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"Botanischer Sexismus"? (Gelesen 5103 mal)
Moderator: AndreasR
- oile
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"Botanischer Sexismus"?
Botanischer Sexismus und Pollenallergie - was haltet Ihr davon?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Bristlecone hat geschrieben: ↑1. Nov 2020, 09:22
Die Behauptung halte ich vorsichtig formuliert für eine sehr gewagte Hypothese
;D ;)
Ich dachte, er hätte mehr dazu geschrieben, aber vielleicht hat er's auch wieder rausgenommen.
- AndreasR
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Im Falle der Ginkgos finde ich "botanischen Sexismus" gut, denn niemand will ernsthaft weibliche Bäume samt deren Früchten vor der Tür haben. ;) Ich wusste gar nicht, dass es rein männliche Zedern und Ahorne gibt, aber die Wahl, nicht fruchtende Bäume zu pflanzen, ist aus stadtplanerischer Sicht durchaus verständlich. Bei Windbestäubern ist die allergene Wirkung der Pollen durchaus ein Faktor, den es zu berücksichtigen gilt, wobei ich von Zedern- und Ahornallergien ebenfalls noch nichts gehört habe. Rasen dürfte so gut wie immer "pollenfrei" sein, wenn man ihn mäht, als Gräserpollenallergiker graust es mir jedoch, im Frühsommer an einer üppigen Wiese vorbeizugehen...
- oile
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Bei Gingkos lese ich nur unregelmäßig mit. ;)
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Wenn das alles so ein Problem wäre könnte man ja einfach sterile Klone pflanzen.
Mir fallen gerade nur die sterilen Maulbeerbaumklone ein, wird aber sicher mehr davon geben.
Bei Bäumen die von Insekten bestäubt werden ist das Problem sicher sehr unterschiedlich zu bewerten.
Die allergene Wirkung wird auch bei vielen sehr unterschiedlich sein.
Das weibliche Blüten auch nur einen nennenswerten Prozentsatz der Windbestäuber-Pollen wegfangen ist wohl sehr wirklichkeitsfremd. Gelbe Dächer und Autos jedes Frühjahr zeigen das deutlich ganz ohne männliche Klone. Hier gibts die so gut wie gar nicht und alles ist jedes Jahr gelb wenn die eine oder andere Baumart "rauscht".
Mir fallen gerade nur die sterilen Maulbeerbaumklone ein, wird aber sicher mehr davon geben.
Bei Bäumen die von Insekten bestäubt werden ist das Problem sicher sehr unterschiedlich zu bewerten.
Die allergene Wirkung wird auch bei vielen sehr unterschiedlich sein.
Das weibliche Blüten auch nur einen nennenswerten Prozentsatz der Windbestäuber-Pollen wegfangen ist wohl sehr wirklichkeitsfremd. Gelbe Dächer und Autos jedes Frühjahr zeigen das deutlich ganz ohne männliche Klone. Hier gibts die so gut wie gar nicht und alles ist jedes Jahr gelb wenn die eine oder andere Baumart "rauscht".
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Was die Allergene anbelangt, ist zu unterscheiden, ob bereits eine Pollenallergie vorliegt oder ob eine Allergie durch die extrem hohe Pollenkonzentration über längere Zeiträume erst erzeugt wird. In beiden Fällen dürfte die verstärkende Wirkung von Feinstaubpartikeln eine Rolle spielen. Maßnahmen zur Reduzierung dieses Feinstaubs wären daher mindestens so wichtig wie die Baumauswahl.
:)
Michael
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Bei insektenbestäubten Pflanzen gelangt viel weniger Pollen in die Luft als bei Windbestäubern, insofern sind die allergieauslösenden Pollenmengen bei Windbestäubern auch deutlich höher. Hier in der Umgebung gibt es sehr wenig angepflanzte Bäume, dafür aber sehr viel Naturwuchs und Wald. Auch hier ist meist im Frühjahr alles gelb - ohne spezielle männliche Klone.
Mich würden Vergleichszahlen hinsichtlich Pollenmenge zwischen Städten mit bevorzugt maskuliner Baumbepflanzung und eher natürlichem Bewuchs interessieren.
Als langgediente Pollenallergikerin (Beginn mit Haselblüte, Ende der Saison im September mit den letzten Brennesseln) ist mir aber auch aufgefallen, dass ich in städtischer Umgebung stärkere Allergiesymptome entwickle als hier draußen. Nun weiß ich auch warum (Feinstaubbelastung).
Mich würden Vergleichszahlen hinsichtlich Pollenmenge zwischen Städten mit bevorzugt maskuliner Baumbepflanzung und eher natürlichem Bewuchs interessieren.
Als langgediente Pollenallergikerin (Beginn mit Haselblüte, Ende der Saison im September mit den letzten Brennesseln) ist mir aber auch aufgefallen, dass ich in städtischer Umgebung stärkere Allergiesymptome entwickle als hier draußen. Nun weiß ich auch warum (Feinstaubbelastung).
