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Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen (Gelesen 53265 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Danke für Euer Mitfühlen und Mitbangen.
Der junge Mann ist nicht bösartig sondern auf jugendliche Art leichtsinnig. Das konnte ich gestern Abend direkt erleben:
Er kam mit seiner Frau, um nach den Ziegen zu sehen, und wärend wir uns über den Zaun weg austauschten darüber, was Ziegen können und was er für möglich hält, zündet er so neben bei das trockene Gras bei einem Brombeergestrüpp an. Seit Wochen hat es kaum geregnet es weht ständig ein trockener Ostwind.
Ich bin baff und denke, das schaue ich mir jetzt nicht weiter an, verabschiede mich und gehe, damit er sich um sein Feuer kümmern kann.
Es wurde bereits schon dunkel und ich konnte aus meiner Position sehen, wie die Flammen immer höher schlugen. Dann hörte ich auch zerrende und schagende Geräusche, sah viel Rauchentwicklung ohne, dass sich der glühend rote Wiederschein verringerte. Als ich dachte nun sei die Grenze des Beherrschbaren bald erreicht, bin ich wieder zum Zaun und fragte, ob er Wasser brauche. Das hat er gerne genommen. Einige Kannen des wertvollen, gesammelten Regenwassers wanderten über den Zaun, bis das Feuer gelöscht war.
Ich stellte fest, dass es wohl trockener sei als gedacht, er gab zu, dass er das unterschätzt habe.
Was soll ich dem denn großartig erklären wollen. Der ist jung, steht voll im Saft, kann alles und weiß alles.
Falls es zu Schäden durch die Ziegen kommt, ist er selbstverständlich haftbar. Aber er ist fest davon überzeugt, dass mein Zaun hält.
Der junge Mann ist nicht bösartig sondern auf jugendliche Art leichtsinnig. Das konnte ich gestern Abend direkt erleben:
Er kam mit seiner Frau, um nach den Ziegen zu sehen, und wärend wir uns über den Zaun weg austauschten darüber, was Ziegen können und was er für möglich hält, zündet er so neben bei das trockene Gras bei einem Brombeergestrüpp an. Seit Wochen hat es kaum geregnet es weht ständig ein trockener Ostwind.
Ich bin baff und denke, das schaue ich mir jetzt nicht weiter an, verabschiede mich und gehe, damit er sich um sein Feuer kümmern kann.
Es wurde bereits schon dunkel und ich konnte aus meiner Position sehen, wie die Flammen immer höher schlugen. Dann hörte ich auch zerrende und schagende Geräusche, sah viel Rauchentwicklung ohne, dass sich der glühend rote Wiederschein verringerte. Als ich dachte nun sei die Grenze des Beherrschbaren bald erreicht, bin ich wieder zum Zaun und fragte, ob er Wasser brauche. Das hat er gerne genommen. Einige Kannen des wertvollen, gesammelten Regenwassers wanderten über den Zaun, bis das Feuer gelöscht war.
Ich stellte fest, dass es wohl trockener sei als gedacht, er gab zu, dass er das unterschätzt habe.
Was soll ich dem denn großartig erklären wollen. Der ist jung, steht voll im Saft, kann alles und weiß alles.
Falls es zu Schäden durch die Ziegen kommt, ist er selbstverständlich haftbar. Aber er ist fest davon überzeugt, dass mein Zaun hält.
- Starking007
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- Bodenart: steinig-lehm
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Zaun und Garten, Umgang und Pflege sind Ziegenhalter-typisch.
Mag auch andere geben.....
Romantisch, naiv, bequem, jung.
Ärger folgt.
Trotzdem würde ich ihn unterstützen, vorausgesetzt, die vorherrschende Windrichtung
ist nicht in meine Richtung ;-)
Das die Ziegen nicht schon am ersten Tag in Lilos Garten sind, wundert mich.
Die können doch ins Paradies blicken?!
Eine Ziege beginnt jeden Tag mit dem Gedanken:
Was kann ich heute anstellen?
Ein Wildschutzzaun, ein Elektrozaun sind kein echtes Hinderniss.
Bei Ziegenschutz sollte man sich an Tiergärten orientieren.
Alles andere ist naiv.
Mag auch andere geben.....
Romantisch, naiv, bequem, jung.
Ärger folgt.
Trotzdem würde ich ihn unterstützen, vorausgesetzt, die vorherrschende Windrichtung
ist nicht in meine Richtung ;-)
Das die Ziegen nicht schon am ersten Tag in Lilos Garten sind, wundert mich.
Die können doch ins Paradies blicken?!
Eine Ziege beginnt jeden Tag mit dem Gedanken:
Was kann ich heute anstellen?
Ein Wildschutzzaun, ein Elektrozaun sind kein echtes Hinderniss.
Bei Ziegenschutz sollte man sich an Tiergärten orientieren.
Alles andere ist naiv.
