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Cypripedien und andere Gartenorchideen (Gelesen 522841 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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partisanengärtner
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

partisanengärtner » Antwort #2535 am:

rocambole hat geschrieben: 23. Apr 2021, 09:33
super! Bei mir hat ein neu gesetztes Cypripedium deutliche Frostschäden, aber die alteingesessenen sind alle propper.
Was mich besonders freut: mein letztes Jahr für den Miniteich erworbenes Calopogon tuberosus zeigt einen Austrieb, die Überwinterung hat also gut funktioniert (glücklicherweise habe ich erst neulich gelesen, dass die Kultur heikel sein soll, so konnte ich ganz unbeschwert darangehen ;D). Heute soll Sphagnum kommen, da werde ich mal gucken, ob auch die 2. Knolle noch da ist, die ich im Herbst ausgemacht habe. Dann hätte es sich sogar vermehrt :D.


Bei den Calopogon tuberosus scheint ein natürliches Versamen in Sarraceniatöpfen und Moorbeeten gelegentlich vorzukommen.
zumindest habe ich die Information aus einem Amerikanischen Forum.
Er hatte noch Samen vom letzten Jahr im Angebot, aber ich traue der Keimfähigkeit nicht und werde dieses Jahr mir von ihm frische schicken lassen.

Falls Du also Samenansatz haben solltest.
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Axel
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rocambole
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

rocambole » Antwort #2536 am:

danke, werde ich mir merken :) :-*
Sonnige Grüße, Irene
metalorange
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

metalorange » Antwort #2537 am:

@Gartenplaner
Ich habe mir auch zwei O. apifera für meine Wiese bestellt. Eine davon wird blühen. Die Blätter davon sehen aber schon ziemlich mitgenommen aus mit schwarzen Flecken ähnlich wie bei Deinen. Ich frage mich nur ob das Frostschäden sind oder vielleicht eine Pilzerkrankung.
Läßt Du Deine Himantoglossum alle aussamen? Da die Art sehr kurzlebig sein soll, schneiden die meisten Kultivateure die Blüten ab um die Pflanze zu schonen da es sein kann, das die Pflanzen sonst nicht wiederkommen.
Sind die Himantoglossum bei Dir auch so kurzlebig und sähen sich immer wieder neu aus oder hast Du Pflanzen die schon einige Jahre alt sind?

Grüsse
metalorange
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

Gartenplaner » Antwort #2538 am:

Ich weiß auch nicht genau, was bei den Blättern da Schäden verursacht - allerdings, vielleicht als Beruhigung, sehen die Pflanzen im frühen Frühjahr immer so aus, sowohl bei Ophrys apifera als auch bei Himantoglossum hircinum.
Wahrscheinlich allen Arten, die mit Blattrosette überwintern.
Orchis purpurea sieht immer adretter aus, weil sie erst im Februar/März austreibt.

Ich habe jedenfalls nie irgendwas da unternommen, außer eben ab und an etwas die Kräuter drumherum im Zaum gehalten.

Ich kenne die Diskussion um das Entfernen der abblühenden Blütenstände zwecks längerem Leben der Pflanzen.
Kam für mich nicht in Frage, ich hoffte ja auf eigenständige Aussaat in der Wiese.
Die zuerst gepflanzten Mutterpflanzen lebten 3 oder 4 Jahre und blühten auch 2-3 Jahre, danach waren sie weg.
Die größten Sämlinge daraus resultierend haben jetzt zum Teil 2 Jahre hintereinander geblüht und sehen recht kräftig und gesund aus - allerdings im unteren Teil des Gartens, während ich die ersten Pflanzen oben im Garten in die Wiese gepflanzt hatte, wo die Wiese trockener ist.
Dort haben sich aber bisher keine Sämlinge gezeigt.
Wahrscheinlich spielt das Mikroklima eine große Rolle, wo die Pflanzen sich wohl fühlen, werden sie auch älter.

Bei Orchis mascula, die ja eigentlich "einfacher" sein soll, hat es leider nicht geklappt mit der Selbstaussaat.
Die hat auch 3x geblüht und war dann weg

Grundsätzlich werden Wiesenorchideen allerdings oft nicht so sehr alt, was man bei den Massen an Samen die sie produzieren auch nachvollziehen kann.
Aber ich glaube, Orchideen können auch sich aber auch "exponentiell" vermehren, wenn man sie lässt und die Bedingungen (und die Mykorrhiza) passen.
Ich lasse alle meine Pflanzen weiter aussamen.
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

Wild Obst » Antwort #2539 am:

Ich habe zwar keine Wiesenorchideen selbst, aber ich denke, Gartenplaners Ansatz ist der, der am ehesten zielführend ist.
Machen lassen, was sie wollen. Mit irgendwelchen Pflegemaßnahmen wie dem Entfernen der verblühten Blütenstände kann man bei einzelnen Pflanzen vielleicht die Lebensdauer etwas verlängern, aber wenn die Bedingungen nicht ganz passen, gegen sie trotzdem früher oder später ein. Wenn sie sich aussamen und vermehren, gibt es die Chance, dass sie sich den passenden Standort selbst suchen und finden und es gibt dann auch immer neue Pflanzen, die mit jeder Generation eigentlich immer mehr die optimalen Standorte finden und sich auch an den Standort selbst besser anpassen sollten. Und ohne Aussaat gibt es auch keine Vermehrung!
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

partisanengärtner » Antwort #2540 am:

Nach meiner Erfahrung sind Pflanzen die sich ihre Plätze selber suchen dürfen die gesündesten. Dazu ist halt Selbstaussaat der Weg . Das gilt ganz besonders für solche Spezialisten wie die Wiesenorchideen.

