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Obstbaumveredler-Adepten-Fragen (Gelesen 431951 mal)
Moderator: cydorian
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Vielen Dank, wird in der nächsten Saison ausprobiert ;D
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Kann denn das Nicolieren bei allen problematischen Quitten/Birnenkombinationen die Unverträglichkeit zuverlässig beseitigen?
Einer der Gründe für die Unverträglichkeit soll doch in einer Toxinbildung bestehen. Hier ist ein interessanter Artikel dazu, wo die Gründe für die Unverträglichkeiten auf den Seiten 1 und 2 kurz dargestellt werden.
https://www.foeko.de/wp-content/uploads/2019/08/2-2019-birnen-teil-1.pdf
Dort wird auch geschildert, in welchem Abstand zur Veredelungsstelle die Unverträglichkeitsreaktion stattfinden soll. Bei verträglichen Sorten 7,5 bis 9 cm über der Veredelungsstelle, bei unverträglichen Sorten näher an der Veredelungsstelle. Danach hätte ich vermutet, dass eine Zwischenveredelung mindestens 10 cm lang sein sollte. Warum funktioniert das Nicolieren dann überhaupt?
Einer der Gründe für die Unverträglichkeit soll doch in einer Toxinbildung bestehen. Hier ist ein interessanter Artikel dazu, wo die Gründe für die Unverträglichkeiten auf den Seiten 1 und 2 kurz dargestellt werden.
https://www.foeko.de/wp-content/uploads/2019/08/2-2019-birnen-teil-1.pdf
Dort wird auch geschildert, in welchem Abstand zur Veredelungsstelle die Unverträglichkeitsreaktion stattfinden soll. Bei verträglichen Sorten 7,5 bis 9 cm über der Veredelungsstelle, bei unverträglichen Sorten näher an der Veredelungsstelle. Danach hätte ich vermutet, dass eine Zwischenveredelung mindestens 10 cm lang sein sollte. Warum funktioniert das Nicolieren dann überhaupt?
- dmks
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Weiß ich nicht - aber is so.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
dmks hat geschrieben: ↑26. Nov 2020, 21:59
Die Wirkung ist immer die selbe ;) oder?
Wie lang kann man die Zwischenreiser-Variante eigentlich (sinnvoll) treiben?
Ich denke schon, dass die Wirkung die selbe ist. Wie lange man die Zwischenveredlung sinnvoll machen kann, hängt vermutlich von der Länge der Reiser der Zwischensorte ab, die man hat, bzw. was die gewünschte Stammlänge sein soll. Beide Fälle begrenzen irgendwie die sinnvolle Länge der Zwischenveredlung, würde ich sagen. ;)
Aber nur wegen der Unverträglichkeit sehe ich keinen Grund, die länger als nötig, bzw. länger als so kurz wie möglich, zu machen.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich finde den verlinkten Artikel nicht nur wegen der Unverträglichkeitsdiskussion, sondern auch wegen den vorgestellten Quittenunterlagensorten, von denen einige mir unbekannt waren, recht interessant!
carot hat geschrieben: ↑26. Nov 2020, 22:20
Einer der Gründe für die Unverträglichkeit soll doch in einer Toxinbildung bestehen. Hier ist ein interessanter Artikel dazu, wo die Gründe für die Unverträglichkeiten auf den Seiten 1 und 2 kurz dargestellt werden.
