Da es jetzt wohl darauf hinausläuft die Lücken auf den 3 Obstwiesen mit Quittenbäumen aufzufüllen, sind bei mir noch 2 Fragen aufgetaucht:
Kann ich ohne Weiteres die Nachpflanzungen an den Standort der durch Diplodia eingegangenen Apfelbäume bzw. in deren Nähe platzieren?
Komplett obstbaulich jungfräuliche bzw. alte Steinobstfläche habe ich leider nicht. Eine Kompostgabe in das Pflanzloch würde ich sowieso machen.
Kann ich die Quitten auch ab Ende Oktober über den Winter verteilt in frostfreien Perioden nach und nach bis zum Frühjahr pflanzen oder ist eine reine Frühjahrpflanzung sicherer?
Hintergrund ist die oft genannte Frostanfälligkeit an Holz und Wurzel (Flachwurzler). Bei einer Herbstpflanzung wird dann oft das 30cm Anhäufeln mit Erde um die Baumscheibe als Frostschutz für die Wurzeln genannt.
Die 3 Obstwiesen befinden 20km von Frankfurt am Main entfernt auf ca. 260m in der Vordertaunusebene (Kronberg, vorgelagert den Taunushängen). Längere Frostperioden von -15 Grad waren eher seltener, gab es aber . In den unmittelbar zurückliegenden Wintern gab es nur wenig Frost. Fläche Nr 1 ist eine Hanglage mit schwerem und steinigen Boden und relativ offen/teils etwas leicht windig. Fläche 2 ebene Lage mittelschwerer Boden umgeben von jeweils anderen Obstgrundstücken. Fläche 3 gaanz leichter Hang, mittelschwerer Boden, an einer Seite dichtes Heckengrundstück, zur anderen Seite relativ offen.
Der Grund meiner Frage zielt darauf ab, dass ich die gesamte Pflanzlochvorbereitung, sowie die eigentlichen Pflanzarbeiten so nebenbei alleine ausführen muss. Da es eine relativ große Anzahl an Quitten wird, wäre es natürlich vorteilhafter wenn ich so die Arbeiten etwas über den Winter bis zum Frühjahr aufteilen kann.
Wenn Ihr mir allerdings davon abratet ab Ende Oktober nach und nach den Winter hindurch in frostfreien Perioden die Quitten zu pflanzen, muss es eben (mit Hilfe) im Frühjahr komplett erledigt werden. Das sichere Gedeihen der Kultur ist mir dann am Ende wichtiger.
Danke für Eure Ratschläge
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Pflanzzeitpunkt Quitten (Gelesen 1192 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Pflanzzeitpunkt Quitten
Grundsätzlich ist die Herbstpflanzung zu empfehlen. Je näher zum Frühjahr, desto schlechter. Im Klima der letzten Jahre ist der Winter eine wichtige Zeit für das Wurzelwachstum geworden und die extremen Trockenzeiten ab Frühjahr verursachen enorm viel Stress. Auch für dich, denn am Anfang musst du giessen. Da ist es besser, wenn der Baum im Herbst gepflanzt wurde, schon mit dem Wurzelwachstum beginnen konnte statt wie beispielsweise dieses Jahr im März rauskommt und sofort darauf pünktlich eine riesige Trockenzeit ab Ende März bis September erlebt. ich habe dieses Jahr gegossen wie blöde, Eimer herangefahren, den Hang bei Hitze hochgeschleppt. Nimm, was du an Wachstum und Feuchtigkeit kriegen kannst und das bedeutet: Herbstpflanzung.
Bodenmüdigkeit tritt dort auf, wo die Wurzeln waren, versuche also die Pflanzplätze so weit zu verschieben wie es eben geht. Je grösser der Artenabstand, desto besser. Quitte nach Apfel ist zwar besser wie Apfel nach Apfel, aber schlechter wie Steinobst nach Apfel.
In den Plantagen reicht es je nach Boden oft sogar schon, wenn bei Neupflanzung aus der Fahrgasse die neue Baumreihe wird und aus den Baumreihen die Fahrgasse.
Bodenmüdigkeit tritt dort auf, wo die Wurzeln waren, versuche also die Pflanzplätze so weit zu verschieben wie es eben geht. Je grösser der Artenabstand, desto besser. Quitte nach Apfel ist zwar besser wie Apfel nach Apfel, aber schlechter wie Steinobst nach Apfel.
In den Plantagen reicht es je nach Boden oft sogar schon, wenn bei Neupflanzung aus der Fahrgasse die neue Baumreihe wird und aus den Baumreihen die Fahrgasse.
- thuja thujon
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Re: Pflanzzeitpunkt Quitten
Im Frühjahr giessen und besprühen mit Nebeldüsen und keine Ahnung was für Gedöns kann keine Herbstpflanzung ersetzen.
Ansonsten: pflanzen nur wenn der Boden offen und damit bearbeitbar ist. Es bringt nichts in nassen Boden Baumwurzeln reinzutöpfern. Einschlämmen ist auch kontraproduktiv, mit den Fingern unten bei den Feinwurzeln für Bodenschluss sorgen. Angiessen wenn das halbe Pflanzloch zu ist, ok, aber vorsichtig mit der Brause und nicht volles Rohr eingeschlämmt.
Unterm Strich bleibt also jetzt bis der Boden zu nass ist. Danach gibt es nach einem Kahlfrostwinter vielleicht wieder im Februar die Möglichkeit. Zu spät zum anwachsen da der Boden bis dahin kalt ist.
Ansonsten: pflanzen nur wenn der Boden offen und damit bearbeitbar ist. Es bringt nichts in nassen Boden Baumwurzeln reinzutöpfern. Einschlämmen ist auch kontraproduktiv, mit den Fingern unten bei den Feinwurzeln für Bodenschluss sorgen. Angiessen wenn das halbe Pflanzloch zu ist, ok, aber vorsichtig mit der Brause und nicht volles Rohr eingeschlämmt.
Unterm Strich bleibt also jetzt bis der Boden zu nass ist. Danach gibt es nach einem Kahlfrostwinter vielleicht wieder im Februar die Möglichkeit. Zu spät zum anwachsen da der Boden bis dahin kalt ist.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Pflanzzeitpunkt Quitten
Danke für Eure ausführlichen Antworten. Ich werde nach und nach bisschen pflanzen. Wenn es dann doch bis in den Früjahr mit den letzten Bäumen geht, bekommen die eben noch etwas mehr Wasser zum Anfang.