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gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz (Gelesen 10456 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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aiko
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gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

aiko »

Liebe Pflanzenfreunde,

ich habe mir jeden Thread in jedem Forum dazu durchgelesen, muss aber trotzdem in die Runde schreiben:

Ich habe im Frůhjahr begonnen Kirschlorbeer und Thuja auszugraben -von Mietvorgängern - und Boden zu verbessern. Thuja war braun und der Kirschlorbeer hellgrün und gummiartig am Wuchern.

Es ist ein Vorgarten im Norden, starker Wind kommt vor, gerne feucht aber auch wie überall im Somner vermehrt knochentrocken. Die Sonne scheint von mittags bis Untergang drauf.
Die Seite, die eine Hecke bekommt, ist ca. 5-6 Meter lang. Davor ist ein kleiner Hang mit Pflanzen.

Einerseits fände ich eine völlig undurchsichtige Hecke -also eine grüne Wand- nicht schlecht. Nicht unbedingt nur wegen den Blicken der anderen, sondern auch, um mal das Gefühl zu haben selber niemanden zu bemerken (es kommen oft Leute vorbei).
Gerne bis in den Winter hinein (stelle da fest, dass meine geliebten Felsenbirnen sehr schnell nackt sind).

Zur eigentlichen Frage:
Ich habe trotzdem überlegt eine gemischte Hecke aus immergrünen und laubabwerfenden Gehölzen zu pflanzen. Weil das, was mich interessiert nunmal nicht immergrün bzw. wintergrün ist.

Liguster, Washington Weißdorn, pflaumenblättriger Weißdorn steht theoretisch schon auf meiner Liste. Der Liguster, den ich meine, ist eher halbimmergrün.

Es sind dann noch 3-4 -5 Lücken übrig für immergrüne Pflanzen, die dann zumindest den Blick ab Spätherbst/Winter "brechen" sollen.

Vorweg: Es muss nicht stimmig aussehen oder "schön" oder gepflegt bzw. akkurat. Es kann giftig sein.
Darf aber nicht zu breit werden bzw. schnittverträglich sein.

1. Was denkt ihr zu der Aussage irgendwo in einem Forum getroffen: Wenn man eine immergrüne Pflanze pflanzt, stirbt dafür was anderes (z.B. eine andere Pflanze).
Stimmt das? Das hat mich verunsichert.

2. Kann man heimische Eiben schmal halten ohne sie zu verstümmeln? Oder besser eine 'Fastigiata' Säuleneibe (Erfahrungen?).

3. Hat jemand Erfahrung mit folgenden Pflanzen:
- Laurus Nobilis (Küchenlorbeer)
- Osmanthus burkwoodii (Duftblüte)
- Osterschneeball

hinsichtlich Wachstum (sehr langsam?) und überhaupt.

4. Laut einer Baumschule hat der portugiesische Lorbeer (angustifolia) nichts mit dem Kirschlorbeer zu tun bzw. soll die Alternative zum Kirschlorbeer sein.
Laut anderen Baumschulen wird er aber Kirschlorbeer genannt und steht auch unter der Rubrik.
Wer kann das klären?

5. Ilex habe ich auch begutachtet.
Nun kommt aber ein Gedanke, der bei allen zum Tragen kommt: Wegen Pflanzen in der Nähe darf die Wurzelkonkurrenz nicht so groß sein.

Wer hält das Vorhaben für Quatsch?
Das ist die letzte Frage.

Liebe Grüße




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Lady Gaga
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

Lady Gaga » Antwort #1 am:

Was zu pflanzen ist nie Quatsch! ;D

In welcher Gegend wohnst du denn, wie kalt wird es im Winter?
Der Lorbeer wächst bei uns im Topf und steht dzt. noch im Freien, wenn es auf -5°C zu geht, hole ich ihn rein.

Bei uns hat der panaschierte Liguster jetzt noch Blätter, nicht völlig dicht, aber an den Triebspitzen.

