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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2405134 mal)

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Moderator: cydorian

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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9090 am:

Du bist eben der "Venus" - Typ :-) Das ist ein guter Kompromiss, den Viele mögen. Einen sehr leichten Ton davon hat z.B. die kernlose Suffolk Red, geht Richtung Bonbons (aber wirklich nur zart), ewig schade dass die Sorte sonst so viele Nachteile hat.

Die neutralen Sorten isst zwar jeder, denn wo kein Aroma ist da kann auch keines stören, aber behalten will ich diese süssliche Langeweile nicht. Da ist mir der Abstand zu den gekauften Tafeltrauben zu gering. Neutrales krieg ich sowieso immer gekauft, aber einen muskatigen Leckerschmecker nicht. Arkadia ist bei mir auch schon längst wieder rausgeflogen.
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enaira
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

enaira » Antwort #9091 am:

guggi hat geschrieben: 6. Okt 2020, 13:50
enaira hat geschrieben: 3. Okt 2020, 19:30
Sorry, muss nochmal nachfragen:
Gibt es Erfahrungen zu 'Arkadia Rozowa'?
Die Beschreibung bei Schmidt klingt, als wenn sie hier passen würde, aber ich habe ja keinerlei Ahnung...


Sehr süße Sorte, mit wenigen, mich nicht störenden Kernen, sehr schönen Trauben, Beerengröße und beschaffenheit ähnlich Arcadia, also recht groß und gleichmäßig. Geschmacklich gut, nicht störend, angenehmes Mundgefühl, zarte Haut, fruchtig, ohne spezielle Richtung. Hatte ein Wespenproblem dieses Jahr. Ich finde sie toll und würd sie jederzeit wieder pflanzen.

.
Das klingt eigentlich gut.
Wie ist es mit der Optik? Herbstfärbung?
Hast du vielleicht sogar ein aktuelles Foto für mich?
Liebe Grüße
Ariane

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Mediterraneus » Antwort #9092 am:

Für enaira: "New York Muscat" letzte Woche. Trotz massiver Mitfresser gab es Trauben. Die Wespenplage und die vielen Vögel haben von meinen anderen Traubensorten (Muscat Bleu, Romulus, Arkadia, Kischmisch Lutsch...)kaum was übrig gelassen.
New York Muscat ist spät und anfangs sehr fest. Das hat den Mitessern nicht so gefallen. Wenige, aber unversehrte und trotz Trockenheit großen Beeren hängen noch.
Traumhaft ist die lange anhaltende Herbstfärbung, die oft schon Ende August beginnt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Mediterraneus » Antwort #9093 am:

Die Rebe hat keine guten Bedingungen, schmales Beet, abgemagerter Boden, drunter Fels, sie wurzelt unter dem Pflaster.
Die helleren Blätter rechts gehören zu "Kischmisch Lutschistji", die ist direkt daneben gepflanzt.

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

enaira » Antwort #9094 am:

Vielen Dank, Medi, das sieht super aus, genau so hatte ich mir das vorgestellt! Wegen deiner Schwärmerei hatte ich ja jetzt gleich 2 Traubensorten bei H. Schmidt bestellt:
'New York Muscat' und 'Frumoasa alba'.
Ich finde, die haben gute Ware geliefert, und die Herbstfärbung ist auch schon zu erkennen! :D
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9095 am:

Wie schmeckt New York Muscat, wenn sie so lange hängt? Wie ist die Konsistenz der Beeren?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Aella » Antwort #9096 am:

So eine tolle Herbstfärbung :D

Kaufgründe für die rote Viktoria und die Venus waren bei mir unter anderem die schön angepriesene rote Herbstfärbung. Beide stehen direkt an der Terrasse, sollten also auch optisch was her machen. Weder die eine, noch die andere zeigt sich rot ??? alles andere spricht aber dafür, dass es die richtigen Sorten sind.

An was könnte das liegen?
Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9097 am:

Wenn es hohe Stickstoffgehalte im Boden gibt verschiebt sich die Herbstfärbung nach hinten bzw kann auch ganz ausfallen.

Kühl genug war es jedenfalls schon in BW, wahrscheinlich auch in Innerstädtischen Wärmeinseln.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Mediterraneus » Antwort #9098 am:

cydorian hat geschrieben: 23. Okt 2020, 17:25
Wie schmeckt New York Muscat, wenn sie so lange hängt? Wie ist die Konsistenz der Beeren?


Mir schmeckt sie hervorragend (aber nicht ganz so gut, wie Muscat Bleu). Ich finde, sie braucht die kalten Nächte, damit sie richtig gut wird. Das Tessineraroma der Haut geht dann weg. Sie ploppt dann so richtig auf im Mund, wenn man draufbeisst, ist innen aber nicht glibberig. Manche Kerne sind etwas groß, aber die liefern das Muskataroma.
Für die Trauben-Freaks gibt es sicher geschmacklich bessere Sorten, aber als Allrounder find ich sie unschlagbar. Wer Wert auf "Zierpflanze" legt, ist super mit ihr bedient. Ich schneide nicht großartig, lenke nur in die Richtung, entferne Triebe, welch ich nich haben will und schneide auf Zapfen, wo ich gerade hinkomme. Pilz kennt sie nicht.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9099 am:

Wär vielleicht was als Nachfolger für meine Solotoi Don. Hatte die Hoffnung, dass diese Zuckerrübe sich im Laufe des Herbsts noch als geschmackvoller erweist. Leider geschmacklich ein totaler Fehlschlag, süssliches Polystyrol. Und so wirklich lange haltbar ist sie auch nicht, sie bekam Botrytis an vielen Beeren, dann fault sie schnell. Aber platzfest ist sie. So sehr wie keine andere.

