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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4194774 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #15450 am:

Lokalrunde hat geschrieben: 12. Feb 2021, 07:40
Die Neupflanzungen haben mittlerweile ordentlich Frostschaden.
Haben jetzt auch 2 Wochen Dauerfrost abbekommen.

Das ist blöd, was wirst du da tun wenn sich die Schäden als schwer erweisen.. Sie in der Erde lassen oder durch andere ersetzen, ich meine ein großes Sortiment hast du ja?

Wie ist es GdSJ ergangen?
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #15451 am:

philippus hat geschrieben: 12. Feb 2021, 10:50
Ist offensichtlich ein süßer schmeckender und schmackhafterer BT Typus

Krauliz (Achilles Feigen) meint, es gibt nur 1 Sorte namens Brown Turkey und alle als BT-"Typ" verkauften sollten jeweils anders heißen.
Falls mal alle bekannten Sorten gensequenziert sein sollten, heißen sie dann wahrscheinlich xxxx-1234 (Name + 4 stelliger Zahl) falls es mehr als 999 Sorten geben sollte. ;D
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #15452 am:

RePu86 hat geschrieben: 12. Feb 2021, 09:23
Ich denke die hier abgebildete Lösung mit Stroh wäre nicht schlecht.
https://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/238458/index.php

Eine interessante Methode, dann noch einen Vliessack drüber
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #15453 am:

Arni99 hat geschrieben: 12. Feb 2021, 10:53
philippus hat geschrieben: 12. Feb 2021, 10:50
Ist offensichtlich ein süßer schmeckender und schmackhafterer BT Typus

Krauliz (Achilles Feigen) meint, es gibt nur 1 Sorte namens Brown Turkey und alle als BT-"Typ" verkauften sollten jeweils anders heißen.

Ich sehe das ähnlich, zumal man ja immer wieder sieht dass sich die Feigen teils vom Aussehen und vom Geschmack her doch ziemlich unterscheiden können. Es ist eine große Familie von Feigen mit teils ähnlichen Merkmalen. Die klassische BT, die die von Baud beschrieben wird, ist auch für mich kein Kracher. Der wässrige Charakter wird übrigens auch in der von dir verlinkten Quelle erwähnt. Es gibt darunter sicher noch ein paar andere, die ähnlich schmecken und eben deutlich bessere.
Lokalrunde
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Lokalrunde » Antwort #15454 am:

philippus hat geschrieben: 12. Feb 2021, 10:51
Lokalrunde hat geschrieben: 12. Feb 2021, 07:40
Die Neupflanzungen haben mittlerweile ordentlich Frostschaden.
Haben jetzt auch 2 Wochen Dauerfrost abbekommen.

Das ist blöd, was wirst du da tun wenn sich die Schäden als schwer erweisen.. Sie in der Erde lassen oder durch andere ersetzen, ich meine ein großes Sortiment hast du ja?

Wie ist es GdSJ ergangen?


Erstmal mache ich nix, werde die dann übern Sommer gut versorgen und hoffe das die dann im Herbst gut gewachsen sind.
Wenn die nicht in die Gänge kommen werden die ausgetauscht.
Habe die meisten Sorten auch noch getopft.
Nur GdSJ, Breva und Lampa Preta nicht.
Von denen hab ich aber schon Steckhölzer abgeschnitten für alle Fälle.
Die GdSJ hat auch schon kaputte Spitzen.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #15455 am:

Hier wird alles davon abhängen, wie stark die Pflanzen schon im Saft standen (dicke Knospen) und zusätzlich bei der neu gepflanzten Campaniere wie lange der Boden gefroren bleibt. Tiefstwert heute Nacht hier im Garten wohl irgendwo zwischen -8 und -8,5 am Boden. Heizkabel hat diese Nacht bei der großen Pastiliere nicht viel gebracht, ich muss mir das nochmal ansehen... vielleicht ist die Leistung für das große Volumen nicht ausreichend. Es sieht immerhin für die kommende Woche recht gut aus, ab Sonntag sollte es zarte Plusgrade geben. Starker Nachtfrost sollte uns aber noch für mehrere Tage erhalten bleiben.
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #15456 am:

Die BT Sommerfeigen sind nur wässrig, wenn es zu viel regnet. Andere Sorten verschimmeln dann.
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Gersemi
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Gersemi » Antwort #15457 am:

Ich brauche mal Euren Rat oder Empfehlung...

bin auf der Suche nach 1 oder 2 Feigensorten, aromatisch und süß sollen sie sein und lieber einmal tragen als zweimal, weil man die Herbsttemperaturen schlecht einschätzen kann.
Mein Boden ist lehmig-schwer, ich gärtnere in 8a, westliches NRW.
Ich würde sie zuerst in Kübel pflanzen, später vollsonnig mit einer Mauer im Rücken, die winters vor Nordwind schützt.

Welche Sorten könnten hier nach Eurer Erfahrung gedeihen ?
Einen guten Anbieter wüsste ich auch gern.


Vorgeschichte :
vor Jahren bekam ich 2 Sämlinge unbekannter Sorten, eine mit 5-lappigem Laub, eine 3-lappig.
Sie stehen in großen Kübeln und tragen beide - die eine bringt einmal größere, eher ovale Früchte, die auch reif werden und wesentlich besser schmecken als die aus dem Supermarkt.
Die andere wirft die früh gebildeten Früchte ab und die später nochmals gebildeten werden nicht mehr reif, sind relativ klein. Diese möchte ich ersetzen.
LG
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #15458 am:

Lady hat geschrieben: 12. Feb 2021, 08:20
Hattest die neuen im Frühling oder Herbst gepflanzt? Bei -9° oder -10° würde ich normal noch keine Schäden erwartet. Oder sind auch im Frühling ausgepflanzte Neulinge noch nicht ausreichend winterhart?
Ich grüble deshalb, weil mein schweineteures kleines Pastiliere-Bäumchen im Frühling raus sollte. Das hatte auch die Verkäuferin im Feigenhof empfohlen, aber vielleicht ist sie noch zu klein. ???

Das Alter der Feige spielt eine wichtige Rolle, min 2, besser 3 Jahre alt.
Wenn der Boden mineralisch ist, kann die Feige schnell tief wurzeln. Im 1. Winter würde ich ihr eine dicke Laubschicht spenden und Tannenzweige oder Flies zur Beschattung.
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #15459 am:

Gersemi hat geschrieben: 12. Feb 2021, 12:06
aromatisch und süß sollen sie sein und lieber einmal tragen als zweimal, weil man die Herbsttemperaturen schlecht einschätzen kann.

Einmal tragend heißt im Regelfall eine Ernte im Spätsommer / Herbst (Herbstfeigen). Ich denke nicht, dass bei dir keine Herbstfeigen reifen können. Du musst nur auf eine frühe Sorte setzen, dann sollte das klappen. Im Regelfall schmecken diese Herbstfeigen, wenn sie genügend Sonne und Wärme bekommen, besser als Blütenfeigen. Diese Ernte ist dann auch bei fast allen Sorten ergiebiger.
Bei der ersten Ernte hast du zudem die Gefahr der Spätfröste.

Besonders früh sind Ronde de Bordeaux, Hardy Chicago, Pastiliere.
Solltest du doch auf Blütenfeigen setzen wollen, gibt es Sorten mit einer relativ großen ersten Ernte wie Grise de St. Jean, Dauphine oder evtl. Sultane. Bei der Erstgenannten gilt die Qualität der Blütenfeigen sogar als hervorragend, der zweiten ebenbürtig.
Es gibt natürlich auch eine für unser Klima geeignete Sorte, die überwiegend eine erste Ernte hat und für die zweite teilweise eine Bestäubung benötigt, das ist Desert King. Das Risiko von Spätfrösten ist da halt besonders hoch.


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Gersemi
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Gersemi » Antwort #15460 am:

Ich hatte hier zwar etliche Seiten quer gelesen, aber lange nicht alle 1029.
Was genau Blütenfeigen sind, war mir auch nicht klar, also nochmal nachsehen.
Bei den sog. Blütenfeigen hatte ich u.a. gelesen, daß man sie als Spalier an einer Südwand ziehen könnte - ist das eine Idee ?