https://www.foeko.de/wp-content/uploads/2019/08/2-2019-birnen-teil-1.pdf
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
@Wild Obst
Ergänzend zu den Quittenunterlagen und >>>Unterlagen im Birnenanbau
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Das Buch ist über 100 Jahre alt, aber noch immer sehr nützlich für viele Fragen rund ums Veredeln
Nicolas Gaucher, Die Veredelungen und ihre Anwendung für die verschiedenen Bäume und Sträucher
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Danke Ringlo für den Link zu der weiteren Unterlagenbeschreibung. Wobei ich irgendwie mich inzwischen auf BA29 eingeschossen habe und die bewurzelt sich auch sehr leicht, wodurch ich aus Wurzelschossern bestehender Bäume einen steten Nachschub habe... ;)
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
ringlo hat geschrieben: ↑29. Nov 2020, 08:59
@Wild Obst
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Zwei Unterlagen aus Deutschland sind dort noch nicht aufgeführt: Emilia (P. x michauxii) und Sophia (Pyrus communis mosk). Vor kurzem (10/2020) war ein Artikel in der Zeitschrift "Obstbau" über die Unterlagen. Die Unterlagen sollen gegen Birnenverfall resistent sein. Wuchstärke wie Sämling. In ein paar Jahren weiß ich mehr.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich hatte noch ganz vergessen, mich für den Link zu bedanken, Talkrabb!
Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Ich möchte mich bei allen, die hier in der Vergangenheit so fleißig gepostet haben, an dieser Stelle mal bedanken. Diesen Winter plane ich meine ersten Veredlungsversuche (Sowohl Kopulieren als auch Pfropfen bei zwei Birnbäumen, die ich im Sommer wohl nicht ausreichend ausgedünnt hatte und bei denen ich jetzt eh zurückschneiden muss, um den im Urlaub entstandenen Windbruch auszugleichen) und zu vielen Fragen, die in der einschlägigen Literatur gar nicht so richtig behandelt werden, konnte ich hier viele Anregungen finden. Jetzt muss es nur noch in der Praxis klappen. ::)
Bei der Gelegenheit kann ich vielleicht auch direkt ein paar Fragen stellen, die mich doch noch etwas bewegen.
- Meine Unterlagen und Edelreiser kommen (vermutlich) zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Edelreiser kann ich entweder an den Mauer an der Südseite des Gartens verbuddeln (wenn es nicht zu kalt ist, da das Gelände dahin leicht absinkt und es am ehesten dort Dauerfrost haben kann) oder im Kühlschrank lagern, da steht ein völlig leerer im Keller. Bei den Unterlagen ist mir das noch nicht so ganz klar. Ich habe hier was von Kübeln mit Sand gelesen, käme dann eventuell auch in Frage, die in den im Winter eh nicht genutzten Sandkasten zu stecken? Oder ist denen das womöglich zu kalt?
- Nach dem Veredeln hätte ich die klassische Option - kühl und hell - nur zur Verfügung, wenn ich direkt in Töpfe setze und eventuell übergangsweise in einem Beet einbuddele, also nich frostfrei. Wenn ich andere Beiträge hier richtig verstanden habe, sollte das aber kein Problem sein? Auf der Terrasse hätte ich etwas Sorge davor, dass es dort vor der Wand (direkte Südseite) recht warm werden kann, aber nachts dann dennoch Frost gibt. Und Garage und Gartenhaus wären sehr düster.
Bei der Gelegenheit kann ich vielleicht auch direkt ein paar Fragen stellen, die mich doch noch etwas bewegen.
- Meine Unterlagen und Edelreiser kommen (vermutlich) zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Edelreiser kann ich entweder an den Mauer an der Südseite des Gartens verbuddeln (wenn es nicht zu kalt ist, da das Gelände dahin leicht absinkt und es am ehesten dort Dauerfrost haben kann) oder im Kühlschrank lagern, da steht ein völlig leerer im Keller. Bei den Unterlagen ist mir das noch nicht so ganz klar. Ich habe hier was von Kübeln mit Sand gelesen, käme dann eventuell auch in Frage, die in den im Winter eh nicht genutzten Sandkasten zu stecken? Oder ist denen das womöglich zu kalt?