Gemüsegierhals, Sommergegner und "Schönwetter"-Leugner
Ich wohne dort, wo auf dem Regenradar immer das Wolkenloch ist.
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Man sollte auf gar keinen Fall vergessen, dass unter weiblichen Eiben regelmäßig tote Kinder liegen. :-\
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Furchtbar. :o
.
Als Allergiker würde ich pollenfreie Haseln, Birken und Erlen sehr begrüßen. Oder Ahornbäume ohne Samenflug. Das erscheint mir unrealistisch.
.
Als Allergiker würde ich pollenfreie Haseln, Birken und Erlen sehr begrüßen. Oder Ahornbäume ohne Samenflug. Das erscheint mir unrealistisch.
Re: "Botanischer Sexismus"?
Das Thema ist schon etwas älter. ;)
Staudo hat geschrieben: ↑27. Jun 2020, 22:37
Interessant. Wieviele zweihäusige Baumarten gibt es eigentlich in Mitteleuropa? Spontan fallen mir nur Weiden ein.
[/quote]Staudo hat geschrieben: ↑27. Jun 2020, 23:14
[quote author=dmks link=topic=67296.msg3516068#msg3516068 date=1593291731]
8) Eschenahorn, Eibe, Esche, Sanddorn... ;)
Stimmt. :D Das sind fast alles beliebte Alleebaumarten. Die für Allergiker problematischen Arten sind allerdings einhäusig: Birke, Erle, Hasel. :-\
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Ich finde es kritisch zu sehen, dass in diesen Artikeln von Züchter*innen und Stadtplaner*innen die Rede ist, wenn wir doch um 1940 herum durchaus mit Recht davon ausgehen könnten, dass diese Berufsgruppen in den USA von Männern dominiert wurden.
Soll hier Frauen durch die Hintertür eine Mitschuld an städteplanerischen Fehlentscheidungen unterstellt werden?
Wenn wir es hier schon von Sexismus haben. ;)
Interessant fand ich diesen Teil des verlinkten Artikels:
Wäre angesichts dieses extremen Allergiepotentials schon zu überdenken, ob es nicht besser wäre, den botanischen Sexismus umgekehrt zu betreiben, und in den Städten ausschließlich weibliche Bäume zu pflanzen. Oder wo vorhanden eben sterile.
Eine solche Maßnahme erscheint mir leider sehr viel durchsetzbarer als eine allgemeine Reduzierung des Feinstaubs.
Soll hier Frauen durch die Hintertür eine Mitschuld an städteplanerischen Fehlentscheidungen unterstellt werden?
Wenn wir es hier schon von Sexismus haben. ;)
Interessant fand ich diesen Teil des verlinkten Artikels:
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Studien haben ergeben, dass Luftverschmutzungspartikel sich an Pollenkörner binden, was dazu führt, dass die pulverförmige Substanz in noch winzigere Partikel zerspringt. „Wenn das passiert, wird das Innere des Pollenkorns freigelegt, und das ist zehnmal so allergieauslösend wie die Außenseite“, erklärt Ogren.
Wäre angesichts dieses extremen Allergiepotentials schon zu überdenken, ob es nicht besser wäre, den botanischen Sexismus umgekehrt zu betreiben, und in den Städten ausschließlich weibliche Bäume zu pflanzen. Oder wo vorhanden eben sterile.
Eine solche Maßnahme erscheint mir leider sehr viel durchsetzbarer als eine allgemeine Reduzierung des Feinstaubs.
Re: "Botanischer Sexismus"?
Welche Baumart schlägst Du konkret vor?
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Das Thema mit dem Feinstaub möchte ich gerne anzweifeln.
Ich ging bisher davon aus das die Aminogruppen an der Pollenoberfläche durch Ozon oxidiert werden und so das allergene Potential steigt. Das lies sich damals auch mit SAR (Structre-Activity-Relationship) belegen.
Ich ging bisher davon aus das die Aminogruppen an der Pollenoberfläche durch Ozon oxidiert werden und so das allergene Potential steigt. Das lies sich damals auch mit SAR (Structre-Activity-Relationship) belegen.
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Tja, ich kenne nicht viele häufig in Städten gepflanzte Bäume die zweihäusig wären, aber wie wäre es mit ...
Gingko? ;)
Auf weibliche Eiben werden wir wohl verzichten müssen. Die toten Kinder wären ja noch schwerer zu beseitigen. :-\
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Re: "Botanischer Sexismus"?
Staudo hat geschrieben: ↑3. Jan 2021, 13:14
Man sollte auf gar keinen Fall vergessen, dass unter weiblichen Eiben regelmäßig tote Kinder liegen. :-\
:o ;D ;D ;D :-X
etwas mehr botanischer sexismus/rassismus und keine baumhasel in meinem wohnumfeld wären mir extrem lieb.
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
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