Da arbeite ich noch an einem Weg wie man die bei mir zum wachsen bringt.
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

Gartenplaner » Antwort #2541 am:

Noch eine Beobachtung von mir - ich habe die staubfeinen Samen die ersten Jahre eingesammelt, also eher die Samenschoten, kurz bevor sie aufrissen und die Samen im Haus an einem trockenen, zugfreien Platz "ausfallen" lassen.

Dann bin ich an einem möglichst windfreien Tag mit einer recht tiefen Schüssel mit dem Samenstaub und einer weiteren Schale mit einem nassen Zewa drin durch den Garten, hab an gefühlt hunderten Stellen, wo der Boden offen war und mir die Bedingungen günstig erschienen, den Finger auf dem feuchten Zewa angefeuchtet, ganz sanft in den Samenstaub gestippt und dann mit dem Finger den Samen auf dem Boden abgestreift.
Relativ gleichmäßig über die gesamte Obstwiese verteilt.

Sämlinge kamen aber nicht unbedingt dort, wo man jetzt sagen würde "trockene, einigermaßen magere Wiese - passender Orchideenstandort"
Sondern eben eher im unteren Obstwiesenbereich, der grundwassernäher ist als der 4-7m höher liegende obere Gartenteil.
Alle Himantoglossum und Ophrys kommen dort.
Ich habe da jetzt das Paradox, dass direkt neben den Ophrys von den gezeigten Fotos der auslaufende Märzenbecherbereich ist.

Und eine Anacamptis pyramidalis, die letztes Jahr blühend auftauchte und entweder ein Sämling einer Gepflanzten oder aus der Umgebung zugeflogen sein muss, sitzt wiederum oben an einer Stelle, wo der Boden in nassen Wintern so wassergesättigt ist, dass es schmatzt, vermute drückendes Hangwasser.
Das passt nicht wirklich zu Anacamptis pyramidalis.

Vielleicht spielt da der Mykorrhizapilz zur Keimung eine größere Rolle als der perfekte Boden.
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

metalorange » Antwort #2542 am:

@Gartenplaner
Danke für Deine interessanten Auskünfte. Ob bei mir eine Aussaat klappen würde, weiß ich nicht. Meine Wiese ist so sonnig und trocknet in den heißen Sommern der letzten drei Jahre so stark aus das mir kleine Sämlinge vermutlich verbrutzeln würden. Deshalb erhalte ich lieber die gekauften, erwachsenen Pflanzen möglichst lange indem ich die Blütenstängel abschneide.
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

rocambole » Antwort #2543 am:

kurze Frage: Reste von lebendem Sphagnum kann ich vermutlich einfach ausgebreitet trocknen lassen für späteren Einsatz?
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

cornishsnow » Antwort #2544 am:

metalorange hat geschrieben: 24. Apr 2021, 09:51
@Gartenplaner
Danke für Deine interessanten Auskünfte. Ob bei mir eine Aussaat klappen würde, weiß ich nicht. Meine Wiese ist so sonnig und trocknet in den heißen Sommern der letzten drei Jahre so stark aus das mir kleine Sämlinge vermutlich verbrutzeln würden. Deshalb erhalte ich lieber die gekauften, erwachsenen Pflanzen möglichst lange indem ich die Blütenstängel abschneide.


Damit sollte Ophrys apifera klarkommen, sie sind nicht langlebig und wenn Du sie erhalten willst, ist die Selbstaussaat der Pflanze sinnvoll.
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

Gartenplaner » Antwort #2545 am:

metalorange hat geschrieben: 24. Apr 2021, 09:51
@Gartenplaner
Danke für Deine interessanten Auskünfte. Ob bei mir eine Aussaat klappen würde, weiß ich nicht. Meine Wiese ist so sonnig und trocknet in den heißen Sommern der letzten drei Jahre so stark aus das mir kleine Sämlinge vermutlich verbrutzeln würden. Deshalb erhalte ich lieber die gekauften, erwachsenen Pflanzen möglichst lange indem ich die Blütenstängel abschneide.

Die Sämlinge sind schon sehr zäh - bis ich sie entdecken konnte, sie also groß genug waren, haben sie bestimmt 3 Jahre gänzlich unentdeckt überlebt.
Und "in freier Wildbahn" muss es ja auch klappen.
Bei mir haben die Ophrys sich nicht an der prallsonnigsten Stelle angesiedelt (da hatte ich keine Pflanzen gekauft, da muss Samen aus der weiteren Umgebung eingeflogen sein, 5km entfernt gibt es einen seit 40 Jahren aufgelassenen Tagebau, der Naturschutzgebiet ist), sondern im lichten Schatten der sehr alten Zwetschgen.

Natürlich gibt es keine Garantie, bei Lust auf Experiment würde ich vielleicht zweigleisig fahren - eine Pflanze Samen ausbilden lassen und den auch sehr weit verteilt an verschiedenen Stellen ausbringen, und bei einer den Blütenstand abschneiden.

Und vielleicht in Betracht ziehen, nochmal ein Pflänzchen nachzukaufen, wenn die jetzigen Mutterpflanzen verschwunden sein sollten, ohne Sämlinge hervorzubringen.
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

lord waldemoor » Antwort #2546 am:

bei zimmerorchis habe ich spagnum nichtmal vertrocknen lassen, ganz frisch war es nichtmehr, hier haben die nachbarjungs eine neue radstrecke durch den wald, dort liegen unmengen von spagnum, besonders in den kurven
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

Hans-Herbert » Antwort #2547 am:

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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

Hans-Herbert » Antwort #2548 am:

Cypri Hybride am Balkon
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Re: Cypripedien und andere Gartenorchideen

Hans-Herbert » Antwort #2549 am:

Update Cypri Hybride.
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