 Grad Durchschnittstemperatur, aber letzte Märzwoche kam dann der Frost zurück.
Zeile 3 ist der März.

Weisst du wie die Tagesmittelwerte ermittelt werden? Aus den 24 Werten zur vollen Stunde, aus 12 Werten jede zweite Stunde oder aus 4 Werten?
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HerrMG
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

HerrMG » Antwort #12021 am:

philippus hat geschrieben: 29. Sep 2020, 08:28
Feigen hat geschrieben: 28. Sep 2020, 22:14
cydorian hat geschrieben: 28. Sep 2020, 16:09
Hier auch wieder kühl und regnerisch - Ronde de Bordeaux reift zuverlässig weiter und ist nach wie vor schön süss, liefert täglich Feigen. Nur der "beerige" Ton verschwindet bei wenig Sonne und die Aussenfarbe ist schwächer. Eine sichere Miete, die Sorte.


Kann ich alles so bestätigen. Aber bei viel Regen und den Temperaturen zur Zeit platzen bei uns auch viele auf bevor sie ganz reif sind.

Wird wohl an der Kombination Regen + Kälte liegen. Um die Ostiole herum springen sie hier immer wieder mal leicht auf, ohne dass es sich aber geschmacklich auswirkt. Die zwei anderen Feigen sind Negronne.


Schön groß, deine Negronne.
Meine Negronne von letztem Jahr, produziert bei weitem noch nicht solch schöne Feigen.
Nächstes Jahr vielleicht :)

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Feigen+Tomaten
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigen+Tomaten » Antwort #12022 am:

philippus hat geschrieben: 29. Sep 2020, 08:28
Feigen hat geschrieben: 28. Sep 2020, 22:14
cydorian hat geschrieben: 28. Sep 2020, 16:09
Hier auch wieder kühl und regnerisch - Ronde de Bordeaux reift zuverlässig weiter und ist nach wie vor schön süss, liefert täglich Feigen. Nur der "beerige" Ton verschwindet bei wenig Sonne und die Aussenfarbe ist schwächer. Eine sichere Miete, die Sorte.


Kann ich alles so bestätigen. Aber bei viel Regen und den Temperaturen zur Zeit platzen bei uns auch viele auf bevor sie ganz reif sind.

Wird wohl an der Kombination Regen + Kälte liegen. Um die Ostiole herum springen sie hier immer wieder mal leicht auf, ohne dass es sich aber geschmacklich auswirkt. Die zwei anderen Feigen sind Negronne.


Bei uns hat die RdB auch schon so wie auf dem Bild ausgesehen. Andere Sorten die bei uns im Freiland stehen springen bei Regen + Kälte auch leicht auf, nicht alle.
Alle meine Feigen die im Kübel sind habe ich ins trockene gestellt. Der Großteil unter das Vordach der Scheune und ein paar ins Folienhaus bei die Tomaten. Bei den Kübelfeigen ist noch keine aufgesprungen. Ich denke auch, dass es die Kombination Regen + Kälte ist.
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HerrMG
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

HerrMG » Antwort #12023 am:

Meine RdB produziert noch zahlreiche frische Feigen.
Diese werden doch nicht mehr reifen oder?

Soll ich sie ausbrechen damit die Pflanze sich die Kraft spart oder einfach lassen?
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #12024 am:

philippus hat geschrieben: 29. Sep 2020, 09:46
Arni99 hat geschrieben: 28. Sep 2020, 20:41
Heuer war hier bereits der März bei knapp 10 Grad Durchschnittstemperatur, aber letzte Märzwoche kam dann der Frost zurück.
Zeile 3 ist der März.

Weisst du wie die Tagesmittelwerte ermittelt werden? Aus den 24 Werten zur vollen Stunde, aus 12 Werten jede zweite Stunde oder aus 4 Werten?

Hier die stündlichen Werte vom 1.4.2020 ab 00:00-24:00. (MIN -1,9; MAX +18,2)
00:00 +1,9
01:00 +0,9
02:00 +0,1
03:00 -0,3
04:00 -0,9
05:00 -1,7
06:00 -1,8
07:00 -1,6
08:00 -1,6
09:00 +0,3
10:00 +3,9
11:00 +10,9
12:00 +9,9
13:00 +8,8
14:00 +12,0
15:00 +16,4
16:00 +17,6
17:00 +17,7
18:00 +12,6
19:00 +10,5
20:00 +10,4
21:00 +7,2
22:00 +5,4
23:00 +4,7
24:00 +2,9

Diese Werte addiert geteilt durch 24 ergibt 6,0x, also scheinen die stündlichen Werte herangezogen zu werden.
5,9 zeigt die smartmixin app als Durchschnitt an. Liegt daran, dass ich nicht punktgenau auf die volle Stunde sondern nur 3-5min davor, danach ablesen/auswerten kann.
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Letzter Frost: 20.3.2025
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #12025 am:

philippus hat geschrieben: 29. Sep 2020, 09:10
mikie hat geschrieben: 28. Sep 2020, 19:04
Meine Panachee ist fast abgeerntet, schätze 3/35 Feigen hängen noch.
Wenn das klappt, meinst du eine Col de Dame noir könnte hier auch ausreifen?

