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Schreckens Kirsche (Syn. Grafenburger Frühkirsche, Bernhard Nette) (Gelesen 26806 mal)
Moderator: cydorian
- thuja thujon
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Re: Süßkirsche gesucht
Als ich den Rasen umgegraben habe, hatte ich rund 3m von meiner damals 10 jährigen Süßkirsche auf Gisela 5 noch Wurzeln von ihr gefunden.
Harter Boden ist kein Kriterium für die Bodenart, das kann von trockenem Boden kommen oder wenn er feucht ist weil die Bodengare fehlt.
Spindel ist was für den Erwerbsanbau bei Süßkirsche, nichts für den Garten. Hast du den Link von mir schon angeschaut? Da ist in Kürze beschrieben wie eine Spindel aufgebaut wird, aus einer einjährigen Veredlung. Wenn du einen 2-jährigen Baum von der Baumschule geliefert bekommst (die Regel) ist eine Spindel schon nicht mehr möglich.
Wenn Spindel frage explizit nach einer etwa 2m hohen, unverzweigten Mittelachse. Brauche ich nicht zu erwähnen das die dir kein Onlinehändler verschickt. Eingekürzt auf 1,2m Paketgröße ist der Stecken unbrauchbar für die Spindelerziehung.
Harter Boden ist kein Kriterium für die Bodenart, das kann von trockenem Boden kommen oder wenn er feucht ist weil die Bodengare fehlt.
Spindel ist was für den Erwerbsanbau bei Süßkirsche, nichts für den Garten. Hast du den Link von mir schon angeschaut? Da ist in Kürze beschrieben wie eine Spindel aufgebaut wird, aus einer einjährigen Veredlung. Wenn du einen 2-jährigen Baum von der Baumschule geliefert bekommst (die Regel) ist eine Spindel schon nicht mehr möglich.
Wenn Spindel frage explizit nach einer etwa 2m hohen, unverzweigten Mittelachse. Brauche ich nicht zu erwähnen das die dir kein Onlinehändler verschickt. Eingekürzt auf 1,2m Paketgröße ist der Stecken unbrauchbar für die Spindelerziehung.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Süßkirsche gesucht
thuja hat geschrieben: ↑10. Jan 2021, 11:48
Als ich den Rasen umgegraben habe, hatte ich rund 3m von meiner damals 10 jährigen Süßkirsche auf Gisela 5 noch Wurzeln von ihr gefunden.
Harter Boden ist kein Kriterium für die Bodenart, das kann von trockenem Boden kommen oder wenn er feucht ist weil die Bodengare fehlt.
Spindel ist was für den Erwerbsanbau bei Süßkirsche, nichts für den Garten. Hast du den Link von mir schon angeschaut? Da ist in Kürze beschrieben wie eine Spindel aufgebaut wird, aus einer einjährigen Veredlung. Wenn du einen 2-jährigen Baum von der Baumschule geliefert bekommst (die Regel) ist eine Spindel schon nicht mehr möglich.
Wenn Spindel frage explizit nach einer etwa 2m hohen, unverzweigten Mittelachse. Brauche ich nicht zu erwähnen das die dir kein Onlinehändler verschickt. Eingekürzt auf 1,2m Paketgröße ist der Stecken unbrauchbar für die Spindelerziehung.
[/quote]
Danke schön, dann mache ich ein Loch 3m und 60-80cm tief. Der Boden hat keine Bodengare und ist feucht. Kann man da irgendwas einarbeiten, um ihn zu lockern? Mir wäre es zu schaden, soviel Erde wegzutransportieren, ich würde gerne die Hälfte behalten und mit irgendwas vermischen. Kompost allein reicht wohl nicht?
Die Spindel in dem Dokument habe ich mir nicht angeschaut, weil sie dort vermutlich für den Erwerbanbau beschrieben ist. Auf dem Foto Seite 43 sind nämlich horizontale Drähte sichtbar. Das kann ich nicht gebrauchen, ich möchte kein Spalier für einen einzigen Baum bauen.
Die Pflanze werde ich wahrscheinlich selbst auf eine Unterlage veredeln, daher wäre es kein Problem, sie vom Anfang an zu formen. Aber zweijährige Pflanzen aus der Baumschule sind laut der bayerischen LWG für die Spindelerziehung auch geeignet. Sie empfehlen [quote]Falls ein größerer, zweijähriger Baum gepflanzt wird, schneidet man den Mitteltrieb oberhalb eines Auges in Höhe von ca. 1,20 m an und entfernt kräftige Konkurrenztriebe.