Danke, Philippus, damit kann ich was anfangen.
Spätfröste sind hier in den letzten Jahren ein Thema, genauso wie 3 Dürresommer in Folge.
LG
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #15461 am:

Gersemi hat geschrieben: 12. Feb 2021, 12:52
Ich hatte hier zwar etliche Seiten quer gelesen, aber lange nicht alle 1029.
Was genau Blütenfeigen sind, war mir auch nicht klar, also nochmal nachsehen.
Bei den sog. Blütenfeigen hatte ich u.a. gelesen, daß man sie als Spalier an einer Südwand ziehen könnte - ist das eine Idee ?

Danke, Philippus, damit kann ich was anfangen.
Spätfröste sind hier in den letzten Jahren ein Thema, genauso wie 3 Dürresommer in Folge.

Blütenfeigen oder Brebas sind die Feigen, die auf dem Holz des Vorjahres wachsen und im Sommer reif werden (meist ab Juli). Herbstfeigen sind die Feigen, die auf dem neuen Holz wachsen (je nach Sorte ab Ende August /September). Manche Sorten haben beides, andere nur die 2. Ernte. Jene Sorten mit einer sehr frühen 2. Ernte (bei mir irgendwann ab 2. Hälfte August in besseren Jahren), tragen überwiegend einmal. Du kannst natürlich auch eine solche mit einer zweimal tragenden kombinieren.
Klar ist eine Südwand hilfreich, aber du musst bedenken dass dann der Austrieb entsprechend früh sein kann und im Falle von Spätfrösten die Gefahr eines Ernteausfalls zunimmt
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Gersemi » Antwort #15462 am:

Bezüglich der Südwand und Spätfrösten -> noch größerer Gefährdung, hast Du Recht, Philippus, leuchtet mir ein.
Gibt einiges zu bedenken, aber lieber vorher überlegen als hinterher.
Pastiliere scheint mir kompakter/weniger hoch als z.b. Ronde de Bordeaux lt. Beschreibung zu sein ?
Hab noch nicht alle durch, die Du vorgeschlagen hast.

Unabhängig von der auszusuchenden Sorte für einen geschützten Platz zum auspflanzen, würde mir eine kleinere Sorte für die Terrasse gut gefallen. Gibt es solche überhaupt ?

LG
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #15463 am:

Negronne ist schwachwüchsig, zumindest jene vom Feigenhof ;D. In 2 Jahren nicht gewachsen, aber für die 2 dünnen 40cm Ästchen 17 köstliche Herbstfeigen und 1 köstliche Breba geerntet.
Bei anderen wächst sie rascher....

RdB Erntezeitraum bei mir war: 10.8. bis 10. September - dann waren alle ca. 40-50 Feigen geerntet

Negronne war bei mir in der 1. Septemberhälfte abgeerntet.

Beide im Topf am S-Balkon.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #15464 am:

Ja, das ewige Thema des Platzbedarfs ;) In der Tat unterscheiden sich die Sorten auch bei Endgröße und Habitus und einmaltragende lassen sich eher kompakt halten als zweimaltragende.
Die Pastiliere ist eine kompakte Sorte, ich hab meine Anfang 2015 gepflanzt und die Größe beträgt derzeit knapp 1,8 x 2 Meter. Sie wächst eher aufrecht und lässt sich gut zurückschneiden, weil sie ja nur einmal trägt und du damit nicht das Holz, auf dem die erste Ernte wächst, wegschneidest. Ihr Nachteil ist, dass sie bei wechselnden Wetterverhältnissen Feigen abwerfen kann. Ronde de Bordeaux wird deutlich größer, vor allem wächst sie viel mehr in die Breite. Sie ist aber zuverlässiger.
Negronne ist zweimal tragend und relativ kompakt (etwas wüchsiger als Pastiliere), du musst aber mit einer mindestens 2 Wochen späteren Ernte rechnen. Das gilt auch für Longue d'aout, die ist vielleicht wenige Tage früher als Negronne aber bei ihr sind die Blütenfeigen weniger gut wie ich finde und sie ist nicht für schwere Böden geeignet (Nachlassen der Kältetoleranz und angeblich auch der Fruchtqualität)
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