Komische Sache mit diesen russichen Züchtungen. Es gibt da ein paar echte Geschmackshighlights und es gibt gar nicht so wenig so extreme Fehlschläge, bei denen man sich wirklich fragt wieso sowas vermehrt und manchmal auch bejubelt wird. Das Feld teilt sich stark und es wäre bitter nötig, Verkostungen zu haben um vorher zu sehen was die Sorte im Mund bringt. Wieder zwei Jahre verloren, weil sich eine Sorte an Reinfall zeigte.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

sandor » Antwort #9100 am:

Frage cydorian, warst Du seinerzeit einmal im Sutel Veitshöchheim bei den jährlichen Tafeltraubentagen, als es diesen noch gab?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9101 am:

Ein bisschen was kann man ja rausfinden wenn man ausreichend lange sucht. Das die Infos von Schmidt mit höchster Vorsicht zu geniessen sind ist wohl jedem klar.

Nach diesen Berichten hätte ich Solotoi Don jedenfalls nicht gepflanzt. https://pillnitzer-tafelreben.de/gallery/

Hier habe ich gerade Preoprashenie eingegraben, auch ein Griff ins blaue, liest sich im Link aber ganz anders als SD.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9102 am:

thuja hat geschrieben: 30. Okt 2020, 10:22
Nach diesen Berichten hätte ich Solotoi Don jedenfalls nicht gepflanzt. https://pillnitzer-tafelreben.de/gallery/
[/quote]

Wieso? Da steht "Verkostung gut, sortentypisch". Und "gut aussehend, regenanfällig". Das klingt doch ganz annehmbar? Regenanfällig ist kein Problem, ein Zweig rankt unter einem Dachüberstand und das sind sowieso Viele.

[quote author=sandor link=topic=29993.msg3581481#msg3581481 date=1604049624]
Frage cydorian, warst Du seinerzeit einmal im Sutel Veitshöchheim bei den jährlichen Tafeltraubentagen, als es diesen noch gab?


Nein, aber zweimal bei anderen Veranstaltungen mit relativ breiter Verkostungsmöglichkeit, eine in einer staatlichen Weinbauschule. Allerdings gibts eine Flut russischer Sorten, sowas kann kein Tafeltraubentag abbilden. Selbst Schmidt, der ja nun wirklich nicht das Neueste hat liegt schon bei über 50 Ost-Sorten und wenn man sich Slovplant angesehen hat (dieses Jahr ist da allerdings tote Hose), rollt ständig mehr an.

Bei einer Verkostung hab ich 20 Sorten durchprobiert und wusste dann vor allem, was ich nicht will :-) Solotoi Don war nirgends zu probieren. Oder frühere Fehlschläge.

Vielleicht sind auch die Ansprüche höher geworden. Im Moment legen die kommerziellen Anbauer mit Sorten von Sun World / USA nun auch in Südeuropa mächtig zu. Sorten wie Sable haben beim Kunden voll eingeschlagen, zu recht, geschmacklich echte Fortschritte. Das ist schon ein ganz anderes Niveau wie früher geworden. Eine matte Zuckerrübe wie Solotoi Don wirkt dagegen extrem schwach. Das ist dieser Kodrianka-Stil, Styropor mit einem Schuss Zucker. Aber immer toll aussehend...
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9103 am:

In der Tabelle steht nichts was schlechter ist als gut. Und gut bedeuted dann wohl so viel wie man spuckts nicht aus.
Sortentypisch und gut aussehend sind nichtssagend, für den Aromafokussierten wäre ich vorischtig wenn das die einzigen nennbaren Vorteile sind.

Ich lese das eben etwas vorsichtiger, Regenanfällig könnte auch der Hinweis auf Botrytis sein.
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Urmele
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Urmele » Antwort #9104 am:

"Regenanfällig" lese ich als "Platzt sofort wenn es regnet" und gammelt dann zügig weg.

Meine neuesten Errungenschaften sind Daria und Klubnitschni.

Daria ist ein Kind von Drushba und soll den tollen Geschmack von Drushba mitbringen aber mit größeren Beeren und Trauben und weniger Anfälligkeit für Botrytis.

Klubnitschni habe ich als Ersatz für Venus gepflanzt. Ich mag den Geschmack von Venus, aber sie wächst derart, dass sie mir alle anderen Reben überwuchert.
In Verbindung mit dem eher kleinen Ertrag passt das nicht so gut. Außerdem bröselt das Stielgerüst bei der Ernte auseinander.

Klubnitschni soll ähnlich gut schmecken bei verhaltenerem Wachstum und besserem Ertrag.
Bin sehr gespannt, noch tragen sie nicht.

Rückblickend habe ich schon viele Reben gepflanzt und aus den unterschiedlichsten Gründen wieder gerodet.

Tasson hatte trotz geschütztem, trockenem Platz jedes Jahr massiv Pero, Frumoasa Alba-jedes Jahr Sonnenbrand und Pero, Palatina platzt und fault.

Helena, Augustin und Piroschka hatten einen guten Geschmack aber winzige Beeren, Liwia und Tigin sahen toll aus, haben hier im Voralpenland aber nie ihr hochgelobtes Aroma erreicht.

Die Liste der Irrtümer ist lang. Aber im Lauf der Zeit sammelt man sich seine Lieblinge schon zusammen ;)
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