Quelle: https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/089894/index.php
- thuja thujon
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Re: Süßkirsche gesucht
Mach bloß kein so großes Loch als Vorbereitung und komme erst garnicht auf die Idee Boden wegzuschmeißen.
Wenn das in dem grünen Topf mit dem Senker der Black Pearl dein Gartenboden war, da fehlt Humus und Futter fürs Bodenleben. Kalkgehalt überprüfen. Kein Kompost geben.
Ich würde also die Unterlage pflanzen, 50cm drumrum frei halten und daneben Gründünger einsäen. Tagetes etwa, oder Phacelia oder eine Mischung, düngen und giessen damit sie wächst, wenn 70cm hoch mit der Heckenschere kleinschneiden und untergraben. Im Herbst Winterroggen einsäen, im Folgejahr ausreifen lassen.
PS: die LWG Information ist stark vereinfacht und kompakt gehalten. Interpretiere da nicht zu viel aboslute Wahrheit rein, da bekommst du von uns hier schon eher maßgeschneiderte Tips. Auch ein Draht auf einem Foto ist kein Anzeichen dafür, das Spindeln im Hausgarten nicht funktionieren. Wie man Auto fährt steht doch auch nicht auf 2 Seiten, oder?
Wenn das in dem grünen Topf mit dem Senker der Black Pearl dein Gartenboden war, da fehlt Humus und Futter fürs Bodenleben. Kalkgehalt überprüfen. Kein Kompost geben.
Ich würde also die Unterlage pflanzen, 50cm drumrum frei halten und daneben Gründünger einsäen. Tagetes etwa, oder Phacelia oder eine Mischung, düngen und giessen damit sie wächst, wenn 70cm hoch mit der Heckenschere kleinschneiden und untergraben. Im Herbst Winterroggen einsäen, im Folgejahr ausreifen lassen.
PS: die LWG Information ist stark vereinfacht und kompakt gehalten. Interpretiere da nicht zu viel aboslute Wahrheit rein, da bekommst du von uns hier schon eher maßgeschneiderte Tips. Auch ein Draht auf einem Foto ist kein Anzeichen dafür, das Spindeln im Hausgarten nicht funktionieren. Wie man Auto fährt steht doch auch nicht auf 2 Seiten, oder?
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Re: Süßkirsche gesucht
thuja hat geschrieben: ↑10. Jan 2021, 23:11
...da fehlt Humus und Futter fürs Bodenleben. Kalkgehalt überprüfen. Kein Kompost geben.
Das verstehe ich jetzt nicht, ist Kompost kein Humus ?
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Re: Süßkirsche gesucht
Chemisch betrachtet schon, zudem mit vielen Nährstoffen gepimpt.
Was Kompost nicht kann ist die Lebendverbauung. Deshalb mit Gründüngungspflanzen Humus aufbauen, das ist besser für die Nährstoffbilanz und belebt das Bodenleben, weil die Mikroorganismen deutlich mehr zu futtern haben als bei Kompost. Der ist ja schon fast fertig verdaut.
Die Unsitte von früher Torf oder Blumenerde (auch Humus) zum lockern in den Boden einzuarbeiten hat ja auch nie lange bzw nachhaltig funktioniert.
Deswegen kein Kompost geben.
Was Kompost nicht kann ist die Lebendverbauung. Deshalb mit Gründüngungspflanzen Humus aufbauen, das ist besser für die Nährstoffbilanz und belebt das Bodenleben, weil die Mikroorganismen deutlich mehr zu futtern haben als bei Kompost. Der ist ja schon fast fertig verdaut.
Die Unsitte von früher Torf oder Blumenerde (auch Humus) zum lockern in den Boden einzuarbeiten hat ja auch nie lange bzw nachhaltig funktioniert.
Deswegen kein Kompost geben.
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Re: Süßkirsche gesucht
thuja hat geschrieben: ↑10. Jan 2021, 23:11
Mach bloß kein so großes Loch als Vorbereitung und komme erst garnicht auf die Idee Boden wegzuschmeißen.
Wenn das in dem grünen Topf mit dem Senker der Black Pearl dein Gartenboden war, da fehlt Humus und Futter fürs Bodenleben. Kalkgehalt überprüfen. Kein Kompost geben.
Ich würde also die Unterlage pflanzen, 50cm drumrum frei halten und daneben Gründünger einsäen. Tagetes etwa, oder Phacelia oder eine Mischung, düngen und giessen damit sie wächst, wenn 70cm hoch mit der Heckenschere kleinschneiden und untergraben. Im Herbst Winterroggen einsäen, im Folgejahr ausreifen lassen.
