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Apfelwald (Gelesen 1018 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Waldgärtner
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Apfelwald

Waldgärtner »

Seit längerem faszinieren mich die Beschreibungen der wilden Apfelwälder mit Bäumen des asiatischen Wildapfels in Kasachstan.
Da unklar ist, ob ich mir das jemals live ansehen kann, spiele ich momentan mit dem Gedanken mir ein Modell auf einer kleineren Fläche (vielleicht 300 oder 400 qm) anzulegen.

Beim Vorgehen bin ich mir aber noch unsicher. Klar ist, dass meine Sämlinge von Malus sieversii darin stehen sollen. Allerdings habe ich nur ca. 40 Stück.
Authentischer wird es vermutlich, wenn ich statt veredelter Bäume weitere Sämlinge von Kulturäpfeln pflanze. Pflanzabstände wären dann vermutlich 2 - 3 Meter, um ein Gefühl wie im Wald zu erzeugen. Durch die Konkurrenz sollten die Bäume vermutlich höher werden als mit viel Platz auf der Streuobstwiese.

Wie gesagt, momentan alles noch Gedankenspielerei. Klar ist auch, dass es auf so einer Fläche nicht um den Ertrag geht.

Habt ihr noch Ideen oder Anregungen? Hat gar jemand was in der Art gesehen?
Wild Obst
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Re: Apfelwald

Wild Obst » Antwort #1 am:

Ich würde erst einmal recherchieren, ob die Bäume in den Apfelwäldern wirklich so dicht stehen. Auf Dauer werden bei solchen Pflanzabständen die meisten Bäumchen ausfallen und sich vielleicht 10 bis maximal 20 auf Dauer durchsetzen und größere Bäume werden. Vom Rest bildet dann vielleicht noch ein guter Teil so etwas wie ein "Unterholz". Laut einem Übersichtsbild auf der englischen Wikipediaseite zu M. sieversii stehen die Bäume in den Apfelwäldern in Kasachstan eher parkartig mit einigen grasigen, baumfreien Stellen dazwischen.

Mein Vorschlag wäre die vorhandenen Malus sieversii Sämlinge auf der Fläche zu verteilen und dann gegebenen Falls noch mit normalen Apfelsämlingen (als Backup gegen Ausfälle) aufzufüllen. Du könntest auch andere, eher kleiner bleibende Bäume/Grossträucher als Füllmaterial/Zeitmischung/Beimischeung Pflanzen und dann später entfernen oder das Unterholz bilden lassen. Aber bei ca. 40 Sämlingen und 400m² bleiben ja auch schon nur 10m² je Baum übrig. Laut Wikipedia werden M. sieversii ja 5-30 m hoch, also vermute ich mal, dass die auch gerne etwas in die Breite gehen, also vielleicht mindestens 3-5m Kronenradius haben werden. Das wären bei freier Entwicklung ja dann mindestens knapp 9 bis gute 20m² je Baum, die er gerne hätte. Aber bei einem Laubbaum, der potentiell 30 m hoch werden kann, würde ich auch deutlich größere Kronenradien annehmen, eher so 6-8 m, zumindest für die dominanten Bäume. Damit wäre das dann ein sehr dichter Wald, da sich die Kronen definitiv berühren würden.

Ich würde, auch im Fall wenn du "nur" die 40 M sieversii pflanzst, definitiv irgendwann auch noch ein bisschen Auslese / Pflege einplanen, also: Förderung von besonders guten Bäumen, Entnahme/Rückschnitt von "schlechten", Nachbesserung bei ausgefallenen Bäumen. Wenn du zwischendrin noch mit M. domestica Sämlingen auffüllst, dann umso mehr. Außerdem würde ich bei gemischter Pflanzung auf jeden Fall die M. sieversii dauerhaft markieren, damit du in 5 Jahren auch noch ohne langes Bestimmen sofort erkennst, welche Bäume welche Art sind.
Wild Obst
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Re: Apfelwald

Wild Obst » Antwort #2 am:

Ich finde dein Apfelwaldprojekt auf jeden Fall definitiv interessant und bin an Updates durchaus interessiert.

Ich habe an meinem Waldrand auch einiges an Apfelsämlingen gepflanzt, allerdings Sämlinge von normalen M. domestica Sämlingen und spiele auch mit dem Gedanken noch meine überzähligen Quittenunterlagen dort "endzulagern".
Zusammen mit den wildgewachsenen Vogelkirschen und Elsbeeren, sowie den von mir gepflanzten Speierlingen wäre das zwar kein "Apfelwald" aber schon ein ziemlicher "Obstwald".
Zudem pflanzen die Eichhörnchen zahlreich Walnussbäume bei mir. Da muss ich mir noch überlegen, was ich mit denen mache. Ein Walnusswald wäre auch etwas, aber für alles fehlt mir der Platz... Und es bleibt auch bei mir alles mehr oder weniger Spielerei und der Förster nennt meinen Wald (1600m²) auch einfach nur "Gehölz" und lacht über ihn.
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