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Stachelbeeren (Gelesen 259059 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Tester32
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Geschmack ist King

Re: Stachelbeeren

Tester32 » Antwort #720 am:

martweb hat geschrieben: 25. Aug 2020, 09:46
Meine Karlin hat leider auch Haare, es muss sich also um eine andere Sorte bei Dir handeln.


Meine Karlin war auch ziemlich haarig. Und sie schmeckte wie Gras mit Arzneimitteln, ein eigener, starker, aber für mich unangenehmer Geschmack.

@Callis:

Vermehren über Absenker geht deutlich leichter als mit Stecklingen. Im Frühherbst die Spitze einbuddeln, über Winter treibt sie Wurzeln aus und im nächsten Sommer kannst sie irgendwann von der Mutterpflanze trennen, wenn an der versenkten Stelle eigene Triebe rauskommen. Wahrscheinlich geht das auch zu anderen Jahreszeiten.
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Rib-2BW
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Re: Stachelbeeren

Rib-2BW » Antwort #721 am:

Karlin ist eine behaarte Sorte.
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thuja thujon
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Re: Stachelbeeren

thuja thujon » Antwort #722 am:

Meine Steckholzquote ist auch nicht die beste, aber ich meine zu glauben, das je früher ich stecke, desto mehr wurzeln an.
In manchen Jahren 90%, in manchen auch nur 5 oder 10. Ich hatte auch schon Totalausfall und mache wenigstens alle 2 Jahre frische Stachelbeeren. Auch als Ersatz für Ausfälle, und wenn es die nicht gibt, wird eben verschenkt.

3 Augen lang, 2 in der Erde, das obere an der Erdoberfläche und ein Zapfen von 2cm stehen lassen, unten schräg angeschnitten.
Ob ich sie schräg in einen Graben lege oder senkrecht stecke, ich weiß nicht obs wirklich ein Unterschied macht. Der Winter und die Frühjahrstemperaturen haben wohl mehr Einfluss.
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Callis
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Re: Stachelbeeren

Callis » Antwort #723 am:

G hat geschrieben: 13. Jan 2021, 13:22
Ich glaube der wichtigste Tipp ist, dass man schneiden soll, bevor die Sträucher sich schon intensiv um die Blütenansätze des neuen Jahres "gekümmert" haben, dadurch verschwenden sie Kraft.

Also könnte man direkt nach der Ernte ältere Triebe bodennah rausnehmen, aber auch noch im frostfreien Winter, bevor die Knospen schwellen - und das ist bei allen Beerensträuchern recht zeitig. Daher könnte man dem Sommerschnitt schon fast den Vorzug geben.


Danke, Gänselieschen. Also könnte ich die Stachelbeere auch jetzt im Winter an frostfreien Tagen schneiden.
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Re: Stachelbeeren

Callis » Antwort #724 am:

thuja hat geschrieben: 13. Jan 2021, 17:24
Ich schneide im Winter, das genug Schubkraft für Neutriebe im Frühjahr da ist.

Zu den Stecklingen oder Steckhölzern:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,41434.0.html

Meine sind letzte Woche gesteckt worden, nach dem Schnitt.


Oh, wie peinlich. Ich hatte völlig vergessen, dass ich vor fast 10 Jahren schon mal gefragt hatte. ::) Inzwischen habe ich seit 5 Jahren einen anderen Garten und das Problem erneuert sich.
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Re: Stachelbeeren

Callis » Antwort #725 am:

jardin hat geschrieben: 13. Jan 2021, 18:54

@ callis
Man kann zwar Stachelbeeren aus Stecklingen ziehen, aber bei mir hat es auch bei mehreren Versuchen nicht geklappt.
Die für mich beste Methode, die fast immer von Erfolg gekrönt ist, ist die Vermehrung über Absenker.


Inzwischen habe ich meinen Strauch wieder besichtigt (der Garten ist nicht an meiner Wohnung) und tatsächlich auch einen bewurzelten Absenker gefunden, den ich dann im Frühjahr abtrennen werde. Mit den Stecklingen werde ich es trotzdem mal versuchen, einfach aus Neugier. :D

Dank auch an Tester für die Absenkermethode.
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Re: Stachelbeeren

Callis » Antwort #726 am:

thuja hat geschrieben: 13. Jan 2021, 22:32
Meine Steckholzquote ist auch nicht die beste, aber ich meine zu glauben, das je früher ich stecke, desto mehr wurzeln an.
...[/quote]

Wann ist denn 'früher'?
[quote]3 Augen lang, 2 in der Erde, das obere an der Erdoberfläche und ein Zapfen von 2cm stehen lassen, unten schräg angeschnitten.
Ob ich sie schräg in einen Graben lege oder senkrecht stecke, ich weiß nicht obs wirklich ein Unterschied macht. Der Winter und die Frühjahrstemperaturen haben wohl mehr Einfluss.


