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Ansetzen von Spritzbrühe (Gelesen 2732 mal)

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Herr Dingens
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Ansetzen von Spritzbrühe

Herr Dingens »

Ich suche nach einem Behälter zum Spritzbrühe anrühren und kurzfristig lagern. Am besten sollte der Behälter ein Rührwerk und eine Pumpe haben. Fassungsvermögen 30, 40, 50 Liter.

Und darum geht es: ich spritze mit Rückenspritze. Fassungsvermögen 16 Liter. Eine Spritze reicht oft nicht, dann muss ich also in der Rückenspritze neue Spritzbrühe ansetzen, eine langwierige Sache. Und Zeit beim Spritzen ist genau das, was ich nicht habe. Denn morgens kann man nicht spritzen, Tau auf dem Laub. Nach Sonnenaufgang kann man auch nicht spritzen, weil dann eben die Sonne scheint. Einzige mögliche Zeit ist zwischen ca. 17 Uhr und 18:30 Uhr, danach ist es schon wieder zu dunkel.
Da wäre es eben sehr gut, wenn ich dann anstatt neuer Brühe anzusetzen einfach die schon fertige Brühe schnell umpumpen könnte.

Weiß jemand von solch einem Behälter? Oder wie würdet Ihr das Problem lösen?
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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Daniel - reloaded
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Daniel - reloaded » Antwort #1 am:

Fertig gibt's das nicht, wenn müsstest du dir was basteln. Fraglich wie sinnvoll das ist...
Ich würde mir ggf die für die Neufüllung notwendige Mittelmenge abwiegen/abmessen und entsprechend Wasser mitnehmen um Wege zu sparen, das ansetzen an sich von 16 Litern Spritzbrühe ist ja wirklich kein Zeitaufwand, selbst bei Mischbrühen nicht.
Allerdings ist es selten ratsam angesetzte Brühen zu lagern und sei es für ein paar Stunden...
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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Herr Dingens
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Herr Dingens » Antwort #2 am:

Jaja, ich fürchte, Du hast recht ;).
Obwohl: mit dem Zeitaufwand täuschst Du Dich. 25 ml davon, 15 ml von jenem, 15 ml davon, dann noch 15 ml Netzmittel ...
Und die Spritze passt nicht durch den Gebindedurchmesser, dann muss man aus dem Gebinde erst mal was in ein Gefäß geben, aus dem man das Zeug dann erst mal in die Spritze kriegt, die Übermenge muss wieder zurück ins Gebinde, Gefäß gut reinigen für das nächste Mittel, weil die Übermenge davon muss ja auch wieder zurück ins eigentliche Gebinde, ... - also Zeitaufwand eine halbe Stunde für 16 Liter Brühe ist gar nix.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Sternrenette

Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Sternrenette » Antwort #3 am:

Mit einer Monsterspritze absaugen? Klistier?
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dmks
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

dmks » Antwort #4 am:

Selbst im gewerblichen Gebrauch mischen wir nicht vor...auch bei der Rückenspritze nicht. Die Zeit, welche das Wasser braucht um reinzulaufen genügt normalerweise auch um Mittel abzumessen und dazuzugeben. Die zusätzliche Reinigung von Vorratsgefäßen macht eigentlich keinen Sinn.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Schantalle
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Schantalle » Antwort #5 am:

Herr hat geschrieben: 18. Jan 2021, 14:02Oder wie würdet Ihr das Problem lösen?

Wenn ich hier die Herbstgrasmilben wieder im Schach halten muss, habe ich zwar unvergleichbar kleineren Garten aber auch ein kleineres Spritzgerät und dadurch definitiv den gleichen Zirkus mit Neemverdünnung, Gebindedurchmesser, Spritze, Gefäß und Übermenge.

Ich bereite mir die zwei (unterschiedlich starken) Mischungen in mehreren Gießkannen vor. Statt zwei kleine Glasbehälter (bei mir Gurkengläser) bräuchtest Du halt vier (am besten beschriftete, oder mit Farbcode) für Deine 4 Komponenten.

Aus dem Gebinde ins Glas, aus dem Glas mit einer Spritze *) je 15ml von X in jede Gieskanne geben, dann zum Mittel Y übergehen ... Je nachdem wie oft Du spritzen muss, könntest Du die einzelnen Reste auch in den gut verschlossenen Gurkengläser aufbewahren.


