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Spaziergänge (Gelesen 130806 mal)

Pflanzen und Tiere, Landschaften, Jahreszeiten und Stimmungen, Technik, Ausrüstung und Komposition

Moderator: thomas

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cydora
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Re: Spaziergänge

cydora » Antwort #165 am:

Traumhaft. Das weckt bei mir wieder Sehnsucht nach Winterurlaub.
Liebe Grüße - Cydora
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marygold
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Re: Spaziergänge

marygold » Antwort #166 am:

ja, das sind tolle Fotos
Wühlmaus
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Re: Spaziergänge

Wühlmaus » Antwort #167 am:

Danke für's Mitnehmen, Planwerk :)
WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Rosenfee
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Re: Spaziergänge

Rosenfee » Antwort #168 am:

So spektakuläre, wunderschöne Bilder kann ich hier aus der Norddeutschen Tiefebene nicht bieten.

Ich nehme Euch auf einen Rundgang im grünen Bremer Stadtbereich mit ;) Dieser Rundgang dauert eine knappe Stunde.

Als in Bremen die Universität gebaut wurde und die A27 ausgebaut wurde, entstand der Stadtwaldsee, besser bekannt als Unisee. Dieser See liegt am Ende des Bürgerparks und Stadtwaldes. Auf der rechten Seeseite befindet sich ein großer Badestrandbereich mit einer DLRG-Station, Bootsstege für Optimisten-Segler und Stand-up-Paddler.

Im Technologiepark steht u.A. der Fallturm, in dem Experimente im freien Fall durchgeführt werden können (auf dem Bild hinten rechts als "Leuchtturm" zu erkennen)
Unisee mit Fallturm
Ebenfalls am See liegt ein Campingplatz mit einem italienischen Restaurant, das, wie wir heute feststellen konnten, Essen to go ausgibt (am Horizont)

Am linken Seeufer sangen hauchdünne Eisschichten ihr Tauklagelied ;)

Schon im Wasser oder noch an Land?


LG Rosenfee
spatenpaulchen

Re: Spaziergänge

spatenpaulchen » Antwort #169 am:

Schon vergessen, vor gerade einer Woche sah es hier noch so aus.
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Re: Spaziergänge

spatenpaulchen » Antwort #170 am:

Und an der Oder staute sich das Eis.
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spatenpaulchen

Re: Spaziergänge

spatenpaulchen » Antwort #171 am:

Da hatten die Oderwiesen und-senken endlich mal wieder etwas Hochwasser und die Fische Gelegenheit zum Ablaichen.
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spatenpaulchen

Re: Spaziergänge

spatenpaulchen » Antwort #172 am:

Jetzt ist die Oder wieder offen, und es bleiben nur noch einige Resttümpel zurück. Das Schild steht übrigens immer völlig sinnfrei da. Kein Mensch würde sich auf diese Gummiwiese mit einem Fahrzeug wagen.
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lerchenzorn
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Re: Spaziergänge

lerchenzorn » Antwort #173 am:

"Wandern in der Normallandschaft" ist was tolles, Rosenfee. :) Wir lernen das immer mehr zu schätzen. Die Bremer Gegend lockt vielleicht nicht auf den ersten Blick aus der Ferne, aber das Entdecken kleiner und größerer Besonderheiten im Alltäglichen macht es ganz sicher auch dort spannend.

Spatenpaulchen, schon immer wollte ich mal den Eisgang auf der Oder sehen - wieder verpasst. Mist!

"Geh aus mein Herz und suche Freud" war das passende Lied zur heutigen Wanderung. Der Bewohner der Landeshauptstadt steigt zusammen mit höchstens ein oder zwei weiteren Fahrgästen in die frühmorgendliche Regionalbahn zum Großflughafen. Wie zur Belohnung wird man erst weit nach Süden in die endlosen Wälder der Beelitzer Heide verfrachtet und wendet dann im scharfen Looping nach Norden und Osten in Richtung Schönefeld. Wer dort aber gar nicht fliegen will und sitzen bleibt, gelangt wenig später zur Endstation im schönen Städtchen Königs Wusterhausen.

