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Stachelbeeren (Gelesen 259239 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Felcofan
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Re: Stachelbeeren

Felcofan » Antwort #750 am:

und wo wir etwas in die Tiefe schürfen

ist eigentlich sowas wie der genetische Hintergrund bestimmter Eigenschaften bekannt?

je nach Nutztier/ Pflanzenart hab ich so beim interessierten Querlesen mitbekommen,
dass bei einigen Gruppen die Genome relativ weit entschlüsselt sind

oder zumindest bekannt ist, von manchen Eigenschaften, wo sie verortet sind.

ist das bei Stachelbeeren so,

zB Fruchtgröße oder

Resistenz , oder sind das sowieso Eigenschaften die durch mehrere Gene gebildet werden?


das mit der Genombreite ist natürlich schon wichtig,

falls die bekannten Sorten (rote Häkkinen, Triumphator usw,) quasi alle versippschwägert sind, lässt sich daraus natürlich nicht so viel neues zaubern.


@Herr Niggli, haben Sie zufällig auch mal die neuen Sorten von L*bera betrachtet, oder lag das nicht im Rahmen Ihres Projekts? ich les ab und an deren Beschreibungen, aber da denk ich manchmal, Papier ist geduldig

Die sagen ja zumindest, dass sie selber züchten (=kreuzen?), da wäre ja auch interessant zu wissen, auf wessen Schultern die genetisch stehen



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Uvacrispa
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Re: Stachelbeeren

Uvacrispa » Antwort #751 am:

Tester32 hat geschrieben: 22. Mär 2021, 13:14
Hallo Herr Niggli,

willkommen im Forum!

Ich habe mal von einem Ukrainer gehört, der eine Sammlung von ca. 300 Stachelbeersorten hatte. Ich hatte auf seiner Internetseite vorbeigeschaut und er hat zum Verkauf nur ca. 15-20 populärste Sorten angeboten. Was nicht heißen soll, dass seine Sammlung nicht mehr existiert. Hätten Sie Interesse an einem Austausch mit diesem Ukrainer? Wenn ja, kann ich bei Gelgenheit versuchen, seine Kontaktdaten ausfindig zu machen und in Erfahrung zu bringen, ob er Deutsch/Englisch kann.

Grüße,
Tester


Guten Tag, es wäre toll, wenn Sie da vorgehend vermitteln könnten. Die osteuropäischen Sammlungen haben viel Potenzial für Überraschungen, da selbst die offiziellen Genbanken der ehemaligen Sowjetunion meist nicht in den europäischen Inventaren einbezogen sind. Aber ich nehme an es handelt sich um eine private Sammlung, was natürlich ebenso spannend ist. Eine weitere Hürde ist oft der Zoll beim Austausch von Material. Eine Korrespondenz in Englisch wäre natürlich sehr hilfreich. Schöne Grüsse aus Basel
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Rib-2BW
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Re: Stachelbeeren

Rib-2BW » Antwort #752 am:

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum, Herr Niggli.
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Rib-2BW
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Re: Stachelbeeren

Rib-2BW » Antwort #753 am:

Ribes niveum im Austrieb. kann sich sehen lassen.
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Uvacrispa
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Re: Stachelbeeren

Uvacrispa » Antwort #754 am:

Felcofan hat geschrieben: 22. Mär 2021, 18:11
und wo wir etwas in die Tiefe schürfen

ist eigentlich sowas wie der genetische Hintergrund bestimmter Eigenschaften bekannt?

je nach Nutztier/ Pflanzenart hab ich so beim interessierten Querlesen mitbekommen,
dass bei einigen Gruppen die Genome relativ weit entschlüsselt sind

oder zumindest bekannt ist, von manchen Eigenschaften, wo sie verortet sind.

ist das bei Stachelbeeren so,

zB Fruchtgröße oder

Resistenz , oder sind das sowieso Eigenschaften die durch mehrere Gene gebildet werden?


das mit der Genombreite ist natürlich schon wichtig,

falls die bekannten Sorten (rote Häkkinen, Triumphator usw,) quasi alle versippschwägert sind, lässt sich daraus natürlich nicht so viel neues zaubern.