- Nach dem Veredeln hätte ich die klassische Option - kühl und hell - nur zur Verfügung, wenn ich direkt in Töpfe setze und eventuell übergangsweise in einem Beet einbuddele, also nich frostfrei. Wenn ich andere Beiträge hier richtig verstanden habe, sollte das aber kein Problem sein? Auf der Terrasse hätte ich etwas Sorge davor, dass es dort vor der Wand (direkte Südseite) recht warm werden kann, aber nachts dann dennoch Frost gibt. Und Garage und Gartenhaus wären sehr düster.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Bis sie austreiben können sie gern dunkel stehen.
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Eckloff hat geschrieben: ↑10. Dez 2020, 21:36
Ich habe hier was von Kübeln mit Sand gelesen, käme dann eventuell auch in Frage, die in den im Winter eh nicht genutzten Sandkasten zu stecken? Oder ist denen das womöglich zu kalt?
[/quote]
Ja, man kann die Unterlagen in Sand einschlagen, Erde ist aber besser. Die Kälte ist im Sand nicht das Problem, sondern das Wasser. Das Wasser darf nicht im Sandkasten stehen bleiben. Das kann einerseits entweder zum Gammel führen oder wenn's friert, dann können die Wurzeln im gefrorenen Wasser Schaden nehmen. Also muss du zusehen, dass der Sandkasten eine Drainage hat. Sollte der Sand trocken sein und wegen mangelnden Regen trocken bleiben, musst du den Sand ab und zu Wässern. Die Kälte selber ist kein Problem. Ich habe gestopfte Birnen und Äpfel problemlos im Winter ohne weitere Schutzmastnahmen draußen stehen lassen können. Nur wenn Wasser im Topf stehen blieb, habe ich Probleme bekommen.
[quote author=Eckloff link=topic=43012.msg3600386#msg3600386 date=1607632588]
- Nach dem Veredeln hätte ich die klassische Option - kühl und hell - nur zur Verfügung, wenn ich direkt in Töpfe setze und eventuell übergangsweise in einem Beet einbuddele, also nich frostfrei. Wenn ich andere Beiträge hier richtig verstanden habe, sollte das aber kein Problem sein? Auf der Terrasse hätte ich etwas Sorge davor, dass es dort vor der Wand (direkte Südseite) recht warm werden kann, aber nachts dann dennoch Frost gibt. Und Garage und Gartenhaus wären sehr düster.
Ja, Frost ist nach der Veredelung kein Problem. Von der Südseite der Hauswand würde ich dir abraten. Die Reiser könnten zu schnell austreiben, bevor die Verbindung vernünftig verwachsen ist. Das selbe kann passieren, wenn man die Veredelungen im Haus lagert. Wenn's dazu noch dunkel ist, kannst du live dabei sein, wie deine Veredelungen vom Schimmel gefressen werden. Lasse also am besten die Veredelungen draußen stehen. Schatten wäre dann auch kein Problem.
Viel Erfolg!
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Es sind bei der Lagerung immer mehrere Faktoren die zusammenspielen! Temperatur, Luftfeuchte, Licht...Zeitpunkt, Vorbehandlung...
Im Betrieb lagern sie im fensterlosen Raum (dunkel) mit einstelligen Plusgraden aber trockener Luft problemlos mehrere Wochen.
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- dmks
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Re: Obstbaumveredler-Adepten-Fragen
Es sind halt viele Fragen die Du stellst - und die Lösung immer ein komplexer Zusammenhang!
Wenn Du die Möglichkeit hast alles im "draußen-Modus" zu belassen, dann ist alles ohne zuviel Sonne okay!
Sobald die Veredlungen nach drinne wandern sind Pilze der größte Feind.
Normaler Frost tut den Veredlungen nichts - es sei denn sie sind vorher zu warm geworden, oder können austrocknen.
Wenn Du die Möglichkeit hast alles im "draußen-Modus" zu belassen, dann ist alles ohne zuviel Sonne okay!
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Normaler Frost tut den Veredlungen nichts - es sei denn sie sind vorher zu warm geworden, oder können austrocknen.
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