Vom Bahnhof sind wir mit wenigen Schritten über den Nottekanal im Park und stehen vor dem Schloss. Älter als die bekannteren friederizianischen Bauten in und um Berlin und doch geschichtsträchtig. Ich hab´s vergessen, Fotos zu machen. Aufgefallen sind uns die zwei Fensterchen im Giebelturm, die vermutlich ein Architekten-Spiel mit Perspektiven und optischer Täuschung sind. Weiß jemand, was genau dahinter steckt? Ich konnte es nicht herausfinden.

Der durch den Schlosspark laufende Nottekanal führt als grüne Achse nach Südwesten aus der Stadt. Schwäne balgen sich um Revier oder Partner. Mindestens hier hat ein Eisvogel die Kälte überlebt. Wir stellen fest, dass wir auf dem Paul-Gerhardt-Weg unterwegs sind. Er verbindet die drei wichtigsten Wirkungsstätten des Kirchenlieddichters und führt von Berlins Mitte über Mittenwalde nach Lübben.

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Wir hatten uns eine "landesgeschichtliche Perle" in den Weg gefädelt. Das Dorf Diepensee ist beim Bau des neuen BER-Großflughafens 10 km nach Süden verrutscht. Der erst nach 1945 vom Vorwerk zum Neubauerndorf gewachsene Ort wurde für die Betroffenen zu gleichen Bedingungen wieder aufgebaut, heißt auch Diepensee, nicht etwa Neu-Diepensee.
(Das Schleifen des Dorfes, an dessen Stelle jetzt Terminal und südliche Startbahn liegen, war für die Archäologen eine einmalige Gelegenheit. Neben einer mittelalterlichen, später wüst gefallenen Dorfanlage konnte der komplette, mittelalterliche Friedhof mit mehreren hundert Bestattungen geborgen werden. Außerdem wurden noch ältere Reste der slawischen Vorgängersiedlung belegt. Nun gibt es also nicht mehr nur "die" aus mageren Quellen zusammengestoppelte Geschichte von Diepensee, sondern es wurde buchstäblich "das" ganze Geschichte feinsäuberlich abgetragen, freigepinselt und -gepustet.)

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Hinter dem Dorf, nördlich von Deutsch Wusterhausen, liegen die südlichsten Teile der ehemaligen Berliner Rieselfelder. Auf der Höhe singt für uns am letzten Februartag Paul Gerhardts Lerche vom hohen Himmel (... für Euch ersatzweise der MDR-Rundfunkchor, in einer zauberhaften, coronazeitlichen "Homeoffice-Einspielung".) Eine wundervolle Gegend mit letzten Resten der alten Einlaufbauwerke, Hecken, Wällen, Rainen und weitem Blick. Feldwege mit mächtigen Alleen. Goldammern in den Sträuchern, sonst Einsamkeit und Ruhe - wäre da nicht das brandungsähnliche Rauschen zweier Autobahnen. Die Morgensonne schwindet. Von Norden zieht es rasch heran und hüllt die Landschaft in grauen Dunst.

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Wir überlaufen und umlaufen A10, A13 und das Schönefelder Kreuz auf Feldwegen und Pflasterstraßen und kommen in die weiten Felder vor Rotberg.

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Die lehmig-sandigen Grundmoränenböden des Teltow sind vergleichsweise fruchtbar. Es wird durchgeackert, bis zum Horizont. Rotberg hieß bis 1938 Rotzis. Viele Dörfer in den trockenen Ackerplatten liegen an kleinen, eingesenkten Wiesengründen mit Erlenreihen, die über Gräben und kleine Bäche in die großen Schmelzwassertäler entwässern. Die Rotberger Kirche hat keinen Turm, nur einen kleinen Glockenstuhl auf dem Westgiebel.

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Wenig nördlich lenkt uns der Zaun des Flufhafens nach Westen, zum Dörfchen Glasow. Letzte Rast am Kirchhof und zwei Busse bringen uns wieder in einer guten Stunde nach Hause. Vom zweiten Bus nicht ganz warm gehalten geht´s ran an die Buletten. Die stehen nach einer weiteren knappen Stunde dampfend und duftend samt Kartoffeln und heißer Butter auf dem Tisch.