Die panaschierten Säuleneiben wachsen hier sehr langsam. Als Sichtschutz müsste man da wohl größere Eiben pflanzen, die sind entsprechend teuer.

Osmanthus wächst hier ebenso sehr langsam und ist nicht über 1m hoch. Den würde ich nicht als Sichtschutz sehen.

Hast schon über Bambus nachgedacht? Der wäre das ganze Jahr grün, Fargesia wächst ohne Ausläufer.
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
aiko
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

aiko » Antwort #2 am:

Ich wohne zwischen Hannover und Hamburg!
Winter sind mittlerweile lau im Vergleich zu den 80er, 90er Jahren.

Ok Bambus fiel bisher aus wegen Ausläufer aber nach der Sorte schau ich jetzt mal, danke.
aiko
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

aiko » Antwort #3 am:

Lady hat geschrieben: 3. Jan 2021, 10:50

Der Lorbeer wächst bei uns im Topf und steht dzt. noch im Freien, wenn es auf -5°C zu geht, hole ich ihn rein.



Bist du sicher mit dem Lorbeer?
Habe bei der B. Newgarden folgende Angaben gefunden, deshalb kam ich überhaupt auf den:

Boden: Nahrhafte, durchlässige und lockere Böden
Standort: Sonnig bis schattig, geschützt
Winterhärte: 7b (-14,9 bis -12,3 °C)
Eigenschaften: Der Laurus nobilis (Echter Küchenlorbeer / Edler Lorbeer / Gewürzlorbeer) erweist sich als stadtklimafest, hitzeverträglich und winterhart. Zusätzlich kann man sein wohlriechendes Blattwerk wunderbar in diverse Gerichte unserer heimischen Küche einbauen.
neo

Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

neo » Antwort #4 am:

aiko hat geschrieben: 3. Jan 2021, 10:00
Washington Weißdorn, pflaumenblättriger Weißdorn [/quote]
Du schreibst, dass in der Breite nicht so viel Platz ist. Obwohl ich den Weissdorn, den du nehmen willst nicht direkt kenne, wegen der geringen Breite (und auch wegen der guten Bewehrung ;)) würde ich abraten.
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
1. Was denkt ihr zu der Aussage irgendwo in einem Forum getroffen: Wenn man eine immergrüne Pflanze pflanzt, stirbt dafür was anderes (z.B. eine andere Pflanze).
Stimmt das? Das hat mich verunsichert.

Das ist eine sehr merkwürdige Aussage. In welchem Zusammenhang wurde sie gemacht? Bei mir ist noch nie eine Pflanze wegen einer immergrünen gestorben, wenn beide genügend Raum haben.

[quote]2. Kann man heimische Eiben schmal halten ohne sie zu verstümmeln? Oder besser eine 'Fastigiata' Säuleneibe (Erfahrungen?).

Beides geht sehr gut für Schnitt. Die Säuleneibe bleibt einfach von Natur aus schmal und dicht, wächst mit der Zeit aber natürlich auch mehr in die Breite.

Da du von Pflanzen im Vordergrund schreibst wäre vielleicht auch noch eine Überlegung, welche Art des Hintergrundes im Zusammenspiel schön wäre.




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Lady Gaga
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

Lady Gaga » Antwort #5 am:

aiko hat geschrieben: 3. Jan 2021, 11:24

Bist du sicher mit dem Lorbeer?
Habe bei der B. Newgarden folgende Angaben gefunden, deshalb kam ich überhaupt auf den:

Boden: Nahrhafte, durchlässige und lockere Böden
Standort: Sonnig bis schattig, geschützt
Winterhärte: 7b (-14,9 bis -12,3 °C)



Bis -15°C fand ich bisher noch bei keinen Angaben. In einem Kübelpflanzenbuch finde ich min. -10°C, bei MSG fand ich grad -8°C Minimum. Da meiner im Kübel ist, kommt er schon früher herein.