Der Boden im Black Pearl Topf war aus meinem Garten. Nahrungsarm war er weil ich das Brombeere-Beet in der Ecke angelegt habe, wo es früher keine Beete gab, nur einen ungedüngten Rasen. Für die Brombeeren habe ich zwar den Boden reichlich mit Kompost versorgt, aber die BP-Route war nicht auf dem Beet selbst, sondern neben dem Beet gewurzelt, daher ist der Boden so-so.
Habe mich informiert, - der Boden im Garten bei meiner Mutter ist ca. 20 cm guter, humusreicher Boden, weitere ca. 10 cm sind humusarm, aber weich, wohl eine Mischung aus Lehm und Sand. Und ab ca. 30 cm Tiefe beginnt schasrer Lehmboden, sehr steinig. Das war früher vermutlich eine Kiesgrube, die nach dem Bau mit Bauschutt zugeschüttet wurde. Daher läßt er sich mit einer Schaufel kaum graben, weil zu steinig für die Schaufel. Für die Süsskirsche wäre es wahrscheinlich nicht so toll, wenn ich diesen harten Boden in vollem Umfang lasse, die Schicht darüber max 30 cm ist dünn. Andererseit ca. 150-250 m weiter wachsen 3 riesige Vogelkirschen und machen keine Anzeichen, dass sie gestört wären. Wobei sie siederum wurzelecht sind, keine Gisela 5.
@Alle:
eine andere Frage: wie veredele ich optimal die Bernhard Nette auf die Gisela 5 in der Situation, wenn ich beide z.B. in 1-4 Wochen per Post bekomme? Es ist eine Sache, auf eine im Boden wachsende Unterlage zu veredeln, und eine andere, wenn ich die Unterlage wurzelnackt bekomme. Die Pflange ist durch das Ausbuddeln und Abreisen der Feinwurzeln ja geschwächt und muss evtl. erst anwachsen und sich erholen? Bevor ich sauf sie veredeln kann?
Welche Veredelungstechnik wird dafür bitte benutzt?
Re: Süßkirsche gesucht
Ich würde erwarten, dass Unterlage und Edelreis ungefähr gleich stark sind. Dann empfehle ich die Kopulation mit Gegenzunge.
Die Unterlage muss nicht erst "gekräftigt" werden, sondern wird noch vor dem pflanzen veredelt!
Die Unterlage muss nicht erst "gekräftigt" werden, sondern wird noch vor dem pflanzen veredelt!
Re: Süßkirsche gesucht
Talkrabb hat geschrieben: ↑5. Feb 2021, 15:57
Ich würde erwarten, dass Unterlage und Edelreis ungefähr gleich stark sind. Dann empfehle ich die Kopulation mit Gegenzunge.
Die Unterlage muss nicht erst "gekräftigt" werden, sondern wird noch vor dem pflanzen veredelt!
Zustimmung. Kriegt man gut hin.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Re: Grafenburger Frühkirsche (=Bernhard Nette)
Hallo zusammen,
ein kleines Zwischenupdate zu meinem Süßkirschen-Projekt. Von den 4 veredelten Pflanzen (alles Grafenburger Frühkirsche auf Gisela 5, bezogen von Ritthaler) sind bei 3 Pflanzen die Knospen angeschwollen, die Veredelungen dürften erfolgreich sein. Sie stehen im Treibhaus, geschützt von starken Temperaturschwankungen, Unwetter und praller Sonne, dennoch genug Licht.
Bei der vierten Pflanze sind die Knospen wohl eingetrocknet, er wird wohl nichts. Woran es liegt, ist unklar. Ich hatte den Topf fallen lassen, die Pflanze war wenige Tage nach der Veredelung+Einpflanzen einer starken Erschütterung ausgesetzt. Evtl. wirkte sich das negativ aus. Oder die wurzelnackte Unterlage ist nicht angewachsen, wer weiß. Veredelt habe ich per Kopulation mit Gegenzunge.
ein kleines Zwischenupdate zu meinem Süßkirschen-Projekt. Von den 4 veredelten Pflanzen (alles Grafenburger Frühkirsche auf Gisela 5, bezogen von Ritthaler) sind bei 3 Pflanzen die Knospen angeschwollen, die Veredelungen dürften erfolgreich sein. Sie stehen im Treibhaus, geschützt von starken Temperaturschwankungen, Unwetter und praller Sonne, dennoch genug Licht.