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RosaRot
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Re: Spaziergänge

RosaRot » Antwort #174 am:

Danke für diesen schönen Bericht! :D
Wie lange seid Ihr gelaufen? Wieviel Kilometer ungefähr umfasst so eine Tour?

Und mein Lieblingslied. :D Das sang ich schon als Kind mit Inbrunst. Unlängst sangen wir es mal wieder, für einen verstorbenen Verwandten auf einer Beerdigung.
Viele Grüße von
RosaRot
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lerchenzorn
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Re: Spaziergänge

lerchenzorn » Antwort #175 am:

Wir sind von den Fahrplänen abhängig. Wenn der Bus weg ist, fährt dort kaum noch etwas, mit dem wir annehmbar zurück kommen. Die Fahrt mit S- und Regionalbahn über Berlin meiden wir derzeit nach Möglichkeit.

Um die 20 km spulen wir an so einem Sonntag meistens ab, um am Ende nicht rennen zu müssen. Das ist inzwischen gut drin in unseren Beinen. Und wir tragen ja auch kein Gepäck. - Das ist kein vollwertiger, aber doch passabler Urlaubs- und Reiseersatz, wenn man es Woche für Woche wiederholt. Wir merken, dass wir es bei fast jedem Wetter genießen können.

edit: Wir haben einen zügigen, aber doch nicht sportlichen Stundenschnitt von 4 bis 4,5 km, kommen also nach 4 bis 5 Stunden ans Ziel.
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RosaRot
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Re: Spaziergänge

RosaRot » Antwort #176 am:

Ja, man muss nicht weit fort um sich mit neuen Eindrücken zu erfreuen.
Es ist erstaunlich, was sich in der Nähe an bisher unbekannten Orten alles entdecken lässt.
Viele Grüße von
RosaRot
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AndreasR
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Re: Spaziergänge

AndreasR » Antwort #177 am:

20 km ist schon eine Hausnummer! Allerdingt ist's bei Euch weitgehend eben, wenn man hier so eine Runde machen würde, hätte man auch an die 500 Höhenmeter intus. ;) Und ich schließe mich RosaRot an, wirklich ein schöner Bericht, vor allem die Hintergrundinfos zu Geschichte und Co. sind ausgesprochen interessant. :) Ich finde es auch wunderbar, dass sich eine solche Idylle quasi "vor der Haustür" befindet, da muss man in der Tat nicht in die Ferne schweifen. Sowas könnte ich hier auch viel öfter machen, aber ich nehme mir fast nie die Zeit dazu, weil immer so viele andere Dinge anstehen...
polluxverde
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Re: Spaziergänge

polluxverde » Antwort #178 am:

Ein schöner Faden : gemütlich am Ofen sitzend, kann man deutsche Landschaften durchwandern.

Den Bremer Unisee kenne ich natürlich gut, vom Bremer Norden sind es ca 20 km mit dem Rad , an Lesum und Wümme, zum Schluß durchs
Blockland. Tolles Foto übrigens, Rosenfee, mit dem spiegelglatten Wasser, ich habe nicht rausgefunden was Spiegelung ist und was nicht.

Und an der Oder war ich noch nie, ein Versäumnis, wie man sieht.

Aber König Wusterhausen ist mir nicht neu - noch nie da gewesen, aber ich habe dort mit einer Softwarefirma zu tun.
Und Teltow (er Rübchen ) sind auch nicht unbekannt ( vom BER ganz zu schweigen )
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dmks
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Re: Spaziergänge

dmks » Antwort #179 am:

Wir waren heut auch mal wieder spazieren...wenn auch mit dem Fahrrad. ;D und nicht tatenlos.
Egal, vor einigen Jahren haben wir einen 200m Feldrain am Triftweg für diverse Entsorgung von überzähligen Strauch- und Baumjungpflanzen zur Verfügung bekommen. Und vollgepflanzt. ;D
Obwohl mittlerweile alles relativ quer wachsen darf ist bei einzelnen Kandidaten Schere und Säge mal angebracht ;) Das ist inzwischen aber keine Arbeit mehr, sondern wirklich nur: Sonntag und freu mich!!!
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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