@Herr Niggli, haben Sie zufällig auch mal die neuen Sorten von L*bera betrachtet, oder lag das nicht im Rahmen Ihres Projekts? ich les ab und an deren Beschreibungen, aber da denk ich manchmal, Papier ist geduldig

Die sagen ja zumindest, dass sie selber züchten (=kreuzen?), da wäre ja auch interessant zu wissen, auf wessen Schultern die genetisch stehen


Zum Link zwischen Genetik und Eigenschaften kann ich aufgrund unserer Methodik (mit SSR-Markern) nichts sagen, höchstens zur botanischen Abstammung und Verwandtschaft. Dies wiederum korreliert z.B. bei Johannisbeeren-Sorten oftmals - aber nach Kreuzungen und Rückkreuzungen nicht zwingend - mit gewissen Merkmalen. Bei den Johannisbeeren-Sorten ist dies ausgeprägter, weil viele Sorten bereits früh in der Zuchtgeschichte aus Verkreuzungen entstanden sind (Ribes rubrum/vulgare, Ribes spicatum, Ribes petraeum und später auch Ribes multiflorum).
Die meisten Eigenschaften sind jeweils durch mehrere Gene bestimmt. Manchmal reichen aber eine einzige Mutation oder ein paar wenige aus, um die Ausprägung einer Eigenschaft zu verändern, wie dies bei farbcodierenden Genen beobachtet werden konnte. Das ist auch ein Grund, warum Knospenmutationen zu neuen Farbvarianten bei manchen Johannisbeeren-Sorten öfters zu beobachten sind.

Die Sorten von Lubera haben wir bisher nicht betrachtet, da wir vornehmlich historische Sorten mit einem Alter > 50 Jahre erhalten. Aber gut möglich, dass wir die eine oder andere Sorte in Zukunft als Referenz aufnehmen.
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Mona6464
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Re: Stachelbeeren

Mona6464 » Antwort #755 am:

Bin gerade dabei ein Beet für ein paar Stachelbeersträucher vorzubereiten. Da ich demnächst
ohnehin in die Gärtnerei fahren will wollt ich mir da gleich ein paar Stachelbeersträucher mitbringen. Kann mich nur noch nicht recht entscheiden welche Sorten ich nehme.
Folgende Sorten werden dort angeboten:
Pax, süsse Lea, Invicta, Dr. Bauers Rocula, Krämer gelbe Kugel, Krämers grüne Kugel, Mucurines, Redeva, Remarka, Resistenta, Rexrot, Rolanda, Tatjana, Relina, Captivator.
Welche der Sorten sind zu empfehlen und welche eher nicht? Wichtig ist mir in erster Linie eine geringe Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, dann ein guter Geschmack der Früchte und ein guter Ertrag.
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555Nase
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Re: Stachelbeeren

555Nase » Antwort #756 am:

Ich würde jede Sorte nehmen und gespannt auf die Ergebnisse warten, welche meinen Erwartungen entsprechen könnten. Über Geschmacksvorstellungen und Falschkennzeichnungen kann man eh nicht diskutieren.
Wachstumseigenschaften und Krankheitsbefall ist bei verschiedenen Standorten und Bodenverhältnissen anders.
In erster Linie kannst du dich nur nach den Sortenbeschreibungen richten und der Ergebnisse harren. Forum- und Bücher lesen, bringen auch jede Menge Erkenntnisse.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
Mona6464
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Re: Stachelbeeren

Mona6464 » Antwort #757 am:

Alle Sorten zu kaufe ist für mich keine Option denn leider ist der Platz in meinem Garten begrenzt, abgesehen davon müssen die Pflanzen ja auch bezahlt werden. Ich halte es auch für wenig sinnvoll dreimal soviel Pflanzen zu kaufen wie ich benötige.
Falschkennzeichnungen habe ich in dieser Gärtnerei noch nicht erlebt, ich fahre extra 80km um dort einzukaufen da ich dort so ziemlich alles an Baumschulware bekomme was ich suche, auch alte Sorten die es woanders lange nicht mehr gibt.
Geschmacklich meine ich kann man bei Stachelbeeren nicht allzuviel falsch machen, müssen ja auch nicht alle gleich schmecken.
Standort ist hier Waldrandlage, sandiger Boden (den ich mit Grünschnitthumus aufwerte) und im Sommer 4-6 Stunden Sonne. Der hintere Teil des Gartens in dem ich die Stachelbeeren Pflanzen will hat eher Morgensonne (ab ca 10Uhr bis max. 14Uhr).
Probleme habe ich hier bei vielen Pflanzen mit falschem Mehltau (Pero) und anderen Feuchtepilzen, besonders in Jahren mit vielen Niederschlägen da es hier ewig braucht ehe die Pflanzen wieder abtrocknen.
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cydorian
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Re: Stachelbeeren

cydorian » Antwort #758 am:

Die genannten Sorten sind Standardsortiment und liegen bei der Stachelbeermehltauanfälligkeit alle in der Bestengruppe. Bei der Sortenwahl spielt auch eine Rolle, was du damit machen willst. Für Marmelade/Gelee ist ja durchaus Säure erwünscht, wenn sie von Aroma begleitet wird. Wer nur frisch isst, wills vermutlich süsser.