Hier noch ein Foto der Fargesienhecke, zu deutsch Schirmbambus, dh. die Triebe neigen sich nach aussen. Nachdem der Pflanzstreifen hier ganz schmal ist, wird der Bambus vorne mit waagerechten Bambusstäben gestützt.
Bild
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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KaVa
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

KaVa » Antwort #6 am:

“ Wenn man eine immergrüne Pflanze pflanzt, stirbt dafür was anderes.“ Wer hat sich denn diesen Schwachsinn ausgedacht? Kommt das aus so einer Eso-Ecke? ::)
Osmanthus burkwoodii habe ich auch gepflanzt, aber der wächst bei mir sooooo langsam. In einer Hecke sehe ich da kaum eine Chance für ihn.
Mein liebster immergrüner Heckenstrauch ist Elaeagnus ebbingei, die immergrüne Ölweide. Die Blüten duften herrlich.
Mahonien sind auch sehr anspruchslos, ob das für alle Sorten gilt, weiss ich leider nicht genau.
Lokalrunde
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

Lokalrunde » Antwort #7 am:

Zu Bambus sollte man aber noch sagen das es wesentlich länger dauert bis es eine richtige Hecke ist. Außerdem machen die extrem viel Dreck. Unter meinem einzelnen Bambus der in der Hecke steht hat sich so viel Laub angesammelt das dort ein Igel sein Winterquartier bezogen hat.
neo

Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

neo » Antwort #8 am:

Mein Nachbar ist mit seiner Fargesiahecke nicht so ganz glücklich, ich kann ihm da auch nicht helfen, kaum Ahnung von Fargesia. Bei Lady Gaga ist das evtl. ideal mit der Wassernähe, höherer Luftfeuchtigkeit?
.
Mahonia japonica steht hier vollsonnig und exponiert, die ist hart im Nehmen.
aiko
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

aiko » Antwort #9 am:

Also, bewehrte Hecke finde ich ganz gut!
Aber der Einwand mit der Breite leuchtet mir schon ein. Dachte die wären sehr schnittverträglich- aber vielleicht sollte ich das bedenken. Sie interessieren mich halt sehr die Weissdorne- und woanders weiß ich sie grade nicht zu pflanzen!

Um im Hintergrund was Schönes zu pflanzen, müsste es wahrscheinlich etwas "Beruhigendes" sein. Sprich möglichst die gleiche Pflanzenart?
Das Foto mit der Fargesia - so eine Reihe- wäre da tatsächlich was! Danke fürs Hochstellen.
Tatsächlich habe ich auch grade erkundet, dass sonnig und trocken da nicht sehr verträglich ist für die- hat da jemand andere Erfahrungen?
Ich werde die aber einem Freund, der am Bach wohnt und auch was sucht, zeigen.

Ja der Ausspruch klingt in der Tat esoterisch 8)
Das war eine Aussage in einem Forum (welches weiß ich grade nicht?) zu dem Thema immergrüne Pflanzen irgendwo untermischen.
"Irgendwas stirbt immer, ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze." Grob zusammengefasst. Schluck.

Mahonie und Ölweide gucke ich mir gleich mal an.
Auch Eibe bleibt dann noch im Geist.
Lokalrunde
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

Lokalrunde » Antwort #10 am:

Trocken ist ganz schlecht bei Bambus.
Am Trockenheit verträglichsten ist bei mir eine Fargesia jiuzhaigou.
Welche genau weiß ich aber nicht.
Auf keinen Fall eine Fargesia murielae nehmen, die ist besonders anfällig gegenüber Trockenheit und Sonne mag die auch nicht.
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Gartenplaner
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