Bei der vierten Pflanze sind die Knospen wohl eingetrocknet, er wird wohl nichts. Woran es liegt, ist unklar. Ich hatte den Topf fallen lassen, die Pflanze war wenige Tage nach der Veredelung+Einpflanzen einer starken Erschütterung ausgesetzt. Evtl. wirkte sich das negativ aus. Oder die wurzelnackte Unterlage ist nicht angewachsen, wer weiß. Veredelt habe ich per Kopulation mit Gegenzunge.
Re: Grafenburger Frühkirsche (=Bernhard Nette)
Ich drücke die Daumen. Schwellen werden die Knospen auch, wenn die Veredelung nicht anwächst. Sicher kannst du erst sein, wenn ein deutlicher Austrieb erfolgt. Und im Hinblick auf die eine möglicherweise nicht gelungene Veredelung ist zu sagen, dass man selten 100% Anwuchsquote erreicht, zumindest beim Steinobst. Insofern kann das also ein völlig normaler und zu erwartender Ausfall sein.
Ich habe die Grafenburger Frühkirsche auch als Reiser von Ritthaler bezogen. Alle bestellten Reiser kamen im März schon sehr deutlich angetrieben bei mir an. Das war im letzten Jahr auch schon der Fall. Die Anwuchsquoten waren dementsprechend schlecht. Dennoch konnte ich alle Sorten erhalten. Ich hoffe, dass das auch dieses Jahr wieder klappt. Für meine Geschmack versendet Ritthaler aber deutlich zu spät. Die Reiser haben keine gute Veredelungsqualität mehr.
Dafür waren die mitbestellten Unterlagen top. Nur bei den Pyrodwarf konnte jemand nicht zählen. Statt der bestellten 10 waren nur 8 Stück im Bund. Leider hatte ich das zu spät gemerkt, weil ich das Bund erst zum Veredeln geöffnet hatte. Ich habe dann einfach improvisiert und von den Unterlagen Reiser geschnitten, an diese ein kräftiges Wurzelstück anveredelt und dann gleich die Sorte auf den Reiser veredelt. Bin gespannt, ob das klappt. Da Birnen recht willig anwachsen, rechne ich eigentlich mit dem Erfolg dieser Methode. Bei den Gisela 5 Unterlagen habe ich das spaßeshalber auch gleich mal ausprobiert.
Ich habe die Grafenburger Frühkirsche auch als Reiser von Ritthaler bezogen. Alle bestellten Reiser kamen im März schon sehr deutlich angetrieben bei mir an. Das war im letzten Jahr auch schon der Fall. Die Anwuchsquoten waren dementsprechend schlecht. Dennoch konnte ich alle Sorten erhalten. Ich hoffe, dass das auch dieses Jahr wieder klappt. Für meine Geschmack versendet Ritthaler aber deutlich zu spät. Die Reiser haben keine gute Veredelungsqualität mehr.
Dafür waren die mitbestellten Unterlagen top. Nur bei den Pyrodwarf konnte jemand nicht zählen. Statt der bestellten 10 waren nur 8 Stück im Bund. Leider hatte ich das zu spät gemerkt, weil ich das Bund erst zum Veredeln geöffnet hatte. Ich habe dann einfach improvisiert und von den Unterlagen Reiser geschnitten, an diese ein kräftiges Wurzelstück anveredelt und dann gleich die Sorte auf den Reiser veredelt. Bin gespannt, ob das klappt. Da Birnen recht willig anwachsen, rechne ich eigentlich mit dem Erfolg dieser Methode. Bei den Gisela 5 Unterlagen habe ich das spaßeshalber auch gleich mal ausprobiert.
Re: Grafenburger Frühkirsche (=Bernhard Nette)
carot hat geschrieben: ↑7. Apr 2021, 16:10
Ich habe die Grafenburger Frühkirsche auch als Reiser von Ritthaler bezogen. Alle bestellten Reiser kamen im März schon sehr deutlich angetrieben bei mir an. Das war im letzten Jahr auch schon der Fall. Die Anwuchsquoten waren dementsprechend schlecht. Dennoch konnte ich alle Sorten erhalten. Ich hoffe, dass das auch dieses Jahr wieder klappt. Für meine Geschmack versendet Ritthaler aber deutlich zu spät. Die Reiser haben keine gute Veredelungsqualität mehr.
