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Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr (Gelesen 313124 mal)
Moderator: AndreasR
- Nuriel_SGE
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Mein Bloodgood hat jetzt nach Aprilfrosten auch angefangen auszutreiben, da ist mir aufgefallen, dass es Austrieb nur auf einem der beiden Leittriebe samt Verzweigung gibt.
Der andere ist komplett hell geworden. Habe Kratzprobe kurz über der Verzweigung gemacht - totes Holz :'(
Was macht man denn jetzt? Den ganzen Leittrieb absägen? Er ist schon 2 bis 3 cm dick. Geht das überhaupt? Sieht wahrscheinlich auch nie wieder vernüftig aus >:(
Im ersten Jahr habe ich ihn noch geschützt, letztes Jahr nicht und es ging gut. Jetzt im dritten Jahr sowas - wahrscheinlich hätte es mir früher auffallen sollen. :'(
Der andere ist komplett hell geworden. Habe Kratzprobe kurz über der Verzweigung gemacht - totes Holz :'(
Was macht man denn jetzt? Den ganzen Leittrieb absägen? Er ist schon 2 bis 3 cm dick. Geht das überhaupt? Sieht wahrscheinlich auch nie wieder vernüftig aus >:(
Im ersten Jahr habe ich ihn noch geschützt, letztes Jahr nicht und es ging gut. Jetzt im dritten Jahr sowas - wahrscheinlich hätte es mir früher auffallen sollen. :'(
- Cryptomeria
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Ahorne wachsen sich eigentlich ganz gut aus. Jetzt siehst du ja , wo noch Leben drin ist, somit kannst du dann alles Totholz wegnehmen. Bei meinen Ahornen ist das leider öfters der Fall, dass tote Äste auftreten. Damit muss ich leben. Ich habe bei mir immer Pilze im Verdacht und einige Ahorne sind auch schon ganz abgestorben.
VG Wolfgang
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- Nuriel_SGE
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Nuriel_SGE hat geschrieben: ↑17. Apr 2021, 21:14
...
Im ersten Jahr habe ich ihn noch geschützt, letztes Jahr nicht und es ging gut. Jetzt im dritten Jahr sowas - wahrscheinlich hätte es mir früher auffallen sollen. :'(
Das hat nix mit Schützen im Winter zu tun.
Auf manchen Böden sind japanische Ahörner einfach sehr anfällig für Pilzinfektionen, bei mir ist das auch so.
Letztes Jahr vertrockneten im Sommer sämtliche Blätter an einem der drei Stämme eines inzwischen fast 10 Jahre alten 'Orange Dream', so sieht das oft bei Verticillium aus.
Hier im Thread weiter vorn hab ich einen in Gartenerde getopften 'Bi-Hoo' gezeigt, der komplett schwarz geworden ist, bei einem zweiten ist die eine Hälfte der Äste trocken geworden über den vorletzten Winter.
Viel tun kann man nicht.
Eine zeitlang hab ich Schnittstellen von solchen absterbenden oder abgestorbenen Ästchen mit dem systemischen Fungizid Bayfidan eingeschmiert, obs was gebracht hat, fraglich.
Auf jeden Fall hab ich immer das Schnittwerkzeug danach desinfiziert um eventuelle Sporen nicht noch weiter zu verteilen.
Beim 'Orange Dream hab ich z.B. erstmal gar nix gemacht, weil ich eigentlich davon ausging, dass die beiden anderen Stämmchen auch noch eintrocknen würden.
Dem war aber nicht so und im Herbst hab ich dann einfach den trockenen abgeschnitten.
Die beiden noch lebenden treiben jetzt aus.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Deswegen schneide ich die Ahörner auch nicht mehr, nur das komplett tote, abgestorbene Astmaterial nehme ich weg. Das tote Material kann man immer wegnehmen, hat mit den Eisheiligen nichts zu tun. Wenn du aber nicht ganz sicher bist und noch etwas Leben vermutest, warte noch. Es drängt doch niemand. Das Einzige ist der Anblick und den muss man halt ertragen.
