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Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden (Gelesen 10317 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Aquilegia vulgaris
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Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Aquilegia vulgaris »

Hallo zusammen,

ich möchte einen kleinen Beerenobstgarten anlegen (ca. 10 qm). Der Platz dafür ist sonnig / halbschattig, der Boden sandig und der ph-Wert bei ca. 7. Bisher wurde der Platz für Gemüse / Sommerblumen verwendet.

Ich bin gerade am überlegen, was ich genau pflanzen soll. Ich hätte gerne eine Schwarze Himbeere, eine Himbeere Glen Coe, eine Taybeere oder eine Brombeere Dorman Red. Hat die irgendwer im Garten und kann mir etwas dazu sagen, ob sie (viele) Ausläufer machen und ob sie sehr wuchern? Der Platz bei mir wäre begrenzt.

Dann war ich am überlegen die Maibeere/Kamtschatkabeere/Sibirische Blaubeere zu pflanzen. Ich hatte irgendwo gelesen, dass sie lieber leicht sauren Boden wollen. Damit kann ich nicht dienen. Was denkt ihr, würden sie auch bei pH-Wert 7 wachsen? Hat da jemand Erfahrung?

Außerdem suche ich eine Bezugsquelle für die Stachelbeere "Süße Lea".

Ich habe auch überlegt, zwei Filzkirschen / Nanking-Kirschen auszuprobieren, weiss aber nicht, ob sie nicht zu groß werden für mein Beet. Hat irgendjemand eigene Erfahrungen mit denen? Wie groß werden die?

Sonst bin ich auch immer offen für Vorschläge für gut schmeckendes Beerenobst (Arten oder Sorten).

Viele Grüße,

Aquilegia vulgaris




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Schnefrin
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Schnefrin » Antwort #1 am:

Lonicera kamtschatika hatte ich mal, je eine "Eisbär" und die zweite war, glaube ich, "Kalinka". Ich habe hier auch Sandboden und eher sauer. Der Erfolg war, um es mal höflich auszudrücken, sehr mäßig. Wenn überhaupt, hatte ich von beiden Sträuchern zwei Löffel Beeren geerntet. Drei Jahre lang habe ich mir das angeschaut und dann beide in hohem Bogen Richtung Kompost befördert.

"Glen coe" habe ich voriges Jahr eine Pflanze geschenkt bekommen, sie sieht recht schwächlich aus, trotz Düngung und regelmäßigem Wässern im letzten Sommer. da kann ich noch nichts weiter dazu sagen.
Gemüsegierhals, Sommergegner und "Schönwetter"-Leugner

Ich wohne dort, wo auf dem Regenradar immer das Wolkenloch ist.
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flammeri
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

flammeri » Antwort #2 am:

Hallo,
das sind ja alles Obstsorten, die auch in meinen neuen Garten kommen ;D
Im alten Garten hätte ich Glen Coe, die hatte keine Ausläufer im Lehmboden gebildet, Black Jewel auch nicht, aber die ist mir definitiv zu stachelig, so dass ich nur noch Glen Coe pflanzen werde.
Taybeere habe ich auch überlegt, wenn dann nur stachellos, aber die sind nicht sehr frosthart und haben ab und an Befruchtungsprobleme.
Mit Nankingkirsche meinst Du Strauchkirsche? Carmin Jewel ist so die kleinbleibende, ohne Schnitt wird sie etwa 1,5 m hoch und breit, gut mit Schnitt schmaler zu halten. Brauchst keine 2 Pflanzen, die sind selbstfruchtbar.
Maibeeren hatte ich auch und kommen auch wieder zu mir, ich achte aber auf einen höheren Zuckergehalt bei neueren Sorten, da die ersten Sorten schon sehr sauer waren :) Tolle absolut frostharte Pflanzen, die gut Schatten vertragen, aber ohne Vogelschutz kann man keine einzige Frucht ernten.
Sie mögen lieber normalen Boden, es ist die erste Frucht im Jahr, für Ungeduldige und Kinder top :D
Generell pflanze ich neu nur noch stachellose Beeren, im alten Garten bin ich regelmäßig mit den schlimmsten Verletzungen rausgegangen, das tue ich mir nicht mehr an ::)
Anfangs dachte ich auch, das ist doch kein Problem, alles im Zaun zu halten 8)
Für Weinreben findet sich auch immer ein Plätzchen, die kann man super mit Beuteln gegen jegliche Mitesser schützen ;D
Aquilegia vulgaris
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Aquilegia vulgaris » Antwort #3 am:

Danke für eure Erfahrungen.