Gruß Arthur
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
:-XLilo hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 07:16
Was soll ich dem denn großartig erklären wollen. Der ist jung, steht voll im Saft, kann alles und weiß alles[/quote]besser
[quote author=Lilo link=topic=66832.msg3667045#msg3667045 date=1618550191]
Aber er ist fest davon überzeugt, dass mein Zaun hält.
.
Bleibt die Hoffnung, dass er lernfähig sein könnte.
- RosaRot
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- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
-
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Die Geschichte mit dem Feuer erschreckt mich jetzt doch.
Einfach so zundeln ist eine ziemliche Katastrophe, das ist schon nicht mehr jugendlicher, sondern fast kindlicher Leichtsinn.
Du kannst doch nicht immer mit einer Kanne daneben stehen. Hoffentlich hat der junge Mann verstanden, dass so einfach mal nebenbei etwas anzünden überhaupt keine gute Idee ist
Lilo, ich drücke die Daumen dass alles gut bleibt für Deinen Garten!!! Und dass Du im rechten Moment mit einem guten Rat zu Stelle bist!
Feuergeschichten habe ich miterlebt bei sehr viel jüngeren Semestern, samt den Folgen. Dabei waren diese Semester mit Feuer aufgewachsen, weil hier damals (noch etwas früher) alle Nachbarn ständig offene Feuer machten und auch die Hänge abbrannten und auch wussten was sie taten, bezogen auf das Feuer an sich.
Heute sind das amüsante Geschichten, waren es damals nicht.
Heute hebt man jede Glasscherbe auf, die man zufällig herumliegen sieht. Den ersten Brand hier in der Gegend hatten wir vor ein paar Wochen, hat zum Glück ein Hundemensch gesehen.
Einfach so zundeln ist eine ziemliche Katastrophe, das ist schon nicht mehr jugendlicher, sondern fast kindlicher Leichtsinn.
Du kannst doch nicht immer mit einer Kanne daneben stehen. Hoffentlich hat der junge Mann verstanden, dass so einfach mal nebenbei etwas anzünden überhaupt keine gute Idee ist
Lilo, ich drücke die Daumen dass alles gut bleibt für Deinen Garten!!! Und dass Du im rechten Moment mit einem guten Rat zu Stelle bist!
Feuergeschichten habe ich miterlebt bei sehr viel jüngeren Semestern, samt den Folgen. Dabei waren diese Semester mit Feuer aufgewachsen, weil hier damals (noch etwas früher) alle Nachbarn ständig offene Feuer machten und auch die Hänge abbrannten und auch wussten was sie taten, bezogen auf das Feuer an sich.
Heute sind das amüsante Geschichten, waren es damals nicht.
Heute hebt man jede Glasscherbe auf, die man zufällig herumliegen sieht. Den ersten Brand hier in der Gegend hatten wir vor ein paar Wochen, hat zum Glück ein Hundemensch gesehen.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
- Starking007
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Jugend muss auch leichtsinnig sein, das hat die Evolution so vorgesehen.
Über Einzelfälle kan man diskutieren.
Ich praktiziere das auch mit 64 noch ein bißchen,
und genieße es!
Über Einzelfälle kan man diskutieren.
Ich praktiziere das auch mit 64 noch ein bißchen,
und genieße es!
Gruß Arthur
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Lilo hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 07:16
... zündet er so neben bei das trockene Gras bei einem Brombeergestrüpp an.
...
mir fehlen die Worte. Ich bewundere Deine Haltung. ich glaube spätestens da hätte ich die Mistgabel geholt oder die Feuerwehr angerufen.
Il faut cultiver notre jardin!
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Das hätte die Nachbarschaft endgültig vergiftet. Jetzt dagegen ist er aus schlechter Erfahrung hoffentlich etwas schlauer geworden.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Ich weiß drei Tote durch "Strohfeuer", also Anzünden von trockenem Gras. Das geht so plötzlich und heftig, daß man nicht mehr wegkommt.
Sag ihm das gelegentlich.
Sag ihm das gelegentlich.
- Nox
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- Bodenart: sauer, stellenweise lehmig bis Heideboden
- Winterhärtezone: 9a: -6,6 °C bis -3,9 °C
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Staudo hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 07:58
Das hätte die Nachbarschaft endgültig vergiftet. Jetzt dagegen ist er aus schlechter Erfahrung hoffentlich etwas schlauer geworden.
Genau ! Nichts ist überzeugender als eigene Einsicht.
Ich hätte es auch so wie Lilo gemacht.
-
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Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Starking007 hat geschrieben: ↑16. Apr 2021, 07:42
Jugend muss auch leichtsinnig sein, das hat die Evolution so vorgesehen.[/quote]
Nicht umsonst heißt "Darwin Award" so wie er heißt.
[quote author=Nox link=topic=66832.msg3667153#msg3667153 date=1618561439]Nichts ist überzeugender als eigene Einsicht.
Ich hätte es auch so wie Lilo gemacht.
Ich (hoffentlich!) auch. Eine pädagogisch angehauchte Coolness gehört nur sehr temorär zu meinem Repertoire. :P Diese wird Lilo hoffentlich auch helfen, wenn es früher oder später zu den vorprogrammierten Schaden kommt und eine Quittung fällig wird.