VG Wolfgang
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Gartenplaner hat geschrieben: ↑18. Apr 2021, 13:51Nuriel_SGE hat geschrieben: ↑17. Apr 2021, 21:14
...
Im ersten Jahr habe ich ihn noch geschützt, letztes Jahr nicht und es ging gut. Jetzt im dritten Jahr sowas - wahrscheinlich hätte es mir früher auffallen sollen. :'(
Das hat nix mit Schützen im Winter zu tun.
Auf manchen Böden sind japanische Ahörner einfach sehr anfällig für Pilzinfektionen, bei mir ist das auch so.
Letztes Jahr vertrockneten im Sommer sämtliche Blätter an einem der drei Stämme eines inzwischen fast 10 Jahre alten 'Orange Dream', so sieht das oft bei Verticillium aus.
Hier im Thread weiter vorn hab ich einen in Gartenerde getopften 'Bi-Hoo' gezeigt, der komplett schwarz geworden ist, bei einem zweiten ist die eine Hälfte der Äste trocken geworden über den vorletzten Winter.
Viel tun kann man nicht.
Eine zeitlang hab ich Schnittstellen von solchen absterbenden oder abgestorbenen Ästchen mit dem systemischen Fungizid Bayfidan eingeschmiert, obs was gebracht hat, fraglich.
Auf jeden Fall hab ich immer das Schnittwerkzeug danach desinfiziert um eventuelle Sporen nicht noch weiter zu verteilen.
Beim 'Orange Dream hab ich z.B. erstmal gar nix gemacht, weil ich eigentlich davon ausging, dass die beiden anderen Stämmchen auch noch eintrocknen würden.
Dem war aber nicht so und im Herbst hab ich dann einfach den trockenen abgeschnitten.
Die beiden noch lebenden treiben jetzt aus.
Hier waren auch einige Äste frostgeschädigt. Mit dem Zurückschneiden warte ich noch etwas, bis es tatsächlich frostfrei ist. Ansonsten treibt er wieder frisch aus.....

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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Mein 'Orange Dream' ist schon viele Jahre alt, verliert aber regelmäßig Zweige bis Äste. Diese Ahorne sind halt recht anfällig, viele jedenfalls.
Mein A. shirasawanum 'Autumn Moon' hat vor ein paar Jahren die halbe Krone eingebüßt, aber er hat sich wieder erholt. Einen A. shirasawanum 'Aureum' hat ein fähiger Gärtner unbedingt verpflanzen wollen, er hat es nicht überlebt (der Baum, nicht der Gärtner), sehr, sehr schade. In der Gärtnerei Arends-Maubach stand ein impsantes altes Exemplar davon, eines Tages war es nicht mehr da. Man könnte die Liste der Acer-Verluste endlos fortsetzen, man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass es womöglich keíne langlebigen Pflanzen sind.
Meine Freundin hat einen uralten Baum, vermutlich 'Dissectum Garnet' und einen nicht ganz so alten hat sie auf dem Friehof vom Abfall gerettet, der lebt auch weiter, solche Geschichten gibt es auch.
Mein A. shirasawanum 'Autumn Moon' hat vor ein paar Jahren die halbe Krone eingebüßt, aber er hat sich wieder erholt. Einen A. shirasawanum 'Aureum' hat ein fähiger Gärtner unbedingt verpflanzen wollen, er hat es nicht überlebt (der Baum, nicht der Gärtner), sehr, sehr schade. In der Gärtnerei Arends-Maubach stand ein impsantes altes Exemplar davon, eines Tages war es nicht mehr da. Man könnte die Liste der Acer-Verluste endlos fortsetzen, man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass es womöglich keíne langlebigen Pflanzen sind.