Ich hatte auch den Eindruck, dass Ritthaler meine Reiser hätte besser früher schicken sollen. Bei der Grafenburger Frühkirsche ging es noch, die Ungarische Traubige hatte aber auch bereits mit dem Austrieb begonnen. Das Endergebnis läßt sich allerdings noch nicht abschließend bewerten. Irgendwas wird schon. :)
Re: Schreckenskirsche (= Grafenburger Frühkirsche = Bernhard Nette)
[quote author=ringlo]
Diese Erkenntnis, dass Bernhard Nette ein späterer Name für die Grafenburger ist, teilt auch Frau Braun-Lüllemann.
[/quote]
Ich hatte Kontakt mit Annette Braun-Lüllemann, und sie hat die Sortengleichheit von Grafenburger Frühkirsche und Bernhard Nette nochmals bestätigt. Nach neuesten Erkenntnissen handele es sich letztlich um die noch um einiges ältere Sorte Schreckenskirsche. Diese ist u.a. schon im Band 7 des Illustrierten Handbuch der Obstkunde von 1875 vertreten, mit einer auf 1847 datierten Beschreibung, und stammt laut den dortigen Angaben aus Guben in der Niederlausitz. Es gilt immer der älteste Name, also Schreckenskirsche.
Diese Erkenntnis, dass Bernhard Nette ein späterer Name für die Grafenburger ist, teilt auch Frau Braun-Lüllemann.
[/quote]
Ich hatte Kontakt mit Annette Braun-Lüllemann, und sie hat die Sortengleichheit von Grafenburger Frühkirsche und Bernhard Nette nochmals bestätigt. Nach neuesten Erkenntnissen handele es sich letztlich um die noch um einiges ältere Sorte Schreckenskirsche. Diese ist u.a. schon im Band 7 des Illustrierten Handbuch der Obstkunde von 1875 vertreten, mit einer auf 1847 datierten Beschreibung, und stammt laut den dortigen Angaben aus Guben in der Niederlausitz. Es gilt immer der älteste Name, also Schreckenskirsche.
Re: Grafenburger Frühkirsche (=Bernhard Nette)
Danke Berat. Genau so ist es. In der Zwischenzeit wird die Sorte auch als Schreckenskirsche in der Genbank Obst geführt (mit den entsprechenden Synonymen).
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 12017
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re: Grafenburger Frühkirsche (=Bernhard Nette)
Korrekt ist Schreckens Kirsche. Mit Leerzeichen. Der Garteneigentümer, der sie gefunden hat war ein Herr Schrecken. Steht also mit diesem Namen in Verbindung und ist nicht so etwas wie Schreckensnachricht oder Schreckensherrschaft.
Wahrscheinlich ist sie ebenfalls älter. Ihr Pech, dass sie dann bei Herrn Schrecken wuchs und noch ältere Namen vergessen sind :-)
Grafenburger und Bernhard Nette müssen nicht miteinander ganz identisch sein. Als unterschiedliche und alte Klone können sie auch differierende Eigenschaften haben. Das kann sogar den Eindruck machen, als wären es zwei Sorten.
Wahrscheinlich ist sie ebenfalls älter. Ihr Pech, dass sie dann bei Herrn Schrecken wuchs und noch ältere Namen vergessen sind :-)
Grafenburger und Bernhard Nette müssen nicht miteinander ganz identisch sein. Als unterschiedliche und alte Klone können sie auch differierende Eigenschaften haben. Das kann sogar den Eindruck machen, als wären es zwei Sorten.
Re: Schreckens Kirsche (Syn. Grafenburger Frühkirsche, Bernhard Nette)
@Berat, Talkrabb, Cydorian: Vielen Dank für Eure wertvollen Infos! Ich habe dann das Thema in Schreckens Kische umbehannt.
Eins läßt mir keine Ruhe. Wenn sie so früh und gesund ist, warum ist sie in Vergessenheit geraten und eine Burlat is es nicht. Irgendwas an dieser Sorte müsste doch ihre Verbreitung und Popularisierung verhindert haben. :(
Hat jemand zufällig Zugang zum "Band 7 des Illustrierten Handbuch der Obstkunde von 1875" oder einer älteren Beschreibung? Vielleicht findet sich dort was. In den modernen Beschreibungen steht ja nur Positives.
Eins läßt mir keine Ruhe. Wenn sie so früh und gesund ist, warum ist sie in Vergessenheit geraten und eine Burlat is es nicht. Irgendwas an dieser Sorte müsste doch ihre Verbreitung und Popularisierung verhindert haben. :(
Hat jemand zufällig Zugang zum "Band 7 des Illustrierten Handbuch der Obstkunde von 1875" oder einer älteren Beschreibung? Vielleicht findet sich dort was. In den modernen Beschreibungen steht ja nur Positives.