Gartenplaner » Antwort #11 am:

aiko hat geschrieben: 3. Jan 2021, 10:00
...
1. Was denkt ihr zu der Aussage irgendwo in einem Forum getroffen: Wenn man eine immergrüne Pflanze pflanzt, stirbt dafür was anderes (z.B. eine andere Pflanze).
Stimmt das? Das hat mich verunsichert.[/quote]
Nein - wenn beide genug Platz haben.
Immergrüne haben einen Vorteil im Winter, weil sie dann noch Stoffwechsel machen können, Laubwerfende haben einen Vorteil im Sommer, weil sie meist stärker wachsen - ich würde sagen, das ist dann ein gewisses Gleichgewicht.
aiko hat geschrieben: 3. Jan 2021, 10:00
2. Kann man heimische Eiben schmal halten ohne sie zu verstümmeln? Oder besser eine 'Fastigiata' Säuleneibe (Erfahrungen?).
[/quote]
Völlig problemlos ;)
Das ist ne ganz normale Eibe, die ich eben als Obelisk schneide jedes Jahr.

Bild

Übrigens - das gelblaubige daneben ist Elaeagnus ebbingei 'Gilt Edge', sehr robust, trockenheitsverträglich, hat bei mir einige Jahre gebraucht, wo sie langsam wuchs, jetzt scheint sie in Schwung zu kommen, lässt sich aber gut schneiden.

aiko hat geschrieben: 3. Jan 2021, 10:00
3. Hat jemand Erfahrung mit folgenden Pflanzen:
- Laurus Nobilis (Küchenlorbeer)
- Osmanthus burkwoodii (Duftblüte)
- Osterschneeball

hinsichtlich Wachstum (sehr langsam?) und überhaupt.
[/quote]
Laurus nobilis hab ich seit zwei Jahren ausgepflanzt, der wächst sehr schnell, allerdings kann man durchaus das Pech haben, dass die nächsten Jahre doch wieder mal ein Kälteeinbruch in einem Winter kommt, dann könnte es gut sein, dass er alles Laub verliert und sogar stark zurückfriert - will man das bei einer Sichtschutzhecke?
Osmanthus x burkwoodii habe ich an einer sehr, sehr trockenen Stelle, da überlebt er soweit ganz gut, wächst aber gar nicht, das mag an besserem Standort anders sein.
Osterschneeball ist O. burkwoodii.

[quote author=aiko link=topic=68247.msg3609379#msg3609379 date=1609664454]
4. Laut einer Baumschule hat der portugiesische Lorbeer (angustifolia) nichts mit dem Kirschlorbeer zu tun bzw. soll die Alternative zum Kirschlorbeer sein.
Laut anderen Baumschulen wird er aber Kirschlorbeer genannt und steht auch unter der Rubrik.
Wer kann das klären?


Portugiesischer Lorbeer heißt Prunus lusitanica 'Angustifolia', Kirschlorbeer Prunus laurocerasus - also beide Male die Gattung Prunus, zu der aber auch ganz viele Obstgehölze gehören.
Prunus lusitanica 'Angustifolia' war früher als weniger winterhart als P. laurocerasus angesehen, das scheint aber nicht so zu sein.
Ich finde den lusitanica schöner, er hat kleinere Blätter, was beim Schnitt der hecke eine Rolle spielt, scheint auch nicht so schnell so baumartig werden zu wollen wie laurocerasus.

[quote author=aiko link=topic=68247.msg3609379#msg3609379 date=1609664454]
5. Ilex habe ich auch begutachtet.

Schön, wenn man beerentragende Sorten pflanzt bzw. ein Männlein und mehrere Weiblein, auch schnittverträglich, nicht so extrem schnellwachsend.

[quote author=aiko link=topic=68247.msg3609379#msg3609379 date=1609664454]
Nun kommt aber ein Gedanke, der bei allen zum Tragen kommt: Wegen Pflanzen in der Nähe darf die Wurzelkonkurrenz nicht so groß sein.

Wer hält das Vorhaben für Quatsch?
Das ist die letzte Frage.
...