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Mein Acer pensylvanicum 'Erythrocladum' kann sich nicht für eine Färbung entscheiden
Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Erst dachte ich, er wäre krank, aber er sieht abgesehen vom farblichen Intermezzo gesund aus
- Nuriel_SGE
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Cryptomeria hat geschrieben: ↑18. Apr 2021, 14:10
Deswegen schneide ich die Ahörner auch nicht mehr, nur das komplett tote, abgestorbene Astmaterial nehme ich weg. Das tote Material kann man immer wegnehmen, hat mit den Eisheiligen nichts zu tun. Wenn du aber nicht ganz sicher bist und noch etwas Leben vermutest, warte noch. Es drängt doch niemand. Das Einzige ist der Anblick und den muss man halt ertragen.
VG Wolfgang
Der Anblick ist nicht so wichtig. Leben vermute ich da keine mehr, ich kann nur gar nicht beurteilen, ob weitere Frostnächste bei der Heilung eines solch großen Schnittes zusätzlich schaden.
Auf der anderen Seite, wenn es ein Pilz ist, müsste man totes Holz so schnell wie möglich entfernen, damit es sich nicht weiter ausbreitet, oder bin ich da auf dem Holzweg und es funktioniert anders?
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Frostnächte schaden da nicht, die Überwallung mit Rinde fängt sowieso erst an, wenn der Baum jetzt mit dem Wachstum einsetzt - wenn da überhaupt was überwallt wird.
Und die Pilzinfekte funktionieren willkürlich und nicht vorhersehbar.
Wie ich schrieb, als der eine Stamm vom 'Orange Dream' so dramatisch abstarb, dachte ich eigentlich, dass die beiden anderen kurz darauf folgen würden und hab alles ignoriert und auch den abgestorbenen Stamm dran gelassen.
Trotzdem leben die beiden Stämme noch und treiben jetzt fröhlich wieder aus.
Und die Pilzinfekte funktionieren willkürlich und nicht vorhersehbar.
Wie ich schrieb, als der eine Stamm vom 'Orange Dream' so dramatisch abstarb, dachte ich eigentlich, dass die beiden anderen kurz darauf folgen würden und hab alles ignoriert und auch den abgestorbenen Stamm dran gelassen.
Trotzdem leben die beiden Stämme noch und treiben jetzt fröhlich wieder aus.
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“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Dankeschön für diese Einsichten. Dann will ich einfach das beste hoffen, dass der mir nicht komplett eingeht.
- AndreasR
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Re: Acer-Vielfalt: Ahorn-Beobachtungen übers Jahr
Ja, Du bist in diesem Fall auf dem "Holzweg". ;) Das tote Holz wegzunehmen, bringt bei Verticillium-Welke leider keine Heilung. Die Sporen des Pilzes befinden sich im Boden und gelangen über die Wurzeln in den Baum. Wenn der Pilz sich ausbreitet, sondert er giftige Stoffe ab und verstopft nach und nach die Leitungsbahnen im Holz. Irgendwann sterben dann einzelne Zweige oder Äste ab, im schlimmsten Fall der ganze Baum.
Es kann aber auch jahrelang gut gehen, vor allem, wenn die Pflanze ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt ist. Stress, z. B. durch Trockenheit und Hitze, kann die Ausbreitung natürlich auch beschleunigen. Letztendlich kann man also nichts machen, entweder kann sich der Baum gegen den Pilz behaupten, oder er gibt irgendwann auf. Da die Sporen fast überall vorkommen, mal mehr und mal weniger häufig, muss man bei anfälligen Pflanzen wie Ahornen immer damit rechnen, dass es den Baum irgendwann mal erwischt.
Es kann aber auch jahrelang gut gehen, vor allem, wenn die Pflanze ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt ist. Stress, z. B. durch Trockenheit und Hitze, kann die Ausbreitung natürlich auch beschleunigen. Letztendlich kann man also nichts machen, entweder kann sich der Baum gegen den Pilz behaupten, oder er gibt irgendwann auf. Da die Sporen fast überall vorkommen, mal mehr und mal weniger häufig, muss man bei anfälligen Pflanzen wie Ahornen immer damit rechnen, dass es den Baum irgendwann mal erwischt.