Ist mit Zapfen, das Ende oben über dem rausschauenden Auge gemeint? Und wie lang unter dem untersten Auge ehe schräg abgeschnitten wird?
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Re: Stachelbeeren

Wild Obst » Antwort #727 am:

Callis hat geschrieben: 15. Jan 2021, 20:24
Ist mit Zapfen, das Ende oben über dem rausschauenden Auge gemeint?
[/quote]

So kenne ich das.

[quote author=Callis link=topic=40318.msg3614573#msg3614573 date=1610738658]
Und wie lang unter dem untersten Auge ehe schräg abgeschnitten wird?


Da achte ich nicht wirklich darauf und die Steckhölzer wachsen trotzdem an. Stachelbeeren wachsen jetzt vielleicht nicht ganz so einfach an wie Johannisbeeren, aber viel Unterschied ist nicht.
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Re: Stachelbeeren

thuja thujon » Antwort #728 am:

Callis, jetzt wo du es schreibst fällts mir dann auch auf... ;D

Mit früher meine ich eher Dezember als Februar. Hier gibts aber auch meist keinen Winter.

Zapfen, ja etwa 1cm über dem oberen Auge geschnitten, unten wenigstens 5 mm oder auch mehr.
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Re: Stachelbeeren

Callis » Antwort #729 am:

Danke, thuja thujon.

Jetzt habe ich doch noch eine Frage zum Auslichtungsschnitt. Der Strauch hat dunkle und helle Äste/Triebe. Gehe ich richtig in der Annahme, dass die dunklen Triebe die älteren sind?
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Re: Stachelbeeren

Rib-2BW » Antwort #730 am:

Ja
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Re: Stachelbeeren

Callis » Antwort #731 am:

Gut, dann werde ich mich nächste Woche mal ans Werk machen. Da soll es ja wieder wärmer werden.
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Re: Stachelbeeren

Ribisle » Antwort #732 am:

Hallo Callis,
bei den Stachelbeeren sollte man mit geballter Faust in den Stock hinein langen können. Deshalb kann man die Stachelbeere als Strauch erziehen. Zwei bis drei Äste stäbt man und erhält damit Höhe. Bei den Stachelbeeren ist das stäben wichtig sonst hört das Höhenwachstum auf. Fruchthöhe bis zum ausgestreckten Arm. Gleichzeitig bilden sich dann Verzweigungen. Diese müssen erst im Alter von 2-3 Jahren geschnitten werden. Das Alter der Hauptstämme kann dann schon mal 11 Jahre (meist dunkle Farbe) haben (siehe Bild). Die untersten Zweige werden abgeschnitten und die unteren werden mit einer Ballustrade gestützt; sodass die Früchte erst ab Kniehöhe anfangen. Diese Stachelbeere (Grüne Kugel) bringt Ertrag für 3 Personen.

Grüße Ribisle
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Stachelbeere als Busch.jpg
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Re: Stachelbeeren

Callis » Antwort #733 am:

Danke, Ribisel, das ist eine sehr gute Beschreibung. Und einen sehr eindrucksvollen Strauch hast du da. Wie hoch ist er? und wie alt?

Das mit der Ballustrade müsste ich mal ausprobieren. Denn tatsächlich suche ich mit dem Enkel die Stachelbeeren oft fast über dem Boden.
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Re: Stachelbeeren

Ribisle » Antwort #734 am:

Hallo Callis,
die Stachelbeere (grüne Kugel) aus Stecklingen gezogen ist ca. 14 Jahre alt und ca 1,60 m hoch. Weitere Mitteläste gehörten hoch gezogen. Die Ballustrade ist hier deshalb da, damit die mit schweren Früchten (ca. 2 € groß) behangenen Zweige nicht auf den Boden gelangen.
Die andere Sorte (Hinnonmäki) würde ich als Mittelast nur 5 - 6 Jahre alt werden lassen. Diese Sorte ist besser in einem Spalier aufgehoben.
Wenn beim basalen Auslichtungsschnitt der Stauden der Schnitt einen braunem Kern hat gibt es bei diesem wenige unschöne Früchte, weil er wenige oder keine Nährstoffe und Wasser transportieren kann.
Dieses Alter ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich. - Learning bei Doing.

Hier meine Faustregel bei Beerenschnitt. Fruchtbehang erst ab Kniehöhe bis nach oben ausgestreckter Arm. Der Hintergrund ist:
- bessere ergonomische Bearbeitung und Ernten (ohne Pflaster).
- auf den Früchten keine bodenbürtige Krankheiten und bessere Durchlüftung des Staude.
- ausgereiftere Früchte und bessere Einschätung deren Fruchtqualität.
- bessere Feldarbeit an der Staude.
- Besseres Anbringen einer Bewässerungs-Leitung oder händisch gezielteres Wässern.
- Anbringung einer Unterpflanzung von Zwiebelblüher (Schneeglöckchen), diese fördern eine zusätzliche Bewässerung der Stachelbeeren im Spätwinter und sind bei der Fremdbestäubung nützlich weil diese meist die erste Nahrung der Hummeln ist. Die Staude bekommt durch die Fremdbestäubung durch die Hummeln mehr Früchte.

Grüße Ribisle
Bin im Garten, mit Erde unter den Fingernägeln.
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