Naja, Gehölze werden, wenn sie eingewachsen sind und vor allem größer werden dürfen, schon eine Wurzelkonkurrenz am Rande für staudige Pflanzen werden.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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tomma
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

tomma » Antwort #12 am:

In meinem Garten (Ostwestfalen) steht Küchenlorbeer seit Jahren völlig ungeschützt und hat bereits eine stattliche Höhe erreicht. In der Nachbarschaft wächst an halbschattiger Stelle Viburnum tinus. Und überhaupt gibt's bei Viburnum ja auch weitere schöne (Halb-)Immergrüne Arten.
In einer gemischten Hecke könnte ich mir neben laubabwerfenden Gehölzen auch noch div. Cotoneaster vorstellen, wie z.B. C. salicifolius. Auch Buxus arboreus wäre denkbar.
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

Rüttelplatte » Antwort #13 am:

Moin, kurzeitige Minusgrade übersteht Laurus ganz gut, aber längere Frostperioden um -10° hat bei mir (in Lippe nähe Detmold) zum kompletten Runterfrieren geführt. Er treibt zwar willig wieder aus , braucht dann aber wieder Zeit um zu alter Pracht zu gelangen.
Wie wärs denn mit Rhododendren als Immergrüne?
Unkraut ist die natürliche Opposition zur Diktatur des Gärtners.
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AndreasR
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Re: gemischte teils immergrüne Hecke als Sichtschutz

AndreasR » Antwort #14 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 3. Jan 2021, 12:44
Osterschneeball ist O. burkwoodii.


Bei mir heißt der immer noch Viburnum burkwoodii. ;) Aber der dürfte wohl ähnlich "schnell" wachsen wie die Duftblüte...

Lorbeer halte ich auch (noch) für zu empfindlich, da muss man auf Verluste gefasst sein, aber zumindest unsere aktuellen Nicht-Winter sollte er problemlos überleben. Gleiches gilt wohl auch für den Rosmarin, den ich in immer mehr Gärten zu üppigen Sträuchern heranwachsen sehe. Viburnum tinus ist auf jeden Fall einen Versuch wert, hier in der Nachbarschaft entwickeln sich die Sträucher sehr schön, ohne gleich zu wuchern, wie es der Kirschlorbeer gerne tut. Prunus lusitanica ist insgesamt wohl etwas wuchsschwächer als P. laurocerasus (wobei das ja auch sortenabhängig ist), kann aber durchaus ordentliche Dimensionen annehmen, wenn man mit der Schere nicht hinterher ist.

Eibe und Ilex sind auf jeden Fall eine Überlegung wert, vor allem sind sie hart im Nehmen, genau wie die Mahonien. "Verstümmeln" kann man eine Eibe eigentlich gar nicht, weil sie so willig wieder austreibt. Ich habe im Luisenpark in Mannheim große Exemplare gesehen, die man teils brutal heruntergesägt hat, aber bereits ein Jahr später hat man davon praktisch nichts mehr gesehen, weil sie wieder einen dichten Busch gebildet haben. Jungpflanzen brauchen halt eine ganze Weile, um entsprechende Dimensionen zu erreichen, aber wenn sie einmal eingewachsen sind, dürfte man sie leicht im Zaum halten können.

Was die Unterpflanzung angeht, gibt es durchaus einige Möglichkeiten, denn Stauden für den Schatten oder Halbschatten, die Trockenheit und Wurzeldruck vertragen, kann man dort mit etwas Starthilfe problemlos einsetzen, wie z. B. diverse Geranium, Epimedium, Euphorbium, Helleborus, Cyclamen, Brunnera, Bergenia, Carex und noch einige mehr. Viele davon sind ebenfalls immergrün, so dass es im Winter unter den Sträuchern nicht kahl aussieht. Der Spruch mit den immergrünen Pflanzen halte ich für mehr als daneben, vielleicht sind damit Koniferen gemeint, unter denen tatsächlich kaum noch etwas wächst, aber selbst unter meiner großen Tanne konnte ich mit etwas Gießhilfe eine ganze Menge Stauden etablieren.
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