*) Hier in D hat es nur lange gedauert, bis ich eine 20ml Spritze fürs Dosieren aufgetrieben habe. In den Apotheken hat man mich angeschaut, als ob mein Pferd ein Junkie wäre 8) ... [nachtrag] aber es gibt auch ebay)
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thuja thujon
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

thuja thujon » Antwort #6 am:

Ich würde nur ungern mit (Einweg)Spritzen hantieren wollen, ist anfällig für Kontamination der Hände usw wenn man ungeübt ist bzw passt nicht in Flasche usw. Auch muss man sich bei den kleinen Volumina schon mit dem Totvolumen der Spritzen auskennen usw., zB 0,3ml mit einer 1ml Spritze abmessen = ist das das was rauskommt oder reingeht?

Kurz: für 15ml Mittelmenge benutze ich Messzylinder, in 50ml Größe. Für 70ml einen hunderter Meßzylinder oder den 50er mit 2 mal 35ml.
Mittel abmessen, zugeben, 3-4 mal den Messzylinder spülen und Spülwasser der Spritzbrühe zugeben, diese durchmischen, nächstes Mittel abmessen usw.

Wenn man geübt ist bei 4 Mitteln und 16 Liter Wasser 5 Minuten, anschließend müssen natürlich noch die Flaschen zurückgeräumt werden, kann man im Dunkeln mit ausreichend mobilem Licht machen (Stirnlampe).

Netzmittel, wenn wirklich unbedingt notwendig: mit einer Saugkolbenmeßpipette abmessen und zudosieren. https://www.carlroth.com/de/de/messpipetten/saugkolben-messpipette/p/t742.1
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Herr Dingens
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Herr Dingens » Antwort #7 am:

Jaja, ich sehe schon, ich muss das besser vorbereiten ;D.

Wär ja auch zu fein gewesen, zweiter Spritzbrühebehälter ...
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

thuja thujon » Antwort #8 am:

Die Frage ist auch warum du so viel Wasser brauchst.

Mehr als 400Liter pro Hektar braucht es doch nie. Da kommst du auf 400m² mit 16 Liter, oder bei 200L/ha 800m².

Es darf nichts abtropfen vom Blatt und selbst die Tropfen auf dem Blatt sollen nicht zusammenfließen.
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Herr Dingens
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Herr Dingens » Antwort #9 am:

Zum einen spritze ich Rosen, das ist was anderes als z.B. Ackersalat, wo man nur drüber zu huschen braucht. Die Rosen müssen außen rundrum und auch innen im Busch gespritzt werden.

Zum anderen spritze ich ein Kontakt- und Fraßgift. Das ist was anderes als spritzte ich ein systemisches Mittel. Manche Mittel sind zwar translaminar, aber trotzdem nicht systemisch. Ein systemisches Mittel, das sich dann quasi von selbst verteilt wäre mir auch lieber, aber ich kenne keines.

Zu dem Insektizid werden dann noch Mittel zugemischt (Fungizide), je nach Bedarf.

Im Einzelnen ist das so:

Schadinsekten sind

Schrecken (grüne, braune), auch größere (5 cm und größer)
Diverse Raupen
Läuse (selten)
Zikaden
Rosentriebbohrer (beide)

Die Insekten bekämpfe ich
a. mit Magosa 1+ (Margosa Extrakt vom Neembaum, nicht zu verwechseln mit Neemöl), 14-tägig
b. Wood Vinegar, wöchentlich

Wenn a. gespritzt wird, kommt oft Score und Ortiva dazu (Fungizide), dazu noch Netzmittel.

Wenn b. gespritzt wird (wöchentlich) kommt alle 14 Tage ein Pflanzenstärkungsmittel dazu, ähnlich Vitanal sauer, das es hier leider nicht gibt.

Das ist das "Standard"-Rosenprogramm.

Wenn ich Margosa-Extrakt durch ein systemisch wirkendes Insektizid ersetzen könnte, das sich mit den Fungiziden verträgt, würde ich das vermutlich machen.

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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

thuja thujon » Antwort #10 am:

Ok, Vertimec wird auch mit 900L/ha angegeben bei Höhen bis 1,25m.
In der Praxis wird aber selten so viel Wasser benutzt. Muss ja alles aufs Feld und sowas macht fast niemand.

Hast du eigentlich über Delan nachgedacht als Resistenzbrecher bei den Fungiziden, wir hatten es schon einmal davon?
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

thuja thujon » Antwort #11 am:

Welche Handschuhe hast du eigentlich zum ansetzen?
Und wann wurden sie das letzte mal gewechselt?
Wäschst du die Handschuhe immer direkt nach der Arbeit?
Kannst du bequem mit arbeiten oder hast du das Gefühl dir rutscht gleich der Deckel oder etwas anderes aus der Hand weil du mit den globigen Dingern nicht richtig greifen kannst?