Aster!
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Neues von der Ziegenfront:
Es sind übrigens alles Böcke. Die Ziegenfrauen sind zuhause, haben Zicklein und geben Milch für Ziegenkäse.
Also die fünf Ziegenböcke - der mit dem größten Gehörn ist ein Zuchtbock und riecht auch entsprechend - verhalten sich relativ ruhig. Fressen, lagern, käuen wieder, klettern mal hier mal dort hin, steigen in meinen Zaun, kriegen von mit der Schere eins auf die Hufe.
Daraufhin schrecken sie kurz zusammen und blicken mich mit großen unschuldigen Ziegenaugen an: "Was hast Du denn? Ich will doch nur fressen". Sie sind recht gesellig und halten sich gern in meiner Nähe auf. Wenn ich auf einer Terrasse beim Grenzzaun jäte, meckern sie mal kurz und bittend. Aber nein, ich bin doch nicht blöd und fütter sie auch noch an.
Aber heute war große Aufregen, es gab ein unentwegtes Gemecker, es hörte sich fast schon wie Hilferufe an. Ich bin rüber an den Zaun, um die Lage zu prüfen. Zwei Ziegen kamen herangelaufen, kletterten auf das Dach des Gartenhauses und meckerten von dort aus herzerweichend in Richtung des Wingerts und schauten mich dann lange und eindringlich an.
Ich hatte den deutlichen Eindruck, ich sollte etwas tun. Ich peilte über das Nachbargrundstück zum neu angelegten Wingert rüber und konnte einen der schwarzen Böcke zwischen den Wingertspfosten ausmachen. Also hatte es einer geschafft den Zaun zu überwinden und die anderen 4 waren ganz verzweifelt, dass da plötzlich ein Zaun zwischen ihnen und dem anderen war.
Ich habe dann den Jungwinzer angerufen und ihm gesagt, dass eine seiner Ziegen in seinem Wingert sei.
Es fiel mir sehr schwer, die klammheimliche Freude und Genugtuung zu unterdrücken.
Es sind übrigens alles Böcke. Die Ziegenfrauen sind zuhause, haben Zicklein und geben Milch für Ziegenkäse.
Also die fünf Ziegenböcke - der mit dem größten Gehörn ist ein Zuchtbock und riecht auch entsprechend - verhalten sich relativ ruhig. Fressen, lagern, käuen wieder, klettern mal hier mal dort hin, steigen in meinen Zaun, kriegen von mit der Schere eins auf die Hufe.
Daraufhin schrecken sie kurz zusammen und blicken mich mit großen unschuldigen Ziegenaugen an: "Was hast Du denn? Ich will doch nur fressen". Sie sind recht gesellig und halten sich gern in meiner Nähe auf. Wenn ich auf einer Terrasse beim Grenzzaun jäte, meckern sie mal kurz und bittend. Aber nein, ich bin doch nicht blöd und fütter sie auch noch an.
Aber heute war große Aufregen, es gab ein unentwegtes Gemecker, es hörte sich fast schon wie Hilferufe an. Ich bin rüber an den Zaun, um die Lage zu prüfen. Zwei Ziegen kamen herangelaufen, kletterten auf das Dach des Gartenhauses und meckerten von dort aus herzerweichend in Richtung des Wingerts und schauten mich dann lange und eindringlich an.
Ich hatte den deutlichen Eindruck, ich sollte etwas tun. Ich peilte über das Nachbargrundstück zum neu angelegten Wingert rüber und konnte einen der schwarzen Böcke zwischen den Wingertspfosten ausmachen. Also hatte es einer geschafft den Zaun zu überwinden und die anderen 4 waren ganz verzweifelt, dass da plötzlich ein Zaun zwischen ihnen und dem anderen war.
Ich habe dann den Jungwinzer angerufen und ihm gesagt, dass eine seiner Ziegen in seinem Wingert sei.
Es fiel mir sehr schwer, die klammheimliche Freude und Genugtuung zu unterdrücken.
- Nina
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- Registriert: 21. Nov 2003, 15:03
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- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
;D
Das kann ich gut verstehen!
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Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Ich hätte es nie im Leben geschafft.Lilo hat geschrieben: ↑19. Apr 2021, 22:05Es fiel mir sehr schwer, die klammheimliche Freude und Genugtuung zu unterdrücken.
Aster!
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
Ich stelle mir gerade vor:
Wie fange ich einen 70kg schweren Ziegenbock ein und befördere ihn zurück ins Gelände.
Wie fange ich einen 70kg schweren Ziegenbock ein und befördere ihn zurück ins Gelände.
Grün ist die Hoffnung
- Felcofan
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- Bodenart: schwerer Lehm
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re: Mir bleibt auch nichts erspart - Gartenkatastrophen
ui, aufregend
hat der Bock auch irgendwo gesnackt oder war er zu aufgeregt dafür ;) :D
Daumendrück...
hat der Bock auch irgendwo gesnackt oder war er zu aufgeregt dafür ;) :D
Daumendrück...