Gibt es etwas wie "Reifetabellen" für die gängigen Sorten unter "Normalbedingungen" ?

Die Reifetabelle kenne ich nur von Baud. Sie zeigt die durchschn. Reifezeiten in Vaison-la-Romaine (44° 14′ N, 200 m über NN), da wo die Baumschule ist. Das ist schon nahe der nördlichen Grenze der Provence, das Klima nicht mehr rein mediterran. Laut einer Karte in seinem Buch ist die Reifezeit verglichen mit den wärmsten Regionen an der Küste um ca. 15 Tage später, aber ca. 15 Tage früher als in Lyon und 30 Tage früher als in Paris oder Straßburg. Klar wird das von Jahr zu Jahr und auch je nach Standort unterschiedlich sein.

Hab noch die offiziellen klimatologischen Normwerte für Carpentras herausgesucht. Das liegt nicht ganz 20 Km südlicher und 100 Meter tiefer. Wird bei Baud wohl eine Spur kühler sein, aber ein ungefährer Anhaltspunkt, auf welches Klima sich die Reifetabelle bezieht, ist es wohl.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #12026 am:

Arni99 hat geschrieben: 29. Sep 2020, 10:26
Diese Werte addiert geteilt durch 24 ergibt 6,0x, also scheinen die stündlichen Werte herangezogen zu werden.
5,9 zeigt die smartmixin app als Durchschnitt an. Liegt daran, dass ich nicht punktgenau auf die volle Stunde sondern nur 3-5min davor, danach ablesen/auswerten kann.

Danke Arni, dürfte von der Ermittlung der Tagesdurchschnittswerte recht akkurat sein.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #12027 am:

Der Jahresdurchschnitt 2020 liegt in meinem Mikroklima aktuell bei 14,7°C.
Bin gespannt was am 31.12.2020 als Wert angegeben wird.
Ich tippe auf 12-13°C.
Oktober 2019 hatte bei mir 13,8°C als Durchschnitt.
November 2019 hatte 8,6°C.
Dezember 2019 4,3°C.

Jänner 2020 +3,5
Februar 2020 +8,1

Sind also immer 4-5°C weniger pro Monat beginnend mit September.
Eistage (MAX. kleiner/gleich 0°C)gabs am Balkon keinen einzigen 2019 auf 2020.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #12028 am:

philippus hat geschrieben: 29. Sep 2020, 10:39
philippus hat geschrieben: 29. Sep 2020, 09:10
mikie hat geschrieben: 28. Sep 2020, 19:04
Meine Panachee ist fast abgeerntet, schätze 3/35 Feigen hängen noch.
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Gibt es etwas wie "Reifetabellen" für die gängigen Sorten unter "Normalbedingungen" ?

Die Reifetabelle kenne ich nur von Baud. Sie zeigt die durchschn. Reifezeiten in Vaison-la-Romaine (44° 14′ N, 200 m über NN), da wo die Baumschule ist. Das ist schon nahe der nördlichen Grenze der Provence, das Klima nicht mehr rein mediterran. Laut einer Karte in seinem Buch ist die Reifezeit verglichen mit den wärmsten Regionen an der Küste um ca. 15 Tage später, aber ca. 15 Tage früher als in Lyon und 30 Tage früher als in Paris oder Straßburg. Klar wird das von Jahr zu Jahr und auch je nach Standort unterschiedlich sein.

Hab noch die offiziellen klimatologischen Normwerte für Carpentras herausgesucht. Das liegt nicht ganz 20 Km südlicher und 100 Meter tiefer. Wird bei Baud wohl eine Spur kühler sein, aber ein ungefährer Anhaltspunkt, auf welches Klima sich die Reifetabelle bezieht, ist es wohl.

Der böse 7.1.1985 :) -15,1°C bei den südfranzösischen Feigen.
Was hatte Marseilles an diesem Tag mit dem Mittelmeer als Wärmespeicher?
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #12029 am:

Arni99 hat geschrieben: 29. Sep 2020, 10:55
Der böse 7.1.1985 :) -15,1°C bei den südfranzösischen Feigen.
Was hatte Marseilles an diesem Tag mit dem Mittelmeer als Wärmespeicher?

Eben recherchiert. Die verfügbaren Daten von Marseille sind normalerweise die vom Flughafen Marignane, der sich ca. 20 km landeinwärts im NW befindet, am Ostufer des Sees Étang de Berre. Dort waren es an diesem Tag -12,4°, aber im eisigen Februar 1956 waren es -16,8° (12). Da war ein Großteil Europas betroffen, knackige Kälte bis tief nach Südspanien und Nordafrika, Schneedecke in Algier.
Für Marseille Observatorium, wohl irgendwo im Stadtgebiet, habe ich nur ein -14,3° (Feb. 1929), der Kälterekord im Jänner beträgt -10,5° (12.1.1987).

Direkt am Meer war es bisher milder: Nizza, die Station liegt am Flughafen der auf einer Art Polder gebaut ist, waren es am 9.1.85 -7,2°, das ist all time low, aber in Cannes 30 km westlich schon -12 (weniger geschützt durch Relief gegen N), aber ich glaub die Messstelle ist nicht direkt am Meer
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