Ertrag ist auch so eine Sache. Süsse Lea hat einen tollen Ertrag, aber immer wieder auch zu viel. Dann bleiben die Früchte klein und die Reife verzögert sich. Macht man sich die Mühe bei Überbehang auszudünnen wird sie klasse und auch schön grossfrüchtig.

Ablehnen würde ich aus der Liste nur Pax. Die lebt mehr von ihrer Stachelarmut statt von ihrer Fruchtqualitäten. Captivator ist auch so eine Stachelarme, auch nicht viel drin.
floXIII
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Re: Stachelbeeren

floXIII » Antwort #759 am:

Mona6464 hat geschrieben: 27. Mär 2021, 22:13
Bin gerade dabei ein Beet für ein paar Stachelbeersträucher vorzubereiten. Da ich demnächst
ohnehin in die Gärtnerei fahren will wollt ich mir da gleich ein paar Stachelbeersträucher mitbringen. Kann mich nur noch nicht recht entscheiden welche Sorten ich nehme.
Folgende Sorten werden dort angeboten:
Pax, süsse Lea, Invicta, Dr. Bauers Rocula, Krämer gelbe Kugel, Krämers grüne Kugel, Mucurines, Redeva, Remarka, Resistenta, Rexrot, Rolanda, Tatjana, Relina, Captivator.
Welche der Sorten sind zu empfehlen und welche eher nicht? Wichtig ist mir in erster Linie eine geringe Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, dann ein guter Geschmack der Früchte und ein guter Ertrag.

Von den Sorten habe ich die Süsse Lea und die Rexrot. Geschmäcker sind zwar unterschiedlich, aber die Rexrot schmeckt mir von all meinen Sorten (habe noch mehrere andere) mit am besten. Die Schale ist allerdings sehr dick. Beide haben einen eher aufrechten Wuchs, gut falls du sie am Spalier ziehen möchtest. Die süsse Lea wurde hier mehrfach gelobt, letztes Jahr hatte ich die ersten Früchte, ich fand da den Geschmack eher fad. Aber das kann auch am Klima, Boden etc. liegen.

Mona6464
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Re: Stachelbeeren

Mona6464 » Antwort #760 am:

@cydorian
Danke für deine Tipps, dann werde ich Pax und Captivator schon mal nicht nehmen.
Möchte die Früchte in erster Linie zum Naschen wobei mich etwas Säure nicht stört, finde ich besser als aromalos und nur süß. Stachelbeeren ausdünnen stelle ich mir recht mühsam vor.

@floXIII
Danke für deine Antwort. Möchte die Stachelbeeren zwar nicht am Spalier ziehen aber direkt hinter einen halbhohen Zaun pflanzen wo sie gerne in die Höhe wachsen können.
Werde die Rexrot dann wohl auf meine Wunschliste setzen, bei der süßen Lea bin ich noch am überlegen, auch da sie zur Überlastung neigt.
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Rib-2BW
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Re: Stachelbeeren

Rib-2BW » Antwort #761 am:

Mikro-Stecklinge von Hinnomäki Grün und Rovada in nichtklumpendem Katzenstreu. Topf steht in einem Übertopf, der ordentlich mit Wasser befüllt ist.
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555Nase
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Re: Stachelbeeren

555Nase » Antwort #762 am:

Wie groß ist Mikro ?
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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Rib-2BW
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Re: Stachelbeeren

Rib-2BW » Antwort #763 am:

Nur abgerissene, leicht ausgetriebene Knospen.
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Aella
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Re: Stachelbeeren

Aella » Antwort #764 am:

Mona6464 hat geschrieben: 27. Mär 2021, 22:13
Bin gerade dabei ein Beet für ein paar Stachelbeersträucher vorzubereiten. Da ich demnächst
ohnehin in die Gärtnerei fahren will wollt ich mir da gleich ein paar Stachelbeersträucher mitbringen. Kann mich nur noch nicht recht entscheiden welche Sorten ich nehme.
Folgende Sorten werden dort angeboten:
Pax, süsse Lea, Invicta, Dr. Bauers Rocula, Krämer gelbe Kugel, Krämers grüne Kugel, Mucurines, Redeva, Remarka, Resistenta, Rexrot, Rolanda, Tatjana, Relina, Captivator.
Welche der Sorten sind zu empfehlen und welche eher nicht? Wichtig ist mir in erster Linie eine geringe Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, dann ein guter Geschmack der Früchte und ein guter Ertrag.


Auch wenn Lubera im Forum teilweise verpönt ist, würde ich mir auch mal deren Sorten anschauen. Ich habe die Crispa Darling und die Mr. Green und finde beide prima - jedenfalls um einiges besser als die Baumarkt-Standardsorten.

Von deiner Liste kann ich aus persönlicher Erfahrung die süße Lea, Krämers grüne Kugel und Resistenta empfehlen.
Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.
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