PS: vielleicht für dich interessant: Download der Vorträge des 6. Pflanzenschutztag Rosen 2020 vom DLR Mosel.
https://www.dlr-mosel.rlp.de/Zierpflanzenbau/Service/Download/PflanzenschutztagRosen2020-DownloadVortraege

Hat natürlich nicht viel mit Thailand zu tun.
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Herr Dingens » Antwort #12 am:

thuja hat geschrieben: 19. Jan 2021, 17:39
Ok, Vertimec wird auch mit 900L/ha angegeben bei Höhen bis 1,25m.
In der Praxis wird aber selten so viel Wasser benutzt. Muss ja alles aufs Feld und sowas macht fast niemand.

Hast du eigentlich über Delan nachgedacht als Resistenzbrecher bei den Fungiziden, wir hatten es schon einmal davon?


Delan kennt man hier nicht. Und damit fängt mein Problem an. Wenn ich z.B. bei Bayer oder BASF oder sonst wo nachfrage, ob sie Delan in Thailand im Programm haben, oder unter welchem Namen Delan in Thailand verkauft wird, kommt absolut keine Antwort. Ich habe als Antwort schon eine Eingangsbestätigung erhalten, verbunden mit der Mitteilung, dass man das an eine Fachabteilung weiter gibt, aber dann? Absolut nix mehr. Die lassen einen total hängen.
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

Herr Dingens » Antwort #13 am:

thuja hat geschrieben: 19. Jan 2021, 21:02
Welche Handschuhe hast du eigentlich zum ansetzen?
Und wann wurden sie das letzte mal gewechselt?
Wäschst du die Handschuhe immer direkt nach der Arbeit?
Kannst du bequem mit arbeiten oder hast du das Gefühl dir rutscht gleich der Deckel oder etwas anderes aus der Hand weil du mit den globigen Dingern nicht richtig greifen kannst?

PS: vielleicht für dich interessant: Download der Vorträge des 6. Pflanzenschutztag Rosen 2020 vom DLR Mosel.
https://www.dlr-mosel.rlp.de/Zierpflanzenbau/Service/Download/PflanzenschutztagRosen2020-DownloadVortraege

Hat natürlich nicht viel mit Thailand zu tun.


Schwarze ;D.
Im Ernst: schwarze Gummihandschuhe, PSM-Handschuhe Klasse hastenichgesehen, auf jeden Fall richtige PSM-Handschuhe. Meistens liegen sie im Schrank, manchmal benutze ich sie natürlich auch, und dann wasche ich sie, solange ich sie noch angezogen habe. Oft benutze ich sie auch nicht, ich kann nicht eine 6 ml Spritze mit PSM-Handschuhen bedienen. Eine 60 ml Spritze, das geht schon eher. Ich finde, die Handschuhe sind halt was für Leute, die PSM literweise in irgendwelche Spritzgeräte am Traktor einfüllen, aber nicht für Leute, die mit 5 bis 50 ml rummachen.
Ich weiß, für Dich als BG-ler ein Unding. Aber was soll ich machen?

Und warum soll man Handschuhe wechseln? Solange sie doch dicht und gut elastisch sind?

Vielen Dank für die Rosen-Vorträge vom Pflanzenschutztag, die werde ich mir ansehen.
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Re: Ansetzen von Spritzbrühe

thuja thujon » Antwort #14 am:

Nicht BG-ler, Wirkstoffforschung, neue finden und optimieren auf mehr Aktivität und weniger Nebenwirkung. Also das erfinden was es in 10 oder 15 Jahren an neuen Mitteln zu kaufen gibt.

Handschuhe wechseln: ist nötig wenn die Permeationszeit überschritten ist. Also wenn mal was drauf war, zieht sich das durch den Handschuh auf die Haut, dann hängt die Chemialie praktisch im Futter vom Handschuh, die Haut schwitzt, öffnet die Poren und nimmt so den Stoff noch besser auf. Das bedeutet Ziel verfehlt, man kann mit Schutzkleidung eben auch viel falsch machen wenn man den Umgang nicht ausreichend geschult bekommen hat. Und Schulungen sind eben manchmal sehr knapp.

Und 6ml Spritze und klobige Handschuhe, das geht auch mit viel täglicher Übung nicht gescheit. Da muss ich dir uneingeschränkt Recht geben.
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