Mit Filzkirsche / Nankingkirsche meine ich Prunus tomentosa. Carmin Jewel / Strauchkirsche ist noch was anderes, glaube ich.

Danke auch für den Hinweis mit dem Wein, aber eine Weinrebe habe ich schon.

Viele Grüße,

Aquilegia vulgaris
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Nemesia Elfensp.
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Nemesia Elfensp. » Antwort #4 am:

Aquilegia hat geschrieben: 2. Jan 2021, 21:06
Der Platz bei mir wäre begrenzt.
................................
Außerdem suche ich eine Bezugsquelle für die Stachelbeere "Süße Lea".[/quote] nur nebenbei erwähnt: bei den Stichworten "begrenzter Platz" und "Stachelbeere" ist mir augenblicklich dieses Bild eine Stachelbeerspindel eingefallen :D Vielleicht wäre das ja was für die zukünftige Stachelbeere (wobei ich allerdings nicht sagen kann, ob die 'süsse Lea' für die Spindelerziehung geeignet ist)

[quote]
Sonst bin ich auch immer offen für Vorschläge für gut schmeckendes Beerenobst (Arten oder Sorten).
und kommt auch eine schwarze Johannisbeere in Frage?

LG
Nemi

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Aquilegia vulgaris
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Aquilegia vulgaris » Antwort #5 am:

Nemesia hat geschrieben: 2. Jan 2021, 21:50
und kommt auch eine schwarze Johannisbeere in Frage?


Ja, eine schwarze Johannisbeere käme auch in Frage. Ich mag gerne Saft von schwarzen Johannisbeeren, aber eigentlich sollten die Beeren aus meinem kleinen Beerenobstgarten zum Frischgenuss sein. Kennst Du da eine geeignete Sorte?
Ich habe auch über Jostabeeren nachgedacht, aber ich habe gelesen, dass sie sehr groß werden und einen Befruchter brauchen...
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Ingeborg
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Ingeborg » Antwort #6 am:

Bei mir wächst die schwarze Himbeere (Rubus occidentalis). Sie macht keine Ausläufer aber Absenker und das lässt sich sehr gut kontrollieren/steuern. Ich habe eher sauren Sandboden und die schwarze Himbeere wird quasi nie gegossen. Sie macht das klaglos mit. In einem Jahr sind die Früchte in der Reife total vertrocknet, irgendwo musste sich die Pflanze wohl Wasser herholen. Mit einem großen Ertrag ist eher nicht zu kalkulieren, auch eignet sich die Frucht meiner Meinung nach weniger zum Verarbeiten. Aber als Naschfrucht und um Besucher zu verblüffen ist sie sehr gut geeignet.
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Aquilegia vulgaris
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Aquilegia vulgaris » Antwort #7 am:

Vielen Dank für eure Erfahrungen.

Ich würde mich über weitere "Wortmeldungen" zum Thema freuen.

Ich werde morgen nochmal vorbeikommen und gucken, ob noch wer was zum Thema geschrieben hat.

Viele Grüße,

Aquilegia vulgaris
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Sven92
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Sven92 » Antwort #8 am:

Die Schwarze Himbeere wuchert extrem, die muss in Schach gehalten werden.....
Taybeere geht gut die wuchert nicht unkontrolliert.
Apropo Brombeer Hybriden: Ich kann dir auch die Boysen und die Logan beere empfhehlen.... Schmecken mir besser als die Taybeere.
Grüsse
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fructus
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

fructus » Antwort #9 am:

Beeren sind klasse. Ich habe einige. Nicht verzichten möchte ich auf die dornenlose Brombeere, die hier schon stand, als wir das Grundstück übernommen haben. Auch nicht auf die höllisch bestachelte Taybeere, da kommt die ohne Stacheln weder was Menge, noch Aroma betrifft ran, gibt auch eine wunderbare Marmelade. Aber man braucht ein Gerüst, einen Zaun, eine Wand zum hoch binden. Ausläufer macht sie keine, vermehrt sich hier über Absenker.
Bei wenig Platz würde ich evtl. zu Hochstämmchen bei Stachelbeeren und Johannisbeeren greifen. Himbeeren liefern vom Sommer bis in den Herbst Früchte, da sind mir die Ausläufer egal, muss man halt im Zaum halten. Und eine bunte Schale Himbeeren ist eine Augenweide, da würde ich auch nicht drauf verzichten wollen. Meine wachsen allerdings größtenteils auch am Zaun zum Nachbarn, da kann ich sie gut anbinden. Meine Heidelbeeren wachsen im Kübel, dafür findet sich auch immer ein Platz. Und Erdbeeren nicht vergessen.
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manhartsberg
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

manhartsberg » Antwort #10 am:

glen coe ist „nesthocker“ und bildet keine ausläufer. vermehrung geht durch nestteilung. außerdem braucht sie einige jahre und viel kompost bis sie loslegt.
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Rib-2BW
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Rib-2BW » Antwort #11 am:

Taybeere bildet wenige aber dafür lang werdende Triebe. Bei mir werden sie in den letzten Jahre immer wieder über 6 m lang. Die muss man irgendwie unter bekommen.
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Aella
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Aella » Antwort #12 am:

Wenn ich nochmal einen Beerengarten Pflanzen würde, würde ich folgende Sorten wählen (alle selbst erprobt, also die Favoriten in meinem Garten)

Dormanbeere (eintriebig gezogen)
Loganbeere (eintriebig gezogen)
Johannisbeere Rosa Sport (die beste zum Sofortverzehr)
Johannisbeere Blackbells ( große Früchte, gut zum Direktverzehr, bekommt aber Sonnenbrand bei voller Sonne Südseite, von Lubera)
Stachelbeere süße Lea (gibts bei Baumschule Krämer)
Stachelbeere Crispa Darling (von Lubera)

Meine lieblingshimbeere ist die golden queen, wuchert aber und hat nicht so große Früchte...dafür früh und geschmacklich der Hit!

Nimm zwei maibeeren und wenn möglich Osteuropäische mit langen großen Früchten. Je länger sie hängen umso süßer werden sie.
Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.
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Aramisz78
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Aramisz78 » Antwort #13 am:

Ich habe von Bromberen "Reuben" keine Ausläuferbildung. Grosse schmackhafte Früchte. Trägt auf der neue Ruten, bis jetzt nicht so übermäßig, bin aber noch dabei die Bausschutt-Sand Boden zu verbessern.
Von Himberen könnte ich Aroma Queen empfehlen. Geschmacklich super, ein Herbsthimbere. Goldmarie schmeckt ebenfalls sehr lecker. Sie wuchern nicht.
Maulbeere? Eine der kleineren?

Ansonsten Bei Manfred Hans findest du reichlich Auswahl. ;)
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Meralin
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Re: Kleiner Beerenobstgarten / Ausläuferbildung Himbeer-Brombeer-Hybriden

Meralin » Antwort #14 am:

Huhu,

ich hab auch die "Black Jewel" (rubus occidentalis) im Garten, auf Sandboden.

Ich kann bestätigen, was schon genannt wurde: Sie bildet keine Ausläufer, sondern nur Absenker (wenn man sie lässt). Die Dornen sind echt mörderisch! Aber der Geschmack ist was Besonderes.

Bei Hitze trocknen die reifenden Früchte recht flott am Stauch ein, schmecken aber auch dann noch.

Gehört bei mir zu denen, die aber definitiv im Sommer gewässert werden müssen. Und immer gut mulchen!

Glen Coe habe ich zur Zeit nicht, da im vorigen Garten eingegangen. Definitiv sehr zurückhaltend im Wuchs. Ausläufer konnte ich nicht beobachten. Hat bei mir den Winter 12/13 nicht überstanden.
Probiere ich vielleicht demnächst nochmal.

LG
Meralin
LG Meralin
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